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customised rpg

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YY:

--- Zitat von: Maarzan am 31.03.2020 | 10:45 ---Wenn du das für Dritte machst, musst du das eben komplett mit reinpacken und vorher durchdenken (und besser auch testen und nachbessern)

--- Ende Zitat ---

Und genau da beißt sich die Schlange in den Schwanz.
Ich kann so ein Abenteuer für die Allgemeinheit schreiben und dann viele Eventualitäten berücksichtigen, aber immer mit dem beiderseitigen Verständnis, dass man die letzten paar Nägel trotzdem noch selbst reinschlagen muss.

Oder ich schreibe es für eine spezifische Gruppe. Dann kann ich es aber nicht mit denen testen und nachbessern, also muss ich die schon vorher so gut kennen, dass das nicht nötig ist.
Das einem Außenstehenden zu vermitteln, der das Ding für mich erstellt, ist so viel Aufwand, dass ich es auch selbst machen kann.

An der Stelle gehe ich auch nicht mit bei "Aber das kann ich ja vielleicht gar nicht". Wenn ich das als SL nicht kann, dann kann ich auch ein "perfekt" auf mich und meine Gruppe zugeschnittenes Abenteuer nicht sauber leiten.


--- Zitat von: Pyromancer am 31.03.2020 | 10:47 ---Aber wenn jemand so eine Dienstleistung für 20 € anbieten würde, dann käme ich da sicher das eine oder andere Mal ins Grübeln.

--- Ende Zitat ---

Da sind wir dann wieder an dem Punkt, wo man als Anbieter nur noch auf Masse gehen kann.
Also eine unheimliche Vielzahl an extrem spezifischen, hervorragend aufbereiteten Mikroangeboten zur Verfügung stellen.

Auch wenn ich es selten bis nie nutzen würde, fände ich das als Konzept doch gut. Wäre wohl aber nur als Sammelbecken für eine große Zahl an Beitragenden denkbar - und da fehlt gerade fürs Historische wohl einfach die Masse, um eine Datenbank aufzuziehen, in der man recht sicher findet, was man braucht.

Maarzan:

--- Zitat von: YY am 31.03.2020 | 10:57 ---Und genau da beißt sich die Schlange in den Schwanz.
Ich kann so ein Abenteuer für die Allgemeinheit schreiben und dann viele Eventualitäten berücksichtigen, aber immer mit dem beiderseitigen Verständnis, dass man die letzten paar Nägel trotzdem noch selbst reinschlagen muss.

Oder ich schreibe es für eine spezifische Gruppe. Dann kann ich es aber nicht mit denen testen und nachbessern, also muss ich die schon vorher so gut kennen, dass das nicht nötig ist.
Das einem Außenstehenden zu vermitteln, der das Ding für mich erstellt, ist so viel Aufwand, dass ich es auch selbst machen kann.

An der Stelle gehe ich auch nicht mit bei "Aber das kann ich ja vielleicht gar nicht". Wenn ich das als SL nicht kann, dann kann ich auch ein "perfekt" auf mich und meine Gruppe zugeschnittenes Abenteuer nicht sauber leiten.

Da sind wir dann wieder an dem Punkt, wo man als Anbieter nur noch auf Masse gehen kann.
Also eine unheimliche Vielzahl an extrem spezifischen, hervorragend aufbereiteten Mikroangeboten zur Verfügung stellen.

Auch wenn ich es selten bis nie nutzen würde, fände ich das als Konzept doch gut. Wäre wohl aber nur als Sammelbecken für eine große Zahl an Beitragenden denkbar - und da fehlt gerade fürs Historische wohl einfach die Masse, um eine Datenbank aufzuziehen, in der man recht sicher findet, was man braucht.

--- Ende Zitat ---

Bei einem Abenteuer ist das sicher ein Problem.
Bei einem Regelwerk sehe ich da schon eher die Möglcihkeit.

Aber bei beidem sollte eben die grundlegende Struktur stimmen und getestet werden und das kostet eben auch Zeit und damit letztlich Geld.
Wenn im Abenteuer Spielweltangaben nicht zueinander passen oder es im Regelwerk Löcher gibt, dann ist das etwas, was mit entsprechendem Aufwand auch ohne Kundenprüfung auffallen sollte.

Wer extra Geld für ein angepasstes Werk ausgeben würde, hat dann auch spezifische (sonst würde er etwas nehmen, was es schon gibt) , arbeitsaufwändige und/oder schwierige (sonst würde er das selbst erleidgen) Sonderwünsche. Und genau diese Umstände machen das Ganze meiner Ansicht nach noch einmal deutlich aufwändiger und damit teurer als das Runterschreiben eines Standardwerks, doppelt, wenn man berücksichtigt, dass nur die Grundidee aufführen und dann folgende üblich hingeworfene Hinweise auf Selbstnachbesserung (aka "Soll doch der SL entscheiden") damit eben typischerweise nicht mehr akzeptabel sind.


Oasenseppel:
Ich glaube wir kommen wieder ein Bisschen von meinem ursprünglichen Gedanken weg. Was nicht schlimm ist. Will nur nochmal ne ganz konkrete Frage einwerfen:

Was spricht dagegen sich ein individualisiertes Rollenspiel anfertigen zu lassen und was spricht dagegen ein solches herzustellen?

Ich sehe nicht, warum eine einzelne Person nicht im Stande sein sollte die lächerlichen Kosten für ein Rollenspiel zu stemmen und warum ein Verlag nicht in der Lage sein sollte, das dann für diesen einen speziellen Kunden umzusetzen. Von was für Beträgen reden wir? Sicherlich höchstens 20k, oder? Für kleine schlanke Systeme mit überschaubarem Setting sicher weit weniger, für sehr ausufernde Regelmoloche mit viel zu ausdefinierten Welten ist es aber vielleicht gar nicht möglich (nicht wegen der Bezahlbarkeit, sondern eher wegen des Zeitaufwands)

Maarzan:

--- Zitat von: Oasenseppel am 31.03.2020 | 11:35 ---Ich glaube wir kommen wieder ein Bisschen von meinem ursprünglichen Gedanken weg. Was nicht schlimm ist. Will nur nochmal ne ganz konkrete Frage einwerfen:

Was spricht dagegen sich ein individualisiertes Rollenspiel anfertigen zu lassen und was spricht dagegen ein solches herzustellen?

Ich sehe nicht, warum eine einzelne Person nicht im Stande sein sollte die lächerlichen Kosten für ein Rollenspiel zu stemmen und warum ein Verlag nicht in der Lage sein sollte, das dann für diesen einen speziellen Kunden umzusetzen. Von was für Beträgen reden wir? Sicherlich höchstens 20k, oder? Für kleine schlanke Systeme mit überschaubarem Setting sicher weit weniger, für sehr ausufernde Regelmoloche mit viel zu ausdefinierten Welten ist es aber vielleicht gar nicht möglich (nicht wegen der Bezahlbarkeit, sondern eher wegen des Zeitaufwands)

--- Ende Zitat ---

Klein und schlank braucht keiner speziell in Auftrag zu geben, denn das lebt ja gerade davon, dass der Kunde die Fleißarbeit selber macht und nur einen Anstoßgedanken plus ein Minimalgerüst bekommt.
Da würde ich dann schwer annehmen, dass für den Einzelpreis die Leute dieses Minimalgerüst selber bauen. Und bei "Customized" kommt der Anstoßgedanken ja per Wunsch eh vom Kunden.

Wenn ich mir so etwas wie "customized rules set" jetzt in der Praxis vorstelle würde ich vermuten, dass da vom Kunden so etwas kommt wie:  nimm das von hier, das von da und dieses von da drübern, schmeiß das da bitte raus, änder diese Gewichtung, gibt mir für x mehr Details, kürz y abstrakter zusammen, füll diese meine Hausregel ein, mach diese Art Figuren etwas stärker, die etwas schwächer und sorg dafür, dass das mit den anderen Bauteilen dann alles so stimmt, wobei so stimmt dann bei Zwischenproben geprüft und ggf angepasst wird.

Das ist denke ich noch einmal vom Aufwand und erforderlicher Design-/Projektfähigkeit etwas ganz anderes als eine "tolle Idee" zu haben, ein grobes Basisgerüst daran zu pappen und mit etwas Fluff zu füllen.

YY:

--- Zitat von: Maarzan am 31.03.2020 | 11:09 ---Und genau diese Umstände machen das Ganze meiner Ansicht nach noch einmal deutlich aufwändiger und damit teurer als das Runterschreiben eines Standardwerks, doppelt, wenn man berücksichtigt, dass nur die Grundidee aufführen und dann folgende üblich hingeworfene Hinweise auf Selbstnachbesserung (aka "Soll doch der SL entscheiden") damit eben typischerweise nicht mehr akzeptabel sind.

--- Ende Zitat ---

Joah, was heißt typischerweise?
Vielleicht ist mein Wunschding z.B. ein eher moderat angepasster OSR-Vertreter, der sowieso ganz viel beim SL ablädt.
Je nachdem, wo meine finanzielle Schmerzgrenze ist, könnte ich das möglicherweise tatsächlich mit dem Autor auskaspern...steht dann immer noch in einem völlig abstrusen Verhältnis zum Ergebnis, aber da habe ich wirklich genau, was ich wollte. 



Aber klar, wenn ich mein eigenes, "richtiges" DSA5 in Form eines stark modifizierten DSA4 will, wird das ein Fass ohne Boden.
Da bin ich dann aber auch jemand, der sowieso schon eine sehr konkrete Vorstellung hat* und zumindest große Teile des Designs selbst machen kann. Im Idealfall lagert man da nur die Fleißarbeiten aus - und das wäre sogar was, was ein Dritter für halbwegs kleines Geld übernehmen wird, wenn er da Spaß dran hat. Für 50-100 € bar auf die Kralle macht mir irgendein Zahlenfreund eine sauber durchgerechnete Steigerungstabelle o.Ä.
Das ist dann aber auch schon wieder eine ganz andere Größenordnung als: Ich werfe Geld auf ihn und der macht mir mein perfektes Spiel.


*oder man muss sich an der Stelle eingestehen, dass einem das Handwerkszeug fehlt, um Kritik und Bedürfnisse zu formulieren - das kann ich dann auch wieder nicht "richtig" auslagern, sondern mir höchstens Hilfe für den anstehenden Lernprozess holen.



--- Zitat von: Oasenseppel am 31.03.2020 | 11:35 ---Von was für Beträgen reden wir? Sicherlich höchstens 20k, oder?

--- Ende Zitat ---

Und wer legt 20k (oder 10k oder 500) für etwas hin, wenn er irgendwo zwischen kostenlos und 60 € eine 80(+)%-Lösung bekommt?


Vielleicht gibts da eine verschwindend kleine Handvoll, ja.
I.d.R. sprechen wir da aber von Leuten, die auf eigene Kosten ihr eigenes Spiel machen und es eben nicht auslagern. Auch, weil der Weg das Ziel ist, aber in erster Linie deswegen, weil man sich damit in den meisten Konstellationen einfach noch mehr Arbeit und Kosten einhandelt, als es eh schon ist.


Wir drehen uns immer noch um die eingangs aufgeworfene Frage:

--- Zitat von: Oasenseppel am 31.03.2020 | 11:35 ---Was spricht dagegen sich ein individualisiertes Rollenspiel anfertigen zu lassen und was spricht dagegen ein solches herzustellen?

--- Ende Zitat ---

Wovon reden wir da überhaupt?
Wenn ich z.B. "meinen" offiziellen Black Hack will mit anderem Artwork, als Hardcover und mit jeder Menge personalisiertem Nippes - das ist wahrscheinlich wirklich machbar.

Aber wenn mir jemand ein von Grund auf neu entworfenes Rollenspiel auf den Leib schneidern soll, geht das nur in direkter Zusammenarbeit mit mir. Dann kann ich das nicht auslagern, sondern mir letztlich nur beim Selbermachen helfen lassen.


Und es bietet keiner an, weil der Markt dafür verschwindend klein ist.
Eher andersrum: Wer sich das in den Kopf gesetzt hat und auch bereit ist, dafür zu bezahlen, der kommt schon von sich aus auf die üblichen Verdächtigen zu und dann schaut man, ob man das irgendwie hinbekommt. Wobei die Kosten spätestens da endgültig explodieren, wo man das ausgleichen muss, was der Hersteller in der Zeit dann nicht für alle machen kann.

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