Autor Thema: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815  (Gelesen 4773 mal)

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[Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« am: 18.07.2020 | 14:48 »
Spieler-Personnagen: 2 Fähnrichs der Royal Navy (Archibald Thornton, Sohn eines Lords; Christian Thomson), 1 Navigator (McDonald, Sailing Master), 1 isländischer Bootsmann (Wolfdur Ragnarsson, Hurensohn).

Die Büchse der Pandora
Herbst 1790: Die SC sollen sich an Bord der HMS Pandora (24 Kanonen) unter Captain Edward Edwards einfinden.
Die Pandora sticht mit recht schwachen Kanonen (hauptsächlich 6-Pfünder und nur 4 Karronaden - Wikipedia ist wohl nicht korrekt) und ohne Marineinfanterie in See, Ziel sind ferne Gewässer.

Handout 1:
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Handout 2:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Pandora soll also die Meuterer der Bounty einfangen.
Unterwegs lernen die SC einiges über die anwesenden Offiziere:
  • Cptn Edwards hat bereits selber eine Meuterei niedergeschlagen. Mehrere Meuterer wurden gehängt, zahlreiche weitere ausgepeitscht. Er setzt alles daran, diese Mission zu erfüllen, nachdem er die letzten 6 Jahre an Land bei Halbsold abgesessen hat.
  • Der 2. Leutnant, Robert Corner, war vorher beim Impress Service (wie der Bootsmann Ragnarsson) und hat Entererfahrung
  • Der 3. Leutnant, Thomas Hayward, war Fähnrich auf der HMAV Bounty unter Commander Bligh und wurde mit diesem im Beiboot ausgesetzt
Es gibt 128 weitere NSCs Besatzung, ich schreibe mal nicht zu jedem was. Die Fahrt der HMS Pandora ist gut dokumentiert (quasi als fertiges Sailroading-Abenteuer).

Der Bootsmann hat damit zu tun, die Mannschaft disziplinarisch im Zaum zu halten, die den "barbusigen Weibern von Tahiti" entgegenfiebert.
In Rio de Janeiro müssen die Nutten mit einem Warnschuss vertrieben werden, damit sie nicht "entern", ein Fähnrich rettet ein Mädchen in Not, das aber auch nur eine Prostituierte ist, die es auf ehrbare Freier abgesehen hat, der andere Fähnrich verstaucht sich den Fuß bei dem erfolglosen Versuch, den Zuckerhut zu besteigen - hinterher erfährt er, dass der Berg als unerklimmbar gilt.

Tahiti:
Wie man nachlesen kann stellen sich einige Meuterer, andere müssen gefangen werden. König Pomaré, der eine Kiste Musketen als Geschenk von seinem Freund, König George III. entgegen nimmt, warnt die Engländer: 2 der Gesuchten werden von den magischen Mahu beschützt, die weder Mann noch Frau sind. Leider lässt sich mangels Vokabular nicht viel über diese Machu herausfinden, Lt. Heywood vermutet, es könnten Eunuchen sein (falsch).
Cpt. Edwards schickt mehrere Suchtrupps los, um das heilige Versteck der Mahu zu finden. Die SC sind mit 20 Matrosen unterwegs, und dringen in die Bergwelt Tahitis ein. Geisterhafte Gesänge sind zu irgendwann zu hören, die abergläubischen NSC-Matrosen sind verunsichert. Der SC-Bootsmann ist aber furchteinflössender (er setzt seinen Infamie-Punkt beim Einschüchtern ein).
Die Fähnriche nähern sich alleine und in freundlicher Absicht den Mahu, um zu verhandeln ("Diese zwei Männer gehören zu uns"). Die Mahu sind offenbar Männer, die sich wie Frauen geben, und bei den Eingeborenen als heilige Geisterseher betrachtet werden. Obwohl die Mahu die Argumente der Fähnriche zurückweisen ("Alles ist eins"), werden die zwei Flüchtlinge nervös, verlieren die Gunst der Mahu und können überwältigt werden.

Great Barrier Reef:
Beim Untergang der Pandora haben die SC die Möglichkeit, die 4 letzten Meuterer aus ihrem Gefängnis, der "Büchse der Pandora", zu befreien, interessieren sich aber hauptsächlich für Nahrungsmittel. Die vier armen Teufel saufen ab, wie auch in der realen Historie.

Ende 1792: Zuhause bekommen die SC dann einige Ruhm- (u.a. pro Gefangenem, der es nach England schaffte, Bonus für die unblutige Verhandlung mit den Mahu) und Infamiepunkte (u.a. für jeden Gehängten Meuterer, Bonus für den sinnlosen folterähnlichen Gefangenentransport im Verschlag auf der Pandora).
England steht nun kurz vor dem Krieg mit Frankreich.
« Letzte Änderung: 22.09.2020 | 12:36 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #1 am: 25.07.2020 | 16:29 »
Le Jour de Gloire est arrivé
Intermezzo: Die Fähnrichs flirten ein wenig mit Phyllis und Eris Keppel, den Enkelinnen des Earl of Albemarle. Ein Army-Schnösel, James Edward de Clifford, macht ihnen ernsthafte Konkurrenz.

Beginn 1793: Ludwig XVI. wird hingerichtet. England tritt in den Koalitionskrieg ein.
Die Bürger des französischen Port-au-Prince, Haiti, senden ein Hilfegesuch an Großbritannien.
Die SC bemühen sich um Posten an Bord eines Kriegsschiffs. Sie werden dem Schoner Albatros (16 Kanonen) zugewiesen, unter Commander James Pallister (NSC).
Im Rahmen eines Operation zur Eroberung französischer Karibikinseln soll die Albatros einen Expeditionstruppentransport nach Haiti (Zwischenstopp Kingston, Jamaica) begleiten und anschließend feindliche und neutrale Handelsschiffe um St. Domingue (Haiti, den französischen Teils der Insel Hispaniola, nicht zu verwechseln mit dem spanischen teil Santo Domingo) jagen.

Atlantiküberquerung:
Der Kommandant hat depressive Schübe.
In der Mannschaft kommt es zu einer Schlägerei, die der Bootsmann (SC) entschlossen beendet. Eine der Schlägerparteien ist eine Gruppe eigentlich vorbildlicher, friedfertiger Seemänner, die sich als Sethiten bezeichnen. Ihre Gegner, vond enen einer sogar zugebissen hat, bezueichnen sie als "blutrünstige Kainiten". Offenbar handelt es sich bei den Sethiten um eine obskure christliche Sekte, den Quäkern nicht unähnlich.
Der Koch soll angeblich sogar Satanist sein!

Haiti:
Port-au-Prince wird von einem Geschwader französischer Kriegsschiffe bombardiert/kanoniert. Das unterlegene englische Geschwader mit den Invasionstruppen wendet sich nordwärts, während die Albatros sich abtrennt, Kurs West, um dem eigentlichen Auftrag nachzugehen.
Selbstmord des Kommandanten! Fähnrich Archibald Thornton (SC) übernimmt das Kommando. Die Mannschaft hat den Pistolenschuss gehört und verprügelt den mutmaßlichen Satanisten-Koch, einen Armenier namens Malkavian. Der Bootsmann ist nicht mehr Herr der Lage, die 20 Marinesoldaten an Bord müssen eingreifen.
Nachdem für Ordnung gesorgt ist, Mr. Pallister seebestattet und die ärgsten Schläger vorschriftsgemäß gezüchtigt wurden, beschließt Thornton, die Albatros nicht ohne Prise heimzubringen. Die Mannschaft ist begeistert.

Tag des Ruhms:
Als die Albatros eine Landzunge passiert, kommt ein französisches Schiff in Sicht, das in einer Bucht vor Anker liegt. Die SC schätzen schnell die Lage ein. Es handelt sich um die Jour de Gloire, eine leichte Fregatte mit 28 Kanonen! Sie scheint wenig bemannt zu sein, ein Teil der Besatzung lungert an Land herum.
Thornton fasst schnell den Entschluss, die günstige Lage auszunutzen und das nominell deutlich überlegene Schiff anzugreifen. Die SC schätzen mit Geographie- und Hydrographie-Würfen ein, wo sich Riffs und Untiefen verbergen könnten, und die Flipmat wird bestückt.
Die Albatros setzt Kurs, um die Jour de Gloire zu umrunden, und eine Breitseite in das Heck abfeuern zu können. Die Jour de Gloire opfert ihre Anker, um schneller fahrtbereit zu sein, und kommt erstaunlich schnell in Gang. Da nur 100 Mann an Bord der Fregatte sind, und 60 davon zum Manövrieren gebraucht werden, können die Franzosen nur 3 ihrer 12-Pfünder bemannen, und sie fügen der vorbeiziehenden Albatros nur geringe Schäden zu. Die Albatros hat ihre 12-Pfünder-Karronaden erfolgreich geladen, als sie auf Position gelangt, und feuert wie geplant. Beide Schiffe versuchen einander zu umkreisen, aufgrund der engen Bucht und der ungünstigen Windrichtung (zufallsgeneriert) ist die Fregatte im Nachteil. Einige weitere Breitseiten, immer ins Heck der Fregatte, ist diese nicht mehr kampffähig und ein bedeutender Teil der Mannschaft tot oder verletzt - zu wenige Seeleute sind übrig, um das Schiff zu manövrieren. Die Jour de Gloire muss vor dem Schoner die Flagge streichen.
Ein überforderter französischer Leutnant überreicht Acting Commander Thornton seinen Säbel. Es stellt sich heraus, dass der Kapitän nicht anwesend war.
Fähnrich Thomson (SC) kann einen französischen Fähnrich stoppen, der Papiere seines Kapitäns verbrennen will! Darunter ist ein Geheimbefehl, wonach der Kapitän einen Docteur Leclerc von der Insel bergen soll, der behauptet, über wichtige Forschungsergebnisse über das medizinische Wissen der Schwarzen zu verfügen, die für die französischen Revolutionsarmeen von großer Bedeutung sein sollen!
Offenbar ist der Kapitän mit 100 Mann im Landesinneren unterwegs. Die Spielerpersonnagen sind mit ihrer Prise zufrieden und wagen es nicht, selber nach Leclerc zu suchen. Auch schreckt sie ab, dass die Franzosen am Ufer ein Quarantänelager mit 60 Gelbfieber-Fällen errichtet haben.

Die SC verdienen jeweils 40 Punkte Gloire, so dass sie alle eine Gloire-Stufe aufsteigen.
« Letzte Änderung: 28.07.2020 | 10:57 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #2 am: 28.07.2020 | 13:01 »
Wieviel hast du vorbereitet, was improvisierst du? Z.B. die frz. Fregatte: Was das eine geplante Begegnung? Oder hing es vom gewählten Kurs des Schoners ab? Der Bootsmann ist ein NSC, oder?


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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #3 am: 28.07.2020 | 13:32 »
Die SC sind 2x Fähnrich, 1x Navigator (Sailing Master) und 1x Bootsmann.

Die Begegnung mit der Fregatte war vorbereitet, nur die Windrichtung habe ich ausgelost. Daher auch der Plot Hook mit dem Wissenschaftler. Macht aber nichts, dass die Spieler noch nicht angebissen haben. Es war auch der erste Test der Seegefechtsregeln.
Für die Vorbereitung von Zufallsbegegnungen hatte ich noch keine Zeit, hoffentlich nächstes mal!
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #4 am: 9.09.2020 | 11:58 »
Letzte Session:
Die SC bringen die erbeutete Fregatte nach Kingston. Archibald Thornton (SC) darf daraufhin eine vorläufige Leutnantspruefung ablegen (die pruefenden Kapitaene wollen aber nur den Kampfbericht gegen die Fregatte hören) und weiter die Albatros (Schoner) kommandieren.

Mit der Albatros jagen die SC nun Handelsschiffe an den Großen und den Kleinen Antillen. Es finden folgende (vorbereitete) Zufallsbegegnungen statt:
  • Kauffahrer, unter der Trikolore: ergibt sich rasch, hat aber hauptsächlich Passagiere an Bord - Kriegsflüchtlinge aus der Vendee.
  • Brigg, Trikolore, Dreieckshaendler: wird geentert, hat seine Menschenfracht zum Glück bereits gelöscht und Indigo aus Martinique sowie Tabak geladen.
  • Brigantine, ohne Flagge, vermutlich Dreieckshaendler: entkommt! Aufgrund der ungünstigen Winde und des schnellen Gegners versucht Commander Thornton die Verfolgung nicht ernsthaft.
  • Brigg, Vereinigte Provinzen der Niederlande, neutral. Dreht brav bei, um sich einer Kontrolle zu unterziehen. Der Skipper empfängt Thornton sehr herzlich und zeigt ihm bei einem Glas Wein die Papiere. Er lässt es sich nicht neuen, Thornton gleich eine Kiste Madeira zu schenken. Fracht: Quecksilber aus Spanien, Madeira-Wein, Papier. Ohne den Frachtraum zu besichtigen, geht Thornton von Bord, um den freundlichem Neutralen nicht zu kränken. Die Seeleute wirken erleichtert.
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Danach: Heimreise, um der Hurricane Season zu entgehen. Ende Juli '93 erreicht die Albatros Portsmouth. Die Admiralität bestätigt Thornton als Lieutenant.
Thomson wird ebenfalls (streng) geprüft und zum Lieutenant befördert.

Intermezzo:
Weiteres flirten der Offizier-SC mit Phyllis und Eris Keppel.
Dann schlägt die Bomben-Nachricht ein: Admiral Hood und die Mittelmeer-Flotte sind in Toulon eingelaufen! Sie benötigen Seeleute, um die erbeuteten französischen Linienschiffe zu bemannen, und Landstreitkräfte zur Verteidigung der Stadt!
« Letzte Änderung: 18.11.2020 | 11:21 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #5 am: 9.09.2020 | 13:04 »
Toulon
September '93: Die SC treffen mit Transportschiffen in Toulon ein, welches bereits von der Revolutionsarmee belagert wird. Die Verteidiger sind eine Koalition aus Briten, Spaniern, Sarden und Neapolitanern. Französische Royalisten in der Kriegsmarine hatten im August sich der Stadt bemächtigt und sie der britischen Blockade-Flotte übergeben.
Die SC werden der gewaltigen Commerce de Marseille (118) zugewiesen, dem ehemaligen französischen Flaggschiff.
Im November, als die Intensität der Kämpfe an Land zunimmt, erhalten die SC einen taktisch belanglosen Auftrag rein symbolischer Natur, der sie aber vom Dienst auf dem Linienschiff entbindet.
Der Verwalter des königlichen Bootshauses von Toulon hat nach Wochen der Bemühungen das Ohr des Admirals erreicht und diesen von der Notwendigkeit überzeugt, die alte königliche Galeere, ein Symbol für das königliche Frankreich, unbedingt vor der Zerstörung durch die Revolutionäre zu retten!
Die SC inspizieren das altertümliche Schiff und stellen fest: Sie haben nur 10 Seeleute bekommen - zu wenige für die Riemen, und zu wenige, um 120 Strafgefangene an die Riemen zu zwingen.

Als im Dezember die Kämpfe vor Toulon durch intensives Artilleriefeuer ausser Kontrolle geraten, gelingt es den SC, einige Bürger für die Riemen zu engagieren, die dafür ihre Familien mitnehmen zu dürfen.
Erste Manoevrierversuche mit der Galeere versenken diese fast, und sorgen für das Gelächter tausender Seeleute von all den Schiffen in der Petite Rade (innere Bucht von Toulon). Am Ende aber, als die SC-Offiziere selbst die Riemen anpacken, rudern etwa 80 französische Bürger und Bürgerinnen, 20 Strafgefangene, denen die Begnadigung versprochen wurde, und 10 Briten die königliche Galeere aus der Bucht und segeln nach Valletta.
Unterwegs werden sie noch von der britischen Flotte eingeholt, die unter großem Chaos aus Toulon fliehen musste. Mit ihnen sind noch 2/3 der Einwohner Toulons
vor der Rache der Revolutionstruppen geflohen.
Diesmal jubeln die Mannschaften der Flotte den Helden aber zu, welche die lächerliche, aber königliche Galeere vor der Vernichtung bewahren konnten!

Auf Malta erfahren die SC den Namen des Franzosen, dessen Artillerie für den Fall von Toulon gesorgt hat: Napoléon Bonaparte.
Archibald erhält außerdem Post und erfährt, dass sich Phyllis Keppel mit seinem Konkurrenten von der leichten Kavallerie verlobt hat.

Edit: Alle SC erreichen die Ruhm-Stufe 2.
« Letzte Änderung: 9.09.2020 | 15:43 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #6 am: 15.11.2020 | 11:11 »
Liebespech und Mädchenraub
Spieler-Personnagen: Lt. Archibald Thornton; Lt. Christian Thomson; Navigator McDonald; Wolfdur Ragnarson.

Februar 1794: Noch auf Malta erhalten die Lieutenants jeweils Post:

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Als sie im März in England eintreffen, kontaktieren sie sofort Phyllis Keppel, die jetzt leider Mrs de Clifford heißt – nach einer Blitzhochzeit mit James Edward de Clifford vor seiner Verlegung nach Irland, wo eine Invasion Frankreichs erwartet wird.
Phyllis de Clifford berichtet, in einem etwas angespannten Gespräch zwischen den Fenstern fahrender Kutschen, dass ihre junge Schwester Eris bei einem Stelldichein mit dem Klavierlehrer ertappt wurde. Dieser hat die Fluchte ergriffen, und Eris wurde zur Strafe in ein abgeschiedenes Kloster gesteckt, auf Crown Island im Bristol Channel.
Archibald Thornton vermutet sofort eine Schwangerschaft (was tatsächlich korrekt ist – ich hatte gehofft später die Spieler damit vor den Kopf zu stoßen), Phyllis errötet und gibt vor, nichts dergleichen zu wissen. Sie berichtet von den für Eris untypisch religiösen Briefen die sie regelmäßig aus dem Kloster schickt. In den Briefen verbirgt sich eine kodierte Botschaft, in Kindertagen hatten die Keppler-Schwestern sich so Geheimbotschaften zukommen lassen.
Eris jüngster Brief lautet:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Thornton durchschaut sofort den Code: Die Anfangsbuchstaben jeder Zeile bilden die Geheimbotschaft!
Phyllis ist sehr beunruhigt, sie möchte Eris unbedingt aus der Abtei der frommen Schwestern der Heiligen Corona retten. Sie hofft, bei Verwandten im niederländischen Delft die Aufnahme ihrer Schwester zu erwirken, wenn sie nur zu ihr nach London gelangen kann.
Die Offiziere erklären sich bereit, Eris zu entführen, und weihen MacDonald und Ragnarson ein. Sie sind jedoch extrem darauf bedacht, nicht erkannt zu werden, und sich nicht mit fanatischen Nonnen prügeln zu müssen, denn Ruf und Karriere wären dann wohl nicht mehr zu retten.

Noch in London beschaffen sie sich vier Nonnenhabits, reisen über Land nach Bristol, mieten sich ein Fischerboot und kundschaften die Umgebung von Crown Island aus (welches von den Einheimischen nur Quarantine Island genannt wird, weil früher einmal Seuchenerkrankte dort untergrebracht wurden). Die vier Verschwörer scheuen nicht einmal den Aufwand, einen fingierten Brief in Phyllis Namen an Eris zu schicken und die Antwort abzufangen! So erfahren sie, dass sich Eris in einer „Zelle im Westbau“ befindet.
SL-Notiz: Mein Plan war gewesen: Die SC suchen sie im östlich gelegenen Novizinnenschlafsaal, sie ist aber in einer Sünderinnenzelle in Einzelhaft. Ich passe an: Durch die Nachricht der Spieler weiß Eris, dass sie gerettet wird, und ist voller Hoffnung, was sie auch ausstrahlt. Die Äbtissin glaubt, Eris habe endlich das Licht des Herrn erkannt, und verlegt sie in den Schalfsaal!

Des nachts legen die SC an der Insel an, welche sie tags zuvor auf See umrundet haben. Das Kloster liegt an einer Steilküste, aber im Süden, wo einige Fischerhäuser stehen, kann man gut anlegen. Das Kloster wird erkundet, zuerst die leeren Zellen im westlichen Lagerhaus, dann der Rest. Beinahe stolpern sie in eine verschlafene Nonne hinein, die im Eingangsbereich des Nonnentrakts halbdösend Wache hält! Auch vor dem Novizinnenschlafsaal befindet sich eine Wachnonne. Im Habit und mit einer blendenden Blendlaterne geht Lt. Thomson wortlos an der Wachnonne vorbei, die Novizinnen sind durch vorherige Fensterklopfaktionen der Spieler bereits wach und Eris ist aufbruchsbereit. Gemeinsam verlassen sie das Kloster. Die verwunderte Wachnonne, die aus Gründen der Klosterhierarchie keine Einwände erhabon hat, späht der unidentifizierten Ordensschwester hinterher und schlägt Alarm, als diese mit Eris den Klosterbau verlässt: „Räuber!“
Fischer verfolgen das Boot der Spielerpersonnagen noch längere Zeit auf See, aber die Entführung gelingt, kampflos und unerkannt!

Was tun mit Eris? Sie ist wirklich schwanger. Die Spieler diskutieren, ob einer von sie Eris heiraten und das Kind als eigenes ausgeben sollte (zeitlich wäre dies beinahe möglich). Thornton will nicht, er ist Sohn eines Lords und will seinen Status nicht durch ein gefallenes Mädchen ankratzen. Thomson hat kein Interesse an einer dauerhaften Bindung und will nicht (wie Thornton ihn neckt) bei jeder Heimkehr ein neues Kuckuckskind vorfinden. Für McDonald wäre Eris ein wunderbarer sozialer Aufstieg, allerdings ist er bereits mit einer Arzttochter verlobt und beschließt, dieser treu zu bleiben. Ragnarson würde das junge Ding schon nehmen, aber von dem grobschlächtigen Kerl ist das Mädchen abgestoßen und die Sache wird nicht weiter diskutiert. Phyllis schafft Eris wie angekündigt in die Niederlande.

Jede Spielerpersonnage erhält 30 Infamie-Punkte (schließlich ist Eris adlig, ihre Entführung schlägt ein paar Wellen). Zwar kann niemand mit Gewissheit sagen, dass sie die Entführer waren, aber gegen Spekulationen und Gerüchte ist niemand gefeit.
« Letzte Änderung: 1.12.2020 | 09:08 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #7 am: 15.11.2020 | 11:48 »
Die Flotte im Eis
Januar 1795: Die Niederlande sind gefallen, die Batavische Republik wird ausgerufen. Die Admiralität ist beunruhigt, denn die niederländische Flotte in den Händen der Franzosen bedeutet eine ernsthafte Bedrohung für die Royal Navy und weitere Invasionsgefahr für England! Man schickt mehrere unauffällige Sloops aus, um das Winterquartier der niederländischen Flotte zu finden und nach Möglichkeit Schiffe zu zerstören.

Die Spielerpersonnagen sollen die vereiste Zuidersee erkunden. Zur Unterstützung sollen sie von einer Bombarde begeleitet werden (also ein Schoner, in dessen Deck zwei Mörser eingelassen sind). Die Sache ist etwas unangenehm: Kommandant der Bombarde ist Peter Heywood, den die Personnagen bereits kennen: Der Kerl war Fähnrich auf der Bounty, ein Meuterer! Auf Tahiti war er unter Spielerbeteiligung verhaftet und in die „Büchse der Pandora“ (s.o.) gesteckt worden und in London vom Kriegsgericht zum Tode durch Hängen am Strang verurteilt. Leider hatte ihn der gütige König George III. aufgrund seiner Jugend begnadigt, und irgendjemand hat ihn tatsächlich wieder in die Navy aufgenommen. Die Kommandanten Thornton und Heywood führen ein sehr trockenes Gespräch über die anstehende Mission, beide bekennen sich zur Erfüllung ihrer Pflicht.

Auf der Sloop ist es eng, 70 Seeleute und 50 Marineinfanteristen pferchen sich aneinander (statt der üblichen 50 Mann Maximalbesatzung). Als die Schiffe die niederländische Küste erreichen, herrscht immer wieder schlechte Sicht durch Schneefall. Die Sloop setzt nachts, ohne von Küstenbatterien gesichtet zu werden, Lt. Thomson und eine Handvoll Seeleute ab, um in Richtung Amsterdam vorzudringen und hoffentlich die Flotte zu lokalisieren.
In einer weiteren Nacht holt Thornton die erschöpften und durchfrorenen Späher wieder ab: Vor Amsterdam lagert eine französische Armee, es ist kein Durchkommen. Die niederländische Flotte konnte nicht identifiziert werden.

Weiter nordwärts: Das Marsdiep zwischen Den Heldern und der Insel Texel ist die Zufahrt zur Zuidersee (IJsselmeer). Die Spieler kennen sich hier nicht besonders gut aus (Hydrographie- und Geographieproben), das Marsdiep ist tiefer als erwartet, eisfrei und extrem starken Tidenströmungen ausgesetzt). Die Bastion bei Den Heldern dominiert die Meerenge, bei Nacht und Schneefall ist es aber kein Problem, in das 3 Seemeilen breite Marsdiep einzudringen. Eine erste Erkundung zeigt: die Zuidersee selbst ist weitgehen vereist. Um auf dem Marsdiep ein- und auszufahren ist man auf die Strömungen (von 5 Knoten und mehr) angewiesen, vor allem um auch gegen den Wind anzukommen.
Die zweite Erkundung: Mit einem Beiboot begeben sich wieder Thomson und einige Seeleute aufs Eis, wo sie umherirren. Da sehen sie plötzlich, durch den Schneeschleier: Pferde, Soldaten, Feldgeschütze, die nordwärts ziehen. Es sind französische Husaren.
Thomson zieht sich schließlich zurück, nachdem er festgestellt hat, dass die Husaren (128 Husaren, 4 6-Pfünder mit Kanonieren) die im Eis liegende Flotte von 23 Linienschiffen gefunden haben.

Die Spieler entscheiden, dass ein Angriff auf dem Eis zu gefährlich wäre, und eine Fahrt aus dem Marsdiep unter dem Feuer der Festung Den Heldern äußerst unerwünschenswert. Sie kehren heim mit der Minimalerfüllung ihres Auftrags, die Flotte zu lokalisieren. Hätten sie ein oder mehrere Linienschiffe zerstört, wären sie nun Helden und Thornton mit Sicherheit Kapitän. Nun wird er wohl noch lange auf eine Beförderung warten müssen. Die Vision des Spielleiters von einer Schlacht auf dem Eis, mit schlitternden Pferden, Kanonenfeuer und Bombenhagel, bleibt eine bloße Vision.
« Letzte Änderung: 1.12.2020 | 09:09 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #8 am: 2.12.2020 | 18:24 »
Ich will nicht deinen Thread kapern, aber du hast mich neugierig gemacht:

Wieviel basiert auf wahren Begebenheiten und in wie weit würdest du zulassen, dass die Charaktere den Lauf der Geschichte ändern, wenn ihre Entscheidungen das mit sich brächten? Da vermutlich deine Spieler auch mitlesen und falls du dir nicht zu tief in die Karten schauen lassen möchtest, würde ich verstehen, wenn du die Frage nicht abschließend beantworten würdest.

Ansonsten Respekt für deine Einarbeitung in den historischen Hintergrund. Offensichtlich hast du einiges an Hausaufgaben dafür erledigt.   :d

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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #9 am: 2.12.2020 | 19:00 »
Danke für das Interesse!
Die Spieler können Einfluss auf den historischen Verlauf nehmen, ich beisse mich nicht daran fest. Allerdings kontrollieren sie meist nur ein Schiff, d.h. 0-1000 Mann. Sie werden alleine kaum Napoleon damit beseitigen können. Aber wer weiss was noch kommt.
Bisher habe ich recht streng historische Ereignisse einfließen lassen, aber inzwischen bin ich etwas freier, was Ursachen und Wirkungen betrifft (s. kommende Berichte).
Es ist sehr bequem, geschichtliche Fakten zu nutzen, habe ich festgestellt. Das ist ja alles Moderne und gut dokumentiert! Für die Pandora habe ich von einer Museumsseite bspw. die komplette Mannschaftsliste mit Löhnen und Angaben über Geschlechtskrankheiten gehabt.
Für die Nicht-Schlacht auf dem Eis dachte ich "Hm, Husaren, bestimmt haben die auch leichte Feldartillerie, ein paar 6-Pfuender vermutlich". Dann habe ich gelesen: vier 6-Pfuender hatten sie, Bingo!
« Letzte Änderung: 2.12.2020 | 19:03 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #10 am: 2.12.2020 | 19:07 »
Mittlerweile bedaure ich es, beim aktuellen Glorantha-Crowdfunding mitgemacht zu haben. Was brauche ich eine detaillierte realitätsnahe Fantasy-Welt, wenn es so viel einfacher ist, ein historisches Setting in der echten Welt zu nehmen?
Geographie, abgefahrene NSCs, Passatwinde, Handelsrouten, Kriegsschiffe mit Namen und exakten Kanonenkaliber - ist ja alles schon ausgearbeitet, muss ich mir gar nicht ausdenken!
 ;D
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #11 am: 6.12.2020 | 13:19 »
Windvorteil!
Archibalds Vater, der Lord, ist außer sich vor Wut! Sein Sohn hat kein einziges Linienschiff versenkt, das grenzt ja an Feigheit vor dem Feind! Archie hätte vielleicht lieber Kutscher werden sollen statt Erbe eines Lords! Am nächsten Tag hat er sich jedoch beruhigt und verspricht, über seine Kontakte in der Admiralität ein angemessenes Schiff, irgendetwas mit zwei Masten, zu besorgen, damit Archie Heldentaten im Namen der Familie Thornton begehen kann.

Inzwischen in den Unterdecks und Hafenkneipen: Gerüchte von einem baldigen Schlag gegen die lokalisierte Flotte der Batavischen Republik machen die Runde.

Unterdessen plant die Admiralität bei Abtauen des Eises einen Überraschungsschlag gegen die Batavische Republik, bei welchem Linienschiffe in die Zuidersee eindringen und die gegnerische Flotte vernichten sollen, während Landstreitkräfte mit 10‘000 Mann Den Heldern belagern und den Landweg nach Amsterdam abschneiden sollen.

Archibal Thornton erhält tatsächlich ein neues Kommando: Mit der Hydra soll er einen Konvoi bewachen, der nach der ersten Anlandungswelle die Invasionstruppen versorgen soll. Den ruhmreichen Seekampf am Marsdiep wird Archie also verpassen. Die Hydra ist ein experimentelles Schiff mit Schonertakelung, mit Masten ähnlich wie bei einer Bombarde. Der Rumpf wurde ursprünglich dafür entworfen, den extremen Rückstoß einer experimentellen Raketenwaffe aufnehmen zu können, aber die Vorversuche waren so wenig hoffnungsvoll, dass die Navy das Versuchsbudget strich und die Waffe nie an Bord installiert wurde (Anm.: Idee aus einem Roman von Patrick O’Brian entwendet). 

Die anderen Spielerpersonnagen sind bereits an Bord, als Commander Thornton eintrifft. Das Schiff ist das Gespött aller Seeleute am Spithead, denn das Heck ist symmetrisch zum spitzen Bug gestaltet und das Schiff liegt im Wasser wie eine Gurke! -2 auf Manövrieren!
Auch ist die Mannschaft unterbesetzt, es sind gerade genug Mann zum Segeln und für eine Bordseite Kanonen! Zum Verdruss der Spieler ist jedoch Portsmouth bereits „leergepresst“. Sie können nur noch hoffen, auf See britische Zivilschiffe abzufangen.
Zuerst muss die Hydra von Portsmouth nach Southend, wo sie auf den Konvoi treffen soll. Unterwegs gelingt es tatsächlich einen von London kommenden Kaperfahrer abzufangen, den Schoner Seawolf. Commander Thornton ist so höflich, den Freibeuter nicht auf das absolute Minimum Besatzung herunterzupressen, aber 10 Mann sucht er sich aus.

Vor Southend liegt der Konvoi mit zwei weiteren Kriegsschiffen Geleit. Die Frachtschiffe werden nachlässig geführt, nicht nach Navy-Manier, eine Linie können sie kaum halten und bis in die Niederlande werden sie wohl 3 Tage brauchen.
2. Tag, Morgengrauen, auf der Nordsee: Der Konvoi hat sich über Nacht auf der offenen See verteilt, die Schiffe müssen sich erst sammeln. Die Spieler mustern die Segel aller sichtbaren Schiffe und erkennen: eine unbeflaggte Korvette, die definitiv nicht zum Konvoi gehört, ist auf Abfangkurs zu einer abgeschlagenen Pinke, welche sich der Gefahr offenbar noch gar nicht bewusst ist. Die Korvette dürfte der Hydra an Kanonen leicht und an Mannschaft dreifach überlegen sein, es ist jedoch sonst kein Schiff zur Stelle, um die Pinke zu schützen. Bereitmachen zum Gefecht!

Ich platziere Schiffs-Tokens auf der Roll20-Battlemap und würfle die Windrichtung aus: Die Spieler sind direkt vor dem Wind, die Korvette kann ihnen also nicht direkt entgegenkommen. Ungünstiger könnte es für den Gegner gar nicht sein. Noch ist die Hydra jedoch weit entfernt, ihr Jagdgeschütz keine ernsthafte Bedrohung. Die Korvette lässt die batavische Flagge hochschnellen und feuert ihre Backbord-Breitseite auf die Takelage der Pinke! Diese wird teilweise entmastet und streicht die Flagge. Die Spieler nähern sich vor dem Wind.
Um einen schnelleren Kurs fahren zu können (s.u. anghängte Dateien), lassen die Spieler die Hydra nach steuerbord schwenken, obwohl sie noch nicht so nah am Geschehen sind wie sie wünschen. Ihre Kanonen sind aber inzwischen geladen und sollen möglichst bald feuern!
Die Korvette Rotterdam muss ihre Backbordgeschütze erst noch nachladen, es wäre also sinnvoll, dem Gegner das Steuerbord zu präsentieren. Als Rahsegler kann die Korvette jedoch nicht durch den Wind wenden, ohne riskant einige Minuten hilflos im Wind zu treiben. Die Niederländer entscheiden sich zu halsen, was zwar ihr Heck exponieren wird, aber die Hydra ist etwa 550 m entfernt, das wird die Rotterdam wohl aushalten.
Das Heck! Die Hydra feuert unter Lieutenant Thomson die sechs Steuerbord-9-Pfünder ab: der Schaden an der Rotterdam hält sich noch in Grenzen. Thomson befiehlt jedoch auch den vier kurzläufigen 12-Pfünder-Karronaden auf dem Achterdeck bzw. Vorderkastell zu feuern. Das gibt derbe Abzüge für die Entfernung! Die Würfel (von der Spielerin mit Gloire-Punkten aufgepimpt) lassen sich davon nicht beeindrucken. Mit unwahrscheinlicher Präzision zerschmettern die 12-Pfund-Kugeln des Heck der Rotterdam! Die Pulverkammer explodiert und das Schiff beginnt augenblicklich zu versinken.

Als die Spielerpersonnagen ihr Schiff endlich an den Ort der Vernichtung manövrieren, gibt es nur Leichen zu bergen. In nur wenigen Augenblicken sind hier 150 Mann Fischfutter geworden. Für diesen gräulichen Sieg schütte ich die Hälfte der Reputationspunkte als Infamie aus.


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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #12 am: 6.12.2020 | 14:45 »
Die Tulpe des Generals
Die Holländer waren vorbereitet und haben die britische Invasion abgewehrt. Auch das Marsdiep war durch Linienschiffe so gut geschützt, dass sich die Royal Navy gar nicht erst hineingewagt hat. Man hört, James Edward de Clifford, der Gemahl von Phyllis, sei südlich von Den Helder übel zusammengeschossen worden.

Die Spielerpersonnagen sind noch ein unspektakuläres Jahr auf der Hydra unterwegs, bevor irgendjemand in der Admiralität Mitleid hat und diese olle Gurke aus dem Dienst seiner Majestät verkauft. Die meisten Spieler werden Linienschiffen der Brest-Blockade zugeteilt, nur Lieutenant Thornton muss unter Halbsold an Land bleiben. Hat man sich gegen ihn verschworen, dass man ihm kein geeignetes Kommando anbieten kann?

September 1797: In einem Londoner Club lernt der verzweifelte Thornton Mr. Johnson kennen, einen Zivilisten mit wirrem Haar. Dieser hat ebenfalls ein Problem: Er will ein Paket aus Amsterdam abholen, mutmaßlich mit Papieren von äußerster Wichtigkeit für seine „Freunde im Ministerium“, ein schnelles neutrales Schiff hätte er auch, den Lugger Blomsterängen unter schwedischer Flagge. Ihm fehlt jedoch ein kaltblütiger, aber zuverlässiger Skipper, er kann ja nicht einfach irgendwelche Halunken anheuern, um ein wertvolles Paket aus dem Feindesland abzuholen.
Thornton sagt zu. Auch weiß er, dass einige zuverlässige Leute gerade Urlaub vom Blockadedienst haben. Johnson ist hocherfreut. Er verspricht, dass die erforderlichen schwedischen Papiere „bald fertig“ sind und dass er außerdem einen Freibrief vor dem Pressdienst bereitstellen wird. In Amsterdam, vor dem Gasthaus zur Goldenen Gans soll sein Kontaktmann auftauchen, der das Paket übergibt, wenn er in ein Gespräch über die „Tulpenspekulationssteuer“ verwickelt wird. Es soll ein Mann mittleren Alters sein, der den Namen Aldert van der Bijl benutzen wird.

Den Spielerpersonnagen gelingt es, noch ein paar Seeleute in London aufzutreiben, die etwas schwedisch sprechen, man weiß ja nie. Die Blomsterängen hat schwedische Textilien geladen, hauptsächlich Gardinen. Thornton wird in Amsterdam sich als Sohn des Eigners ausgeben.
Dreimal wird der Lugger bei der Überfahrt angehalten, von Kriegsschiffen, die englische Matrosen pressen hoffen. Dreimal darf sich Thornton an langen Gesichtern freuen, als er seine Papiere zeigt. Vor der niederländischen Küste wirft er den Freibrief ins Meer.

In Amsterdam halten die Spieler die Tarnung aufrecht, meiden schwedische Muttersprachler und verkaufen die Gardinen an einen knausrigen Großhändler. Am Treffpunkt werden sie über die Tulpenspekulationssteuer in ein Gespräch verwickelt, aber von einem 15-jährigen namens Samuel de Haan. Die Franzosen haben Aldert verhaftet und in ihre Garnison verschleppt, wo sie alle seine Informationen über das Kontaktnetzwerk aus ihm herausquetschen werden! Und die Papiere? „Nein, die hatte Aldert noch gar nicht, die sind noch bei der Mätresse!“ Samuel meint die Mätresse von General Barthélemy Louis Joseph Schérer, der die 25‘000 Mann Besatzungstruppen kommandiert, welche von den Niederländern durchgefüttert werden müssen. Der General residiert im Zentrum Amsterdams in dem luxuriösen Gasthaus De koniglige Residens (Humor oder Anmaßung des revolutionären Generals?).

Ritterlich beschließen die Spieler, nicht nur die Papiere, sondern auch die Mätresse vor der drohenden Verhaftung zu retten. Es ist ganz offensichtlich keine Zeit zu verlieren! Man wird am helllichten Tag fliehen müssen, die Dame braucht unauffällige Kleidung und gute Laufschuhe! Die Personnagen erwerben gleich mehrere Größen (meine Spieler sind aber auch gewieft). Mit Hilfe von Samuel kundschaften die Personnagen das Gasthaus und die Wache stehenden Franzosen aus. Der General bewohnt wohl eine Suite des Hauptgebäudes, die Mätresse die andere. Der beste Weg erscheint den Spielern über die Dächer und den hofwärtigen Rückbalkon zu führen. In der Parallelstraße entdecken sie eine Großschneiderei mit Innenhof, wo Thornton und Thomson auf die Dächer gelangen, während Navigator MacDonald und Samuel das Personal ablenken.
Thornton klettert auf den Balkon der Mätresse, während Thomson auf einem Nachbargebäude hinter einer Fassadenmauer Deckung nimmt, um im Notfall Feuerschutz geben zu können. In der Suite der Mätresse stößt der verblüffte Archibald Thornton zunächst auf einen spielenden Zweijährigen. Nanu?
Dann die Mätresse: Er kann ihre Schultern und den graziösen Nacken unter dem hochgesteckten Haar bewundern, denn sie sitzt in der Badewanne. Irgend etwas an ihr kommt Archie bekannt vor, und er räuspert sich erst einmal in möglichst vornehmem Abstand. Die nackte Dame ist niemand anderes als seine alte Bekanntschaft Eris Keppel!

Ein kurzes Gespräch wird durch Stiefellärm auf der Treppe und barsches Klopfen an der Tür unterbrochen! Die Franzosen sind da, um sie zu verhaften! Archie reicht Eris seinen Mantel und weist ihr den Weg zum Balkon. Mit ihrem Sohn Paul auf dem Arm steigt Archie vom Balkon auf das Dach des Nebengebäudes, aber Eris klettert auf dem Sims in Richtung der Suite des Generals, um die Papiere zu holen! Als sie das Gebäude wieder betritt erscheint ein Soldat auf dem Balkon ihrer Suite. Die Lieutenants können sich sowohl ducken als auch Kleinkind bei Laune halten. Der Soldat sieht nichts. Die Spieler warten. Eris klettert wieder zurück, mit einer Tasche voller Papieren! Inzwischen durchsuchen die Soldaten aber auch die Suite ihres Generals und kommen dort auf den Balkon! Thomson feuert seine Pistole, um Eris Flucht zu decken, trifft über die Entfernung aber nicht. Die Personnagen fliehen nun über Dächer und durch die Straßen. Um Suchtrupps zu entgehen, meiden sie jedoch den Hafen und lassen sich von Samuel ein Nachtversteck in einer Scheune am Stadtrand organisieren. Am nächsten Tag ist die Lage ruhig und sie können ohne besondere Maßnahmen mit der Blomsterängen aus dem Hafen auslaufen. Offenbar will General Schérer sein Versagen nicht durch extreme Sicherheitsmaßnahmen offenkundig machen.

Die erbeuteten Papiere enthalten u.a. drängende Befehle aus Paris, dass die batavische Flotte baldmöglichst auszulaufen und nach Brest segeln soll, um die französische Flotte bei der anstehenden Operation zu unterstützen. Das bedeutet offenbar, dass eine Invasion bevorsteht!

Eris erzählt, wie sie Mätresse des Generals wurde: Sie lebte erst recht glücklich bei ihren fernen Verwandten in Delft, denen die uneheliche Herkunft Pauls nicht sonderlich wichtig war. Als jedoch nach der Einnahme der Niederlande durch General Pichegru Schérer das Kommando über die Besatzungstruppen übernahm, erließ er den Befehl, sämtliche Ausländer zu verhaften, um Spionage zu unterbinden. Als Eris verhaftet werden sollte, machte sie eine Szene und bestand darauf, als Tochter des Earls von Albemarle nicht von gemeinen Soldaten abgeführt zu werden, da müsse der General schon persönlich vorbeikommen. Das tat Schérer, der seinen ungewöhnlichen Fang wohl persönlich begutachten wollte. Der Franzose fand Gefallen an der jungen Dame und nahm sie mit nach Amsterdam. Eris, die inzwischen holländisch spricht, nutzte Kontakte unzufriedener Niederländer, um Informationen direkt vom Schreibtisch ihres Liebhabers (diesen Aspekt spielt sie herunter, so gut es geht) nach London zu befördern. Nun sorgt sie sich, bei ihrer Rückkehr nach England Mittelpunkt eines Skandals zu sein.

Archiebald Thornton ist hingerissen! Aus dem etwas schüchternen, gefallenen Mädchen, das er aus der Corona-Abtei befreite, ist eine selbstbewusste Top-Spionin geworden! Er macht ihr einen Antrag, den sie sehr glücklich annimmt.

Auf der Rückfahrt presst der junge Commander einer Sloop mit einem dümmlich triumphierenden Grinsen noch einige englische Seeleute von der Blomsterängen.
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #13 am: 7.12.2020 | 12:41 »
Lieber Ghoul, Deine Berichte zu dieser Kampagne hier faszinieren mich immer wieder aufs Neue, tolle Geschichten und spannend geschrieben.   :headbang:  :d
Bitte viel und mehr davon  :D

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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #14 am: 7.12.2020 | 13:07 »
Danke für die Rückmeldung!  :)
Fragen und Kommentare sind willkommen. Kapern ist das Gebot!
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Offline Blechpirat

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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #15 am: 8.12.2020 | 17:18 »
Ich mochte ja die Mantel&Degen-Einlage! Gibt es bei dir bei der Frage nach dem Liebesleben mechanische Komponenten, oder ist das "freies Rollenspiel"?

Und hast du den Misserfolg der Engländer ausgewürfelt, festgelegt oder der Geschichte entnommen?

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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #16 am: 8.12.2020 | 17:26 »
Ah, Degen/Säbel hatten wir noch kaum, und noch keine Spieler-Personnage wurde je verletzt!  :'(  Aber das kann sich schnell aendern.

Liebesleben: Frei ausgespielt. Der Zusammenhang spielt ja auch recht deutlich mit rein. Es gibt aber auch die Fertigkeit "Verführen".

Die kleine Invasion in die Niederlande zur Vernichtung der Flotte war erfunden, historisch kommt erst später eine größer angelegte, GB+Russland.
Die Spieler konnten hier keinen Einfluss nehmen, sie haben nur den Nachschub bewacht. Ich habe festgelegt, dass die Niederländer vorgewarnt sind und die Briten abwehren.

Die Gefahr, dass sich die niederländische und die französische Flotte (in Brest) vereinigen, ist eine historische Gefahr, die in der nächsten Sitzung angegangen werden wird.
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #17 am: 8.12.2020 | 17:30 »
Meine Spieler sind unverschämt gut was Heists betrifft. Ich muss wohl Situationen schaffen, die "unlösbar" sind. Vielleicht ein Gefaengnisausbruch mitten in Paris? Oder Versklavung in Nordafrika?  ;D
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #18 am: 8.12.2020 | 17:39 »
Liebesleben: Eheschließungen geben Ruhmpunkte (je nach Stand), aber die Spieler müssen sich die hart erspielen! Die Komplikationen mit den Keppelschwestern waren ja bisher schon nicht unerheblich, aber da kommt noch mehr!

Und McDonalds Verlobte Joslyn ist eine grosse Bewunderin französischer Aeronauten! Sie träumt von einer Hochzeitsreise nach Frankreich, aber dazu müsste Frieden sein. Das arme Ding. Und McDonald geduldet sich jetzt auch schon 2 Jahre! Ob das wohl alles gut geht?  ;D
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #19 am: 26.12.2020 | 18:29 »
Post Captain
Yarmouth, Anfang Oktober 1797:
Die Flotte von Admiral Duncan liegt vor Anker, um frisches Pulver und Marinesoldaten aufzunehmen, da die Admiralität Informationen erhalten hat, wonach die niederländische Flotte jederzeit auslaufen soll, um sich mit der Brest-Flotte der Franzosen zu vereinigen.

Bootsmann Wulfdur Ragnarson ist auf dem Linienschiff HMS Belliqueux (64 Kanonen, Rang 4) stationiert. Er weiß, dass die Stimmung der Mannschaft schlecht ist, da die Löhne von 2 Monaten ausstehen. Am Hafen ist zu sehen, wie Seeleute mit dem Verladen aufhören, es entsteht Tumult, der Ruf „Spithead!“ ist immer wieder zu hören. Offenbar hat es die Admiralität versäumt, in Yarmouth auch den ausstehenden Sold zur Verfügung zu stellen. Die Seeleute, die mit streikähnlichen Meutereien früher im Jahr bei Spithead und The Nore höhere Löhne und ein weniger hartes Schichtsystem durchgesetzt hatten, fühlen sich offenbar um ihre Errungenschaften geprellt. Auch auf der Belliqueux wird nun „Spithead!“ gebrüllt.
Ragnarson wird zum Teufel. Er investiert all seine Infamie-Punkte, aktiviert sein Talent „Ungeziefer eindämmen“ und springt wie der Leibhaftige von Deck zu Deck, um die Meuterei im Keim zu ersticken.
Es gelingt. Auf zahlreichen anderen Schiffen wird jedoch die rote Flagge gehisst.

Im Hafen: Die anderen SC treffen ein. Sie können beobachten, wie dort der erboste Admiral Duncan mit dem berühmten Captain William Bligh (HMS Director, früher Kommandant der Bounty) diskutiert.
Die Meuterei legt den Hafen lahm, Verhandlungen führen zu keiner Lösung, Geld scheint nicht aufzutreiben zu sein. Erst als nach ein paar Tagen eine Sloop eintrifft, mit der Nachricht vom Auslaufen der Niederländer, und Duncan die Kasse der lokalen Garnison beschlagnahmt, gehen die Verladearbeiten weiter, im Eiltempo!

Duncan lässt die Flotte in Richtung Niederlande segeln, um jene Schiffe aufzulesen, die er zur Beobachtung zurückgelassen hatte. Da, am 11. Oktober 1797, gerät auch die niederländische Flotte in Sicht. Haben sie nur eine Probefahrt gemacht, nachdem sie Jahre lang im Hafen lagen? Oder haben sie die Briten erwartet?
Die Niederländer segeln bereits in Linie, vor dem Wind, und halten auf das flache Gewässer in Ufernähe zu, wo ihre Linienschiffe in Fleutenbauweise gegenüber den britischen Schiffen mit größerem Tiefgang überlegen sein dürfte.
Duncan hat keine Zeit, seine Schiffe in Linienformation zu bringen, er ordert den direkten Angriff. 16 Linienschiffe gegen 16 Linienschiffe, alle Rang 3-5. Die Seeschlacht vor Kamperduin beginnt.

Auf der HMS Belliqueux: Die ferne Breitseite eines Niederländers fliegt 1st Lieutenant Thornton um die Ohren! Wirkungslos, Glück gehabt! Aber wo ist der Kapitän? Die Reling ist zersplittert und Thornton ist nun der ranghöchste Offizier auf dem Linienschiff. 500 Mann und 64 Geschütze (zuz. Jagdgeschütze) unterstehen seinem Befehl.

Die Spieler debattieren ihre Taktik unter Betrachtung der Roll20-Battlemap. Die Linie der Niederländer ist besonders eng, es erscheint fast unmöglich, sie zu durchbrechen. Ist es besser, sich ihr anzunähern und auf einen parallelen Kurs zu schwenken? Sie entdecken eine Schwachstelle: Dort wo sie in 2 Seekampfrunden auf die feindliche Linie treffen sollten, werden sie die Mars, ein Rang-5-Schiff mit 44 Kanonen kreuzen. Diesem Folgt allerdings das 74-Kanonen-Schiff Brutus (Rang 3) des Konteradmirals!

Thornton will vor der Mars durch die Lücke! Er nimmt eine Breitseite eines vorbeiziehenden 64-Kanonen-Schiffs in Kauf, gibt Ruhm-Punkte aus, um der Mannschaft zusätzliche Würfel für das Manöver zu kaufen (3 Erfolge verlange ich, sonst gibt es eine Kollision), es gelingt.
Thomson lässt beide Breitseiten abfeuern, ebenfalls mit Bonuswürfeln durch Ruhmpunkte und Talent.
Dem vorausfahrenden 64er wird das Achterdeck gehörig zerfetzt, Kapitän und 1. Offizier sind nicht mehr. Die Moral hält jedoch, ein weiterer Offizier rückt nach, der Kurs des Schiffes bringt es jedoch außerhalb des weiter relevanten Bereichs.
Der Bug der Mars (44) wird vollständig zu Splittern zerschossen, das Schiff beginnt zu sinken und verliert dadurch an Fahrt. Das Konteradmiralsschiff ist gezwungen auszuweichen (das Manöver gelingt).

Die Brutus (74) befindet sich nun außerhalb der Linie, was weitere britische Schiffe dazu verleitet, sie unter Beschuss zu nehmen. Die Breitseiten der Brutus können die Angreifer verjagen, nicht aber die HMS Belliqueux! Thornton lässt sie parallel zur Brutus fahren, offenbar will er sie im ritterlichen Duell bezwingen, Breitseite gegen Breitseite.
Die Brutus ist allerdings schon ziemlich zerschossen, die Mannschaft lädiert. Der Konteradmiral setzt nun alles auf einen Entermanöver. Marinesoldaten schießen, die Kanoniere laden beiderseits die Karronaden mit Hagel. Der Blutzoll ist hoch, schließlich drängen die zahlenmäßig überlegenen Belliqueux-Leute auf das Deck der Brutus. Nach einem kurzen Kampf muss Konteradmiral Bloijs van Treslong seine Niederlage erkennen und überreicht Lieutenant Thornton seinen Säbel.
Die Royal Navy hat auch ringsum gesiegt, die Bedrohung durch die Flotte der Batavischen Republik ist gebannt, Frankreich ist die Möglichkeit für eine Invasion der britischen Inseln genommen worden.

London, Admiralität, eine Woche später. Der First Lord empfängt Lt. Thornton: „Ah, Thornton, ich habe gehört, sie haben sich verlobt? Ich gratuliere! Ihre Verlobte wird ihnen die Epaulette umnähen dürfen. Hier sind Ihre neuen Papiere, post captain Thornton. Nein, danken Sie mir nicht, denn ich werde ihnen sobald kein Schiff zuweisen können. Der Frieden ist ausgebrochen! Friedensverhandlungen zumindest. Ja, wir befinden uns in einem militärischen Patt. Es gibt keine andere Option, als den Diplomaten das Feld zu überlassen.“


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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #20 am: 18.02.2021 | 15:46 »
Master McDonald's Fahrt zum Himmel
Die Grenzen sind für Handelsreisende bereits geöffnet, ein Friedensschluss gilt als sicher. McDonald heiratet endlich seine Joslyn, die Hochzeitsreise geht nach Frankreich, wie es ihr Herzenswunsch ist. Die Rückfahrt soll per Ballons über den Kanal gehen, gemeinsam mit dem beruehmten Ehepaar Blanchard (deren Ehe ich aber ahistorisch vordatiert habe). Mäzenin des englischen Ballons ist - Phyllis de Clifford, geb. Keppel.
Doch im falschen Augenblick scheitern die Friedensverhandlungen, die Briten fliehen unter Beschuss im Ballon und entgehen knapp einer Kollision mit den Kreidefelsen von Dover (Ich hatte die Gasmenge, Last und Verlustrate durch Einschusslöcher entsprechend modelliert).

Anfang 1798: Der Kriegskrueppel de Clifford provoziert Lt. Thomson zum Pistolenduell, in der Annahme dieser habe eine Affäre mit Phyllis. Thomson entschließt sich, die Satisfaktionsfaehigkeit seines Gegners nicht anzuzweifeln.
Im Morgengrauen schießen beide Kontrahenten, um zu töten. Sie verletzen sich jeweils gegenseitig mäßig am Arm.

Bootsmann Ragnarson lässt sich mit seiner alten Bekannten Sally ein, die ihr Nuttendasein an den Nagel hängen und eine alte Hafenkneipe in Southampton übernehmen will. Sie stellt eine Bedingung: Wenn er der Mann an ihrer Seite sein will, soll er einem dieser Franzosen die Kronjuwelen abschneiden, das soll der Talisman ihrer Kneipe sein!

Feuer für eine Marlborough
Thornton erfährt von seiner Verlobten Eris Keppel, dass ihre Schwester Phyllis ausser sich ist vor Zorn über das Duell, und eine Annullierung (keine Scheidung) ihrer Ehe anstrebt. Das wird Gerede geben!
Doch die Spieler-Personnagen müssen nun in See stechen. Die alte HMS Duke of Marlborough, Rang 4, soll zum Abwracken nach Gibraltar. Das untere Kanonendeck ist bereits von seinen 24-Pfuendern befreit worden (somit ein Rang-5-Schiff, passend für den jungen Captain).
Es kommt anders: Nelson requisitioniert die alte Marlborough mitsamt Besatzung, man jagt kreuz und quer durch das gesamte Mittelmeer, bevor es gelingt, die Flotte der Franzosen in der Bucht von Aboukir zu stellen. Die Duke of Marlborough segelt zwischen brennenden Schiffen in die nächtliche Schlacht. Sieg!
Doch Bonaparte hat Ägypten längst erobert und bedroht wichtige Handelswege nach Indien.

Aber Ragnarson hat Beute gemacht: in einem Einmachglas mit Alkohol schwimmen etwas, das wie eine verschrumpelte Gurke aussieht, und zwei nussähnliche Objekte ...
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #21 am: 21.03.2021 | 17:54 »
Das Geheimnis der Pyramiden
Spieler-Personnagen: Cpt. Archibald Thornton; Lt. Christian Thomson; Navigator William McDonald; Bootsmann Wolfdur Ragnarson; Marine-Infanterist Lt. Tadgh O’Briain.

Am Tag nach der Seeschlacht vor dem Nil-Delta: Konteradmiral Nelson gratuliert seinen Kapitänen zu ihrem Sieg und verspricht den baldigen Abzug der Linienschiffe von Ägypten. Die Jagd auf weitere französische Schiffe sei den Fregatten zu überlassen.
Eine Aufgabe habe er noch, da wissenschaftliche Papiere, die erbeutet werden konnten, auf Wissenschaftler hinweisen, die auf dem Plateau von Gizeh eine neuartige Kriegswaffe erproben. Ein Trupp von Freiwilligen zur Infiltration und Sabotage ist gefragt. Nelson übergeht bei der seiner Wahl eines Freiwilligen Captain Sidney Smith zugunsten unseres Captain Thornton, angeblich wegen der Infiltrationserfahrungen des Letztgenannten („Die Dame aus Amsterdam müssen Sie mir bei Gelegenheit vorstellen“), aber vielleicht sind es auch Standesdünkel gegenüber dem gewöhnlich geborenen Smith?
Die erbeuteten Papiere enthalten Notizen über die Pyramiden als Initiations- und Studienort der Wissenschaftler des Altertums, auch Archimedes von Syrakus habe demnach vom Wissen der Ägypter profitiert. Seine Wunderwaffe zur Brandsetzung von Schiffen sei mit einem einfachen Hohlspiegel nicht rekonstruierbar, er muss über ein System optischer Linsen verfügt haben, postulieren die Wissenschaftler Edme Jobard und Jean-Marie Coutelle, Colonel der Luftfahrt. Offenbar befinden sich die beiden bei Gizeh, um auf der Cheops-Pyramide eine derartige Waffe zu erproben, denn dies sei das Geheimnis ihrer „fehlenden“ Spitze.

Die Spieler stellen einen Trupp von 30 Mann zusammen, beschlagnahmen eine Feluke und segeln in Dschellabas gewandet den Nil hinauf. Sie spionieren die Lage bei den Pyramiden sorgsam aus. Dort lagern etwa 100 Mann: französische Soldaten, einheimische Träger, Wissenschaftler. Es gibt Ausgrabungsarbeiten, einen Heißluft-Ballon und ein tatsächlich Bauprojekt auf der Cheops-Pyramide, welches einen massiven Holz-Aufbau, einen Hohlspiegel und ein bis zwei sehr große, unermesslich teure Linsen involviert.
Die Spieler verwerfen einen ersten Plan zur Entführung von Monsieur Jobard. Stattdessen klettert des Nachts ein kleiner Trupp eine Steilwand nördlich der Cheops-Pyramide hinauf, erklimmt die Pyramide, bringt ein Pulverfässchen mit Lunte an und macht sich auf und davon, während hinter ihnen eine Explosion die Aufbauten auf dem alten Weltwunder zerfetzt.
Ein Reiter entdeckt die fliehenden, wird aber von diesen unter Beschuss genommen. Weitere Verfolger zu Fuß haben keine Chance, die Saboteure einzuholen (Ergebnis konkurrierender Manöver-Würfe).

Allein gegen Bonaparte
Als die Personnagen zurück auf der HMS Duke of Marlborough sind, ist Nelson bereits davongesegelt. Nur die HMS Tigre (80) von Captain Smith ist noch zu sehen. Dieser erläutert Thornton und Thomson beim Dinner, Bonaparte sei größenwahnsinnig und inszeniere sich in Ägypten gerade als zweiter Alexander. Nur deshalb sein Bonaparte mit seinen Soldaten den Nil bis Assuan hochmarschiert, statt lediglich den Isthmus von Suez zu besetzen, um den Handel zwischen Großbritannien und Indien zu stören. Bonaparte wolle siegen, wo Alexander siegte. Nun, da sein Seeweg in die Heimat durch den Verlust seiner Flotte abgeschnitten sei, werde Bonaparte auf dem Landweg heimwärts marschieren, über Palästina, Syrien, die Türkei, durch Europa. Wie Alexander werde er den Osten unterwerfen. Aber nach Europa werde er, ganz klar, nicht zurückkehren, ohne sich vorher, im ehemaligen Ost-Rom, zum Kaiser krönen zu lassen.
Smith, der auf Bonapartes Einwirken zwei Jahre in einem französischen Gefängnis verbracht hat, statt über einen Gefangenenaustausch freizukommen, ist fest entschlossen, dies zu verhindern! Thornton hat keine anderslautenden Befehle und beschließt, dem Kapitän mit 10 Jahren höherer Seniorität beizustehen.

So verbringen die Spieler-Personnagen Weihnachten also in Palästina. Bonaparte kämpft sich tatsächlich in diese Richtung vor, wie Smith vorhersah. Die beiden Linienschiffe koordinieren Fregatten, stören den französischen Schiffsverkehr und sammeln französische Propaganda-Flugblätter ein, um verschiedenen religiösen und politischen Gruppierungen zu beweisen, wie sie von Bonaparte gegeneinander ausgespielt werden, in der Hoffnung, dass diese rebellieren und die französische Logistik an Land zu vereiteln. Smith besucht seinen Bruder an der britischen Botschaft in Istanbul, um ein Bündnis zwischen Großbritannien und dem Sultan zu erwirken, auch frischt er alte Kontakte mit Machthabern in Syrien und Palästina wieder auf.

Im März 1799 gelingt es den beiden Linienschiffen, ein französisches Geschwader kleiner Transportschiffe bei Gaza zu stellen. Eine Schebecke setzt sich ab, die Tigre nimmt die Verfolgung auf, während die Duke of Marlborough sieben Kleinschiffe leeseitig in eine Bucht drängt. Hydrographie-Würfe lassen die Spieler vermuten, dass es zwischen einigen Felsen auch Untiefen gibt, wo sich die Franzosen mit ihrem geringeren Tiefgang gerade gruppieren. Captain Thornton lässt aus sicherem Abstand die Kanonen sprechen, aber die Franzosen, gegen ein Linienschiff hoffnungslos unterlegen, wählen ein ungewöhnliches Manöver. Sie vertäuen ihre sieben Schiffe derart, dass nur eines von ihnen der hin- und herkreuzenden Marlborough exponiert ist, und sammeln die Mannschaften auf den hinteren Schiffen. Nachdem die Spieler die vordersten beiden Schiffe zu Trümmern geschossen haben, sind sie der Meinung, die Marlborough habe genug geraucht. Captain Thornton gibt den Befehl, Boote zu Wasser zu lassen und schickt seine 100 Marine-Infanteristen und 100 Seeleute zum Entern. Im Schatten der Wracks können sich die Boote nähern, ohne Kanonenfeuer von den Franzosen zu riskieren, aber als sie die Wracks umrunden, um die intakten Schiffe zu entern, geraten sie in einen höllischen Kugelhagel von Musketen und Pistolen. Lieutenant Thomson wird böse am rechten Bein getroffen (6 Schadenspunkte, Gesundheitsstufe: Koma!) und plumpst bewusstlos zurück in die Pinasse. Mr. MacDonald wird ebenfalls leicht verletzt. Captain Thornton sieht besorgt durch sein Fernrohr, wie etwa 25% seiner Entermannschaft durch den Beschuss außer Gefecht gesetzt wird. Auf den Decks warten über 200 Franzosen, es kommt zu einem blutigen Gemetzel. Bootsmann Ragnarsson kann mehrere Gegner einschüchtern und schlägt auf einen sich Ergebenden ein, Lieutenant O’Briain hält sich wacker, während Navigator MacDonald ein inzwischen kritisch verletzt ist und vor dem Feind (möge seine Frau Joslyn nie von dieser Schmach erfahren) seine Waffe sinken lässt. Nach drei Kampfrunden und hohen Verlusten ist klar, dass dieser Kampf nicht zu gewinnen ist. Die Briten fliehen in ihre Boote, soweit es ihnen möglich ist. Der von Erfolg verwöhnte Thornton muss aus der Ferne sein erstes Fiasko erleben.
Die Marlborough setzt ihr stures 18-Pfünder-Breitseitenfeuer fort und schließlich streichen die Franzosen ihre Flaggen. Die verbliebenen fahrtüchtigen Schiffe sind die Tartanen Deux Frères, Marie-Rose, Négresse und die Brigg Foudre, beladen mit zerlegten Feldgeschützen von 12 bis 24 Pfund und Mörsern – Bonapartes Belagerungs-Artillerie!
Die Personnagen bestücken ihr leeres unteres Kanonendeck mit 24-Pfündern (die als Feldgeschütze an Bord etwas umständlich handzuhaben sind) schicken Marie-Rose und Foudre mit Prisenbesatzungen nach Hause und behalten die Deux Frères und die Négresse mit je 40 Mann von der Marlborough als Begleitfahrzeuge.

Jetzt gilt es, gemeinsam mit Smith die Stadt Jaffa gegen die anrückenden Franzosen zu verteidigen oder, falls diese schneller sind, Akkon!

« Letzte Änderung: 22.03.2021 | 14:39 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #22 am: 22.03.2021 | 12:25 »
Ich will nicht deinen Thread kapern, aber du hast mich neugierig gemacht:

Wieviel basiert auf wahren Begebenheiten und in wie weit würdest du zulassen, dass die Charaktere den Lauf der Geschichte ändern, wenn ihre Entscheidungen das mit sich brächten? Da vermutlich deine Spieler auch mitlesen und falls du dir nicht zu tief in die Karten schauen lassen möchtest, würde ich verstehen, wenn du die Frage nicht abschließend beantworten würdest.

Ansonsten Respekt für deine Einarbeitung in den historischen Hintergrund. Offensichtlich hast du einiges an Hausaufgaben dafür erledigt.   :d

Jetzt sind wir tatsächlich an einem Punkt, an welchem eine Bifurkation in ein Paralleluniversum mit alternativem Geschichtsverlauf möglich ist.
Ich muss schauen wie ich die Konsequenzen der Spielerentscheidungen für die nächste Sitzung modellieren. Sie haben nun deutlich weniger Beute-Geschuetze als erwartet für ihre kommende Aufgabe.
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #23 am: 22.04.2021 | 12:56 »
Schiffstypen, mit denen Gruppe 1 unterwegs war (nur, um meine eigenen Gedanken zu ordnen):
  • HMS Pandora, "post ship", also eine sehr leichte Fregatte, unter NSC-Captain.
  • Beiboot der Pandora
  • HMAV Albatros, Schoner (Schoner-Brigg wäre sinnvoller gewesen, jetzt weiß ich es besser)
  • HMS Commerce de Marseille, Linienschiff Rang 1 (aber nur vor dem Hafen liegend), NSC-Captain
  • Galeere!
  • namenloses Fischerboot
  • Sloop
  • Experimental-Schoner HMAV Hydra
  • Blomsterängen, Lugger
  • HMS Belliqueux, Linienschiff Rang 4
  • ein Gasballon!
  • HMS Duke of Marlborough, Linienschiff, von Rang 4 auf Rang 5 herabgestuft.
  • Feluke
  • Sloop
  • Fregatte HMS Tempest (36)
  • Razée-Fregatte HMS Epée du Peuple (44)

Edit: 16 verschiedene See- bzw. Luft-Fahrzeuge, wow!
« Letzte Änderung: 7.01.2022 | 11:12 von ghoul »
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Re: [Pavillon Noir] Master and Commander 1790-1815
« Antwort #24 am: 6.05.2021 | 13:19 »
Rambeaud - Last Blood
März - Mai 1799: Massaker von Jaffa / Belagerung von Akkon / Bonaparte entgeht Kanonenkugel / Beulenpest / Sturm der Grenadiere auf die Bresche / General Rambeaud schlägt O'Briain und Ragnarson nieder / wundersame Genesung, Rückzug der Franzosen.

Bericht in Kurzform mangels Schreibmotivation.  :-X
« Letzte Änderung: 5.06.2021 | 13:47 von ghoul »
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