Autor Thema: Extrem hohe Preise bei Brettspielen (war aus Twilight Imperium 4 kommt!)  (Gelesen 7683 mal)

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Offline YY

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Und gerade z.B. ein Catan reicht heute glaube ich nicht mehr, um gegen Videospiele anstinken zu können.

Das sind zum großen Teil Handyspiele, gegen die auch ein eher kleines/kompaktes Brettspiel durchaus anstinken kann. Zumal man da so langsam versteht, dass man unterschiedliche Felder bedient und Brettspiele nicht immer mehr so werden müssen wie Videospiele  ;)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Timo

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Kinder brauchen entweder einen Coolness Faktor (beim anschauen im Laden oder durch Freunde/Mitschüler/*seufz*Youtuber/Twitchstreamer) oder echtes Interesse am Thema.

Das kann durch unterstützende Eltern/Verwandte natürlich noch verstärkt werden, durch vorleben oder aufdrücken/zum mitmachen bringen. Aber im Prinzip sind die obigen beiden die relevanten Faktoren fürs Interesse. Ob ein Kind dabei bleibt hängt dann davon ab ob es ihr/ihm tatsächlich gefällt, es anspricht.

Interessanterweise trifft das nicht nur auf Brettspiele zu...oder Kinder  ;)

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Und was Preise betrifft, als regulären Kaufpreis würde ich nur TCGs und KingdomDeath Monster als extrem hoch bezeichnen.

Das ist ein sehr subjektives Phänomen (was ein hoher Preis ist), was sich mMn vor allem bei Videospielen und Brett-Kartenspielen zeigt.
Ich bin arm, sehr arm sogar wenn ich dt. Statistiken zum Vergleich ranziehe und finde das 100€ im Monat als Ausgabe für mein Hobby nicht viel ist.

Wenn ein Spiel 200€ kostet (wie TI4, bei 200 sind die Kartenhüllen mit einberechnet) ist es nicht teuer. Für ein Hobby. Da gibt es viele Hobbies die mehr Geld verbrauchen und das ist dann auch wirklich verbraucht und man hat keinen physischen Gegenwert.


Im Spoiler mehr so Rant:
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« Letzte Änderung: 12.08.2020 | 12:46 von Timo »
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Offline 6

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Kommt halt drauf an, wieviele Spiele Du haben willst, und wie häufig Du zu Spielen kommst. TI4 für 200 Euro ist z.B. extrem teuer, wenn Du höchstens ein bis zwei Mal insgesamt zum Spielen kommst.
In dem Fall hast Du den direkten Vergleich 1x Kino im Premiumsitz für 20 Euro gegen TI4 für 200 Euro... genau deshalb halte ich diese Gegenrechnerei für vollkommenen Humbug.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Chobe

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Ich würde auch gar nicht mit vielen anderen Hobbys o.ä. vergleichen.. (spiele Schlagzeug, da braucht mir niemand was von hohen Kosten eines Hobbys erzählen) ..aber mit anderen Brettspielen. Das ist ja der Punkt, dass da TI4 gar nicht mal so gut wegkommt. Wenn man dann noch über die absehbare Frequenz der stattfindenden Spielerunden nachdenkt, wird es nicht besser.

Samael

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Für 70-80€ Kartenhüllen? Nimmst du vorgoldete?

Offline Crimson King

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Es geht bei solchen Kalkulationen meines Erachtens nicht nur um die Spieldauer, sondern auch um das Spielerlebnis. Für Freunde ausufernder ameritrashiger Wargames dürfte TI 4 neben Dune das Nonplusultra sein. Speziell wenn man nicht jeden Euro dreimal rumdrehen muss, lohnt sich das Geld dann auch, wenn man das Spiel nur alle Jubeljahre mal auf den Tisch bringt.
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J.W. von Goethe

Offline CiNeMaNcEr

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Und was Preise betrifft, als regulären Kaufpreis würde ich nur TCGs und KingdomDeath Monster als extrem hoch bezeichnen.

Wobei Kingdom Death: Monster nicht wirklich ein Brettspiel ist, sondern ein Hybrid aus Brettspiel, TableTop, RPG und Videogame, das physikalisch abgebildet wurde und für den Inhalt als auch die Spielzeit einen sehr guten Kosten-Nutzen-Faktor hat. KDM ist mehr ein Hobby/Lifestyl-Choice als ein Brettspiel, wie im TableTop/Wargaming, wird viel Zeit (und auch nicht wenig Geld) mit dem Zusammenbauen, Basteln und Bemalen verbraucht.

Die Miniaturen alleine stechen in dem Bereich stark heraus und würden bei anderen Miniaturen-Herstellern die Kosten vermutlich nochmal deutlich höher Treiben lassen (nicht auszudenken was es bei GW Kosten würde...).

Das KDM CoreGame besteht aus so vielen unterschiedlichen einzelnen Komponenten, was die Produktionskosten deutlich nach oben treibt.

KDM ist bei weitem nicht günstig/billig, jedoch für das, was es ist, bietet und abdeckt mehr als Fair vom Preis (besonders für KS Backer).

Mit meinem Ancient Gold Lantern Pledge komme ich alleine was die Spielzeit betrifft unter 1$ pro Spielstunde (wenn man so einen "unsinnigen" Vergleich, machen möchte).
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Offline Hewisa (gone for good)

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Kommt halt drauf an, wieviele Spiele Du haben willst, und wie häufig Du zu Spielen kommst. TI4 für 200 Euro ist z.B. extrem teuer, wenn Du höchstens ein bis zwei Mal insgesamt zum Spielen kommst.
In dem Fall hast Du den direkten Vergleich 1x Kino im Premiumsitz für 20 Euro gegen TI4 für 200 Euro... genau deshalb halte ich diese Gegenrechnerei für vollkommenen Humbug.
Erstens kostet das Spiel 120 €, ich weiß gar nicht, woher die 200 die ganze Zeit kommen.
Zweitens sind das 6 Leute, die 8 Stunden spielen - das sind 48 Mannstunden Spielspaß. Macht weniger als 3 € pro Mannstunde. IM Kino Zahlst Du 12 € für den reinen Kinobesuch, 2 Stunden Unterhaltung für eine Person. 6€ pro Mannstunde. Find ich keinen Humbug.

Ist aber immer noch sauteuer. Und letztlich geht's auch nicht darum
TI4 ist so ein Spiel, dass man nicht oft spielt, ich bin auch erst ein paar mal dazu gekommen. Aber weil das dann jedes mal ein Event ist, auf das ich mich auch Wochen vorher freue, ist mir das den Preis locker Wert - da bin ich ganz bei Crimson King. Geht um's Event. Für Festivaltickets zahlst Du auch mehr.
KLar, wenn ich jeden Tag überlegen muss, ob ich mir was zu essen leisten kann, dann geht das nicht. Aber dann gehst Du auch nicht regelmäßig ins Kino.
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Offline JS

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Sind denn die 6 Leute ständig am Spielen und Mitspielen? Oder sprechen wir hier von 15 Minuten pro Zug und danach ewiger Wartezeit? Das würde ja "Spielspaß" und Spielzeit ein wenig relativieren.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Hewisa (gone for good)

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Das st so ne Einstellung, die mir oft begegnet, die ich aber nicht nachvollziehen kann. Ich spiele bei einem Spiel auch dann mit, wenn ich gerade nicht am Zug bin. Ich schaue zu, fiebere mit, plane bereits meinen Zug und passe die Planung an, je nachdem was meine Mitspieler so tun. Und gerade bei TI kann man während einer seinen Zug macht auch mit den anderen Mitspielern Deals aushandeln, schachern und intrigieren - also ja, ich bin da die ganze Zeit involviert und meine Mitspieler auch.

Aber das ist auch ne Einstellungssache. Wenn man nur dann am Spiel interessiert ist, wenn man auch selber am Zug ist und ansonsten abschaltet, dann beraubt man sich doch selbst eines Großteil des Spaßes.
Aber stimmt. Wenn Du "Spielzeit" und "Spaß" definierst mit "die Zeit, in der ich selber am Zug bin und sonst nichts", dann passt das nicht zusammen.

Aber wenn man echt so tickt, warum dann überhaupt Brettspiele spielen oder eine andere soziale Aktivität betreiben, in der auch mal andere dran sind?
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Offline JS

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Naja, das ist ja keine Grundeinstellung, sondern es gibt Spiele, bei denen auch die Runden und Handlungen der anderen Spieler/innen spannend und erlebenswert sind. Und es gibt Spiele, bei denen das total latte ist und eher langweilig oder nicht nötig, da man, wenn man wieder dran ist, auf einen Blick sehen kann, wie die Lage ist. Das sind dann auch die Spiele, in denen Downtime zur echten Boringtime wird.
Da ich TI4 nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, zu welcher Kategorie es gehört.
 :)
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@Hewisa:
Die 200 Euro kommt von Timo. Er hat den Preis für Sleeves mit dazu genommen und dafür auf 200 Euro überschlagen.
Willst Du jetzt wirklich drüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, zur Bestimmung ob etwas teuer ist, mit Kinobesuchen gegenzurechnen, besonders dann wenn wir beide überein stimnen, dass TI4 teuer ist?

Disclaimer: Ob etwas teuer ist, ist für mich persoenlich erst mal unabhängig davon, wie viel Zeit ich damit verbringe. Gloomhaven hat mich ca. 250 Euros gekostet (Sleeves + Inlay mitgerechnet). Ich dürfte locker 50 Spielstunden damit verbracht haben. Ich empfinde den Preis des Spiels immer noch für extrem teuer. Gleichzeitig hat der Kauf sich für mich gelohnt. Im Gegenzug dazu habe ich mir ne Menge Spiele richtig günstig für unter 10 Euros pro Spiel gekauft, deren Kauf ich nach 2 - 4 Stunden Spiel bereut habe. Deswegen finde ich dieses Argument "es kostet so viel wie x Kinobesuche also ist es nicht teuer" echt schräg.
« Letzte Änderung: 13.08.2020 | 04:17 von 6 »
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Chobe

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Naja, das ist ja keine Grundeinstellung, sondern es gibt Spiele, bei denen auch die Runden und Handlungen der anderen Spieler/innen spannend und erlebenswert sind. Und es gibt Spiele, bei denen das total latte ist und eher langweilig oder nicht nötig, da man, wenn man wieder dran ist, auf einen Blick sehen kann, wie die Lage ist. Das sind dann auch die Spiele, in denen Downtime zur echten Boringtime wird.
Da ich TI4 nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, zu welcher Kategorie es gehört.
 :)
Meine Stimme geht an "Boringtime".
Nimm Risiko x 5, pack einen zugegeben cleveren Aktionsmechanismus dazu, ein Deck mit kleinen Regelbrecher-Karten (inkl. einer Anti-Karten-Karte) und verlangsame alle relevanten Mechanismen auf ca. 1/3 einer gesunden Geschwindigkeit - fertig, Twilight Imperium.
Kein Vergleich zu einem Dune oder echten Wargame, die stellen sich in der Hinsicht beide besser an.

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Meine Stimme geht an "Boringtime".
Nimm Risiko x 5, pack einen zugegeben cleveren Aktionsmechanismus dazu, ein Deck mit kleinen Regelbrecher-Karten (inkl. einer Anti-Karten-Karte) und verlangsame alle relevanten Mechanismen auf ca. 1/3 einer gesunden Geschwindigkeit - fertig, Twilight Imperium.
Kein Vergleich zu einem Dune oder echten Wargame, die stellen sich in der Hinsicht beide besser an.
Um mal wieder zum Thread zurück zu kommen:
Sagt diese Einschätzung irgendetwas über den Preis des Spieles aus? Also willst Du sagen: "Das Spiel ist doof, also ist das Spiel teuer." ?
Genau das diskutiert Ihr (JS und Du) hier im Kontext des Threads.

EDIT: Oder um es mal von TI4 weg zu verallgemeinern:
Phase 10 bekommste für knapp 8 Euro. Das Spiel ist aus meiner Sicht doof, ich würde es aber zu dem Preis nicht als teuer bezeichnen.
« Letzte Änderung: 13.08.2020 | 06:22 von 6 »
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Willst Du jetzt wirklich drüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, zur Bestimmung ob etwas teuer ist, mit Kinobesuchen gegenzurechnen
Tatsächlich ist das für mich schon lange der Benchmark, an dem ich reine "Spaßausgaben" messe: Wie viele Personenstunden Spaß bringt mir das im Vergleich zu Kino? Sehe auch nicht wirklich, was dagegen spricht.

Aber ist stimme Dir auch hierbei zu:
Disclaimer: Ob etwas teuer ist, ist für mich persoenlich erst mal unabhängig davon, wie viel Zeit ich damit verbringe. Gloomhaven hat mich ca. 250 Euros gekostet (Sleeves + Inlay mitgerechnet). Ich dürfte locker 50 Spielstunden damit verbracht haben. Ich empfinde den Preis des Spiels immer noch für extrem teuer. Gleichzeitig hat der Kauf sich für mich gelohnt. Im Gegenzug dazu habe ich mir ne Menge Spiele richtig günstig für unter 10 Euros pro Spiel gekauft, deren Kauf ich nach 2 - 4 Stunden Spiel bereut habe. Deswegen finde ich dieses Argument "es kostet so viel wie x Kinobesuche also ist es nicht teuer" echt schräg.
"Teuer" im Sinne von "ne Menge Geld" sind >100€ natürlich schon. "Den Kauf nicht bereut" im Sinne von "das ist es mir wert" ist aber von der reinen Summe losgelöst. Da bin ich ganz bei Dir, die Frage ist doch immer "ist es *mir* das wert?". Der Kino-Vergleich dient immer nur dazu, sowas zu relativieren, wenn Leute über hohe Preise jammern aber ins Kino gehen. Kino ist nämlich so bezogen auf die Zeit mit die teuerste Freizeitaktivität. Damit wird deutlich wie subjektiv "teuer" bzw. "zu teuer" schnell sein kann.

Zur Qualität von TI4 darf man natürlich geteilter Meinung sein, ich fand's bisher jedes mal großartig, aber YMMV. Das erwähnte Dune hab ich nicht oft genug gespielt um fundiert urteilen zu können, aber das kam bei uns im ersten Spiel deutlich schlechter weg: De-facto-Player-Elimination bzw. -Handlungsunfähigkeit im ersten Zug (zugegebenermaßen durch ganz massives Pech, aber trotzdem) und dann den Rest der Partie doof aus der Wäsche schauen, das ist schon hart. Das passiert Dir bei TI so nicht.
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Offline CiNeMaNcEr

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Der Kino-Vergleich dient immer nur dazu, sowas zu relativieren, wenn Leute über hohe Preise jammern aber ins Kino gehen. Kino ist nämlich so bezogen auf die Zeit mit die teuerste Freizeitaktivität. Damit wird deutlich wie subjektiv "teuer" bzw. "zu teuer" schnell sein kann.

Nun, ein VR Room Session oder Lasertag kostet 6-8 (oder mehr) Euro pro 15 Minuten (je wielange insgesamt gebucht wird und/oder wie groß die Gruppe ist).
Ein Escape Room kommt auch gut auf 20-25 Euro für 45-60 Minuten (pro Person).

Es gibt (einige) deutlich teurere Freizeitaktivitäten als Kino für eine Gruppe (ohne jetzt diverse Sonderfälle oder "richtige" Luxus-Beschäftigungen aufzuzählen).
Dein Kinovergleich ist trotzdem nicht schlecht, damit kann jeder was Anfangen und Vergleichen.
Ins Kino geht (fast) jeder (und jeder kennt Kino, die anderen Sachen weniger).
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Tatsächlich ist das für mich schon lange der Benchmark, an dem ich reine "Spaßausgaben" messe: Wie viele Personenstunden Spaß bringt mir das im Vergleich zu Kino? Sehe auch nicht wirklich, was dagegen spricht.
Dagegen sage ich nichts. Bei mir ist mittlerweile der Faktor "Wird das Spiel überhaupt auf dem Tisch landen" allerdings wichtiger geworden. Aber das führt vom Thema ab.
Zitat
Aber ist stimme Dir auch hierbei zu:"Teuer" im Sinne von "ne Menge Geld" sind >100€ natürlich schon. "Den Kauf nicht bereut" im Sinne von "das ist es mir wert" ist aber von der reinen Summe losgelöst. Da bin ich ganz bei Dir, die Frage ist doch immer "ist es *mir* das wert?". Der Kino-Vergleich dient immer nur dazu, sowas zu relativieren, wenn Leute über hohe Preise jammern aber ins Kino gehen. Kino ist nämlich so bezogen auf die Zeit mit die teuerste Freizeitaktivität. Damit wird deutlich wie subjektiv "teuer" bzw. "zu teuer" schnell sein kann.
Das ein Kinobesuch teuer ist, da gehe ich auch mit. Deshalb gehe ich persönlich nur noch sehr selten ins Kino und bevorzuge dann eh die "Luxusvariante" mit Premiumsitz (Deswegen auch meine 20 Euro oben für einen Kinobesuch).
EDIT:
Oder anders: Wenn ich einen Kinobesuch zum Benchmark machen würde, würde ich garkeine Spiele mehr kaufen. :)
« Letzte Änderung: 13.08.2020 | 07:34 von 6 »
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Offline Chobe

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Um mal wieder zum Thread zurück zu kommen:
Sagt diese Einschätzung irgendetwas über den Preis des Spieles aus? Also willst Du sagen: "Das Spiel ist doof, also ist das Spiel teuer." ?
Genau das diskutiert Ihr (JS und Du) hier im Kontext des Threads.

EDIT: Oder um es mal von TI4 weg zu verallgemeinern:
Phase 10 bekommste für knapp 8 Euro. Das Spiel ist aus meiner Sicht doof, ich würde es aber zu dem Preis nicht als teuer bezeichnen.
Wie Dir aufgefallen sein sollte, habe ich JS geantwortet. Von dem her war meine Antwort nicht für den Thread, sondern (surprise) eine eingeschobene Meinung und Antwort auf seine Frage.

Was das Thema angeht: Ich vergleiche die ganze Zeit TI4 mit anderen Brettspielen. Wie ich schon erwähnt habe, ist das der einzige Vergleich, den ich sinnvoll finde. Mein Schlagzeug komplett neu zu befellen kostet ca. 170 EUR und muss in regelmässigen Abständen gemacht werden - jeder Vergleich zum Kino, Fitnessstudio oder Brettspielen macht da absolut keinen Sinn.
Im Vergleich mit den meisten anderen Brettspielen bietet TI4 absolut nichts etwas bemerkenswertes, das meiner Meinung nach den Preis rechtfertigen würde: Das Material und die Menge sieht für mich nicht danach aus, alles recht standardmässig. Falls die Modelle alle auch noch die gleichen sind wie bei der letzten Edition, wäre das wohl noch deutlicher (sieht auf dem Bild so aus). Das Regelwerk ist auch eher Standardkost und kein detailreiches Monstrum wie z.B. ein Fields of Fire, also da wurde gefühlt auch keine besondere Manpower oder Arbeitskraft verbraten.

Kurzum, wenn ich das Spiel mit z.B. einem Sekigahara Unification of Japan, Sword & Sorcery, Dungeon Degenerates oder Street Masters vergleiche, empfinde ich den Preis irgendwo zwischen "zu hoch" und "dreist".

Selbstverständlich kann einem großen Fan das Spiel das immer noch alles wert sein.. da braucht man aber auch nicht herumdiskutieren (ich habe für mein Star Wars The Queen's Gambit 200 GBP gezahlt und bin immer noch glücklich damit). Soweit ich das hier verstehe, geht (oder.. ging? ^^) es eigentlich um einen objektiveren Ansatz - Material, Menge, Qualität und investierte Arbeit (die können wir natürlich nur schätzen).

Offline Flamebeard

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Wobei ich sagen muss, dass ich die Entwicklung der letzten Jahre durchaus nachvollziehen kann und (bis zu einem gewissen Grad) gut finde. Denn erst durch die neuen Medien-Plattformen, auf denen die Brettspiele jetzt auch massentauglich und grenzüberschreitend präsentiert werden können, hat sich da ein gewisses Preis- und Wertbewusstsein entwickelt.

 Um das mal zu verdeutlichen: Auch in Catan, Carcassonne, Ticket to Ride oder Elfenland stecken jede Menge Stunden an Entwicklung und Feintuning, damit alles passt. Und die landen dann für (damals) 20-30 Euro UVP auf dem Markt. Wenn die sich nicht schlicht über Masse verkaufen oder irgendeinen tollen, hochangesehenen Spielepreis abgreifen (für den dann der Karton nochmal neu gedruckt werden muss), machen die Hersteller damit kein Geld (geschweige denn die Entwickler).
 Und wenn ich mir jetzt angucke, wie komplex Twilight Imperium, Terraforming Mars, Kingdom Death: Monster oder Gloomhaven/Frosthaven daher kommen, bin ich gerade bei Spielen mit ausgeformten Minis erstaunt, dass die nicht noch mehr kosten. Denn gerade diese regeltechnischen Schwergewichte dürften nicht an die Absatzzahlen eines Carcassonne oder Catan heran kommen...
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Mein Biete-Thread

Offline Maarzan

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Neben
1) kann ich mir das bei meinem Grundbudget leisten (aka, müsste ich sonst auf etwas wichtigeres als Spielen verzichten, was dann stark von dem individuellen Gesamtbudget abhängt)
2) Relative Unterhaltung - wie teuer ist es gegenüber anderen, eine gleiche Zeitspanne  Unterhaltung bietender Alternativen. (Wobei dann die Frage kommt, ist jede Art Unterhaltungsstunde gleich viel wert?)

käme halt noch
3) die Substituierbarkeit - gibt es ein anderes Produkt, welches einen gleichwertigen Nutzen billiger anbietet. Wobei gleichwertig dann halt teils auch eine Geschmacksfrage wird.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Chobe

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Und wenn ich mir jetzt angucke, wie komplex Twilight Imperium, Terraforming Mars, Kingdom Death: Monster oder Gloomhaven/Frosthaven daher kommen, bin ich gerade bei Spielen mit ausgeformten Minis erstaunt, dass die nicht noch mehr kosten. Denn gerade diese regeltechnischen Schwergewichte dürften nicht an die Absatzzahlen eines Carcassonne oder Catan heran kommen...
Da schmeisst Du jetzt zwei verschiedene Dinge in einen Topf: Bei Eurogames ist das richtig, wenn da in der Balance auch nur eine Strategie den anderen überlegen ist, wird das Spiel höchstwahrscheinlich scheitern.
Bei Ameritrash ist das nicht so, gerade wenn Bündnisse aller Art erlaubt sind, lässt sich das auch gar nicht mehr sauber austarieren. Und komplex ist an TI überhaupt nichts, da reden wir eher über Masse statt Komplexität. Deine anderen beiden Beispiel sind kooperativ, das lässt sich auch nur schlecht mit einem kompetitiven Konzept vergleichen. :)

Außerdem, entgegen all Deiner Beispiele gab es TI ja eben schon ein paar Mal. Da musste nicht besonders viel von Grund auf neu gemacht werden. :)

Offline Flamebeard

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Und ändert das etwas daran, dass die Spiele trotzdem getestet und ausbalanciert werden müssen, sodass sie zumindest den Anschein eines fairen Brettspiels haben? Bei Interesse lies' dir mal ein Interview mit Reiner Knizia (oder anderen Spieleentwicklern) durch, in dem er über den Prozess der Spieleentwicklung spricht. Viele Entwickler haben zwar das Glück, dass sie auf eine relativ große Basis an freiwilligen, kostenlosen Spieletestern zurück greifen können. Aber die Umsetzung der Änderungen und das Nachverfolgen der Abhängigkeiten innerhalb des Spiels ist trotzdem eine Sau-Arbeit.
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Mein Biete-Thread

Offline Crimson King

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Komplex sind bei TI nicht die Regeln, sondern deren Auswirkungen am Spieltisch in Kombination mit dem menschlichen Faktor. Aber ein superkrasses Strategiespiel ist TI sicher nicht. Eine gewisse Balance braucht ein solches Spiel aber auch. Wenn einzelne Fraktionen deutlich stärker sind, gewinnen die entweder andauernd oder werden von den Gegnern gezielt klein gehalten. Das ist aber kein Vergleich zu dem Aufwand, den man ins Design eines guten komplexen Eurogames stecken muss. Es gibt Gründe, warum in der Ecke eine sehr hohe Quote von Mathematikern, Physikern und Ingenieuren zu verzeichnen ist.

Ansonsten zur Vergleichbarkeit mit dem Kinobesuch:

Filmschauen ist passiv, man ist reiner Konsument, das funktioniert grundsätzlich gut allein.
Brettspielen ist aktiv, man spielt es praktisch immer mit anderen zusammen.

Epische Brettspiele wie TI tendieren auch grundsätzlich dazu, deutlich extensiver bespielt zu werden. Für kürzere Spiele und für schwergewichtige Euros gilt das sicherlich nicht.

Kurzum: man kann die Konstenintensität von Freizeitbeschäftigungen vergleichen. Man kann nicht die Geld/Spaß-Ratio vergleichen. Dazu sind die Beschäftigungen zu unterschiedlich.

Die Umrechnung des Kaufpreises auf die Spielstunden der Mitspieler halte ich im Übrigen für eine Milchmädchenrechnung, solange sich nicht alle Beteiligten finanziell an den Spielen beteiligen oder selbst Spiele mitbringen, so dass ich mir die nicht mehr selbst kaufen muss.
« Letzte Änderung: 13.08.2020 | 09:12 von Crimson King »
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Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Offline Ninkasi

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Ein anderes Beispiel:
 
Western Legends mit Erweiterungen.
75 (58,50) + 18 (17,55) + 18 (14,65) + 36 (28,40) + 65 (55,75)
= 212 (174,85)

Der UVP liegt bei 212 €, für ca. 175 € zu haben.
Grundspiel für 75 € , schon für 58,50€ zu bekommen, aber die Erweiterungen hauen rein.
Die eine Erweiterung für fast den Grundspielpreis.

Für mich persönlich gehörten die drei kleinen Erweiterungen schon mit ins Grundspiel zum Grundpreis und ob die größere Erweiterung das Geld wert ist? Da zweifel ich.
Jetzt wo das Spiel auf deutsch raus ist, habe ich eine alte Englische für einen guten Kurs erhalten und bin glücklich, aber für normal hätte ich mir das Spiel geknickt.

Was haltet ihr von der Preis-Leistung?



Swafnir

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Ein anderes Beispiel:
 
Western Legends mit Erweiterungen.
75 (58,50) + 18 (17,55) + 18 (14,65) + 36 (28,40) + 65 (55,75)
= 212 (174,85)

Der UVP liegt bei 212 €, für ca. 175 € zu haben.
Grundspiel für 75 € , schon für 58,50€ zu bekommen, aber die Erweiterungen hauen rein.
Die eine Erweiterung für fast den Grundspielpreis.

Für mich persönlich gehörten die drei kleinen Erweiterungen schon mit ins Grundspiel zum Grundpreis und ob die größere Erweiterung das Geld wert ist? Da zweifel ich.
Jetzt wo das Spiel auf deutsch raus ist, habe ich eine alte Englische für einen guten Kurs erhalten und bin glücklich, aber für normal hätte ich mir das Spiel geknickt.

Was haltet ihr von der Preis-Leistung?

Also mir reicht bei Western Legends das Grundspiel. Ich habs für 60€ geholt und find das durchaus in Ordnung, auch wenn die Materialqualität jetzt nicht der Bringer ist.