Autor Thema: Das Problem am Tisch heisst "Partner"  (Gelesen 8256 mal)

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Offline Eliane

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #50 am: 27.08.2020 | 21:08 »
Mit bestehenden Pärchen in der Runde hab ich noch nie ein Problem erlebt. In den meisten meiner Runden ist mindestens ein Pärchen dabei, meistens sind es mehrere. Auch Bevorzugung des/ der Partner/in durch die Spielleitung hab ich so noch nicht erlebt.
In einer relativ großen Runde mit drei Pärchen wird durchaus auch gespielt, wenn mal nur ein Teil eines Paares kann, völlig unproblematisch. 

Einmal ist eine Runde in die Brüche gegangen, nachdem sich ein Pärchen getrennt hat. Eigentlich hatten die beiden versucht, abwechselnd dabei zu sein, das hat aber nicht geklappt.
Eine Runde ist mal extrem gewachsen, weil nach und nach alle neuen Partner mit reingenommen wurden. Das hat sich inzwischen normalisiert, da ca. die Hälfte der Partner wieder ausgestiegen ist (den meisten war die Runde zu groß).
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Offline Ruinenbaumeister

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #51 am: 27.08.2020 | 22:04 »
Ich erinnere mich an ein Pärchen, bei dem er stets eher prollige Söldnertypen spielte und sie die schüchterne Elfe war, die sich ein Pony wünschte. Manchmal sind die größten Klischees nicht ingame sondern outgame zu finden. Aber Spaß hat's schon gemacht. Der Söldner hat mal einem Drachen den blanken Hintern entgegengereckt, um ihn zu provozieren. Die Elfenspielerin hingegen war so zurückhaltend, dass man sie auch mit einer Topfpflanze hätte substituieren können - aber nicht mit einer von diesen extrovertierten wie Grünlilien, denn die bringen wenigstens Ableger hervor. Ich habe die Runde irgendwann verlassen.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Offline Olibino

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #52 am: 27.08.2020 | 22:49 »
Ich habe das tatsächlich mal persönlich sehr negativ erlebt. Meine damalige Freundin und ich (beide Studenten) waren in der selben Runde,  ich habe sie dorthin mitgebracht. Nach ein paar Monaten wurde meine Freundin immer unzufriedener und hat sich mir gegenüber regelmäßig über einen Mitspieler beschwert. Ich habe versucht zu vermitteln aber es wurde immer schärfer. Irgendwann ist das eskaliert und sie hat sich mit ihm öffentlich gefetzt und danach die Runde verlassen. Und ich stand dann zwischen den Stühlen. Soll ich zu ihr halten und auch die Runde verlassen oder bei der Runde bleiben und sie damit vor den Kopf stoßen. Ich habe dann tatsächlich die Runde verlassen um ihr nicht wehzutun. Da war sicherlich ein Machtspiel mit dabei. Und es war letztlich auch der Anfang vom Ende unserer Beziehung.

Offline Issi

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #53 am: 27.08.2020 | 23:05 »

Kann man auch nicht pauschal so sagen (aber das gilt wahrscheinlich für alles).

Die einzige reine Mädelsrunde,  die ich je geleitet habe, war die schlimmste Truppe an Murderhobos,  die mir je untergekommen ist.
Die haben wirklich alles gekillt und geplündert, was nicht bei drei auf den Bäumen war.

Vielleicht lag es daran, dass es für alle Spielerinnen die erste Rollenspielsitzung überhaupt war und sie etwas berauscht waren von der Vielfalt der bestehenden Möglichkeiten.
Ich glaube der Typ Rollenspielerin ist mir tatsächlich noch nicht untergekommen.
Aber ich muss euch glauben, dass es ihn gibt.


Zu SL und Partner als SPL : Ich habe auch eher die Erfahrung gemacht,  dass die Spieler Partner mehr einstecken müssen als andere Spieler. Vielleicht weil sie es eher abkönnen,  ohne an der Loyalität des anderen zu zweifeln.
Und natürlich auch um Bevorzugung auszuschließen. 

Da wird der Partner schon mal hin und wieder mal  durch den Kakao gezogen.
« Letzte Änderung: 27.08.2020 | 23:09 von Issi »

Offline Niniane

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #54 am: 27.08.2020 | 23:29 »
Ich habe mal in zwei Runden mitgespielt, die zur Anbahnung gegründet wurden - beide Male ist nichts daraus geworden. Die erste von den beiden Runden war aber mein Einstieg, ich habe da zusammen mit meinem damaligen Freund gespielt. Mit dem habe ich auch noch gespielt, nachdem wir uns getrennt hatten, das ging bis auf einmal ganz gut.

Ansonsten hatten wir in unserer SR-Runde ein Paar, wo sie Hardcore-Spielerin war und er der Casual Gamer. Leider war sie auch sehr auf ihn fixiert, wenn er nicht da war, weil beispielsweise irgendwo gegrillt wurde (wir haben im Studentenwohnheim gespielt) und er das spannender fand, war sie nicht zu gebrauchen und ist immer wieder ans Fenster gerannt, um zu gucken, was er macht. Ingame ging die Beziehung soweit, dass ihr und sein Charakter immer zusammen aufgetaucht sind und als wir mal DND gespielt haben, wurde nach einem Kampf sein Charakter als erster geheilt - mit dem wenigsten Schaden. Dank solcher Nummern sind dann der Magier und mein Waldläufer am Ende drauf gegangen.
In dieser Gruppenkonstellation gab es später ein weiteres Pärchen, die sehr oft gestritten haben und bei einer Requiem-Runde ist sie mal unvermittelt aufgestanden und gegangen, niemand wusste, warum.

Das sind aber so die krassen Ausnahmen, die mir einfallen. Letztes Jahr habe ich mal mit einem Freund und dessen Partner gespielt, außer, dass ihre Charaktere sich sehr schnell gut verstanden, war da aber nichts besonderes. Die Runde war sehr harmonisch und alle Charaktere haben gut zusammengearbeitet.
Einmal habe ich auch mit einem Ehepaar gespielt, die auch ingame Eheleute waren, das fand ich von der Dynamik her spannend. War auch insgesamt eine tolle Runde.

Ich war auch schon die Freundin des SL, die angeblich bevorzugt wird, aber ich weiß bis heute nicht, was der Apothecarius gegen den Schwarmtyranten ausrichten wollte statt meines Librarians...
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Offline Runenstahl

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #55 am: 28.08.2020 | 00:06 »
Ich habe mit Pärchen eher wenig Erfahrung. Insgesamt würde ich die Erfahrungen mit Pärchen aber als gemischt bis gut bezeichnen. Die Fälle in denen von einem der Partner wenig rüberkam, waren auch stets die, in denen der Partner "mitgeschleppt" wurde und nur der anderen Hälfte zuliebe mitspielte. Echte Probleme gab es nur in einem Fall, und das lag nicht an der Beziehung sondern einfach daran das die mitgebrachte Person dermaßen anstrengend war, das wir das nach dem ersten Abend angesprochen haben und die Person dann nach dem zweiten Abend rausgeworfen haben. Der Partner blieb übrigens dabei :)
« Letzte Änderung: 28.08.2020 | 00:08 von Runenstahl »
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Offline Trollkongen

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #56 am: 28.08.2020 | 00:49 »
Das Problem ist halt, wenn die Partnerschaftsdynamik sich aufs Spiel auswirkt. Wenn die beiden Partner wirklich toll und sicher miteinander sind, ist Rollenspiel wohl problemlos. Wenn aber irgendwas in der Beziehung hakt - und leider ist das oft bei Beziehungen der Fall -, geht das flott ins Rollenspiel über. Oder, vielleicht als Spezialfall, Pärchen, die sich gern fetzen.

Die ganz üblen Geschichten habe ich zum Glück  nicht erlebt, aber doch ein paar Fälle:

1) Sie war eine Spielerin, die unser Spiel nicht ernst nahm und oft störte. (Typ: LARP-Kender) Irgendwann wollten wir nicht mehr, das Problem war: Ihr Freund durfte dann auch nicht mehr. Leider war es ein toller Spieler.

2) Sie war eine eher zurückhaltende Spielerin und er, Spielleiter, wollte ihr daher gern den Gefallen tun, sie besser einzubinden. Was dann aber leider dazu führte, dass sie bevorzugt behandelt wurde und wir anderen entsprechend etwas benachteiligt. Das war zwar meist noch erträglich (und manche Spieler müssen vielleicht auch mehr "abgeholt" werden als andere), aber ab und an auch sehr nervig.

3) Beide Spielerinnen haben toll gespielt und sehr gut harmoniert, fast schon was zu gut - sie waren eben auch im Spiel sehr eng miteinander. Aber an sich kein Ding. Blöd war nur, als sie dann Krach miteinander bekammen und dann von heute auf morgen eine der beiden nicht mehr mitmachen wollte, weil sie die Anwesenheit der anderen nicht ertragen konnte (teils nachvollziehbar). Umso blöder, da eine andere Spielerin der Runde mit beiden gut befreundet war.

Aber gut, dass Spieler mal gehen, passiert halt leider öfters. Insofern ist die Trennung eines Spieler-Paares jetzt nicht direkt was, was gegen ein Paar am Spieltisch zählt.

Offline Issi

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #57 am: 28.08.2020 | 09:34 »
Das Problem ist halt, wenn die Partnerschaftsdynamik sich aufs Spiel auswirkt.
These: Beziehungen wirken sich immer am Spieltisch aus, auch die zwischen Freunden bzw. Kumpels.

Bei Pärchen haste halt eine andere Dynamik mit drin. Die kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Wenn die Leute am Spieltisch einen von Beiden ablehnen. (Das muss nicht mal ausgesprochen werden), dann kann es nicht gut gehen,  weil der abgelehnte Partner das spürt.
Es kann nur gut gehen,  wenn beide am Tisch akzeptiert und geschätzt werden.
Gleiches gilt auch für nicht anwesende Partner.
Wenn gegen abwesende Partner schlechte Stimmung gemacht wird (auch nonverbal)  funktioniert es nicht.

Mädels,  zumindest die, mit denen ich bislang gespielt habe,  haben auch einen anderen Anspruch ans Rollenspiel als "Metzeln."
Viele wollen coole Geschichten spielen/erleben .
Doch es gelingt bei weitem nicht jeder SL die auch abzuholen.

« Letzte Änderung: 28.08.2020 | 09:51 von Issi »

Offline Saffron

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #58 am: 28.08.2020 | 09:55 »
These: Beziehungen wirken sich immer am Spieltisch aus, auch die zwischen Freunden bzw. Kumpels.
Da geb ich dir auf jeden Fall recht, vor allem, wenn es zwischen den Personen (evtl. auch unbewusst) Spannungen gibt.

Allerdings finde ich, es kommt  bei Pärchen häufiger vor, dass sie sich verpflichtet fühlen, ihre Loyalität auch in das Spiel hineinzutragen, z.B. durch Bevorzugung des Spielers oder eben auch im Charakterspiel. Da nimmt es der Partner eher mal übel, wenn der Charakter des Partners (oder SL) dem eigenen Charakter in die Quere kommt statt ihn zu unterstützen.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline Blizzard

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #59 am: 28.08.2020 | 10:02 »
Ich hatte bislang zum Glück auch selten Probleme mit Pärchen in meinen Gruppen.

Es gab mal ein Pärchen, das hat mal in einer Horror-Runde bei mir mitgespielt. Das war meine allererste Dread-Runde und die war wirklich außergewöhnlich (im positiven Sinne) gewesen. Die beiden haben da echt richtig gut zusammen gespielt (und nicht nur die beiden, sondern alle). Leider haben sie sich dann kurze Zeit später getrennt, so dass diese Spielerkonstellation für Dread-Runden nie wieder zusammenkommen wird. Echt schade. Die beiden haben inzwischen jeweils einen neuen Partner. Er hat aber sämtliche Verbindungen zu gemeinsamen RPG-Projekten abgebrochen, sie spielt nach wie vor und ihr neuer Partner auch-aber nur gelegentlich.

Eine Ex-Freundin von mir hat mal in einer WHFRP2nd-Kampagne von mir mitgespielt- aber das war auch kein Problem. Sie war eine gute Spielerin, wurde von allen akzeptiert und von mir auch nicht irgendwie bevorzugt behandelt. Leider ging die Runde bei der Hälfte der Kampagne in die Brüche und die Beziehung kurze Zeit später auch. Das Eine hatte aber mit dem anderen nichts zu tun.

In einer meiner aktuellen Tisch-Runden spielt ein junges Pärchen mit. Das klappt ganz gut soweit. Sie hat schon einige RPG-Erfahrung, er hingegen ist absoluter Neuling. Aber es gefällt ihm. Die beiden spielen auch gut zusammen- so wie der Rest der Runde.

Aber so richtig krasse Problemfälle, wie sie hier teils geschildert wurden, sind mir bislang zum Glück erspart geblieben.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline boeseMuh

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #60 am: 28.08.2020 | 10:06 »
Mit Paaren habe ich bisher wenig schlechte Erfahrungen gemacht. Hab 5 Jahre in einer Gruppe gespielt, bei der SL und Mitspielerin verheiratet waren.

Bei Freundeskonstellationen gab es schön öfter Probleme. Manchmal stört eine Person die Stimmung der Runde, aber man kann sie ja nicht rauswerfen, weil sie zum Freundeskreis gehört.

Meine Rollenspielerfahrung hat sich extrem entspannt, seit ich online mit „Fremden“ spiele. Einziger Beziehungspunkt ist das gemeinsame Spiel, ansonsten kennt man sich nicht.
Keine nervigen Kindergartenprobleme mehr. 👍

Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #61 am: 28.08.2020 | 10:30 »
Da fällt mir ein: Es gibt ja auch noch die Variante 'Uns gibt es nur zusammen'. Das ist für mich ein No Go.
Wenn der/die eine nicht mag, kommt der/die andere auch nicht.

So eine Konstellation ist immer schwierig zu händeln, gerade bei kleineren Gruppen, wenn dann immer gleich zwei fehlen.

Generell empfinde ich es als bedänklich, wenn man die eigene Individualität für jemand anderen so völlig aufzugeben bereit ist und halte das prinzipiell für gewagt.
Aber für die zwei hat es gepasst. Sie sind seit 30 Jahren zusammen.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
        Method Actor: 96% | Storyteller: 83% | Casual Gamer: 13%

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

Offline Derjayger

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #62 am: 28.08.2020 | 10:50 »
Ich habe das tatsächlich mal persönlich sehr negativ erlebt. Meine damalige Freundin und ich (beide Studenten) waren in der selben Runde,  ich habe sie dorthin mitgebracht. Nach ein paar Monaten wurde meine Freundin immer unzufriedener und hat sich mir gegenüber regelmäßig über einen Mitspieler beschwert. Ich habe versucht zu vermitteln aber es wurde immer schärfer. Irgendwann ist das eskaliert und sie hat sich mit ihm öffentlich gefetzt und danach die Runde verlassen. Und ich stand dann zwischen den Stühlen. Soll ich zu ihr halten und auch die Runde verlassen oder bei der Runde bleiben und sie damit vor den Kopf stoßen. Ich habe dann tatsächlich die Runde verlassen um ihr nicht wehzutun. Da war sicherlich ein Machtspiel mit dabei. Und es war letztlich auch der Anfang vom Ende unserer Beziehung.

Gutes Beispiel für ein Standardproblem, das ich auch mehrmals bei befreundeten Spielern mitbekommen habe. Wer sowas mitbekam, hat die Augen gerollt.
Der Denkfehler ist fett gedruckt. Wirkt sich normalerweise schlecht aufs Hobby UND die Beziehung aus.
« Letzte Änderung: 28.08.2020 | 10:53 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline PS

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #63 am: 28.08.2020 | 11:09 »
Ich hatte im Laufe meines Rollenspiellebens zwei Pärchen dabei. Positiv ist mir dabei nichts aufgefallen. Bei einem war es so, als wären es zwei beliebige Spieler. Die haben sich zwischendurch zwar gelegentlich etwas geneckt, aber ansonsten war alles okay. Aber eben auch nicht sehr bereichernd, wie ich es hier gelesen habe (Bälle hin- und herspielen o.ä.)
Bei dem anderen sah das dann anders aus. Beide kamen zusammen zur Gruppe, wir suchten 1-2 Spieler. Beim Charakterbau (AD&D 2nd Edition) wurde gewürfelt. Sie wollte irgendeine Elfen-Waldläuferin spielen und er einfach nur "n´Krieger". Ihre Wurfergebnisse reichten nicht für die Anforderungen für den Charakter, er war stolz auf seine guten Ergebnisse und die eine gewürfelte 18 und wollte den Wert (natürlich) auf die Stärke packen. Wir waren einen Augenblick am diskutieren und ich war (als SL) kurz davor der Dame zu sagen, dass wir die Werte noch etwas anpassen können, damit das mit der Waldläuferin klappt, da sagte sie zu ihm: "Schatz, lass uns die Werte tauschen." Er wollte nicht. Sie wiederholte: "Schatz, wenn wir die Werte nicht tauschen, weißt Du, was Du zu Hause nicht mehr bekommst." Ohne weitere Auseinandersetzungen tauschten sie die Werte. Nach diesem Erlebnis und dem anschließenden nicht guten Auftritt beim Abenteuer, sagte ich den beiden letztlich, dass wir nicht zueinander passen würden. sie verstanden es und waren derselben Meinung (zumindest war das ihre Antwort).
Seitdem habe ich keine Pärchen mehr am Spieletisch erlebt, weil Die Gruppe seit Ewigkeiten in derselben Konstellation besteht und keinerlei Diskussion entstand noch jemanden aufzunehmen, aber bei dem Gedanken an Pärchen beim Rollenspiel muss ich immer an die Episode denken.

Offline JS

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #64 am: 28.08.2020 | 11:16 »
Sie wiederholte: "Schatz, wenn wir die Werte nicht tauschen, weißt Du, was Du zu Hause nicht mehr bekommst."

Ich dachte, das sei so ein Satireklischee...
 :-X
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline PS

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #65 am: 28.08.2020 | 11:19 »
Ich dachte, das sei so ein Satireklischee...
 :-X
Schön wäre es, wenn ich es auch noch glauben könnte. Gewissheit hat der Teufel gemacht.

Offline Megavolt

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #66 am: 28.08.2020 | 11:33 »
Mir fällt noch was ein: Ich war mal zum Rollenspiel-Kennenlernbesuch bei einem Pärchen, das sich gegenseitig (für mich ohne jeglichen erkennbaren Trigger) aus heiterem Himmel angeschrien hat. :)

Menschliche Beziehungen sind halt komplex, situative Launen haben ein breites Spektrum und alle Leute sind schwierig. Ich würde das nicht überbewerten. Wer noch keinen schlechten Tag hatte, der werfe den ersten Stein.

Weiterhin sind Pärchen insofern problematisch, als sie bei einer normalen Rollenspielgruppengröße von 5 Leuten ein Voting-Übergewicht haben (z.B. was Termine oder die Roollenspielauswahl angeht usw.). Es müssen sich schon alle anderen einig sein, sonst kriegt das Pärchen immer, was es will.

Offline Olibino

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #67 am: 28.08.2020 | 11:39 »
Gutes Beispiel für ein Standardproblem, das ich auch mehrmals bei befreundeten Spielern mitbekommen habe. Wer sowas mitbekam, hat die Augen gerollt.
Der Denkfehler ist fett gedruckt. Wirkt sich normalerweise schlecht aufs Hobby UND die Beziehung aus.
Das ist nicht einfach nur ein Denkfehler. Aus heutiger Sicht würde ich sagen das war emotionale Erpressung. Willst du den Abend lieber mit mir oder mit dem unmöglichen Typen vom Rollenspiel verbringen, beides kannst du nicht mehr haben. Und in so einer Situation ist es auch ganz schwer klar zu denken, da spielen ganz viele Gefühle rein.

Offline bobibob bobsen

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #68 am: 28.08.2020 | 11:53 »
Bei mir gab es in der Hinsicht bisher (letzten 30 Jahre) keine Probleme. Ich vermute auch das solche Probleme häufiger in ungefestigen Beziehungen auftauchen.

Offline Matterich

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #69 am: 28.08.2020 | 11:54 »
Weiterhin sind Pärchen insofern problematisch, als sie bei einer normalen Rollenspielgruppengröße von 5 Leuten ein Voting-Übergewicht haben (z.B. was Termine oder die Roollenspielauswahl angeht usw.). Es müssen sich schon alle anderen einig sein, sonst kriegt das Pärchen immer, was es will.
Das sieht bei uns allerdings anders aus. :D
Die Terminfindung läuft bei mir als EInzelperson oder uns als Paar genauso einfach/schwer ab und was die Rollenspielauswahl angeht, habe ich mit meiner Partnerin viel größere Probleme auf einen Nenner zu kommen, als mit meinen anderen Rollenspieler*innen.

Offline Slokmig

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #70 am: 28.08.2020 | 11:56 »
Ich (als SL) habe meine Freundin in der aktuellen Runde als Spielerin, und bisher läuft es blendend.
Sie wird von mir am Tisch genau so gut/schlecht behandelt wie die anderen SpielerInnen, und (endlich) kann ich die Stunden am Spieltisch auch mit ihr teilen. Win Win also  ;)

Aus früheren Runden kenne ich noch zwei Pärchen:
Nr. 1 ist ein lange verheiratetes Pärchen beide Mitte 50, die am Tisch immer wieder ein cooles Duo erzeugen, und meist auch als Charakter als Duo auftreten. Klingt erst einmal problematisch, aber die beiden schaffen es immer wieder mit ihren gespielten Raufereien unter den Charakteren lustige und vor allem authentische Szenen zu erzeugen, dass ich wahnsinnig gerne mit den beiden spiele bzw. gespielt habe. Obwohl man manchmal schwer unterscheiden kann, wie viel da von der Realität der Ehe mitschwingt  ~;D

Nr. 2 war bisher die seltsamste Pärchen Konstellation, die ich am eigenen Leib miterlebt habe. Ich war mal in einer Runde, in der einmal im Monat von 09:00 - 23:00 gespielt wurde (mit entsprechenden Pausen). Sich für so viele Stunden am Stück in ein Zimmer einzusperren ist ja schon verrückt genug, aber die jetzige Ex-Freundin des Spielleiteres wollte unbedingt ZUHÖRER sein. Ihr scheint es Spaß gemacht zu haben, und man merkte von ihr im Spiel wirklich gar nichts, aber seltsam fanden wir das ganze schon... wtf?
Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen.

Offline Huhn

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #71 am: 28.08.2020 | 12:03 »
Weiterhin sind Pärchen insofern problematisch, als sie bei einer normalen Rollenspielgruppengröße von 5 Leuten ein Voting-Übergewicht haben (z.B. was Termine oder die Roollenspielauswahl angeht usw.). Es müssen sich schon alle anderen einig sein, sonst kriegt das Pärchen immer, was es will.
Das wär ja klasse, wenn ich und mein Hühnerbetüdeler mal an denselben Abenden frei hätten. Und dann kraft unseres gemeinschaftlichen Wollens dafür sorgen könnten, dass alle anderen da auch Zeit haben. ;D

Offline Blanchett

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #72 am: 28.08.2020 | 13:18 »
Sie wiederholte: "Schatz, wenn wir die Werte nicht tauschen, weißt Du, was Du zu Hause nicht mehr bekommst."

Das ist emotionale Erpressung!!! Für mich ein Grund die Beziehung im allgemeinen zu hinterfragen. (Würde von mir kein Partner zu hören bekommen, egal ob es das Hobby Rollenspiel oder ein anderes ist)

Offline Wanderer

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #73 am: 28.08.2020 | 14:14 »
Das ist emotionale Erpressung!!! Für mich ein Grund die Beziehung im allgemeinen zu hinterfragen. (Würde von mir kein Partner zu hören bekommen, egal ob es das Hobby Rollenspiel oder ein anderes ist)


Eine der von mir erwähnten wenigen Ausnahmen mit schlechten Erfahrungen war sowas in der Art.

Ich wollte mich mit meiner Gruppe am Wochenende zum Rollenspiel treffen, und meine damalige Freundin reagierte darauf mit etwa folgender Aussage: "Wenn Dir Dein Rollenspiel wichtiger ist als ich, dann suche ich mir für's Wochenende einen anderen!".
Zum Glück (!) war ich da dann schlagfertig und konsequent genug um zu sagen: "Prima, bei dem kannst Du dann auch gleich bleiben!".
Ich bin dann zum Rollenspiel gefahren, und war wieder Single...

Zum Glück lange her, und zum Glück eine der wenigen Ausnahmen.
Leider in dem Fall einer der selbst direkt Betroffenen, aber ein echter Verlust war's letztlich nicht...

Offline Selis

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #74 am: 28.08.2020 | 14:31 »
Das ist emotionale Erpressung!!! Für mich ein Grund die Beziehung im allgemeinen zu hinterfragen. (Würde von mir kein Partner zu hören bekommen, egal ob es das Hobby Rollenspiel oder ein anderes ist)

auf jeden Fall! Ich steckte auch mal in so einer Beziehung fest, darauf darf man sich auf keinen Fall einlassen, mittlerweile würde es gleich beim ersten Versuch einen ganz deutlichen Warnschuß vor den Bug geben, selbst wenn dies in einem Scherz versteckt worden wäre.
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