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„Play to find out“ versus tiefgründige Story
Lichtschwerttänzer:
Ich ziehe es eher vor, die Fundamente und Requisiten zu haben mit denen ich die Szenen teilgestalten kann.
2 Beispiele
SCs werden von einer wichtigen Persönlichkeit zu Hilfe gerufen, die Story sieht eine Szene vor in der diese im Beisein der SC entführt wird.
Einer der SC zerstört die Fluchtmöglichkeit der Entführer.
Im JdF schlägt der Reichskanzler der Regentin vor, Gareth zu evakuieren, Regentin wirft ihm Feigheit vor und hält eine zu kriminell dumm zum Angst haben und ignoriert die Lage Rede(sollte wohl heroisch motivierend sein), einer der SC hochangesehener, ruhmreicher Rondrageweihter alle waren Veteranen der schwarzen Lande meint daraufhin mitten im Thronsaal vor versammelten Hof der Kanzler wäre als einziger hier nicht to dumb to live ...
wie geht es jetzt weiter mit der szenischen Vorbereitung
Nebenbei ich fand die Reaktion der Regentin nachvollziehbar und passend.
Lord Verminaard:
--- Zitat von: Rumpel am 4.10.2020 | 19:42 ---Hmm, also ganz ehrlich, ich spiele eigentlich seit Jahren in Gruppen, mit denen ich mich sowas von auf einer Wellenlänge fühle, was den gemeinsamen Begriff von Spaß und allseitiges Wohlwollen angeht - aber das gewährleistet in keiner Weise, dass alle die gleichen Sachen auch nur halbwegs plausibel oder nachvollziehbar finden.
--- Ende Zitat ---
Das sind so Aussagen, da weiß ich einfach nicht weiter. Auf welcher Grundlage verhandelt ihr denn dann, was passiert? Wenn ihr euch nicht drauf einigen könnte, was plausibel ist? Das geht doch gar nicht? wtf?
Maarzan:
--- Zitat von: Lord Verminaard am 4.10.2020 | 19:22 ---Das ist glaube ich der springende Punkt. Das muss man als SL halt schaffen, dass die Spieler das auch glaubwürdig und nachvollziehbar finden, das ist sozusagen die Aufgabenstellung, wenn das nicht gelingt, dann ist die Runde halt kacke. Ein gutes System kann helfen aber vor allem brauchst du halt Mitspieler, die auf der gleichen Wellenlänge sind. Wenn du das nicht hast, dann ist daran aber nicht die szenische Vorbereitung schuld (ich weiß, ich wiederhole mich). ;)
--- Ende Zitat ---
Ich sehe das nicht als einen binären Schalter. Der SL hat einen gewissen Vertrauensvorschuss, von dem er erst einmal zehren kann und der sich dann nach dem, was der der Gruppe dann präsentiert, dann auch ändert.
Das Problem, welches ich sehe ist, dass es eigentlich nicht möglich ist eine Struktur - gerade im Vorraus - zu sichern, deren Basis letztlich auch wesentlich von den Aktionen freier, teils sogar relativ mächtiger eigenständiger Elemente, wie sie die SC darstellen abhängt - Geistern, welche selbst nicht unbedingt immer rational und damit vorhersehbar handeln.
Sich da auch nur einigermaßen rückversichern zu wollen erfordert meinem Empfinden eine Menge vorher verlegter Gleise, welche in der für diesen Metaebenenzweck die Storystruktur zu sichern notwendigen Dichte mit Plausibilität nicht mehr viel am Hut hat.
ArneBab:
--- Zitat von: Rumpel am 4.10.2020 | 16:30 ---Ich hab ne Idee ("Der Kapitän hat den ersten Maat ermordet, um das Geheimnis zu wahren, dass sein Schiff durch einen Dämon geschützt wird."), das ist der Hintergrund.
Jetzt entwickle ich Szenen (
"Es gibt einen Mordanschlag auf das Schiffsmädchen, das der Sache auch auf der Spur ist."
"Die SC finden magische Hinweise auf den Dämon und begegnen ihm, können ihn aber ohne die richtige Magie nicht bannen/besiegen."
"Die SC erfahren, dass sie sich in einem von einer Seeschlange bewohnten gebiet befinden, und nur der Dämon kann das Schiff schützen, sie dürfen ihn also gar nicht killen."
"Ein fanatischer Priester an Bord will den Dämon um jeden Preis bannen und versucht, die SC dafür zu rekrutieren.").
--- Ende Zitat ---
Vorweg: Bitte nimm das nicht als Kritik. Ich finde es toll, dass du die Frage konkret gemacht hast. Nur so können wir sie wirklich konstruktiv diskutieren.
Der dritte Punkt ist für mich nichtwirklich eine Szene. Eine Szene wäre eher so etwas:
"Die SCs finden den magischen Dolch des Priesters, der den Dämon verletzen kann, erfahren aber von einem erbitterten Streit zwischen Kapitän und Priester darüber, dass der Dämon das Schiff vor der Seeschlange dieser Gewässer verbirgt und sie ohne den Dämon alle in Lebensgefahr wären."
Was für mich nicht passte:
- Reines "erfahren" ist ein Infodump, aber keine Szene.
- Es hat auch keine Motivation, weil sie den Dämon eh noch nicht besiegen konnten. Wenn sie in etwa gleichzeitig die Mittel erhalten und von der Gefahr erfahren, hat die Gefahr direkt Relevanz.
- Dass sie ihn nicht killen dürfen ist eine Setzung, der sie widersprechen könnten. Vielleicht ist der Priester ja SC.
ArneBab:
--- Zitat von: Zarkov am 4.10.2020 | 17:51 ---Ich war mal so frei und habe diesen etwas älteren Thread herausgesucht.
--- Ende Zitat ---
Das dort beschriebene finde ich toll. Will sagen, mache ich üblicherweise auch so ;-)
Wobei es im Endeffekt Set-Piece-Planung aus Robins Laws ist, aber ohne explizite Gedanken zu Übergängen zwischen Szenen. Und zusätzlich mit "passe den Hintergrund an, damit alles plausibel ist". Das soll keine Kritik sein, sondern nur ein Hinweis auf Prior Art :-)
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