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Hard Wired Island

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Prisma:

--- Zitat von: tartex am 17.01.2024 | 06:11 ---Ist es überhaupt möglich Cyberpunk zu sein, ohne "politischem oder ideologischen Hintergrund"?

--- Ende Zitat ---
Natürlich. Kann man sogar nachlesen/nachfernsehn. :)


--- Zitat von: tartex am 17.01.2024 | 06:11 ---Jedenfalls hat wohl keiner was zu Hard Wired Island zu sagen. Ich besitze es inzwischen und bastle an meinem Charakter.

--- Ende Zitat ---
In diesem Fall sitzt du an der Quelle. Schreib doch wie das Burden-System funktioniert, dann kann man sich ein noch besseres Bild machen.

tartex:

--- Zitat von: Prisma am 17.01.2024 | 20:37 ---Natürlich. Kann man sogar nachlesen/nachfernsehn. :)

--- Ende Zitat ---

Gib uns deine Liste und ich reiche sie bei der Punk-Polizei zur Kontrolle ein!

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Hmm, wo ist bei Gibson konkret der politisch-ideologische Hintergrund zu erkennen? Klar gibt es bei ihm die mächtigen Corporations, die wie Nationalstaaten agieren, aber das ist einfach das Umfeld, in dem die Geschichten spielen.
Walter Jon Williams wäre eher ein Kandidat. Aber das ist alles eher was für einen eigenen Thread.  :)

Swanosaurus:
Sorry, die Ursprünge des Cyberpunk sind schon sehr politisch. Ich bin jetzt gar nicht so der Fan von John Shirleys Anti-Establishment-Rebellengestus,
 aber da kommt das Genre nun mal her. Und Gibson war auch schon immer mehr als nur ein bisschen politisch - allein im Weltentwurf, und dann auch ziemlich explizit in Büchern wie Virtual Light. Man darf natürlich auch spätere Schwundformen des Cyberpunk bevorzugen, aber so zu tun, als sei eine "Politisierung" des Genres unangemessen, ist einfach eine Verdrehung det Wirklichkeit um 180 Grad.

Prisma:
Die großen Kernthemen von Cyberpunk sind Gesellschaft, Evolution und Technologie. Politik spielt eine Rolle, gehört aber nicht dazu. Selbst die Gründer des Genres, wie Gibson, sind bei weitem nicht so politisch. Das spiegelt sich auch in den Werken wider. Neuromancer beispielsweise dreht sich im Kern um Evolution durch Technologie. Das ist keine Kapitalismuskritik und keine der Figuren will das System ändern. Was die Bridge Trilogie angeht, da geht es vorallem um Gesellschaft und Technologie. Zwar spielt Außenseitertum im Cyberpunk eine gewisse, teils prominente Rolle, aber die Figuren sind keine politischen Opfer, sondern Kriminelle, Söldner, Elitespezialisten, Cops, Lone Rangers, oder auch "Nerds". Gemäß dem Thema "Lowlifes and High Tech". Selbst rebellisches Verhalten gegen "das System" ist nicht notwendigerweise ein Thema. Auch die Entwicklung und Ausbreitung des Genres in andere Medien, wie Filmen/Serien/Comics/Mangas/Animes/Spielen, usw. gehen diesen Weg. Dredd beschützt das System, Dekkard will das System auch nicht ändern, die Jungs aus Kanedas Bande sind zwar jugendliche Rebellen, geraten aber bloß in eine Sache hinein die zu groß für sie ist, die Mitglieder von Sektion 9 bewahren die Gesellschaftsordnung sogar mit knallharter Waffengewalt und Hacks, weil es ihr Job ist, auch JC Denton schützt das System, bis er erkennt dass es stark unterwandert und korrumpiert ist, selbst nachdem Murphy zum Cyborg zerschossen wurde, wird er nicht zum Kapitalismuskritiker, sondern erschießt weiter Verbrecher, usw. Abweichungen davon sind eher selten (z.B. der Film Strange Days, oder Aeon Flux, letzterer gehört strenggenommen aber in ein anderes Genre).
Zu sagen, Cyberpunk ist pauschal politisch/rebellisch/kritisch gegen das System ist pauschal ein Fehlschluß. Diesen Schluss kann man zwar für sich subjektiv ziehen -> "Schau mal was das für eine krasse Dystopie ist, Bernd. So wollte ich nicht leben!" Aber das kommt durch die persönliche Bewertung des Settings. Denn des einen Dystopie (für den Normalbürger) ist des anderen Utopie (für den Konzernchef).

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