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An Orc by any other name is still an Orc

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unicum:
Ehrlich gesagt finde ich es anderst rum schlimmer.

Wenn Orks zwar Orks heissen, in wirklichkeit aber ... kaum unterschiede sind.

So hab ich etwa DSA Orks kennengelernt,... "hey mit denen kann man ja reden!" ... das ist für mich etwas wo ich dann sage "wreichgespült".

Feuersänger:
Kommt darauf an...

...ab wann ist "das gleiche" Nichtmenschenkonzept eben nicht mehr das gleiche?

Solange wir von einfach "ziemlich hässlich geratenen, agressiven und brutalen, oft inhährent bösen, meist mit Unterbiss / Hauern ausgestatteten, aber doch erkennbar Humanoiden" reden, dann sind die Details völlig wurscht -- egal ob sie aussehen wie in Mittelerde oder DSA oder WOW oder Warhammer oder D&D; ob die Haut grün ist oder nicht, ein anderer Name als "Ork" wäre letzten Endes Quark -- wie auf Seite 1 schon jemand schrob, sobald jemand sagt "Die XY sind die Orks des Settings" ist es vorbei.

Sollen die Orks doch bitte in der Götter Namen einfach Orks heißen -- viel interessanter finde ich da die Einzelheiten, wie sie im Setting definiert sind. Sind es einfach mehr oder weniger "Menschen mit Unterbiss", die halt meinetwegen in Stammesgemeinschaften (halb-)nomadisch über die Steppe ziehen und es gibt Orkpapas und Orkmamas und kleinen Orklingen [wozu braucht man da Orks? Warum nicht einfach Menschen?] oder unterirdisch leben [wärmer],
oder unterscheidet sich ihre Gesellschaftsstruktur komplett von unserer, weil sie zu Dutzenden von einer Brutmutter geworfen werden (wie in Splittermond, glaube ich)? Oder haben sie gar überhaupt keine Mutter, weil sie in Brutkesseln oder -Gruben gezüchtet werden (wie in Jacksons LOTR gezeigt)? Immerhin erklärt das elegant das völlige Fehlen jeglicher Orkinnen oder Orkbabies in Mittelerde.

Da muss ich leider auch sagen, dass in den meisten D&D-Settings Orks ziemlich lame sind, weil eben letzten Endes oft nur "Menschen mit Unterbiss", und von Edition zu Edition immer weiter aufgeweicht (gerade was die Gesinnung angeht). Es erinnert einfach doch zu schnell an "eingeborene Wilde", die den zivilisierten Völkern im Weg sind und daher ausgerottet werden dürfen - also garstiger Kolonialismus- und Herrenrassen-Chauvinismus-Beigeschmack.

Anmerkung am Rande: wenn man sich so die Beschreibungen der Orks im LOTR (Buch) ansieht, findet man da auffallende Parallelen zu den Beschreibungen der Hunnen / Ungarn etc aus frühen westlichen Quellen. Tolkien hat afaik derartige Parallelen abgestritten, aber wenn es quakt wie eine Ente und watschelt wie eine Ente..?

Auf der anderen Seite:
Wann ist eine nichtmenschliche Spezies kein Ork?
Ich habe mir zB für ein Setting als eine (feindselige) Faction eine Art "Wolfsmenschen" überlegt. Diese entsprechen äußerlich etwa der "Hybridform" von D&D-Werwölfen, oder ungefähr wie die Feral-Druiden in Diablo 2. Sie liegen mit Humanoiden so über Kreuz dass sich Verhandlungsversuche erübrigen, aber andererseits leben sie in Sippenstrukturen mit Häuptling (Alpha) und kriegen Nachwuchs wie andere biologische Spezies auch.
Sollte man diese nun Orks nennen? Ich finde nicht - Stil und Ästhetik ist einfach zu verschieden, jedenfalls so wie ich mir das vorstelle.

Tudor the Traveller:
Offtopic: ich würde gerne meine Abstimmung ändern. Ich hatte " ist mir egal" gewählt, aber meine Meinung tendiert dann doch stärker zu "nenn es Ork". Könntest du die Option in der Umfrage freischalten?

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am  4.07.2021 | 22:54 ---Auf der anderen Seite:
Wann ist eine nichtmenschliche Spezies kein Ork?
--- Ende Zitat ---

Oh, die Frage läßt sich mMn ruhig noch etwas ausdehnen: wann sind eigentlich Menschen keine Orks?

Immerhin ist der Unterschied ja durch eine hinreichend zynische (oder meinetwegen auch elfische...) Brille betrachtet sooo groß nun auch wieder nicht... 8]

Feuersänger:
Ich war grad mal so frei, die Abstimmung änderbar zu machen. ^^


--- Zitat von: nobody@home am  4.07.2021 | 23:26 ---Oh, die Frage läßt sich mMn ruhig noch etwas ausdehnen: wann sind eigentlich Menschen keine Orks?

Immerhin ist der Unterschied ja durch eine hinreichend zynische (oder meinetwegen auch elfische...) Brille betrachtet sooo groß nun auch wieder nicht... 8]

--- Ende Zitat ---

Jap, ganz genau -- deswegen sag ich ja, um einfach marodierende Barbarenhorden zu haben, die plattmachen was ihnen in den Weg kommt, brauch ich keine Orks, diese Rolle erfüllen Menschen genauso gut. Wie war das - Dschinghis Khan hat so viele Menschenleben auf dem Gewissen, dass dadurch der Planet abgekühlt ist?

--> Damit Orks überhaupt eine Existenzberechtigung haben, müssen sie schon einen Mehrwert fürs Setting bieten. Also: was haben Orks zu bieten, was eine menschliche Barbarenhorde nicht kann (z.B. in kürzester Zeit in beliebiger Menge gezüchtet werden), oder umgekehrt, was können sie nicht, was Menschen können wenn sie wollen -- etwa "Gut sein".

--

By the way!
Stammt das Konzept "Ork" eigentlich wirklich original von Tolkien?
Damit meine ich, an bösartigen Monstern und Wesen herrscht in den irdischen Mythen weißgott kein Mangel, aber diese sind entweder solitär/uniq oder treten nur in kleinen Grüppchen auf. Die Idee von tausende bis zehntausende Kreaturen starken Heeren, die nicht aus Menschen bestehen und die Welt der Menschen bedrohen, da fällt mir zumindest in unserem Kulturraum kein Präzedenzfall ein.

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