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Die Notwendigkeit des Nahkampfes (Fantasy Gun Control)

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Supersöldner:
12 000 Gepanzerte Reiter stürmen auf die 2000 Vampire zu. Plötzlich heben diese welche Grade von einem andern Kontinent gekommen sind seltsame Stöcke und Feuern 10.000 Kugeln an bevor sie das Magazin austauschen und noch ein mal Feuern. die wenigen Überblenden werden dann mit Magie und Nahkampf überwältigt um sich ihr Blut zu Holen. Kurz darauf heißen die Bauern und Bürger ihre neuen Vampir Herren willkommen. Cool. Aber halt einfach nicht das was die meisten Fantasy Autoren Wollen.

Feuersänger:
Das zu schreiben hab ich mir gestern verkniffen: das ist irgendwie so'n Henne-Ei Problem.
In klassischen Dungeons ist halt nicht genug Platz, um sich auf 50-300m zu beharken. Der Reichweitenvorteil von Feuerwaffen verpufft in 30x30ft Räumen.
Dazu mag ab 2000 der vom Platzhirsch D&D gewählte 1:60 Maßstab beigetragen haben. Der normale Küchen- oder Wohnzimmertisch ist halt nur soundso groß, und die Spieler brauchen etwas "Rand" für ihren Krempel, da sind der Battlemap in der Tischmitte eben gewisse Grenzen gesetzt. Viel mehr als 50x80 ist da meistens nicht drin, und das heisst halt, dass selbst eine offene Feldschlacht sich auf maximal 30-40 Meter Distanzen erstreckt.

Wer weiß, vielleicht hätte sich die ganze Kultur etwas anders entwickelt, wenn man seinerzeit einen 15mm-Maßstab gewählt hätte. ^^

nobody@home:

--- Zitat von: YY am 31.10.2021 | 02:02 ---Und wieder ja, eine deutliche Unterströmung, dass die Schusswaffe und zuvor schon der Bogen die Waffe des Feiglings sei, ist schon deutlich wahrnehmbar. Andersrum muss man aber auch nicht sonderlich tief bohren, um viele berühmte Schützen in Mythologie, Literatur, Geschichte & Co. zu finden.
--- Ende Zitat ---

Tatsächlich findet man für beides Beispiele schon in der griechischen Mythologie. Einerseits ist der Bogen durchaus die Waffe eines Kriegers (Herakles ist ein wahrscheinlich unterbewertetes Beispiel, weil die meisten bei ihm erst mal nur an den Muskelprotz denken(*), und Odysseus hat ja seine berühmte Szene, in der nur er seinen Bogen spannen kann), andererseits wird Paris unter anderem deswegen getadelt, weil er scheinbar "Nur-Bogenschütze" ist und sich ins nähere Kampfgetümmel nicht so recht hineintraut.

(*) Interessanterweise macht ihm die Legende nie zum Vorwurf, daß er seit seinem Sieg über die Hydra mit vergifteten Pfeilen schießt. Das wird ihm zwar letztendlich indirekt zum Verhängnis, aber mir fällt auf Anhieb niemand ein, der ihn dafür moralisch verurteilt.

SeldomFound:

--- Zitat von: nobody@home am 31.10.2021 | 10:02 ---Tatsächlich findet man für beides Beispiele schon in der griechischen Mythologie. Einerseits ist der Bogen durchaus die Waffe eines Kriegers (Herakles ist ein wahrscheinlich unterbewertetes Beispiel, weil die meisten bei ihm erst mal nur an den Muskelprotz denken(*), und Odysseus hat ja seine berühmte Szene, in der nur er seinen Bogen spannen kann), andererseits wird Paris unter anderem deswegen getadelt, weil er scheinbar "Nur-Bogenschütze" ist und sich ins nähere Kampfgetümmel nicht so recht hineintraut.


--- Ende Zitat ---

Der Punkt bei Herakles ist natürlich, dass eine ganze Reihe seiner monströsen Gegner sich nicht mit Pfeil und Bogen besiegen ließen: Der nemeische Löwe war immun gegen jede übliche Jagdwaffe, die Hydra musste man die Köpfe abhacken und die Stümpfe ausbrennen und Wesen wie die Kerynitische Hirschkuh oder Kerberos durften von ihm nicht verletzt oder mit Waffen überwunden werden, da es ansonsten Ärger mit Artemis oder Hades gegeben hätte. Wobei im Falle der Hirschkuh natürlich auch hinzukommt, dass sie jeden Pfeil entkommen konnte und Kerberos selbst ein äußerst giftiges Wesen war.

Der Punkt ist letztendlich der Aufbau von Spannung. Solange die Lebenspunkte/Trefferpunkte/Stress/etc. der SCs in Gefahr sind, ist es eigentlich egal, ob der Kampf mit Fern- oder Nahkampfwaffen ausgeführt wird. Deswegen funktionieren auch Western oder das "Heroic Bloodshed"-Genre wie von John Woo... die Kämpfer sind mit ihren Waffen immer in Reichweite voneinander.

Aber der Nahkampf ist am Ende persönlicher, er ist intim. Und das heißt für uns sexbesessene Affen, er erregt uns. Da ist ein gewisser Subtext bei der Commando-Szene oben. Oder zumindest kann man viel Spaß dabei haben, sie so zu lesen.  ;D

nobody@home:
Aus meiner Sicht ist es einfach so: wer sich gerade als Spielercharakter, der ja als Teil eines normalerweise eher kleinen Trüppchens in alle möglichen Situationen kommen und sich daher Überspezialisierung a la großangelegtes Schlachtfeld ("...und für alles, was ich gerade nicht so drauf habe, haben wir ja Dutzende/Hunderte/Tausende von anderen Soldaten!") eigentlich schlecht leisten kann, wirklich als Kämpfer bezeichnen möchte...der sollte besser im Nah- und Fernkampf kompetent sein. Wer wirklich nur eins von beidem "richtig" draufhat, ist für Abenteuerzwecke schlicht schon nur mehr die zweite Wahl. ;)

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