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Die Notwendigkeit des Nahkampfes (Fantasy Gun Control)

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YY:

--- Zitat von: nobody@home am 31.10.2021 | 10:02 ---(*) Interessanterweise macht ihm die Legende nie zum Vorwurf, daß er seit seinem Sieg über die Hydra mit vergifteten Pfeilen schießt. Das wird ihm zwar letztendlich indirekt zum Verhängnis, aber mir fällt auf Anhieb niemand ein, der ihn dafür moralisch verurteilt.

--- Ende Zitat ---

Dieser Blickwinkel dürfte auch hauptsächlich aus dem mittelalterlichen Ritterlichkeitsgedanken kommen - und selbst dort oft genug eher im Nachgang dem Mittelalter zugeschrieben worden sein.


--- Zitat von: SeldomFound am 31.10.2021 | 02:22 ---Ich denke, Commando hat es am Besten auf den Punkt gebracht:

--- Ende Zitat ---

Da stellt der geneigte Trope-Analyst immerhin fest, dass Matrix in der Situation selbst keine Schusswaffe mehr hat (bzw. sie aufgrund einer Verletzung nicht mehr ausreichend sicher für einen Schuss an seiner Tochter vorbei bedienen kann) und Bennett aus dieser Not heraus den Nahkampf aufschwatzen muss und kann, nachdem der Film weit im Vorfeld etabliert hat, dass Bennett nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.

Bei der mentalen Gegenprobe sollte unter anderen Rahmenbedingungen schon herauskommen, dass Matrix Bennett bei der erstbesten Gelegenheit kurzerhand ins Gesicht geschossen hätte und das Thema wäre erledigt gewesen...

Da hat man also immerhin noch einigermaßen plausibel zum Nahkampf hingeleitet, im Gegensatz zu anderen Filmen, die dann nur noch stumpf nachtanzen, was man als platter Actionfilm halt so macht :P
Geht dann gerne mal so weit, dass beide Kontrahenten wie auf ein geheimes Zeichen ihre einsatzbereiten Schusswaffen quasi gleichzeitig beiseite werfen :bang:


--- Zitat von: nobody@home am 31.10.2021 | 09:36 ---Speziell im Bereich Rollenspiel würde ich tatsächlich in erster Linie das Encounterdesign verantwortlich machen. Es sind ja nicht nur die Dungeons -- auch in freier Wildbahn fangen Begegnungen speziell bei Spielen mit Battlemap meist auf hinreichend kurze Distanz an, daß man heranstürmende Gegner maximal ein, zwei Runden lang beharken kann, bevor sie auch schon da sind.

--- Ende Zitat ---

Ein bisschen freisprechen darf man das Rollenspiel: In zivilen Kontexten und mit spätmittelalterlicher oder frühneuzeitlicher Feuerwaffentechnologie ist es ja durchaus glaubwürdig, dass man oft genug nur den geladenen Schuss abgeben kann und dann in den Nahkampf gehen muss.
Das hat dann auch mal weniger mit der Battlemap zu tun, sondern mit den dargestellten Umgebungen. In Städten oder gar in Gebäuden oder im Wald ist eben tatsächlich nicht weit gucken und schießen.

Umgekehrt stellt sich dann aber erst recht die Frage, ob die Feuerwaffen sofort das gesamte Spiel kippen ;) :think:


--- Zitat von: Feuersänger am 31.10.2021 | 09:54 ---Wer weiß, vielleicht hätte sich die ganze Kultur etwas anders entwickelt, wenn man seinerzeit einen 15mm-Maßstab gewählt hätte. ^^

--- Ende Zitat ---

Ich denke nicht. Die eine Hälfte der ersten Generation Rollenspieler hatte ja aus der Wargame-Ecke das "Fachwissen" um verschiedene Maßstäbe und Darstellungsmethoden.

Und auch wenn es meiner Erfahrung nach nicht sonderlich oft gemacht wurde, gab es auch später bei Warhammer Fantasy ja die Möglichkeit der SC-Portierung ins Tabletop, wo die Schlachtfelder schon mal eine ganze Ecke größer waren als die typische PF-Battlemap.


Von der Darstellung weg gab es in der Fantasy-Ecke mit den Warhammer'schen Hochland Long Rifles über Jahrzehnte hinweg weitreichende Feuerwaffen, aber die Spielerfahrung zeigt da genau wie in modernen oder SF-Settings, dass - wie gesagt in zivilen Kontexten - oft genug die Umstände einen Einsatz über die volle Distanz gar nicht hergeben.

Da sind eher Mehrlader oder kleine und daher in großer Zahl geladen mitführbare Pistolen Thema - aber dann geht es auch nicht primär um das Thema Reichweite.

nobody@home:

--- Zitat von: YY am 31.10.2021 | 12:15 ---Da hat man also immerhin noch einigermaßen plausibel zum Nahkampf hingeleitet, im Gegensatz zu anderen Filmen, die dann nur noch stumpf nachtanzen, was man als platter Actionfilm halt so macht :P
Geht dann gerne mal so weit, dass beide Kontrahenten wie auf ein geheimes Zeichen ihre einsatzbereiten Schusswaffen quasi gleichzeitig beiseite werfen :bang:
--- Ende Zitat ---

Da fällt mir eine klassische BattleTech-Romanszene ein, in der tatsächlich der einzige gerade Bewaffnete von zwei Duellanten seine Pistole beiseitewirft, sein Gegner natürlich bei der ersten Gelegenheit hinhechtet und sie sich schnappt...nur um dann festzustellen, daß das Ding von vornherein nicht geladen war, weil sein Gegner als Mechkrieger, der seine Handfeuerwaffe im Cockpit eh kaum braucht, die aktuell gerade knappe Munition lieber einer befreundeten Infanteristin gegeben hat. ;)

Allgemein mache ich mir, wie schon angesprochen, um Schußwaffen aller Art keine großen Gedanken zugunsten des "heroischeren" Nahkampfs; das geht generell beides, und schon Anno Steinzeit soll ja einer der Vorteile, die den Menschen vor den anderen Tieren ausgezeichnet haben, unsere bessere Wurftechnik gewesen sein. Wer trotzdem lieber nackich mit dem Säbelzahntiger in den Clinch gehen will, um sich mehr wie ein Held zu fühlen...na, von mir aus. >;D

Ainor:

--- Zitat von: nobody@home am 31.10.2021 | 09:36 ---Speziell im Bereich Rollenspiel würde ich tatsächlich in erster Linie das Encounterdesign verantwortlich machen.

--- Ende Zitat ---

Wieso Encounterdesign ? Liegt das nicht im Spiel selbst ? Selbst im Freien sind hohe Kampfdistanzen eher selten. Armeen bekämpfen sich zwar vorzugsweise auf der freien Ebene, aber im Wald oder im Gebirge hat man meist ein deutlich geringeres Sichtfeld. Und selbst wenn: die SC sind ja normalerweise nicht im Krieg. Zumindest Menschen wird man nicht unbedingt beschießen sobald man sie am Horizont sieht, sondern vermutlich erstmal reden. Und wenn dann ein Kampf beginnt ist die Distanz dahin. Am ehesten kommt die Situation noch zustande wenn eine oder beide Parteien fliegen.


Abgesehen davon: Einzelne die sich auf 200 Meter mit Pfeilen beschießen sind ziemlich albern, auch wenn Regeln das erlauben. 

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: Ainor am 31.10.2021 | 13:07 ---Abgesehen davon: Einzelne die sich auf 200 Meter mit Pfeilen beschießen sind ziemlich albern, auch wenn Regeln das erlauben.

--- Ende Zitat ---

Na, das hätte man Legolas dann mal sagen sollen  :D

Ainor:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 31.10.2021 | 13:18 ---Na, das hätte man Legolas dann mal sagen sollen  :D

--- Ende Zitat ---

Wieso, duelliert der sich irgendwo mit einem anderen Schützen auf 200 ? Ist schon was her, aber ich kann mich da an nichts erinnern.

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