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Die Notwendigkeit des Nahkampfes (Fantasy Gun Control)

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Dr. Beckenstein:

--- Zitat von: Feuersänger am 31.10.2021 | 09:54 ---Das zu schreiben hab ich mir gestern verkniffen: das ist irgendwie so'n Henne-Ei Problem.
In klassischen Dungeons ist halt nicht genug Platz, um sich auf 50-300m zu beharken. Der Reichweitenvorteil von Feuerwaffen verpufft in 30x30ft Räumen.

--- Ende Zitat ---

Na ja, aber wenn man sich moderne Krimiserien anguckt ... In jeder drölfzigsten Wiederholung von NCIS, Hawaii 5-0 und wie sie alle heißen wird fröhlich auf kurze Entfernung (auch in Gebäuden) aufeinander geballert.

Ich schätze, es hängt wirklich mehr mit den Konventionen des Genres zusammen.

YY:

--- Zitat von: Dr. Beckenstein am 31.10.2021 | 14:31 ---In jeder drölfzigsten Wiederholung von NCIS, Hawaii 5-0 und wie sie alle heißen wird fröhlich auf kurze Entfernung (auch in Gebäuden) aufeinander geballert.

--- Ende Zitat ---

Joah - da hat man ja auch a) moderne Feuerwaffen, bei denen nicht nach einem Schuss Veranstaltungsende ist und b) nichts anderes (!); zwischen Nahkampfwaffe und unbewaffnet gibts ja noch mal einen gewissen Unterschied und dass man auch bei der Wahl zwischen unbewaffnet und Kurzwaffe letztere wählt, sollte nicht wundern.

nobody@home:

--- Zitat von: YY am 31.10.2021 | 14:37 ---Joah - da hat man ja auch a) moderne Feuerwaffen, bei denen nicht nach einem Schuss Veranstaltungsende ist und b) nichts anderes (!); zwischen Nahkampfwaffe und unbewaffnet gibts ja noch mal einen gewissen Unterschied und dass man auch bei der Wahl zwischen unbewaffnet und Kurzwaffe letztere wählt, sollte nicht wundern.

--- Ende Zitat ---

Mit anderen Worten, es ist die Nahkampf- und nicht die Fernkampfwaffe, die statt der Hauptbewaffnung die Option für Notfälle darstellt. :gasmaskerly:

Was ja auch nicht wirklich wundert: solange ich die freie Wahl habe, ob ich jemanden im Nah- oder im Fernkampf angehen möchte, nehme ich natürlich den Fernkampf. Dadurch bin ich reinen Nahkämpfern gegenüber allemal im Vorteil, egal, ob auf zweihundert oder nur auf vier Meter Abstand, und anderen Fernkämpfern gegenüber wenigstens noch gleichwertig, solange deren genaue Bewaffnung meiner nicht gerade um mindestens noch mal eine offensichtliche Größenordnung über ist. Mit der Nahkampfwaffe kann ich bestenfalls mit anderen Nahkämpfern gleichziehen (und da kommt's im Zweifelsfall gar nicht mal so sehr auf die genaue Waffe als vielmehr darauf an, wer eventuell den Rüstungsvorteil hat) und bin für Fernkämpfer bestenfalls ein Ziel, das mehr Anstrengung als sie investieren muß, um die Situation doch irgendwie zu meinen Gunsten wenden zu können.

Der Knackpunkt liegt dabei in der besagten freien Wahl. Beispielsweise habe ich oft genug (bei "Standardwaffen" eigentlich immer) die Möglichkeit zum Fernangriff nur so lange, wie meine Munition reicht, und sobald mir die ausgeht, war's das mit der Herrlichkeit. Oder vielleicht stehe ich unter Zeit- oder sonstigem Situationsdruck und kann nicht riskieren, daß meine Gegner sich einfach in Deckung begeben und abwarten oder vielleicht sogar davonschleichen; dann muß ich zwangsläufig selbst näher heran. Ein "reiner" Fernkampfexperte ist also für die typische Abenteurergruppe immer noch weniger nützlich als ein Allrounder; nur einem analogen ebenso reinen Nahkämpfer ist er allemal immer noch vorzuziehen. ;)

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: nobody@home am  1.11.2021 | 12:40 ---Mit anderen Worten, es ist die Nahkampf- und nicht die Fernkampfwaffe, die statt der Hauptbewaffnung die Option für Notfälle darstellt. :gasmaskerly:

--- Ende Zitat ---

Ja. Deshalb war ja das Ende der Infanterie mit Nahkampfspezialisierung (Pikeniere etc.) im RL wohl nicht so sehr die Muskete an sich, sondern die Erfindung des Bajonetts. Damit hatte man dann beides in einer Waffe vereint.

General Kong:
Wann sieht man in den Verfilmungen der Musketiere die Typen, deren Einheitsbezeichnung nach der von ihnen benutzen Schusswaffe gewählt wurde, überhaupt mal schießen?
Und wenn, dann meist mit Pistolen.

Es heißt ja: "Athos, Porthos, Aramis, D'Artagne - vorwärts!" und nicht "Gebt Feuer!"

Ich liebe Settings mit Schusswaffen, habe aber auch keine Probleme damit, wenn diese Fehlen, weil .. sie eben fehlen. Bitte keine krampfigen Pseudoerklärungen.

Frühe Schusswaffen hatten Vorteile beim Trainieren und Aufstellen von Massenheeren, die Herstellung war vergleichsweise simple, der Transport der Munition und des Pulvers weniger aufwändig als bei Pfeilen und Bolzen (die auch wieder zusammengebastelt werden mussetn - Kugeln kann man einfach gießen). Die hervorgerufenen Verletzungen hatten es auch in sich - eine Bleikugel Kaliber Püsterich durch den Arm und da fehlt der Knochen! -, die Panzerbrechung war stärker.

Im Kampf Mann gegen Mann im Fernkampf war ein Museketier aber einem Bogenschützen unterlegen - ein geübter Musketier schoss vielleicht 4 Mal die Minute. Das macht ein trainierter Bogenschütze in weniger als 10 Sekunden.

Nur hat man für jeden trainierten Bogenschützen ganz schnell 10,30,50, 200 Museketenschützen und Arquebusiere am Start - und wenn die umkommen übermorgen wieder. Das fällt bei Bogenschützen schwerer.

Auch die Treffsicherheit bei Musketen war unter aller Würde: Auf 100 Meter (das ist nah) trafen weniger als 50% der Schüsse das Ziel - wenn das Ziel eine Schlachtformation 1,8m mal 80m darstellte! Zielen wurde auch gar nicht so sehr geübt - es galt häufig auf den Feind zu feuern.

Gezielte Schüsse gaben Tireure und Jäger ab. Und das mit Gewehren, nicht mit Musketen. Die trafen schon besser - konnten aber wegen der gezogenen Läufe nicht so rasch nachgeladen werden.

Lange Rede, gar kein Sinn: Für den Krieg sind Musketen klasse. Für den Einzelkampf Mann-gegen-Ork gut für den ersten Puff (auf nahe Entfernung)! Dann war es das mit Schießen.

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