Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Komplexere Spiele als DSA und Shadowrun?
Sosthenes:
--- Zitat von: Ein Dämon auf Abwegen am 3.02.2022 | 11:30 ---Wobei bei DSA3 musstest du Zuaber aber auch über viele Stufen hinweg Steigern um sie in den Nutzbaren Bereich zu bekommen und dann hattest du immer noch ASP und Zauberdauer als ziemlich stark limitierende Faktoren.
--- Ende Zitat ---
Ja, aber du musstest dich da jetzt nicht entscheiden ob ich meine Punkte verbrauche meine ASP zu steigern, meine paar Stammzauber noch weiter zu hauen oder Ferner-Liefen-Zauber ins Benutzbare zu bringen. Lief alles recht automatisch. Währendessen Krieger: Talent Schwerter +1.
Und ja, *alles gleichzeitig* geht wegen Zeit/ASP nicht, aber man hat halt viele *Optionen*.
Wobei ich mich ja Design-mäßig eh frage wie viel von Optionsvielfalt rein psychologisch ansprechend ist – wo es wichtiger ist dass man etwas *könnte* denn es tatsächlich in einer normalen Runde auch *tut*.
Dann kommt natürlich noch die Informationsüberflutung dazu. Bei komplexen (Sub-)Systemen geht's ja nicht nur darum ob der Spieler das allgemein bewältigen kann (soo schlimm sind wenige Regelmonstren), sondern auch dass der Spielfluss nicht gehindert wird weil man zu viel auf seinem Tisch hat. Zig Zauber plus zwölf magische Stäbe? Acht Kampfmanöver? Frei verteilbare Punkte? Und schon spielt der Meister die Jeopardy-Melodie.
Wo wir dabei sind: Das ist auch noch ein Argument für konkrete Manöver und Ähnliches: Es kann sowohl schneller als auch weniger immersionsstörend sein:
Ich mach nicht genügend Schaden bei der Rüstung. Also Power Attack!
Power Attack (-x AT/+x TP; x von 1-10) ist da etwas anderes als Power Attack (-4 AT/+4 TP). Eins davon sind 10 Optionen, das andere eine. Bei einer bin ich dann auch am schauen was optimal ist und jongliere die Zahlen, was mich evtl. mehr aus dem erzählerischen Flow rausreisst als einfach nur "Ich hau härter zu!".
Ich hab' ja schon Spieler mit ausgedruckten Excel Sheets gesehen… (Aber immer noch besser als die, die potentielle Boni und Mali bei einer 3w6 Normalverteilung versuchen im Kopf auszurechnen)
KhornedBeef:
Kurzer Hinweis zur etwas entgleisenden Diskussion:
Jemand (z.b. duderino) so: "Wo sind denn die ganzen komplexen Systeme, finde ich die bloß nicht? Verstehe ich nicht, ich mag's doch einfach komplex. Bin ich bloß zu schlau?"
Jemand anderes (z.b. Sequenzer) so:" Böäh, da hat doch keiner mehr Zeit für, ich jedenfalls nicht, das steht den Sachen, die mir Spaß machen, im Weg. Ist gar nicht schlau!"
Der erste wieder:"ja aber ist doch normal dass das Zeit kostet, das muss doch so, oder? Ich, der möglicherweise gegenüber der Schul- oder Studiumszeit keine 95% seiner Hobbyfreizeit eingebüßt hat, sehe da kein Problem, komplexe Spiele auch für viele andere zu produzieren."
Ich habe mal mitschwingende persönliche Angriffe reduziert, aber sieht hier noch jemand klitzekleine Stolpersteine bei den transportieren Standpunkten und den jeweiligen persönlichen Kontext, die eine Diskussion leicht in eine etwas scharfe Richtung senden könnten, obwohl keiner das eigentlich wollte?
Maarzan:
1) Komplexere Spiele erfordern wie schon geschrieben mehr Aufwand und Einarbeitungszeit. Dazu kommt, das
a) der Zeitgeist eher gegen Denken, Geduld und Aufwand eingestellt ist.
b) die Generation, welche sich früher mit so etwas beschäftigt hat auch ältergeworden ist und aus dem Hobby raus oder zumindest mit nicht mehr so viel Zeit.
c) die Ansprüche und Überblick der Interessierten sind hingegen eher gestiegen und wenn man sich dieser Herausforderung stellt, kommt eben auch oft – zumindest erst einmal - Mist bei heraus.
d) dazu ist es bei dem Aufwand notwendig entsprechende Schwerpunkte zu setzen bzw. in verschiedene Richtung gehen kann (Sim oder Gam ganz grob), und damit zersplittert auch hier wieder der Interessentenpool weiter.
2) Entsprechend ist es auch schwerer für Interessierte weitere Mitspieler zu finden. Ein Kompromiss geht dann aber eben typischerweise in Richtung standarisiertem Mittelmaß.
3) Für Verlage lohnt sich so etwas daher nicht- doppelt, weil sie dann eigentlich nicht nur verkappte Romanautoren sondern Fachleute bezahlen müssten, welche oft auch anderswo gutes Geld verdienen könnten.
4) Auf Foren etc. ist kaum etwas dazu zu finden, weil „Hartwurst“ nicht nur belächelt oder ignoriert wird, sondern Themen in der Richtung offenbar von einigen Leute als Provokation angesehen und entsprechend torpediert werden. Deutet sich ja auch hier an, wobei das in einem „Wieso mag das keiner“ noch irgendwo als Meldung dazu gewertet werden kann, in einer Sachfrage aber nur noch Sabotage ist.
Zanji123:
es ist einfach nicht mehr "en vogue" sag ich mal das man jetzt die "ultra dichten mit zich Tabellen und sonstigen zwischen Regeln die irgendwie mit dem hauptsystem zu tun haben" Regelwerke spielt
Klar haben die weiterhin ihre Spieler aber die sind wohl bedeutend weniger als diejenigen die ein etwas schlankeres System wollen das dennoch eine große Auswahlmöglichkeit und Entwicklung ermöglicht.
Allein da solche ultra komplexen Systeme eine Menge Buchaltung verlangen und z.b. Kämpfe ewig ziehen (imho)
Aber wer weiß: vielleicht kommt nach dem Hype von D&D 5 und "wir machen alles schlank und fix" wieder eine "wir wollen es ultra kompliziert und detaillreich" Zeit
klatschi:
--- Zitat von: KhornedBeef am 3.02.2022 | 11:56 ---Kurzer Hinweis zur etwas entgleisenden Diskussion:
Jemand (z.b. duderino) so: "Wo sind denn die ganzen komplexen Systeme, finde ich die bloß nicht? Verstehe ich nicht, ich mag's doch einfach komplex. Bin ich bloß zu schlau?"
Jemand anderes (z.b. Sequenzer) so:" Böäh, da hat doch keiner mehr Zeit für, ich jedenfalls nicht, das steht den Sachen, die mir Spaß machen, im Weg. Ist gar nicht schlau!"
Der erste wieder:"ja aber ist doch normal dass das Zeit kostet, das muss doch so, oder? Ich, der möglicherweise gegenüber der Schul- oder Studiumszeit keine 95% seiner Hobbyfreizeit eingebüßt hat, sehe da kein Problem, komplexe Spiele auch für viele andere zu produzieren."
Ich habe mal mitschwingende persönliche Angriffe reduziert, aber sieht hier noch jemand klitzekleine Stolpersteine bei den transportieren Standpunkten und den jeweiligen persönlichen Kontext, die eine Diskussion leicht in eine etwas scharfe Richtung senden könnten, obwohl keiner das eigentlich wollte?
--- Ende Zitat ---
+1
Dazu kommen dann leider noch Antworten wie:"Böäh, DAMIT HAST DU SPASS? Das was du spielst, ist nicht komplex und nicht cool, das ist das Schlimmste seit Furunkeln am Hintern, du hast mich nicht gefragt, aber das muss ich dir wirklich noch mit auf den Weg geben!"
Der Thread ist bis auf die GURPS-Diskussionen, die tatsächlich in Richtung der Frage des Threaderstellers gehen, und noch ein paar Vorschlägen in weiten Teilen ein Aufbauen von Argumentationswällen, warum DSA 4.1 grauenhaft ist und der Threadersteller keine Ahnung hat. Zum Teil in einem unerträglich herablassenden Tonfall, zum Teil neutral.
EDIT: Nur um das zu ergänzen. Man kann sagen: "System xyz regelt dies und das in meinen Augen eleganter, weil es das nach diesem Schema macht: [hier Schema erklären]." Man kann auch sagen: "DSA 4.1 regelt das aber vollkommen beschissen, weil [hier meist nicht wohlformulierte Kritik ergänzen]. XYZ macht das viel eleganter." Der Inhalt ist ein ähnlicher, der Effekt ein gewaltig unterschiedlicher...
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