Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht
[MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
Outsider:
Helena kann im Schnee Fußspuren erkennen die von heute Morgen stammen müssten. Die Ränder der Abdrücke sind noch scharf und sie sind nicht mit Schnee gefüllt. Alles spricht dafür dass sie höchsten ein paar Stunden alt sein können und auf jeden Fall nach Ende des Schneefalls entstanden sein müssen.
Aleksander folgt der Spur zur Eingangstür der Kapelle.
Aus der Nähe kann er sehen, dass rechts und links vom Eingang Petroleumlampen brennen. Die Glasspitzen der Lampen sind eingerußt aber die Flammen brennen ruhig und gleichmäßig. Falls niemand die Lampen entzündet hat, so wurden mit Sicherheit die Petroleumbehälter aufgefüllt. Diese sind, wie Aleksander unschwer erkennen kann fast vollständig gefüllt. Bei einer Brenndauer von etwas über zwanzig Stunden wird die nächste Füllung vielleicht am Abend erfolgen.
Die Tür der Kapelle ist aus massivem Holz gezimmert und mit Schmiedeeisernen Beschlägen versehen. Das Holz enthält kunstvolle Schnitzereien die nordische Muster aus Knoten und Kreisen zeigt. Die Tür selbst scheint nicht abgeschlossen zu sein, so dass die Kapelle betreten werden kann. Aleksander kann kein Schloss oder ähnliches erkennen. Vielleicht gibt es drinnen einen Riegel, aber dann müsste das Gebäude einen weiteren Ausgang haben.
Ein schwerer Eisenring dient zum Aufziehen der Tür.
Der vor der Tür liegende Schnee zeigt ihm aber, dass die Tür heute noch nicht geöffnet worden ist. Und so hat der Wind den Schnee in einem steilen Winkel fast vierzig Zentimeter hoch vor die Tür geweht. Das ist aber nichts was jemanden davon abhalten würde die Tür zu öffnen, mit einer wenig Kraftaufwand, oder einer Schaufel.
Auf der Rückseite der Kapelle findet Katharina ebenfalls eine weniger schmuckreiche und kleinere Tür vor. Sie führt möglicherweise in die Sakristei wo der Priester seine Gewänder ablegen kann und sich die Paramente befinden.
Die Tür ist nur angelehnt, was Katharina zuerst ins Auge fällt. Sie hat zwar ein grobes Schloss und sollte möglicherweise verschlossen sein, doch sie steht einen Spalt weit offen. Der Schnee hinter der Tür ist ein wenig aufgewühlt als wäre hier jemand oder mehrere Personen gewesen die in der Nacht oder dem Tag davor hier Abdrücke hinterlassen haben die sich über Nacht wieder mit Schnee gefüllt haben. Auch so sind die Spuren nicht leicht zu erkennen. Allein die leicht windgeschützte Lage mag dafür gesorgt haben, dass die Spuren nicht vollständig unter einer glatten Schneedecke verschwunden sind.
Katharina:
Helena - Kapelle nahe Gröso
Nachdem sie die Spuren eine Weile betrachtet hat, kehrt Helena zur Vorderseite der Kapelle zurück, wo sie Aleksander von ihrem Fund berichtet. "Aber ich denke, bevor wir uns den Hintereingang genauer ansehen, sollten wir einmal einen Blick in die Kapelle werfen." Mit diesen Worten stapft Helena auf die verschneite Türe zu und zeiht diese gerade weit genug auf, um ins Innere schlüpfen zu können.
Outsider:
Mit einem knirschen wird der Schnee am Boden beiseitegeschoben und die Tür öffnet sich. Die Scharniere knacken ein wenig als die schwere Holztür aufschwingt. Dahinter könnt ihr ein kleines Kirchenschiff erkennen. Der Boden besteht aus glatten Steinplatten die hier schon eine Ewigkeit liegen müssen. Viele Füße haben sie über die Jahre glattgeschliffen. Bankreihen aus dunklem Holz stehen rechts und links an den Wänden. Jeweils fünf Stück auf jeder Seite, sie sind wie die Tür fein geschnitzt und durch viele Jahre der Benutzung an den Sitzstellen abgenutzt. Die Bänke sind kurz, was dem wenigen Platz geschuldet ist der im inneren Herrscht, und bieten vielleicht vier oder fünf Personen Platz.
Am Eingang, links hinter der Tür, steht ein Kupfernes Becken auf einem dreibeinigen Gestell, das Weihwasser in dem Kupfer ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. An der rechten Wand hinter dem Eingang steht ein Holzgestell in dem eine Reihe von Bibeln und Gesangsbüchern liegen. Sie sind in Leinen gebunden und so abgegriffen wie die Bänke durchgesessen sind.
Im oberen Drittel der Wände sind kleine, schmale Fenster eingelassen die mit buntem Glas versehen sind. Der Dachüberstand sorgt dafür das sie zwar frei von Schnee sind, aber Eisblumen haben sich auf ihnen gebildet. Durch die Fenster entsteht bei dem grauen Himmel draußen ein vielfarbiges Zwielicht in der Kapelle.
Zwischen den Bänken führt ein Gang zur Rückwand, hier auf einem etwas erhöht liegenden Steinpodest, nicht mehr als eine Stufe, steht ein dunkler Steinblock der als Altar dient. Ein weißes, mit Stickereien verziertes Tuch liegt über dem Altarstein, dahinter an der Wand hängt ein hölzernes, schmuckloses Kreuz. Das Kreuz wird durch zwei schmale, hohe Fenster angestrahlt, welche kein farbiges Glas haben, so dass es etwas heller wirkt als der Rest der Kapelle.
Rechts hinter dem Altar befindet sich eine niedrige Holztür die weiter rein in die Kapelle, wahrscheinlich in die Sakristei führt.
In der Kapelle ist es bitterkalt. Euer Atem gefriert vor euch in der Luft und ihr könnt erkennen, dass irgendwer in der Kapelle gewesen sein muss, bevor der Sturm hereinbrach. Schnee der an Schuhen und Kleidung klebte muss abgefallen sein und ist auf dem Steinboden erst geschmolzen und dann wieder gefroren. Wahrscheinlich als die Temperaturen in der Nacht sanken.
In der Kapelle sind die Geräusche von außen gedämpft und drinnen hallen sie ein wenig wider. Fast fühlt man sich als würde man in einer Höhle stehen.
Aus dem offenen Dachgebälk hängen ein paar eiserne Leuchter herunter, welche über Seilzüge herabgelassen werden können, die Kerzen auf ihnen sind aber aus. An den Wänden, in regelmäßigen Abständen, gibt es ebenfalls Kerzenhalter aber auch hier sind die elfenbeinfarbenen Kerzen aus. Sie werden wohl erst zu Gottesdiensten entzündet.
Katharina:
Helena - Kapelle nahe Gröso
Langsam schreitet Helena die Reihe mit den Sitzbänken und die Wände der Kapelle ab und betrachtet alles neugierig. Auch wenn sie sich stets mehr für die alten nordischen Götter als für die Geschichten des christlichen Testaments interessiert hat, überkommt sie in der Kirche doch ein andächtiges Gefühl. Ehrfurchtsvoll betrachtet sie die kunstvollen Fenster, die hohen Mauern und die vielen Kerzen, die hier inmitten all der Kälte und Finsternis einen Ort der Zuflucht schaffen. Bevor sie sich dem eigentlichen Grund ihres Kapellenbesuchs zuwendet, hält Helene daher Ausschau, ob es in der Kapelle Opferkerzen gibt. Falls dies der Fall ist, lässt sie eine Münze da um eine Kerze für ihren verstorbenen Gatten Gustav anzuzünden. Andernfalls spricht sie bloß ein stilles Gebet für ihn.
Erst als dies erledigt ist, beginnt Helene sich nochmals systematischer in der Kapelle umzusehen. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Frage, ob der Mönch einen besonderen Grund gehabt haben könnte, hierher zu kommen oder ob er etwas hier gelassten oder verloren hat.
Don D. Kanalie:
Aleksander - Kapelle nahe Gröso
Vorsichtigen Schrittes betritt Aleksander die Kapelle, bedacht nicht allzuviele Geräusche zu machen um die Ruhe des Ortes nicht zu stören. Zunächst bleibt er an der Tür stehen und schaut Helena dabei zu, wie sie das Kirschenschiff hinunter geht und eine Kerze entzündet. Dann folgt er den Spuren aus Eis. Wo wolltest du wohl hin?
Als er an den Bänken vorbei kommt, hält er kurz inne und zieht sich die Handschuhe aus um sachte über die Maserungen des alten Holzes zu streichen. Ob er wohl je jemanden erhört hat? Aleksander geht weiter sobald er bemerkt, dass Hella mit ihrem Gebet fertig ist. Wofür bist du gestorben?
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