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[MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -

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Outsider:
Vielleicht hat der Mönch hier Schutz vor den Elementen gesucht? Aber warum ist er dann nicht gleich in den Ort gerannt? War der Weg dahin versperrt? Wollte er hier jemanden treffen den er nicht im Dorf treffen konnte oder musste er etwas verstecken? Der Gegenstand über den Helena nachdenkt, oder die Gegenstände?

Ihr Blick wandert durch die Kapelle, einen Zettel oder einen Brief könnte er vielleicht in den Gebets- und Gesangsbüchern verstecken, etwas Größeres vielleicht unter den Bänken, aber wie sollte er es dort befestigen. Die Bücher wären eine gute Wahl, wenn das was er verstecken wollte von irgendjemand gefunden werden sollte. Aber dann hätte er es auch im Dorf verstecken können. Oder jemandem im Dorf geben können.

Nein, wenn er hierherkam, extra hierherkam, um etwas zu verstecken dann ist es nur für einen kleinen Personenkreis gedacht.

Aleksander streift durch die Kapelle und die flüchtigen Berührungen der Bänke geben ihm eine Idee der Gefühle der Leute die hier gesessen haben. Vielleicht ist es seine Gabe als Medium oder etwas anderes, aber er kann die Kapelle förmlich voll mit Menschen sehen. Auch wenn es nur ein kurzer Wimpernschlag ist. Die Dörfler die hier gebetet und gesungen haben. Rotbackige Kinder die es nicht erwarten können das die Erwachsenen fertig werden, Männer mit stoischen Gesichtern welche die Lieder nur mitsummen während die Frauen mit ihren weißen Sonntagshauben glockenhell die Lobpreisungen des Herrn singen.

Der Eindruck vergeht so schnell wie er gekommen ist. Die Spur aus gefrorenen Wassertropfen zieht sich den Gang entlang, biegt zwischen zwei Bänken ein. Hier sind ein paar mehr Flecken, als wäre die Person stehen geblieben, hat vielleicht ein Stoßgebet in Richtung des Kreuzes oder des Altars gesprochen.

Dann wird die Spur dünner, der Schnee von der Kleidung war abgefallen. Aber ein paar wenige, milchige Eistropfen führen in Richtung der Sakristei.   

Katharina:
Helena - Kapelle nahe Gröso

"Hmm, für mich wirkt das alles hier sehr unauffällig.", spricht Helena ihre Gedanken aus, während sie ihren Blick nochmals durch den Raum schweifen lässt. "Ich werde einmal weiter zu Sakristei schauen, immerhin ist jemand von dort aus ins Freie gegangen und hat die Türe offen gelassen. Das wirkt doch schon merkwürdig." Mit diesen Worten setzt Helena sich in Bewegung und geht Richtung Sakristei, um dort zu klopfen. Sollte niemand reagieren, öffnet sie die Türe. "Hallo! Ist ja jemand?", versucht sie nochmals auf sich aufmerksam zum machen, bevor sie den Raum betritt.

Outsider:
Die Tür zur kleinen Sakristei schwingt mit einem knarzen auf. Die Scharniere hier drinnen sind zwar geölt und im besseren Zustand als an der Vordertür, die Kälte sogt aber trotzdem dafür das sich alles ein wenig verzieht.

Der Raum hinter der Tür ist dunkel und schmucklos. Es gibt einen kleinen Sekretär mit Hocker, einen Kleiderschrank neben einer Garderobe und eine Bank. Die Garderobe ist leer. Alles ist einfach und Zweckmäßig gehalten und zeigt Gebrauchsspuren. Auf einem steinernen Sockel neben dem Sekretär steht ein Holzkasten der mit christlichen Schnitzereien verziert ist. Er ist mit Eisenbändern an der Wand befestigt. Als einziges Einrichtungsstück ist er mit einem schweren, eisernen Vorhängeschloss gesichert. Über der Bank, an der Außenwand, befindet sich ein schmales hohes Fenster durch, dass ein dünner grauer Lichtstrahl in den Raum fällt.

Es ist kalt hier drinnen.

Die Tür auf der anderen Seite steht einen Spalt weit offen. Schnee ist in der Nacht hineingeweht und verhindert jetzt, dass die Tür sich komplett schließt. Auch hier fällt ein dünner Lichtstrahl durch den Türschlitzt und ein kalter Luftzug fährt Helena durchs Haar.

Katharina:
Helena - Kapelle nahe Gröso, Sakristei

Obwohl sie fröstelt, nimmt Helena sich die Zeit, ihren Blick langsam durch den kleinen Raum schweifen zu lassen. Sie versucht sich vorzustellen, wie der Mönch hier durch die Kapelle herein kam und dann durch die Türe ins Freie verschwand. Warum schloss er die Türe hinter sich nicht? Hatte er es eilig? Floh er vor etwas? Abermals blickt Helena sich um, und versucht Hinweise darauf zu finden, was hier passiert sein könnte.

Dann zögert sie. Ihr ist vollkommen bewusst, dass sie rechtlich keinerlei Grund hat, überhaupt hier in der Sakristei zu sein, geschweige denn die Sachen zu durchsuchen. Gleichzeitig weiß sie jedoch, dass ihre Neugier ohnehin keine Ruhe geben würde, solange sie nicht weiß, was hier passiert ist. "Neugier und Sturheit, die besten Voraussetzungen um in Schwierigkeiten zu geraten.", murmelt Helena vor sich hin, während sie den Kleiderschrank öffnet, um darin nach Hinweisen zu suchen. Anschließend wird sie sich den Holzkasten näher ansehen.

Don D. Kanalie:
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

Aleksander folgt der Eisspur bis zur der Stelle zwischen den Bänken mit der größeren Pfütze. Hier sieht er sich kurz um, tastet unter der Bank entlang und kniet sich schließlich an die selbe Stelle wie der vermeintliche Besucher. Mit geschlossenen Augen murmelt Aleksander:

"Was wolltest du hier? Warst du auf der Flucht? Aber wenn, dann war genug Zeit für ein Gebet. Also doch nur ein mitternächtlicher Besuch. Aber warum in der Nacht? Irgendetwas hat dich aus deinem warmen Bett in die Nacht getrieben und dich hier her geführt. War es Angst? Oder etwas, von dem du dachtest nur dein Gott könnte dich beschützen?"

Dann schweigt er, als ob er auf eine Antwort warten würde.

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