Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht
[MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
Outsider:
Beim durchsuchen der Bänke fällt Aleksander nichts Ungewöhnliches auf. Vielleicht hat die Person aber genau das gleiche gemacht. Sie hat versucht etwas zu verstecken, hat geschaut ob es möglich ist. Doch was auch immer es war hatte hier keinen Platz, war vielleicht zu groß, zu klein, zu leicht und wäre vielleicht von den falschen Gefunden worden? Ein Versteck dient immerhin dazu etwas zu verbergen.
Sein Murmeln verhallt ungehört in dem Raum der Kapelle. Das junge Medium hatte schon öfters festgestellt, dass er seine Gabe nicht erzwingen kann, auch wenn es schwer fällt der ersten Intuition, dem ersten Eindruck den ein Ort auf ihm hinterlässt nicht zu folgen.
Tief in ihm keimt aber ein Gefühl von Furcht. Druck. Etwas Schweres legt sich auf seine Brust. Eine Bürde? Oder ist es schlicht Angst?
In der Sakristei öffnet sich die Tür des Kleiderschrankes mit dem knarzen alten Holzes. Ein muffiger Geruch nach alter Wolle schlägt Helena entgegen. Der Schrank ist zwar groß, aber fast leer.
Es gibt im oberen Viertel ein Hutfach, dort liegt eine Wollmütze die wohl irgendjemand hier vergessen hat. Auf einer Kleiderstange hängen die Überwürfe für zwei Messdiener und das Gewand des Priesters. Letzteres ist mit Blumenstickerein versehen und aus einem hellgelben Stoff, während die Kleider der Messdiener schlicht weiß sind.
Zum Fuße der Kleider kann Helena am Schrankboden alte Wasserflecken finden. Das Holz hat Feuchtigkeit aufgesogen und ist hier und da ein wenig aufgequollen. Dort kann man wohl seine Schuhe abstellen. Drei Paar Filzpantoffeln liegen unordentlich gestapelt in einer trockenen Ecke. Wer hier die Messe für die Bewohner abhält ist wohl dazu angehalten seine verdreckten, nassen oder einfach nur seine Straßenschuhe hier zu lassen um den Bereich um den Altar nicht unnötig zu verschmutzen.
Katharina:
Helena - Kapelle nahe Gröso, Sakristei
Nachdem sie den Kleiderschrank untersucht hat, wendet Helena sich dem Sekretär und dem Holzkasten zu. Ihr schlechtes Gewissen hat sich mittlerweile ein Stück weit verflüchtigt und ist einem professionellen Vorgehen gewichen. Systematisch klopft sie das Holz ab, blickt in alle Ecken und Kanten. "Was hat dich bloß hierher geführt?", murmelt sie vor sich hin, "Und was hat dich so rasch die Flucht ergreifen lassen, dass du nicht einmal mehr die Türe geschlossen hast?"
Outsider:
Das Holzkästchen klingt hohl, da drin sind vielleicht die wertvolleren Utensilien für den Gottesdienst. Silberne Schalen für die Hostien, ein verzierter Kelch, ein Teil der Kollekte, eine Bibel. Alles ist möglich, das Schloss ist alt aber Stabil und der Kasten ist mit den eisernen Bändern so befestigt, dass man ihn nicht ohne Aufwand als ganzes mitnehmen kann. Wahrscheinlich würde er sogar beschädigt werden bei dem Versuchen die Bänder zu lösen oder sie aus der Wand herausbrechen.
Der Sekretär ist alt und abgegriffen. Es ist ersichtlich, dass er hier in dem kalten Raum sein Gnadenbrot fristet und woanders nicht mehr gebraucht wird. In den Schubladen findet sich ein bisschen Pergament, ein kleines Fässchen mit Tinte, teilweise gefroren, zwei Federkiele, beide fleckig, ein abgeriebenes Samtkissen auf dem Schreibaufsätze für die Federn liegen und mehrere Kerzenstummel. In einer anderen Schublade liegen noch mehr Kerzen.
Hier kann der Priester sich wohl seine Predigten zusammenschreiben, oder noch letzte Änderungen vornehmen. Nichts sieht danach aus, als wäre es dazugelegt worden oder man hätte es weggenommen.
Ein Geheimfach, einen zweiten Boden oder ähnliches kann Helena nicht finden, auch wenn sie gründlich ist.
Don D. Kanalie:
Aleksander - Kapelle nahe Gröso
Aleksander zwingt sich, trotz des Gefühls in seiner Brust, aufzustehen und blickt sich ängstlich um. Noch immer verfolgen ihn die Geschehnisse aus dem Hotel Kung Karl XII. Sobald er sich sicher ist nichts Ungewöhnliches zu sehen und auch von nichts Ungewöhnlichem beobachtet zu werden, begibt er sich zum Bücherregal nahe der Eingangstür. Mit schnellen Handgriffen blättert er die Gesangsbücher und Bibeln durch, schaut sich die Regalböden genauer an und versucht auch einen Blick auf und unter das Regal zu erhaschen. Als er mit seiner Inspektion fertig ist, stellt er alle Bücher wieder sorgfältig zurück.
Katharina:
Helena - Kapelle nahe Gröso, Sakristei
Nachdem Helena festgestellt hat, dass in der Sakristei nichts von Interesse zu finden ist, wirft sie noch einen Blick nach Draußen und versucht zu erkennen, wohin der Mönch geflohen sein könnte. Anschließend zieht sie die Türe zu, damit nicht noch mehr Kälte und Nässe in die Sakristei dringt.
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