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[MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -

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Katharina:
Helena - Foyer im Anwesen der Corells

Aufmerksam lauscht Helena den Worten der Haushälterin. "Nun, die Natur wir auch das Leben haben schöne Seiten, aber auch solche, deren Schönheit nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist. Trotzdem sollte man alle Seiten achten." Dann blickt Helena nochmals auf den Baum: "Und wenn Sie mich fragen: Ich verstehe, dass Blumen und Vögel für eine freundlichere Stimmung gesorgt haben. Aber ist so ein imposanter Baum nicht auch eine schöne Erinnerung an einen verstorbenen Menschen?". Ohne auf eine Antwort abzuwarten, lächelt Helena die Haushälterin freundlich an: "Aber genug herumphilosophiert. Ich wollte Sie nicht aufhalten."

Don D. Kanalie:
Aleksander - Foyer im Anwesen der Corells

Aleksander tritt hinter Helena in den Raum und klopft sich Schnee und Nässe aus dem Mantel. Dem Blick und Kichern der jungen Haushälterin begegnet er mit einer hochgezogenen Augenbraue, reagiert ansonsten aber nicht darauf. Dienerinnen haben ihm in der Vergangenheit, in der Hoffnung auf Verbesserung ihres Status, schon oft schöne Augen gemacht. Dann legt auch er seine gröbste Winterkleidung ab und sieht sich im Raum um.

Sofort scheint er von der Weide wie angezogen. Wärend Helena und die Bedienstete sich unterhalten umrundet Aleksander langsam den Brunnen und betrachtet den Baum von allen Seiten, steigt dann aber ungefragt und entgegen allen eventuellen Höfflichkeiten den Brunnen hinauf und fährt mit seinen Fingerspitzen die Maserung der Rinde entlang bis hinab zu den Wurzeln. Dort nimmt er etwas Erde in die Hand und riecht daran.
Noch auf der dunklen Erde hockend, dreht sich Aleksander zu den beiden Frauen um und fragt: "Wo hat Anders diesen wunderschönen Baum denn ausgegraben? Miss Corell hatte offenbar ein Auge für imposante Innendekoration." 

Outsider:
Etwas erschrocken über Aleksanders forsche Art einfach so in das Beet zu steigen will die junge Haushälterin gerade etwas sagen, überlegt es sich dann aber doch anders.

An Helena gewandt sagt sie: „Natürlich nicht, das Zimmer von Herrn Corell ist im zweiten Stock, gehen sie durch die Türen am Ende hier und dann die große Treppe hoch, halten sie sich rechts, dann wieder durch die Tür, dann kommen sie in einen langen Gang, die zweite Tür auf der linken Seite, das ist das Zimmer von Herrn Corell. Er erwartete sie schon!“

Die Erde riecht nach Feuchtigkeit, Kraft, würzig, ein Hauch von Verwesung.

Während die Haushälterin die Winterkleidung zusammensucht um sie aufzuhängen blickt sie rüber zu Aleksander.

„Anders hat den Baum vom Familienfriedhof geholt, er stand bei der Krypta in der Evaline begraben ist. Die junge Miss Corell meinte der Baum würde sie an ihre Mutter erinnern, die sie ja nie kennen gelernt hat!“

Nachdenklich blickt die Haushälterin, Aleksanders Mantel vor sich haltend, den Baum an. Vielleicht versucht sie Evaline darin zu entdecken, denn auch sie ist zu jung um Lisbeths Mutter je kennengelernt zu haben.

Outsider:
Ihr folgt der Beschreibung der Haushälterin, welche Aleksander noch verstohlen hinterherblickt, bis ihr außer Sicht seid. Der junge Herr aus Uppsala scheint dem jungen Ding doch imponiert zu haben. Vielleicht mit seinem Aussehen, vielleicht mit seiner Art sich dem Baum zu nähern, vielleicht war es auch eine Mischung aus allem.

Die hohe Tür fällt hinter euch ins Schloss und ihr steht in einer imposanten Halle, aus deren Mitte eine breite Treppe nach oben, zu einer umlaufenden Balustrade, führt. Am Gegenüber den beiden Eingangstüren, mittig der Treppe befindet sich ein spitz zulaufendes, mehrere Meter hohes Fenster. Viele kleine Gläser, verbunden durch schmale Stege bilden ein Gesamtkunstwerk durch welches das Tageslicht fällt. Das Glas ist leicht getönt, so dass man weder hinein noch hinaussehen kann, das Licht jedoch welches nach innen fällt hat einen sanften, weichen Ton. In der zusammenlaufenden Spitze des Fensters wurde ein rundes Muster eingearbeitet das an eine Blüte erinnert.


Zwischen den Türen, gegenüber dem Fuß der Treppe wurde ein großer Kamin angelegt. Der Kamin wird von zwei mächtigen Löwen gesäumt, der rechte von beiden ist Majestätisch und steht mit einer seiner riesigen Pranke auf einem Globus deren Zentrum Schweden ist. Der linke wirkt eher kriegerisch, seine Pranke thront auf einem Berg kleiner Totenschädel. Entgegen eurer Erwartung glimmt zwischen den Löwen, welche fast lebensgroß dargestellt sein müssen, nur ein keines Feuer. Welche Pracht muss es sein zwischen diesen Tieren die volle Kraft des Feuers lodern zu sehen. Die Köpfe der Löwen sind so gearbeitet, dass die Augenhöhen leer sind. Mit dem leise knackenden Scheiten in der Mitte liegt ein rötlicher schein in ihnen. Würde das Feuer in voller Pracht emporlodern würden ihre Augen strahlend gelb erscheinen. Die Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt. Vereinzelt hängen hier Ölgemälde und Aquarelle welche das Haus, die Insel oder das Meer zeigen. In regelmäßigen Abständen sind dreiarmige, silberne Kerzenleuchter an der Wand angebracht in denen man im Bedarfsfall Kerzen entzünden kann. Viele der Leuchter sind jedoch leer.

Teppich liegt auf der Holztreppe und dämpft eure Schritte als ihr nach oben geht. Jetzt ist es still hier und in euch keimt das Gefühl, dass ihr alleine Seit. Die Halle und die großen Türen schlucken fast alle Geräusche. Nur das leichte seufzen des Windes, irgendwo zwischen den Erkern des Hauses und das dumpfe schlagen der Brandung ist zu hören, selbst hier drinnen. Es fällt euch leicht, die Kinder in dieser Halle spielen zu sehen, Lisbeth in jungen Jahren, wie sie mit ihrer älteren Schwester Alva die Stufen herunterspringt. Johann und seine Brüder wie sie fangen spielen. Doch die Zeiten sind vorbei.

Oben angekommen nehmt ihr die von der Haushälterin beschriebene Tür welche euch tiefer in das Haus führt. Hinter der Tür ist ein längerer, fensterloser Gang der nur durch zwei Kronleuchter an der Decke erhellt wird in denen Kerzen brennen. Auch hier ist der Boden mit reich bestickten Teppichen ausgelegt und die wände sind Holz vertäfelt in das Schnitzereien eingearbeitet wurden. Komplizierte Muster, die sich mal ergänzen, mal wiederholen aber nie wirklich Sinn zu ergeben scheinen.

Vor euch auf der Linken Seite sind zwei Türen. Die zweite ist eine große Doppeltür und liegt mittig zwischen den Kronleuchtern. Das muss die Tür zu Herrn Corells Zimmer sein. Hinter euch fällt die Tür zur Halle ins Schloss und mit einem Schlag verlöschen die Lichter der Kronleuchter.

Dunkelheit so dicht, dass ihr nicht die Hand vor Augen sehen könnt hüllt euch ein. Aus der Finsternis erschallt das metallischen Klingen welches ertönte wenn herabhängende Ketten aneinanderschlagen. Leise und doch viel zu nah. Es muss in dem Gang sein, doch da waren keine Ketten die aneinanderschlagen können, nicht mal die der Kronleuchter.

Don D. Kanalie:
Aleksander - Flur vor Corells Zimmer

"Was in drei Teufels Namen... Helena bist du noch da?" erklingt Aleksanders Stimme leise zischend in der Finsternis. Er streckt die linke Hand aus um nach der Wand zu tasten und sich die Orientierung zu erleichtern. "Helena?"

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