Autor Thema: Archiv zu OGL, ORC, SRD und anderen Lizenzfragen rund um die OGL  (Gelesen 42652 mal)

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Offline Sosthenes

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Aber dann ist doch völlig klar, warum WotC sich das jetzt nicht erneut so leisten kann/sollte, wenn das neue System rauskommt.
Laut den bisherigen Veröffentlichungen ist der Sprung zwischen 5E und 1*D&D bei weitem nicht mit 3.5 auf 4E vergleichbar. Die wirtschaftliche Notwendigkeit ist definitiv nicht gegeben, das sorgt ja für viel Verwirrung am Markt.

Offline Crimson King

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Im Kern stimme ich zu. Aber dann ist doch völlig klar, warum WotC sich das jetzt nicht erneut so leisten kann/sollte, wenn das neue System rauskommt.

Eben. Sie hätten ihr Material weiterhin unter der OGL 1.0a veröffentlichen sollen. Der Versuch, sämtlichen Geschäftspartnern ans Bein zu pissen, hätte ggf. trotzdem klappen können, wenn die Kunden das mitgemacht hätten. Haben sie aber nicht und jetzt ist das Kind im Brunnen. War halt ein Vabanquespiel, das man verloren hat.
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J.W. von Goethe

Camo

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Uneigentlich aber nicht. Mit GPL, BSD usw. kann man auch ein Hassportal betreiben. Da steht nichts dazu drin.  *seufz*. ;)
Verantwortlich ist dann der Betreiber und NUR DER - nicht Apache, Nginx, MySQL oder irgendein JS-Framework. Warum sollte es auch? 

Ich bezog mich auf Lizenzen im Rollenspielbereich. Da ist das drin im Normalfall.

Wobei ich nicht verstehe weshalb sie einen OGL-Survey aufsetzen. 99,9% der User sind doch gar keine Contentcreator, 3pps oder Anwälte, das ist doch so nie auswertbar - während der relevante Input dann in der Masse untergehen wird. Bei Gamedesign ergeben diese Surveys ja Sinn - hier aber überhaupt nicht, außer vielleicht ein generelles Stimmungsbild zu bekommen.

99% hier sind AUCH keine Contentschaffer im Sinne der OGL... und schau dir an, was hier abgeht. Das ist schon lange keine Sache mehr zwischen denen, die es tatsächlich betrifft, das wurde recht schnell an die Öffentlichkeit gezogen und nun will jeder mitmischen. Lustigerweise tun viele damit das, was sie WotC vorwerfen, nämlich anderen vorschreiben, was sie zu tun hätten... aber nun ja... der Dämon ist aus der Flasche und wenn man die Menge nicht ausreichend einbezieht (wobei ich nicht mal mehr ansatzweise glaube, dass es ausreichen würde, das hat sich international SEHR weit von einer rationalen und sinnführenden Debatte entfernt), wird es hässlich... und dann müssten Maßnahmen ergriffen werden, was auch wieder unpopulär wird. Das WotC bei einigem, was da international so rausgehauen wird, so ruhig bleibt ist durchaus geeignet, meine Bewunderung zu wecken... während ich mir überlege, wo der Punkt sein wird, an dem es "pear-shaped" wird und einige überrascht sein werden, dass die "verängstigte Firma am Rande des Ruins" doch Zähne hat. Denn die hat sie. ;)

Offline Amromosch

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Der Versuch, sämtlichen Geschäftspartnern ans Bein zu pissen [...]
So eine Aussage halte ich in so einer Diskussion nicht für adequat, denn dass das nicht das Ziel der neuen OGL ist, wird doch wohl hoffentlich allen klar sein. Ich denke tatsächlich, dass es darum geht, nicht mit eigenen Inhalten ihre Marktstellung zu schwächen.

Offline Crimson King

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So eine Aussage halte ich in so einer Diskussion nicht für adequat, denn dass das nicht das Ziel der neuen OGL ist, wird doch wohl hoffentlich allen klar sein.

Nicht das Ziel, aber die notwendige Konsequenz aus dem OGL 1.1 Draft. Mag sein, dass hier Hanlons Rasiermesser zur Anwendung kommen sollte und WotC einfach zu blöd war, zu antizipieren, dass die 3PP sich da zusammenzun werden, um sich zu wehren. Dann war es ein ungeplanter Versuch.
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J.W. von Goethe

Offline Sosthenes

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Sie hätten ihr Material weiterhin unter der OGL 1.0a veröffentlichen sollen.
Oder von mir aus auch diese neue "O"GL nehmen. Für sich allein betrachtet wäre das nicht so das Ding. Klar, eine sehr bescheidene Lizenz, aber damit reiht sich sich (aussen) in eine ganze Menge von Lizenzen mit unbefriedigenden Klauseln ein, von Chaosium bis HERO Games. Für D&D selbst würden sie da Brücken abbrechend, es wäre schade usw. usf.

Aber das Hauptproblem ist ja die Invalidierung von 1.0a., zumindest seh ich da den Zentralkern des (berechtigten) Aufruhrs.

Offline Amromosch

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Laut den bisherigen Veröffentlichungen ist der Sprung zwischen 5E und 1*D&D bei weitem nicht mit 3.5 auf 4E vergleichbar. Die wirtschaftliche Notwendigkeit ist definitiv nicht gegeben, das sorgt ja für viel Verwirrung am Markt.
Du hast natürlich grundsätzlich recht. Aber wenn viele doch lieber bei DnD 5e bleiben würden, hättest du dennoch eine zumindest ähnliche Situation. Jeder könnte 5e einfach weitermachen. Das ausschließen zu können, erscheint mir schon wichtig.

Nochmal deutlich: Meine Position ist nicht, dass die neue OGL super erstellt ist, aber ich sehe die Notwendigkeit für WotC zu handeln. Und dann kann man natürlich über einzelne Punkte, deren Sinn sowie Möglichkeiten, sie auszunutzen etc. sprechen. Sollte man auch tun. Ich verstehe bloß nicht, warum so viele in dieser Debatte nicht erkennen, dass die OGL 1.0a für WotC aktuell wirklich Mist ist.

Offline melkvie

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Dann hätten sie die damals vielleicht nicht kaufen sollen, wenn sie so schlecht für sie ist.

Offline Sosthenes

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Jeder könnte 5e einfach weitermachen. Das ausschließen zu können, erscheint mir schon wichtig.

Sagen wir mal wir haben jetzt keine Deuthorisierung der 1.0a, sonst die Lizenz so wie gestern neu präsentiert, vielleicht ein paar kleine Anpassungen hie und da. Plus halt das übliche DM's Guild, Spezialvereinbarungen mit bestimmten Partnern usw.

Wieso siehst du da ein großes Schisma, bei dem ein guter Teil der bestehenden Spielerschaft bei 5.0 bleibt? Das verstehe ich wiederum nicht, gerade in der aktuellen Situation. Also noch 25% abzutreten waren schon eher, aber Stand aktuell?

Offline Crimson King

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Nochmal deutlich: Meine Position ist nicht, dass die neue OGL super erstellt ist, aber ich sehe die Notwendigkeit für WotC zu handeln.

Auf welcher Basis? WotC hatten jährlich Rekordumsätze und -gewinne, DnD dabei eine Marktdominanz wie zuletzt in den 80ern. Absolut überhaupt nichts hat darauf hingedeutet, dass das existierende Geschäftsmodell geändert werden muss.
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J.W. von Goethe

Camo

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Dann hätten sie die damals vielleicht nicht kaufen sollen, wenn sie so schlecht für sie ist.

Du hast noch nie etwas gekauft, gemerkt das es nicht gut war und nach etwas Besserem Ausschau gehalten? Bewundernswert. Nicht realistisch, aber bewundernswert.

Offline melkvie

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Du hast noch nie etwas gekauft, gemerkt das es nicht gut war und nach etwas Besserem Ausschau gehalten? Bewundernswert. Nicht realistisch, aber bewundernswert.

Einem Milliardenkonzern ist zuzutrauen, dass er Lizenzen, die er übernimmt, ausgiebig prüft und auf Zukunftstauglichkeit prüft. Wurde anscheinend nicht gemacht.

Offline Sosthenes

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Presseschau: Die Washington Post ist jetzt auch dabei - "The D&D Open Game License controversy, explained".

Nichts wirklich neues, aber es dreht noch seine Runden.

Offline Amromosch

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Sagen wir mal wir haben jetzt keine Deuthorisierung der 1.0a, sonst die Lizenz so wie gestern neu präsentiert, vielleicht ein paar kleine Anpassungen hie und da. Plus halt das übliche DM's Guild, Spezialvereinbarungen mit bestimmten Partnern usw.

Wieso siehst du da ein großes Schisma, bei dem ein guter Teil der bestehenden Spielerschaft bei 5.0 bleibt? Das verstehe ich wiederum nicht, gerade in der aktuellen Situation. Also noch 25% abzutreten waren schon eher, aber Stand aktuell?
Das muss natürlich nicht so kommen. Aber es könnte. WotC möchte bspw. mehr Geld über Subscriptions einnehmen. Wenn das den Spielenden nicht gefällt, könnten doch einige bei DND 5e bleiben. Abgesehen davon haben sie das bei DND 4 sicher auch vorher nicht gesehen.
Auf welcher Basis? WotC hatten jährlich Rekordumsätze und -gewinne, DnD dabei eine Marktdominanz wie zuletzt in den 80ern. Absolut überhaupt nichts hat darauf hingedeutet, dass das existierende Geschäftsmodell geändert werden muss.
Die Gewinne wurden mit 5e gemacht. Das ist das System, das extrem erfolgreich ist. Das einfach anderen zu überlassen ist schlicht nicht sinnvoll. Aus rein wirtschaftlicher Sicht vermutlich sogar hirnrissig.

Unterm Strich könnten mit der alten OGL alle sich erstmal anschauen wie die Spielerschaft sich verhält und dann entscheiden, ob sie sich der neuen Version anschließen oder bei 5e bleiben. Nur WotC geht ein Risiko mit der neuen Version ein. Und das können sie so nicht zulassen, denke ich.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Vielleicht. Aber der "kompatibel mit D&D-Markt wird SEHR vorsichtig vorgehen müssen, die Anwälte werden gut an Beraterhonoraren verdienen, was die Produktpreise steigen lassen wird. Ich denke nicht, das es so einfach werden wird, ehrlich gesagt... denn bei der einfachen Sicht wird zu viel ignoriert. Die ORC KANN gegenüber WotC keine Rechtssicherheit bieten... wie auch?

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass der "kompatibel mit D&D-Markt" derzeit überall einfach überall mit "5e" wirbt? Eine Abkürzung, die WotC am liebsten gar nicht hätte. Denn offiziell hieß das derzeitige D&D entweder "D&D Next" in der Entwicklungsphase und danach einfach "D&D". Die Nummerierung "5e" wird von Fans gebraucht. Und damit wirbt jede Firma. Und jeder weiß, was gemeint ist.

Die ORC bietet Rechtssicherheit bei der Nutzung der assoziierten SRDs. Die Pathfinder SRD enthält dann alles, was ich brauche um dem Namen nach D&D-kompatiblen Content zu produzieren. Wenn WotC dann gegen mich vorgeht, verweise ich auf die Lizenz, die ich von Paizo habe und die darunter lizensierte SRD. Wenn WotC mit der ein Problem hat, müssen sie das mit Paizo besprechen. Denn das ist die SRD unter ORC auf die sich dann berufen wird. D.h. WotC muss Paizo wegen Copyright-Verletzung durch deren SRD verklagen. Wie der Fall ausgeht, ist ungewiss. Also wird WotC eine ausgerichtliche Einigung suchen. Denn sollte ein letztinstanzliches Urteil gegen WotC ergehen, ist das Pfrund D&D endlich und wiederbringlich Allgemeingut. Das ist ein möglicher Ausgang.

Ich verstehe nicht, warum Du WotC zu vehement verteidigst? Was hast Du davon? Ehrlich gemeinte Frage.

Zumal wie gesagt die ORC den "inakzeptablen Passus" mit dem Hate-Content etc auch beinhalten soll... womit sich die ORC dann entweder nicht durchsetzen wird oder das Gerede wegen "inakzeptabel" sich als heiße Luft entpuppen wird. Wir werden sehen.

Hast Du da einen Beleg für?
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
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Offline Sosthenes

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Das muss natürlich nicht so kommen. Aber es könnte.

Was dann heisst dass die bei der Kosten/Nutzen Evaluierung des Lizenz-Vorstoßes entweder die Risiken der Handlung unterschätzt haben oder die Risiken deren Unterlassung sehr enorm gesehen haben. Macht für mich persönlich beides nicht so richtig Sinn, aber wäre jetzt nicht die erste Chefetagen-Fehlentscheidung.

WotC möchte bspw. mehr Geld über Subscriptions einnehmen. Wenn das den Spielenden nicht gefällt, könnten doch einige bei DND 5e bleiben. Abgesehen davon haben sie das bei DND 4 sicher auch vorher nicht gesehen.

Wie gesagt, 4E/GSL seh ich als grundsätzlich anders, sowohl von der Veröffentlichungsstrategie als auch von der damaligen Marktsituation.

Sie haben es ja eigentlich in den letzten Jahren sehr gut geschafft wieder eine sehr starke eigene Marke aufzubauen, ihre eigenen Produkte decken die ganze Bandbreite ab (bei 3E gabs im Abenteuerbereich viel mehr relevante 3PP), und D&D Beyond läuft ja auch wie geschmiert. Das ist schon eine sehr fragile Sicht der Dinge.

Die Marktparallele wäre ja auch der 3.5 Umstieg. Da hingen sehr viele Leute auf ihren alten 3.0 Produkten fest, obwohl eigentlich gar nicht viel anzupassen gewesen wäre. Ich hätte das jetzt bei 5.1 ähnlich gesehen, die Reibung zwischen den falschen/fehlenden Teilen hätte schnell zu 1D&D geführt. Gerade weil ja eine Alternative nicht wirklich da gewesen wäre. Kobold hätte sicher kein "Black Flag" gemacht wenn es geschickter angesetzt gewesen wäre.

Ich seh' das Prinzip Selbstverteidigung gegen Rivalen hier also definitiv nicht so gegeben. Hier macht die Rechtsabteilung die Arbeit der Marketingabeteilung, und das schlecht.

Offline Rorschachhamster

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Die Gewinne wurden mit 5e gemacht. Das ist das System, das extrem erfolgreich ist. Das einfach anderen zu überlassen ist schlicht nicht sinnvoll. Aus rein wirtschaftlicher Sicht vermutlich sogar hirnrissig.
Ja. Mit der alten OGL UND der 3PP wurden Rekordgewinne gemacht...  :P Es geht nicht um wirtschaftlichen Erfolg, es geht um Kontrolle. Wirtschaftlich wäre eine herangehensweise wie Valve mit Steam viel sinnvoller. Zwing deine Mittbewerber, dich zu beteiligen, ohne sie zu zwingen. Am besten ihren VTT noch für andere Systeme öffnen - wenn der denn so geil wäre, wie sie behaupten, würde das völlig reichen.
Zitat
Unterm Strich könnten mit der alten OGL alle sich erstmal anschauen wie die Spielerschaft sich verhält und dann entscheiden, ob sie sich der neuen Version anschließen oder bei 5e bleiben. Nur WotC geht ein Risiko mit der neuen Version ein. Und das können sie so nicht zulassen, denke ich.
Das können sie nicht zulassen, weil entweder ihr Produkt gar nicht so geil ist, oder weil sie die Kontrolle brauchen um mit einem Monopol die Inhalte zu bestimmen. Für den chinesischen Markt, zum Beispiel.   ::)
Außerdem war ja eine Shock-and -Awe Taktik angedacht - weil es schnell gehen sollte. Hasbros Aktie hat im letzten Jahr über 30% an Wert verloren. Langfristige und nachhaltige Planung ging da nicht. Jetzt haben sie den Salat.  >;D

Eric Mona hat wohl (hörensagen) angedeutet, das eine "Morality"-Klausel in der ORC nicht drin sein soll, weil was dem een sin Ull, dem anneren sin Nachtigall und so. Ist Gore Problematisch? Für einige schon, für andere nicht. Das gehört nicht in eine offene Lizenz. Mißbrauch davon ist auch zu einfach.  :d
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

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Unterm Strich könnten mit der alten OGL alle sich erstmal anschauen wie die Spielerschaft sich verhält und dann entscheiden, ob sie sich der neuen Version anschließen oder bei 5e bleiben. Nur WotC geht ein Risiko mit der neuen Version ein. Und das können sie so nicht zulassen, denke ich.

Ok, jetzt verstehe ich deinen Gedankengang. Danke für die Erläuterung. Ich sehe das trotzdem anders. Die Geschäftszahlen deuten darauf hin, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Ablösung von DnD durch eine neue Version nicht notwendig ist, zumal wir hier eher von einem Upgrade wie von 3 auf 3.5 reden, mit hohen Kompatibilitätsgraden, eine neue Version also nicht in Konkurrenz sondern in Ergänzung zu DnD 5 zu sehen wäre. Die Erfolge von DnD 3.x inklusive halbem Versionswechsel sowie DnD 5 deuten auch nicht darauf hin, dass hier für WotC ein besonderes Risiko besteht. Im Gegenteil ist der Wechsel weg vom nachgewiesenermaßen erfolgreichen Geschäftsmodell auf Basis der OGL 1.0 ein beträchtliches Risiko, und da reden wir noch nicht von der dilettantischen Umsetzung.
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Offline Rorschachhamster

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Kobold hätte sicher kein "Black Flag" gemacht wenn es geschickter angesetzt gewesen wäre.
Kobold soll wohl schon seit letztem Sommer dran arbeiten - ich habe den Verdacht, das die entweder sehr sicher in ihrer Ahnung waren oder Info hatten...  ;)
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Offline Elefanten-Zauberstellung

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Im Kern stimme ich zu. Aber dann ist doch völlig klar, warum WotC sich das jetzt nicht erneut so leisten kann/sollte, wenn das neue System rauskommt.

Kann ich nachvollziehen - aber das ist eben auch Besitzstandwahrerdenken. Und aus wirtschaftlicher Sicht, muss man die vermeintlich emotionalen Ärgernisse zurückstellen DnD 5 wurde ein riesiger Erfolg, weil man sich wieder an "Back2Basic" orientiert hat. Wieder Einsteigerfreundlicher, SLs können einfacher leiten. usw. Sicherlich hatten auch kulturelle Phänomene wie Streaming einen Einfluss, aber das kann man nicht planen. 

Der Input für 5e entstand auch durch z.B. die OSR, die auch erst durch die OGL ermöglicht wurde.
 
4.0 war eine konsequente Weiterentwicklung zu 3.5 (mehr Balance, mehr "Taktik" im Kampf), allerdings stellt sich heraus, dass dies gar nicht dem entsprach, was die Community so wollte (auch wenn die vielleicht immer im Survey über Balance gemeckert hat und sich mehr Feats und Subklassen wünschte). Das  "eigene Süppchen" kochen führt eben auch dazu, dass man irgendwann nur noch auf einen bestimmten Geschmack gepolt ist. Die OGL 1.0 hat DnD geholfen.


Und diese Situation scheint sich zu wiederholen. Seit Corona spielen mehr Leute online als offline. Online-Spieler sind die neue Cashcow. Horse-Armor könnte man doch auch verkaufen?!

Das ganze Brimborium kommt offensichtlich wegen OneDnD (die playtest Regeln sind nicht groß anders). Zumindest scheint es so. Aber dieses omninöse VTT hat man nie so richtig gesehen - bis auf den Revealtrailer.

Paralell kommen aber die Daumenschrauben: Keine Animationen, keine Fog-of-War oder Lighting - das gibt es nur bei Uns - es wird der Riesenerfolg. Denn: nur wenn die Blitzanimation über die Karte fliegt, kann Rollenspiele spielen!

Doch worum gehts eigentlich beim Rollenspiel? Es ging nie um Grafik - "Phantasie" hat eh die beste Grafik.
Physische Spielbretter sind cool und sie helfen die Vorstellung/Phantasie zu unterstützen. Da gibt es auch andere Aspekte wie Haptik, Figuren bemalen usw. Aber bei physischen Goodies, weiß man ja um die Abstraktheit - das macht die Phantasie/Vorstellung nicht kaputt. Computergrafik geht aber immer besser.

Bei 4e war es Taktik/Balance im Kampf. Das droht sich jetzt zu wiederholen mit Grafik/Animationen. Parallel kommen die Lizenz-Daumenschrauben.  Anstatt Ausschluss-Kriterien für die VTTs zu erfinden, müssten sie eigentlich damit kommen, wie da jeder seine Animationen, Charaktere usw. online stellen kann. Ob das ganze 3D-Szenario so wirklich funktioniert sei da noch mal dahingestellt. Aber solche Marktplätze gibt es ja.

Computergrafik ist sehr schnell hit-and-miss. Und wird es sehr schwer alle Wünsche zu erfüllen. Siehe z.B. No-Helmet-Mod in CRPGs - für viele schon ein Dealbreaker, wenn der Helm nicht weggeht. Manche könntensich auch alles in "Anime"-Grafik vorstellen - das geht dann nicht, wenn die Grafik einen anderen "Tone" hat.

Die VTT Regelungen sind  wieder 1:1 GSL - somit wird auch die Grafik stagnieren. Außerdem ist gar nicht gesagt, dass alles 3D sein muss (das eigentliche Spiel unterstützt das ja auch gar nicht).

Vieles scheint sich auch zu wiederholen: Secondary Device war auch mal ein Ding in der Videospiele-Industrie. Nice wenn ich "offline" spiele, aber eigentlich gehts doch hier eh um Onlineplay. Wooho - Tablets sind neu, der neue Trend! Hat sich aber insgesamt nie durchgesetzt, obwohl es ja logisch erschien, dass das The Next Big thing wird.

Die Stift und Papier Änderungen muss man auch unter diesem Aspekt sehen. Insgesamt wird alles komplizierter, rechtlicher Firlefanz, die Community ist aufgebracht.

Hilft das der Marke wirklich? Mir als Laien erscheint das alles nicht wirtschaftlich sinnvoll. Das OneVTT-Desaster droht. Softwareprojekte sind komplizierter als Regelwerke.

Ich denke gar nicht mal, dass WotC die gesamte RPG-Szene verklagen möchte, auch wenn das mit den OGL-Änderungen möglich wäre. Würde ja auch diel Geld, Aufwand und Zeit kosten + ungewissem Ausgang.
Es ist alles extrem überstürzt. Und jetzt spielen sie Feuerwehr. Besser WotC würde hier mal pause machen. Aktuell läuft ja.



Achamanian

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Kobold soll wohl schon seit letztem Sommer dran arbeiten - ich habe den Verdacht, das die entweder sehr sicher in ihrer Ahnung waren oder Info hatten...  ;)

Angeblich schwirren ja schon seit einem halben Jahr (oder spätestens seit Verwendung des Montarisierungs-Worts durch WotC) Gerüchte über die aktuelle Entwicklung herum, ich nehme auch an, dass Kobold da einfach früh hellhörig geworden ist und schon mal was in der Schublade haben wollte.

Offline Amromosch

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Doch worum gehts eigentlich beim Rollenspiel? Es ging nie um Grafik - "Phantasie" hat eh die beste Grafik.
Physische Spielbretter sind cool und sie helfen die Vorstellung/Phantasie zu unterstützen. Da gibt es auch andere Aspekte wie Haptik, Figuren bemalen usw. Aber bei physischen Goodies, weiß man ja um die Abstraktheit - das macht die Phantasie/Vorstellung nicht kaputt. Computergrafik geht aber immer besser.
Das empfinde ich als entscheidenden Faktor aus Sicht von WotC. Sollten genügend Spielende dieser Auffassung sein (was keiner mit Sicherheit sagen kann), dann würden sie vermutlich lieber bei DND 5e bleiben. Und wenn dann eine Firma da gutes Material herausbringt, nehmen sie WotC die potentiellen Käufer.

Ich selbst würde das in jedem Fall genauso machen wie oben beschrieben. Erstmal gucken, was das neue DND wird, dann überlegen, ob ich das besser finde, dann überlegen, wie meine Gruppe das sieht und dann potentiell bei 5e bleiben, weil es ja weiterhin und dauerhaft Material dazu geben wird.

Bloß mit der neuen OGL könnte eine solche Firma die Bücher nicht für den gleichen Preis anbieten wie bisher. Sie müssten vermutlich 70$ statt 50$ nehmen und WotC verdient richtig kräftig mit. Das macht aus meiner Sicht halt Sinn, weil WotC die 5e erfunden hat.

Camo

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Einem Milliardenkonzern ist zuzutrauen, dass er Lizenzen, die er übernimmt, ausgiebig prüft und auf Zukunftstauglichkeit prüft. Wurde anscheinend nicht gemacht.

Erwartete Zukunften können sich ändern... ansonsten wäre einiges in meinem Leben anders verlaufen und viele Firmen nie pleite gegangen. Kein zugkräftiges Argument.

Offline Sphinx

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Ich bezog mich auf Lizenzen im Rollenspielbereich. Da ist das drin im Normalfall.

99% hier sind AUCH keine Contentschaffer im Sinne der OGL... und schau dir an, was hier abgeht. Das ist schon lange keine Sache mehr zwischen denen, die es tatsächlich betrifft, das wurde recht schnell an die Öffentlichkeit gezogen und nun will jeder mitmischen.

Ich bin schon betroffen wenn ich in meinem Foundry kein DnD Support mehr hab. Wenn ich keine neuen Abenteuer und Module von meinen präferierten 3rd Partys mehr bekomme. Und das obwohl mir 6e bisher recht am A vorbei geht, nur weil man Künstlich 5e töten möchte.

Offline Sosthenes

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Erstmal gucken, was das neue DND wird, dann überlegen, ob ich das besser finde, dann überlegen, wie meine Gruppe das sieht und dann potentiell bei 5e bleiben, weil es ja weiterhin und dauerhaft Material dazu geben wird.
Aber nur von Drittanbietern. Wie sieht's denn rein statistisch aus, wie viel % des jetzigen Käuferkreises kauft überhaupt ausserhalb von Hasbro ein?

Sie müssten vermutlich 70$ statt 50$ nehmen und WotC verdient richtig kräftig mit. Das macht aus meiner Sicht halt Sinn, weil WotC die 5e erfunden hat.
Hmm? Die Royalties sind doch raus aus der Lizenz.