Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 21401 mal)

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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #375 am: 31.12.2022 | 15:11 »
Aktiv schafft sich da aktuell Tails of Equestria, Äventyr, Wrath & Glory bei Ulisses ab und Earthdawn, Starfinder, Battletech (außer Romane) und Myth gehen auf Eis.

Ulisses hat die deutsche Lizenz für Tails of Equestria vrloren und die deutsche Battletech-Lizenz wurde ihnen entzogen. Battletech geht also nicht "auf Eis", sondern wird bei Ulisses nicht mehr stattfinden... das schließt auch die Romane mit ein.

40k hat auch einen anderen Lizenznehmer, wenn ich das richtig im Kopf habe.

WAS abgeschafft wird ist Fading Suns (über die Qualität der deutschen Produkte und sehr wahrscheinlich Space: 1899 After, wenn ich mir den KS so anschaue... das ist ein Bruchteil von dem, was Uhrwerk da einsammeln konnte.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #376 am: 31.12.2022 | 15:44 »
Was an dem Beispiel ist denn ein Problem? Ist doch gut wenn man feststellt, dass man inkompatible Spielvorstellungen hat und dann auf ein gemeinsames Spiel verzichtet anstatt sich (gegenseitig) zu ärgern.

Das ist genau das Verhalten, dass der DSA-Community einen schlechten Ruf einbringt ;) Persönlich denke ich, weniger Dogmatismus beim Umgang mit Settings und Systemen würde der Szene insgesamt gut tun. Denn das vergrault Neuspieler. Im oben genannten Beispiel ganz konkret mich als SL, der bereit war DSA 5 anzubieten. SLs sind Multiplikatoren. Aber dann leitet ich und fördere dadurch halt andere Systeme.

Zur #2 bei Ulisses: ich wäre mir da nicht so sicher, ob DSA nicht nur #3 hinter dem deutschen Pathfinder ist. Das kann aber tatsächlich nur wer von Ulisses sicher sagen.
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Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #377 am: 31.12.2022 | 15:50 »
Warum also, kommen wir hier in D mit sowenig eigenen Spielen ums Eck?

Also ich finde es gar nicht so wenig an selbstentwickelten Spielen.

DSA
SpliMo
Midgard
DSK
Hexxen
Arcane Kodex
Demnächst kommt Mythaloria
Barbaren
Finsterland
Freude schöner Götterfunken
Milan
New Hong Kong Stories
Ultima Ratio

Die deutschen Eigentwntwicklungen für Shadowrun kann man auch schon fast dazu zählen.
Etc.

Wir haben halt deutlich weniger Einwohner, deutlich weniger Spieler, deutlich weniger Verleger und deutlich weniger Kreative.

Und wenn man von einem ausländischen Produkt überzeugt und begeistert ist, übersetzt man halt auch lieber.

Und um etwas selber entwickeln zu können braucht man Leute, die dazu Lust und Zeit haben. Und ich möchte behaupten, die meisten Spieler lesen und spielen lieber als was selber zu entwickeln.

Wobei es ja auch ein Unterschied ist, ob man etwas für den Spieltisch entwickelt, oder etwas schreiben soll, was auch gedruckt und verkauft werden kann.
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Offline postkarte

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #378 am: 31.12.2022 | 15:57 »
Zur #2 bei Ulisses: ich wäre mir da nicht so sicher, ob DSA nicht nur #3 hinter dem deutschen Pathfinder ist. Das kann aber tatsächlich nur wer von Ulisses sicher sagen.
Zumindest wenn man die Crowdfundings vergleicht, ist Pathfinder 2 sicher nicht die #2. Kann mir trotzdem vorstellen, dass die Rendite bei Pathfinder 2 besser sein könnte.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #379 am: 31.12.2022 | 16:01 »
Ob es DSA jemals überholt, keine Ahnung, aber HeXXen haut gut was raus und kann wohl durchaus als erfolgreich betrachtet werden.
Gleiches gilt ansich für DSA und Splittermond auch.

Wie misst Du hier "Erfolg"?

HeXXen macht einmal im Jahr ein Crowdfunding für die gesamte Produktflöte des Folgejahres. Soweit ich das noch im Blick habe (ich kann mich irren) sinkt der Umsatz von mal zu mal. Auch das Neuauflagen nur noch als Softcover-Taschenbuch erfolgen, spricht nicht dafür, dass sich die Reihe außerhalb der Crowdfundings trägt.

Bei Splittermond würde ich den kommerziellen Erfolg auch hinterfragen. Wenn die Reihe gut laufen würde, warum hat Uhrwerk dann Schlagseite?

DSA ist im Vergleich dazu ein Ausbund an Gesundheit. Scheint aber Anlass zur Sorge zu bieten, sonst ergibt die Keynote von Markus Plötz keinen Sinn.

Splittermond ist ja von ehemaligen DSA 4 Redakteuren ins Leben gerufen worden und auch wieder ein Regelschwergewicht.

Mitten in die D&D Welle was neues entwickeln und platzieren stelle ich mir nicht so günstig vor. Sollte die Regelrevision 2024 eine Lücke aufreißen, würde ich eher da rein stoßen und es sorgfältig vorbereiten, statt jetzt was an den Markt zu bringen, was auch wieder nur Nische wird. Für Erfolg brauchst Du: ein solides Design, das begeistert, eine Social Media Kampagne um Fans zu erzeugen, am Ende ein Crowdfunding für den Start und danach regelmäßige Unterstützung.

Aber warum überhaupt was neues entwickeln? Es gibt zig Systeme, die gut funktionieren. Warum noch ein System danebenstellen, dass an der Gesamtsituation nichts ändert? Sinnvoller wäre es, auf den D&D-Zug auf zu springen und dann mit einem guten, deutschen Setting zu begeistern. Auch bei uns sind D&D Runden inzwischen in der Mehrheit. Deswegen ist ja meine ganze persönliche Empfehlung und Wunsch an Ulisses, Aventurien für D&D flott zu machen.

Edit: 07.01.2023 - Im Licht der aktuellen Diskussion um die OGL 1.1 und die vermuteten Auswirkungen kann ich den Rat da oben so nicht stehen lassen.
« Letzte Änderung: 7.01.2023 | 16:11 von Wisdom-of-Wombats »
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #380 am: 31.12.2022 | 16:05 »
Zumindest wenn man die Crowdfundings vergleicht, ist Pathfinder 2 sicher nicht die #2. Kann mir trotzdem vorstellen, dass die Rendite bei Pathfinder 2 besser sein könnte.

Ich meine mal gehört zu haben, dass PF2 am Ende besser läuft als das vergeigte Crowdfunding dazu. Also mal ehrlich: wenn Du in den CF-Aufreißer fürs Crowdfunding sanft implizierst, dass Du das System eigentlich nicht brauchst, dann brauchst Dich am Ende nicht wundern, warum es schlecht läuft...
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Offline Kaskantor

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #381 am: 31.12.2022 | 16:14 »
DnD5 ist gerade sicher auf dem Höhepunkt, oder schon kurz vorm absinken.
Darauf würde ich zumindest kein DSA mehr aufpflanschen wollen.

Es wurden von Kreggen einige Systeme geannnt, danke dafür.
Die Frage ist halt, wie zb. ein Arcane Kodex in D noch läuft.

Zur Aussage besser übersetzen, als Eigenentwicklung und kleines Land usw. usf.
Man sieht einfach an anderen europäischen ländern, dass da doch auch einiges geht.
Zb. Italien, Frankreich und Sweden.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #382 am: 31.12.2022 | 16:28 »
DnD5 ist gerade sicher auf dem Höhepunkt, oder schon kurz vorm absinken.
Darauf würde ich zumindest kein DSA mehr aufpflanschen wollen.

Ich spreche von D&D, nicht unbedingt von 5e, sondern der 5e revised/5.5 oder wie auch immer Du das nennen willst. Peak D&D ist sicher noch nicht erreicht. WotC legt gerade erst richtig los. Nächstes Jahr Film, dann Serie, dann großes Computerspiel (Baldur's Gate 3), Regelrevision und 50-jähriges Jubiläum 2024. Da brummt es erst richtig.

Zur Aussage besser übersetzen, als Eigenentwicklung und kleines Land usw. usf.
Man sieht einfach an anderen europäischen ländern, dass da doch auch einiges geht.
Zb. Italien, Frankreich und Sweden.

Das stimmt. Wobei in Italien und Frankreich sehr viel über die Artwork verkauft wird (mit das teuerste am RPG). Systemseitig bin ich von dem was da rauskommt unterbegeistert. Die Schweden haben es eher drauf. Sie verbinden gute Artwork und interessante Setting mit einem zumindest akzeptablen Regeldesign. Das Free League extrem zuverlässig liefert, ist auch noch ein Pluspunkt. Year Zero und Symbaroum funktionieren auch für längere Kampagnen. Broken Compass, Lex Arcana, Shadows of Esteren konnte mich persönlich regelseitig nicht überzeugen.   
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Offline Gunthar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #383 am: 31.12.2022 | 17:06 »
Aber warum überhaupt was neues entwickeln? Es gibt zig Systeme, die gut funktionieren. Warum noch ein System danebenstellen, dass an der Gesamtsituation nichts ändert? Sinnvoller wäre es, auf den D&D-Zug auf zu springen und dann mit einem guten, deutschen Setting zu begeistern. Auch bei uns sind D&D Runden inzwischen in der Mehrheit. Deswegen ist ja meine ganze persönliche Empfehlung und Wunsch an Ulisses, Aventurien für D&D flott zu machen.
Und genau hätten wir hier wieder das Problem, dass es vermutlich laufen wird, aber den Einheitsbrei vergrössern wird. Am Schluss gibt es nur noch D&D als Hauptblock und ein paar Systeme in der Nische. Der Rest dürfte nur noch von Fans am Leben gehalten werden.
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Offline Carus

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #384 am: 31.12.2022 | 17:06 »
DSA ist im Vergleich dazu ein Ausbund an Gesundheit. Scheint aber Anlass zur Sorge zu bieten, sonst ergibt die Keynote von Markus Plötz keinen Sinn.
Diese Keynote wird einfach generell ziemlich überbewertet. Jedes Jahr spricht Markus Plötz innerhalb der Keynote ein sogenanntes "Hot Topic" an. Das dann auch jedes Jahr ein anderes Thema sein muss und mehr "Unterhaltung" als ein seriöser Geschäftsbericht. Dieses Jahr gings darum, dass die Community nett und offen sein soll, gemischt mit ein paar Floskeln über Gatekeeping. Wobei auch die für mich stark rethorisch übertrieben waren. Ich kenn die aktuelle DSA-Community eigentlich ziemlich gut und selbst in den eher düsteren Forumsecken geht man auf Neulinge sehr offen und freundlich zu. Aber eigentlich sollte man schon beim Anhören merken, dass da nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden darf. Aufhänger des Ganzen war es halt, dass der Altersschnitt auf der Ratcon offenbar zunimmt, was wohl mehr über Cons aussagt, als über sonstwas.

Mit dem Erfolg oder Nicht-Erfolg von DSA hat das Ganze wenig zu tun. Bei DSA erscheint jedes Jahr so viel an Abenteuern und Spielhilfen, das ich das unmöglich lesen oder gar bespielen könnte, da kann man sich wirklich nicht beklagen. Auch sonst ist die Community ziemlich lebendig, wenn man sich Fanprojekte, Podcasts, Lets-Plays, Discord etc. anschaut. (Da merkt man dann auch, dass es nicht "nur" Sammler sind) Klar ist der Alterschnitt nicht mehr wie in den 80er aber wird da von Verlagsseite mit Einsteigerbox, Marketing etc. schon auch einiges unternommen, um neue Leute zu erreichen. Halt auch mit einigermassen begrenzten Mitteln.
Ich denke um DSA braucht man keine Angst zu haben. Ausser vielleicht man will es unbedingt kommerziell mit D&D vergleichen aber ich finde das weder anstrebenswert noch sinnvoll. Verkaufserfolg und Marktanteil muss ja nicht zum Selbstzweck werden.

Offline YY

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #385 am: 31.12.2022 | 17:14 »
Die Schweden haben es eher drauf.   

Die Schweden, sprich primär FL, sind aber auch erst so richtig erfolgreich, seit sie auf Englisch und damit für die große Zielgruppe produzieren.

In der Hinsicht stehen aber auch alle anderen nicht so wirklich gut da, von daher ist das eher kein "warum läuft das ausgerechnet in bzw. aus Deutschland nicht?".

 
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #386 am: 31.12.2022 | 17:21 »
Wobei ich kein "Bashing" sehe, nur wenn diagnostiziert wird, dass DSA hausgemachte Probleme hat. Das ist keine Abwertung von DSA.
Die Diagnosen wie rundum Scheiße DSA ist sind nicht neutral und eine deutliche Abwertung von DSA und denjenigen Spielern die damit Spaß haben.
Die weit über "nicht mein System" hinausgehen.

Es ist durchaus bashing, wenn man den DSA Spielern unterstellt als einzige negatives Verhalten zu zeigen.
Womit man sich und anderen auf Kosten der DSA Spieler eine weiße Weste bescheinigt.

Es ist auch nicht so das sich dieses abwerten von Spiel, Spielern und Spielweisen, hier im Forum, nur auf DSA bezieht.
Man kann sich, als Beispiel, im WoD Forum anschauen wie einige feiern das man jetzt angeblich zu einem richtigen Spielstil in Bezug auf V5, H5, W5 gezwungen würde, das es jetzt den richtigen Personal Horror gibt, und damit andere Spielstile ausgeschlossen werden. Das es gut sei, das die Editionen entsprechend anders gerichtete Spieler/Gruppen vergrault.
[Ungeachtet des Umstands das die V5 definitiv eine breite Bandbreite ermöglicht und ich der deutliche Versuch des Zwängens in Bezug auf bspw. Hunter, als begrenzend und damit schlecht wahrnehme. Wobei ich dahingehend auch keinen Muse für eine Diskussion habe]
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Offline Undwiederda

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #387 am: 31.12.2022 | 17:35 »
Ich melde ne, dass es Zeiten gab, wo neben DSA auch alles in Deutschland Nische war.
Jetzt ist DSA nicht mehr der Platzhirsch und die Welt geht unter.
Klar hat D&D einen hype aber es werden ja dennoch auch andere rpgs produziert und auch mit Erfolg.
Ich meine international hat es ulisses probiert, haben mit Fading sun und torg einige Liebhaber erreicht, haben bei 40K versagt und DSA hatten sie auch ziemliche Verzögerungen im englischen Markt und lieferten zu wenig nach aber wie weit es dort eine DSA Community noch gibt oder die sich wieder gelehrt hat, weiss man nicht.
Aber DSA ist halt alles andere als Anfängerfreundlich, durch die Kickstarter, Produktionsflöten und den tausend Zusatz Bänden wird es einfach unattraktiv und der Zugang ist mMn wesentlich schwerer als bei D&D.
Splittermond ist halt sowas zwischen DSA und D&D. Es ist nicht so detailliert und regelmäßig aber auch komplexer als D&D. Es erschlägt auch mit Regionalbänden aber hat keine wirkliche Kampagne und ist eben weder Fisch noch Fleisch und hat seinen Zenit weit hinter sich, da es am Anfang noch die bekannten Autor:innen hat und es eben jetzt immer weniger und dümpelt mehr vor sich hin und ist für mich eher das Spiel was zu wenige begeistert aber genug, dass es am Leben bleibt. Zudem sieht man sich zu wenig Support für die Linie seid der insvenz, was man verstehen kann aber dafür, dass es Uhrwerks Zugpferd ist, ist halt doch die Jahre zu wenig passiert um aus den schatten der anderen systeme zu treten, vlt ändert sich jetzt was mit 🐯 s Einfluss aber ich glaube, dass der Zug splimo abgefahren ist und es mehr braucht neue Leute für das System zu begeistern.
Da hat DCC eben mehr Erfolg, weil es anders ist und versucht etwas die Standard Fantasy aufzubrechen.

Ich finde CFs gut aber ulisses benutzt es mMn zu exzessiv für ihre grossen Linien (HeXXen und gerade DSA) was sicher einige Vorteile birgt und immerhin soll es zu HeXXen auch andere Bücher außerhalb von CF geben und diese Exklusivität schreckt sicher auch ab und wirkt halt auch elitär und man muss immer dabei sein, weil danach bekommt man halt nicht alles oder nur überteuert.
Vieles wirkt halt nicht mehr und ulisses muss halt auch umdenken. Ob totholz obsolet wird halte ich für Quatsch, solange es mindestens fünfzig Prozent ausmacht und es genug Leute gibt die Papier lieber in Händen halten als plastik bleibt es eine begehrte Ware.

Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #388 am: 31.12.2022 | 17:42 »
Splittermond ist nicht der Uhrwerk-Verlag. Und dafür sind seit dem Konkurs nur sehr wenige Sachen erschienen. Es gab aber mehrere Verlage die das System übernommen hätten.

Die Schlagseite kommt durch - mir unbekannte= andere Faktoren.


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Offline Undwiederda

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #389 am: 31.12.2022 | 17:45 »
Splittermond ist nicht der Uhrwerk-Verlag. Und dafür sind seit dem Konkurs nur sehr wenige Sachen erschienen. Es gab aber mehrere Verlage die das System übernommen hätten.

Die Schlagseite kommt durch - mir unbekannte= andere Faktoren.



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Von wem ist denn splimo wenn nicht vom Uhrwerk Verlag?

Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #390 am: 31.12.2022 | 17:46 »
Die Diagnosen wie rundum Scheiße DSA ist sind nicht neutral und eine deutliche Abwertung von DSA und denjenigen Spielern die damit Spaß haben.
Die weit über "nicht mein System" hinausgehen.

Bitte vereinnahme uns DSAler nicht ungefragt. Und wir sind keineswegs aus Zucker.

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #391 am: 31.12.2022 | 17:53 »
Nochmal zu DSA: Auf Youtube gab es mal einen Qnetkaner zu sehen  der DSA in den allerhöchsten Tönen lobt ob  Detailreichtums des Settings, des Nicht-D&D-Flairs usw.

DSA hat Pfunde, mit denen es wuchern kann. Ich war nie ein Fan und fand DSA 4 regeltechnisch nicht besonders und habe mir die Beta-Version von 5 angesehen  - auch nicht meins.
Aber es ist DAS DEUTSCHE FANTASYROLLENSPIEL, ob ich es nun toll finde oder nicht.
Und das sage ich anerkennend und ohne Neid und Häme.

Ich finde DSA 1 gut und spiele es gerne. Aber das ist nicht der Weg von DSA. Welchen Weg es gehen sollte, müssen DSA-Spieler beantworten, denn ich würde Aventurien wohl mit einem anderen System bespielen.

DSA und der internationale Markt? Kann mir eigentlich wurscht sein. Wieso sollte es nicht ein deutsches Spiel für den deutschsprachigen Markt geben? Ca 100 Millionen Muttersprachler sind ja nun auch nicht so ein kleiner Markt.
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #392 am: 31.12.2022 | 17:55 »
1998: TSR mit seinem AD&D 2nd liegt am Boden, das Hobby stirbt!

2005: WotC mit seinem d20 dominiert und verdrängt andere Systeme, das Hobby stirbt!

2010: WotC mit seinem D&D 4E liegt am Boden, das Hobby stirbt!

2022: WotC mit seinem D&D 5E dominiert und verdrängt andere Systeme, das Hobby stirbt!

<== Sie sind hier

2030: ???

Dem OP geht es wohl mehr um Rollenspiel als kommerzielles Geschäft in Deutschland, als um das Hobby als ganzes. Es gab in Deutschland selbst in den Hochzeiten, als DSA noch in den Kaufhäusern verkauft wurde in Deutschland nur eine Handvoll Menschen, die davon einigermaßen voll leben konnten - ein harter Kern in der DSA-Redaktion, Großhändler wie Werner Fuchs oder Walter Luc Haas, dazu noch ein paar stationäre Rollenspielläden die sich im Laufe der Zeit stärker und stärker mit anderen Produkten quersubventionieren mussten.

Es ist enger geworden ums Lagerfeuer, was klassische Verlage angeht - und Präsenz in den Kaufhäusern würde heute auch nichts mehr nützen, wenn man sieht wie diese seit Jahren hinwegsiechen. Allerdings ist die Schwelle gesunken, was den Einstieg in den Rollenspielmarkt als Nebenerwerb angeht, dank DTRPG und den darüber laufenden Lizenzprogrammen. Niemand ist mehr wie in den 80ern oder 90ern darauf angewiesen, ein Manuskript bei einem Verlagsleiter einzureichen, der es möglicherweise liest, um es dann möglicherweise in einen der begrenzten Programmslots zu stecken - man formatiert es einfach mehr oder minder geschickt in ein PDF, wuppt es unter dem entsprechenden Lizenzprogramm auf Drivethru, und hofft darauf dass etwas hängenbleibt. Hier greift natürlich Sturgeon's Law und das Pareto-Prinzip, wonach ein Großteil des Materials Schrott ist und bei einem Großteil der Schreibenden nur Brosamen hängen bleiben, aber für manche lohnt es sich zumindest als Nebenverdienst, besonders wenn man für den sehr sehr viel größeren englischsprachigen Markt schreiben kann.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #393 am: 31.12.2022 | 17:57 »
Es ist ein Produkt von vielen. Das wollte ich sagen.


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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #394 am: 31.12.2022 | 18:01 »




 

Aber warum überhaupt was neues entwickeln? Es gibt zig Systeme, die gut funktionieren. Warum noch ein System danebenstellen, dass an der Gesamtsituation nichts ändert? Sinnvoller wäre es, auf den D&D-Zug auf zu springen und dann mit einem guten, deutschen Setting zu begeistern. Auch bei uns sind D&D Runden inzwischen in der Mehrheit. Deswegen ist ja meine ganze persönliche Empfehlung und Wunsch an Ulisses, Aventurien für D&D flott zu machen.

Weil nicht jeder DnD mag. Ein noch so tolles Setting kannst du mir zum Beispiel nicht über DnD verkauft. Dazu schrecken mich die Regeln zu sehr ab.




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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #395 am: 31.12.2022 | 18:04 »
Tatsächlich gibt es in Italien eine nicht ganz kleine DSA-Fanszene... die versorgt aber nicht Ulisses, sondern ein italienischer Verlag in Lizenz. Soll da recht gut laufen... wobei da auch Eigenproduktionen durchaus laufen. Und selbst recht kleine Verlage versorgen den internationalen Markt mit... der italienische Mutterverlag von Lex Arcana haut immer zeitgleich die italienische und englische Version raus... und das läuft recht gut. Dazu ein paar kostenlose Sachen, Einzelabenteuer... Kundenbindung richtig gemacht.

Offline Undwiederda

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #396 am: 31.12.2022 | 18:18 »
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Online Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #397 am: 31.12.2022 | 18:27 »
Wenn man mich fragt, welches Ulisses System das größte Potenzial hat, dann würde ich sagen, nimm das Regelwerk von DSK und benutze es für DSA. Geht mit Aventurien vielleicht nicht ohne Umbrüche, d. h. man macht es stattdessen für Myranor. Aber die Diskussion ist müßig und halt sehr viel von Sofa-Trainer im Fußball.
Tatsächlich wurde DSK auf gewisse Weise auch als Prototyp für Regelelemente entwickelt, die zumindest meiner Vorstellung nach DSA ganz gut tun würden. Aber das wäre dann eher was für einen DSA5-Nachfolger in ein paar Jahren.

Zitat
Spannend ist außerdem noch eine andere Sache: Ulisses hat ja massig Fördermittel eingeworben, um Software zu produzieren, aber bisher ist wenig davon zu sehen. Sicher wird daran auch noch entwickelt, aber das erste Ergebnis der Digitalsparte bei Wolves on the Westwind war in meinen Augen armselig für die hineingesteckten Kosten. Immerhin macht Ulisses bei den Foundry Zusatzmodulen in meinen Augen vieles richtig.

Tja, grundsätzlich bin ich ein großer Verfechter eines transmedialen Ansatzes, also Rollenspiele als IPs zu sehen, die man leicht in andere Medien übertragen und so quasi eine Gesamtmarke erschaffen kann. Hasbro arbeitet ja mit D&D durchaus ähnlich. Aber dafür müssen die Ausflüge in andere Medien eben auch on point sein, damit sie ordentlich Fuß fassen und der Marke nicht mittelfristig schaden. Ganz davon ab, dass ich die Produktion schlechter Spiele (gern im Deckmäntelchen alter und daher kostengünstiger Spiele-IPS) eh für das Verbrennen von Geld und Chancen halte.

Offline FlorianGressConsulting

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #398 am: 31.12.2022 | 18:42 »
ich würde sagen das Tanelorn war früher schon deutlich DSAfeindlicher. Ich war früher dafür DSAfreundlicher bzw. habe es noch regelmäßig gespielt. Klar, sowas wie die Multi-User-Abenteuer spiele ich gerne jederzeit wieder mit.

Für das nicht mehr ganz tägliche RPG haben halt andere System (DnD5 und Earthdawn) momentan die Nase deutlich vorne bei mir. Die können aber auch wieder verdrängt werden.

Insgesamt bin ich deutlich fokusierter geworden was meine Ansprüche angeht. Dies heißt, mir ist eine geteilte Vorstellung  was Themen, Stimmung und Regeln angeht sehr viel wichtiger als früher. Ich habe da mittlerweile weniger Probleme mich anzupassen als früher wenn dies dazu führt, dass an einem Strang gezogen wird.

Was Detail-/Setting-/Regeltreue angeht, ist es mir wichtiger, dass ich die Interpretation der Mitspieler/Spielleitung kenne (und sie verlässlich ist) als das diese korrekt ist.  Wenn ich die Wahl hätte würde ich mich aber für alles in scharf entscheiden.

Womit ich aber für mich ein bisschen ein Problem habe, ist wenn jemand auf der Basis seiner Spielwelt-/Settingsinterpretation andere Leute stark kritisiert aber seine Interpretation für mich auch nur eine kann man so sehen ergibt aber wenig Sinn Variante ist bzw. dabei halt Hintergrundgeschichte und Werte überhaupt nicht zusammen passen. Des darf schon sein, aber ich möchte dann halt auch eine Offenheit anderen Interpretationen gegenüber.

Meine bevorzugte DSA-Spielart sehr Hartwurst- und Regelzentiert bzw. Regel- und Hintergrundgeschichteverzahnend ist momentan auf dem von mir übersehbaren Spielerpool nicht sehr verbreitet. Ist okay. Ich mag DSA trotzdem noch und irgendwann spiele ich es auch wieder.
Ehemals Just_Flo in beiden Dispositorien und im Tanelorn nach freiwilligen Accountaufgaben an beiden Orten mittlerweile FlorianGressConsulting in beiden Orten.

Zwischen der Accountaufgabe und dem neuen Account an beiden Orten nur als Lurker ohne Posts aktiv. Als Freund der Mehrperspektivität bei Rollenspielthemen lese ich gerne an beiden Orten.

Habe ich zu der aktuellen Außeinandersetzung eine Meinung? Ja.
Werde ich diese online äußern oder eine der verschiedenen Fraktionen unterstützen? Nein

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #399 am: 31.12.2022 | 20:04 »
Tatsächlich gibt es in Italien eine nicht ganz kleine DSA-Fanszene... die versorgt aber nicht Ulisses, sondern ein italienischer Verlag in Lizenz. Soll da recht gut laufen... wobei da auch Eigenproduktionen durchaus laufen. Und selbst recht kleine Verlage versorgen den internationalen Markt mit... der italienische Mutterverlag von Lex Arcana haut immer zeitgleich die italienische und englische Version raus... und das läuft recht gut. Dazu ein paar kostenlose Sachen, Einzelabenteuer... Kundenbindung richtig gemacht.

Da würde ich gerne mehr drüber erfahren. Kannst du darüber - in einem anderen Pfad - etwas erzählen oder einen Link angeben, über den mans ich das mal ansehen kann?
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