Autor Thema: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.  (Gelesen 21368 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #325 am: 23.07.2023 | 18:46 »
Zitat
Aaaaaaaber, werdet ihr sagen: Was ist mit..

DEM KÜHLSCHRANK??
Fixed it for you.
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Offline Jiba

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #326 am: 23.07.2023 | 19:06 »
Ach, jetzt komm aber… es ist ein fucking Pulpfilm. Andere Actionhelden springen ungesichert von Hochhäusern und so oder lassen sich vom Auto überfahren. Da sagt auch keiner was.

Außerdem war der Kühlschrank aus Blei.  >;D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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HEXer

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #327 am: 23.07.2023 | 19:14 »
Die Einschätzung teile ich überhaupt nicht.

Die Comic Relief Szenen in Indy 4 sind (abgesehen von einigen wenigen (!) der splapstick-Einlagen von Indy selbst, von denen die wirklich guten aber auch nur Reminiszenzen an vorherige Filme sind) völlig überzogen und zwar auf einem Level, der den Film beinahe unerträglich macht. „Sag nicht Schlange!“ ist on point? Sich dann mit dem Tier aus einem Treibsand ziehen zu lassen - im Ernst?!? Da wäre ich beinahe aus dem Kino gerannt. Lianeneschwingender Junior-Junior mit Nüssen in den Nüssen? No way. Die sind nicht nur infantil und unwitzig, sonden auch noch für NICHTS gut.

Die Special Effects? Der erste Film ist von den meisten seiner Effekte viel „realistischer“, weil eben keine billigen Computeranimierten Effekte eingesetzt werden (und ich rede nicht von dem Alien-Raumschiff, dass ich durchaus gelungen fand). Animierte Murmeltiere? 3D-Ameisen? Die haben keinerlei Existenzberechtigung, außer dass man halt plötzlich was Computeranimiertes machen konnte. „Hey, lasst uns mal völlig abdrehen!“ Der Typ könnte ja von Ameisen in ein Loch geschleppt werden! Ja, genau. Applaus.

Es gibt ein paar Actionszenen, die ganz gelungen sind - wenn man den pomadisierten Pubertätstarzan endlich aus dem Gedächtnis verbannt hat: Die Motorradjagd fand ich richtig gut. Die Kung-Fu Indios wieder nicht. Und die billigen Pirates-of-the-Caribbean-„feifei“-Indio Abklatsche schon mal gar nicht.

Leute überleben Sachen, die sie eigentlich umbringen müssten - du meinst sowas wie von einer Nuklearexplosion in einem Bleikühlschrank ohne Polsterung durch die Landschaft katapultiert werden ohne einen Kratzer zu bekommen? Den Fallout unbeschadet nach einem Schaumbad zu überstehen? Eine Beschleunigung auf Mach X ? No, Sir, da ist mir die Argumentation zu einseitig.

Kamera: Da sieht man genau, an welche Filme und Serials Spielberg mit Raiders anknüpft (Tip: Guck dir den Film mal in schwarz-weiß an). Und wegen diesen Anknüpfung ist es auch falsch, dass er ein Genre aufmacht. Das Genre bestand schon lange und Lucas und Spielberg haben (nach eigener Aussage) den Film als Hommage an diese Vorläufer gedacht. Das erklärt zum einen, warum der Film an vielen Stellen eben ist, wie er ist. Es mag ja ein Schock sein, aber der Film sollte auch damals nicht innovativ oder Modern sein.

Charaktere und Bösewichte: Vorweg verstehe ich nicht, wieso Marion Ravenwood eine Alkoholikerin sein sollte. Dass sie viel trinken kann sagt aber auch GAR NICHTS darüber aus, ob sie Alkoholkrank ist. Glaub mir, eine Alkoholkranke Person ist etwas völlig anderes. Es ist eben ein Symbol, ein Weg dazustellen, wie sie sich in einer Männerdominierten Welt behauptet, ohne eine Kampfsau zu sein. Wobei sie auch das halt kann. Ravenwood ist einer der coolsten Charaktere der Indiana Jones Welt. Insbesondere mit ihrem Auftritt in Indy 4. Wird sie tiefgründig dargestellt? Natürlich nicht, es ist Adventure Pulp.
Und wenn wir von Indy und weiblichen Charakteren reden, dann muss man sagen, dass die Gute Cate Blanchett für eine Schauspielerin ihre Kalibers eine völlig unterirdische Vorstellung abliefert. Da lässt eine Alison Doody sie echt alt aussehen. Nun ist aber eine Liz Tailor - sorry: Elsa Schneider - auch von der Figur her auf ganz anderem Niveau. Der Versuch, die Femme Fatale mit dem Oberbösewicht zu kombinieren ist in Indy 4 völlig in die Stiefelhose gegangen. Arnold Toht ist gerade wenn man Peter Lorres Mr. Moto kennt eine fantastische Besetzung und ein toller Charakter mit einer richtig coolen Einbindung in den Plot. Und der Dreisatz-Dovchenko stinkt gegen Pat Roach in all seinen drei Auftritten als Indy’s Muskelantagonist ja wohl völlig ab.

Plot-Probleme hat der erste. Allein, dass das Ergebnis das Gleiche gewesen wäre, wenn Indy überhaupt nicht aktiv geworden wäre, ist ein mega-Plotfail. Aber sich bei einer Pulp Verfilmung über Plotlöcher zu ärgern ist wie bei einer Achterbahn zu bemängeln, dass man da wieder rauskommt, wo man angefangen hat. Es geht nicht primär um den Plot, sondern um die Action. Und wenn wir schon über Plot reden, dann müssen wir auch bitte daran erinnern, dass dieser Kristallschädel das übelste, platteste McGuffin der letzten 30 Jahre ist. Hands down.

Und just for the record - es waren Autoren: David Koepp, George Lucas, Jeff Nathanson.

Indy 4 ist neben dem computerverjüngten Indy der Hauptgrund, warum ich mir Indy 5 nicht ansehe.

Offline Jiba

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #328 am: 23.07.2023 | 20:09 »
So wie ich‘s mir gedacht habe: Man kann halt über Geschmacksurteile nicht diskutieren…
Ich hab ja Indy 1 jetzt auch nicht verrissen. Du hast natürlich Recht, dass er das Genre nicht begründet hat... ich hätte wahrscheinlich eher revialisiert schreiben sollen. Das hat er nur eben so gekonnt getan, dass er seine eigenen Standards gesetzt hat, selbst wenn er nicht unbedingt innovativ sein wollte. Er war es, auf seine Art.

Und trotzdem bleibe ich dabei, dass Indy 4 eigentlich irgendwo schon dieselbe Art Film ist – oder sich doch zumindest nahtlos in die Reihe einordnen kann. Und egal ob jetzt Peter Lorre den Mantelnazi spielt oder nicht… die Figur ist vergessenswürdig, meines Erachtens nach. Was da an Coolness wahrgenommen wird von vielen Fans, passiert halt im Headkanon (wie bei Boba Fett) – in den Plot eingearbeitet? Wo denn? Der hat eine Konfrontation mit Indy in Nepal. Da stellt er sich nicht sonderlich kompetent an und sein Versuch nach dem glühendheißen Amulett zu greifen hat mir ob des unwürdigen Gequietsches, das er da von sich gibt, ein Lachen entlockt. Der tut die ganze Zeit über gar nichts, außer bedrohlich daherzureden und im Hintergrund rumzustehen. Die Russin kann immerhin mit dem Säbel umgehen. So viel cooler. 

Und Cate Blanchet hat schon das Maximum aus dieser Pulpschurkin rausgeholt (and to be frank: Es ist eine Pulpschurkin… aus denen ist nicht viel rauszuholen. Femme Fatale? Die Lady ist von Minute 1 an ein kalter Fisch. Die Tatsache, dass die Figur überhaupt ein nennenswertes erotisches Charisma hat, liegt an der Schauspielerin.)

Indy 4 ist kein perfekter Film. Er ist nicht so gut wie Indy 1. Aber er ist doch ein guter Indiana Jones-Film. Weil schon Indy 1 nicht sooooo toll ist, insgesamt. Es ist eine Frage des Maßstabs. Wenn der Plot keine Rolle spielt und es nur um die Action geht, dann muss man konstatieren: Die Action in "Indiana Jones 4" ist insgesamt gut. Und zum Teil auch recht einfallsreich.

Und warum bitchen eigentlich so viele Fans über Shia LeBouef? Die Figur war doch völlig in Ordnung und auch gut ausgeleuchtet. Klar, ein Halbstarker, der plötzlich eine Schlägerei vom Zaum bricht. Aber ist ja nicht so als wäre das in den 50ern völlig abwegig – und Indy hätte wohl in dem Alter das Gleiche getan. Und der Charakter hat mit Indy auch ein paar gute Gespräche. Überhaupt die Tatsache, dass Indy im vierten Teil tatsächlich substanzielle Gespräche mit Menschen führt, sich öffnet, Leuten Ratschläge gibt und zugibt, wenn er nicht weiterweiß. Der Indy im ersten Teil ist im Vergleich dazu nicht mal wirklich ein Charakter. Er und Marianne haben 0 Chemie und sprechen eigentlich nur oberflächlich über ihre Vergangenheit.

Womit wir beim Thema wären: Marianne wirkt auf mich wie eine Alkoholikerin, weil sie bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, ihre Trinkfähigkeiten unter Beweis stellen muss. Das Letzte, was sie in Teil 1 zu Indy sagt, ist, dass sie ihn auf einen Drink einladen will. Ich zähle da nur 1 und 1 zusammen. Ist natürlich spekulativ. Aber es gibt auch funktionale Alkoholiker, denen man diese Krankheit nicht an der Nasenspitze ansieht. Die völlig aufgeräumt wirken, aber trotzdem bei Gelegenheit nach der Flasche greifen. Aber vielleicht war das nur eine zusätzliche Spitze von mir, weil ich die Figur nicht mag, zugegeben. Marianne langt in "Jäger" sicherlich ein paar Mal zu, aber das passiert selten und wenn sie es tut, wirkt es immer unbeholfen. Viel öfter hingegen wird sie entführt und schreit "Indiana"... ständig, die ganze Zeit. Sie ruft um die Hilfe eines Mannes, der sie erst sitzen gelassen hat und der sich dafür noch nicht einmal wirklich entschuldigt oder sein eigenes Fehlverhalten aufarbeitet. Stattdessen reichen ein paar Feuergefechte mit den Nazis und schon ist alles vergessen. Reden wir nicht mehr drüber, denn Indy ist ja so charmant. Sie schmeißt sich an ihn ran – sie leiht sich dafür vom Kapitän eines Cargo-Frachters (!) sogar ein kurzes, sexy Satinleibchen aus, in dem sie sich dann herumräckeln kann, nachdem unser Held sie zum 100ten Mal gerettet hat. Marianne Ravenwood ist die Karikatur einer starken Frauenfigur (ich mach das so deutlich, weil es nichts gibt, was mich an der Indy-Reihe so sehr stört wie die Frauendarstellung in "Indiana Jones" 1). Die lebt weder ihre Sexualität selbstbewusst, noch geht sie erwachsene Bindungen ein, noch kann sie wirklich in Ärsche treten, noch bleibt sie ihren Prinzipien treu, noch rollt sie auch nur mit den Augen, wenn sie alle (wirklich alle!) männlichen Figuren im Film sie immer nur als "das Mädchen" bezeichnen. Wir haben aktivere, glaubwürdigere Frauenfiguren in vielen anderen Filmen dieser Zeit und früher gesehen: Leia (abzüglich Star Wars 6 vielleicht), Ripley, heck sogar Ingrid Bergmann in "Casablanca" – der eine Paardynamik hat, auf der das, was "Jäger" da erzählen will, wahrscheinlich basiert, aber nicht mal ein bisschen da ranreicht.

Und du kannst doch nicht auf der einen Seite sagen, eine Marianne Ravenwood dürfe eindimensional sein (ist ja Adventure Pulp) und dann anderen Figuren wie etwa der Blanchetts russischer Schurkin oder LeBoeufs Pomadenhannes dieselbe Eindimensionalität nicht zugestehen. Gerade beim Beispiel LeBoeuf finde ich den Charakter durchaus facettenreicher als seine Mutter, die wenig Substanzielles in Teil 4 beizutragen hat und sich augenblicklich wieder in Indy verguckt (den Kerl, der sie jetzt zwei Mal (!) sitzen gelassen hat).
« Letzte Änderung: 23.07.2023 | 21:11 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #329 am: 23.07.2023 | 21:11 »
Sehe auch Teil 4 nicht so schlimm (bis halt auf das CGI). Die Kühlschrank-Szene hatte vor Jahren schon jemand auseinander genommen, und bewiesen, dass dies auch in der Realität(TM) funktionieren würde.

Wo ich nicht mitgehe, ist bei der Einschätzung, dass die "Die Sprüche von Indy sitzen". Die Dialoge waren absolut vergessenswert und hatten (imo) keinen Biss. Zugegebenermaßen war das größtenteils auch bei Teil 1 der Fall (wie Jiba zurecht ankreidet), das gleiche würde ich im Bezug auf Teil 2 sagen, aber gerade im Vergleich zu Teil 3 (und dem großartigen Banter zwischen Harrison und Connery) kann Teil 4 einfach nicht mithalten.

Was die Kritik an Teil 1 angeht kann ich die auch größtenteils nachvollziehen (obwohl ich den Film trotzdem mag), bis auf die Bewertung der Figur von Marion. Weder sehe ich sie als Alkoholikerin (in der einen(!) Szene wo sie trinkt, tut sie dies um sich gegenüber ein paar sexistischen Arschlöchern zu behaupten, die sie in ihrer eigenen Bar dumm angemacht haben), noch sehe ich sie als eindimensional. Gerade ihre sehr, sehr düstere Vorgeschichte mit Indy* und ihrem ganzen Baggage ist sie wahrscheinlich die komplexeste weibliche Figur im Franchise (was nicht viel ist, aber es sind halt Pulp-Geschichten - in Sachen Komplexität kann sie durchaus mit dem Hauptcharakter mithalten).

*
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Die gesamte Serie ist (besonders die ersten 4 Staffeln) ein riesiges, wohlkonstruiertes "trolley problem", wo die Protagonisten versuchen die am wenigsten beschissene Entscheidung zu treffen, sich dabei (weil die Entscheidung zur Untätigkeit in den meisten Fällen die Situation noch mehr verschlimmern würde) immer mehr schuldig und haben (wenn auch aus edlen Motiven) eine Menge Blut an den Händen kleben. Gerade dass was Clarke am Ende der ersten Staffel abzieht, ist etwas, was bei vielen Serien nicht mal die Antagonisten machen dürften, weil es eine Nummer zu hart wäre. Und hier ist es eine Figur, mit der man (trotz ihrer entsetzlichen Taten) immer noch mitfiebert und mitleidet - das zeigt, dass die Serie gut geschrieben ist.


Ein absolut unterschätzter Film ist The Adventures of Buckeroo Banzai across the 8th dimension. Vor dem MCU war dieser Film einer der ersten (vielleicht noch abgesehen von Star Wars), der das Gefühl der "Intertextualität" von Comics und Serials in der Kinolandschaft etabliert hat. Ständige Referenzen auf ein "expanded universe" im Hintergrund werten den Film imo auf - dafür spielt es keine Rolle, dass diese Referenzen auf nichts verweisen: in prä-Internet Zeiten hat sowieso niemand alle alten Comics gelesen, insofern war es sowieso normal, dass wenn da eine Fußnote stand "Das ist in Comic XY passiert", man das als nettes Detail aufnahm, aber keine FOMO hatte den Comic auf den der Verweis sich bezog nicht gelesen zu haben. Zumindest ging das mir so.
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Offline Jiba

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #330 am: 23.07.2023 | 21:38 »
Weder sehe ich sie als Alkoholikerin (in der einen(!) Szene wo sie trinkt, tut sie dies um sich gegenüber ein paar sexistischen Arschlöchern zu behaupten, die sie in ihrer eigenen Bar dumm angemacht haben)

Sorry, aber das ist Headkanon. Ich habe mir die Szene gerade noch einmal angesehen. Wir haben keine Ahnung, wie es zu dem Trinkspiel gekommen ist. Es gibt es da Anzeichen von Sexismus auf Seiten dieser Männer (auf der Metaebene sicher, denn die Szene funktioniert nur, wenn die Autoren vom Zuschauer annehmen, dass der denken wird: "Frauen können nicht viel trinken!"), aber das sie der Auslöser für die Trinkszene waren wird weder gezeigt noch erklärt. Auch dass sie sie "dumm angemacht" hätten gibt die Szene nicht her. Der Kontext fehlt.

Und das ist auch nicht die einzige Szene, in der sie trinkt. In der Wüste leert sie zusammen mit Jones' französischem Rivalen eine Flasche Fusel, wohlwissend dass sie mehr verträgt als er. Und das letzte, was sie im Film zu Jones sagt, ist, dass sie ihn auf einen Drink einladen wird. Das sind natürlich keine harten und klaren Anzeichen für Alkoholismus. Aber ich finde bei der Figur und hinsichtlich der Screen Time, die sie hat, geht es bei ihr schon viel um Alkohol.

Zitat
Gerade ihre sehr, sehr düstere Vorgeschichte mit Indy* und ihrem ganzen Baggage ist sie wahrscheinlich die komplexeste weibliche Figur im Franchise (was nicht viel ist, aber es sind halt Pulp-Geschichten - in Sachen Komplexität kann sie durchaus mit dem Hauptcharakter mithalten).
Ja, aber was wird mit dieser Vorgeschichte gemacht? Gar nichts. Die motiviert ihr Handeln nicht im Geringsten. Die spielt auch, sobald Jones den Raum betritt und man zwei Sätze darüber geredet hat, keine Rolle mehr. Das gilt für Marianne in Indy 1 und in Indy 4. Indy hat Marianne spätestens in Teil 4 in puncto charakterlicher Komplexität einfach überholt. Ich meine, in Teil 1 geht's ja gut los mit ihr, dass sie direkt darüber spricht, was für ein Schwein er zu ihr war. Und Indy nichts Besseres einfällt als zu sagen "Du wusstest, worauf du dich einlässt".

Doch ab dann kippt es in dieses "Indy, Indy, rette mich". Die Szene auf dem Frachter ist dann das i-Tüpfelchen ihrer Abhängigkeit von diesem Mann, der es doch nicht ernst mit ihr meint. Eigentlich wäre das ja tragisch, aber dafür wird mir die Figur zu sehr als taffe Selfmade-Women geframt, die sie dann im Umgang mit Indy eben nicht ist. Marianne Ravenwood hat für mich mehr von einer blassen Damsel als von einer gut ausgestalteten Figur.
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Offline Grubentroll

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #331 am: 23.07.2023 | 21:43 »
Ich denke, die Szene ist einfach dafür da um sie als "coolen Hund" darzustellen, die es mit jedem Kerl aufnehmen kann.

Wieso man da wieder irgend so einen politisierenden Quack da reininterpretieren muss erschließt sich mir nicht.

Das ist "Indiana Jones", nicht "Melancholia".

Offline Jiba

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #332 am: 23.07.2023 | 22:01 »
Ich denke, die Szene ist einfach dafür da um sie als "coolen Hund" darzustellen, die es mit jedem Kerl aufnehmen kann.
Wieso man da wieder irgend so einen politisierenden Quack da reininterpretieren muss erschließt sich mir nicht.

Politisierender Quark?
Weil ich's nicht sooooo gut gealtert finde, wenn eine erwachsene Frau in einem Film die ganze Zeit als "das Mädchen" bezeichnet wird? Das ist dann schon politisiert, aha. Warum? Darf ich nicht, in welchem Film auch immer, eine Frauenfigur eindimensional finden – oder muss das dann direkt in Rollenspiel und Gesellschaft? Ich meine, ist ja nicht so, dass hier im Forum nicht ständig Frauenfiguren auf ihre angebliche Unsympathie, Mary-Sue-ness oder Ahistorizität hin analysiert würden (ich empfehle dazu z.B. den Thread zum Thema "Die Ringe der Macht", z.B.) Aber da schert's irgendwie keinen. Nur wenn man dieselben Analysewerkzeuge auf die heiligen Film-Kühe des Nerddoms anwendet... dann ist man plötzlich "zu politisch" und geht vieeeeel zu weit.

Mann, mann, mann... man wird doch wohl einfach mal eine so grundsätzliche Frage stellen dürfen! Ich meine, leben wir im 21. Jahrhundert oder was?

Wenn der Film will, dass Marianne ein "cooler Hund" ist, die es mit "jedem Kerl" aufnehmen kann, dann hätte es dem Film gut zu Gesicht gestanden, uns das wieder und wieder zu beweisen. Zum Beispiel indem man tatsächlich zeigt, dass sie es mit diesen Kerlen aufnehmen kann. Aber der Film tut sein Möglichstes, uns das eben nicht zu zeigen. Ständig wird Marianne gefangen genommen und muss aufwendig gerettet werden (Indy scherzt darüber sogar in Teil 4). Und sämtliches Ärschetretpotenzial, das sie in ihrer Auftrittsszene angedeutet hat, wird letztlich dem Hübsch-aussehen und Am-Arm-des-Protagonisten-kleben untergeordnet. Ich meine, die schmeißt sich auf einem dreckigen Kutter plötzlich aus heiterem Himmel in ein Seiden-Negligée. Wozu dient das denn bitte außer zur Erotisierung der Figur? Und sie reduziert sich selbst in der Folge auch noch darauf.

Also maybe it's just me, aber ich hab's gerne wenn Frauen echte, glaubhafte Personen sind (für Männer gilt dasselbe). Kriegen andere Filme aus der Zeit, sogar solche mit viel Action, doch auch hin. Ich kann echt verlangen, dass Frauenfiguren in allen Filmen mit so viel Dreidimensionalität gestaltet sind wie die Männer. Egal aus welcher Zeit die Filme stammen oder welches Genre sie haben.
« Letzte Änderung: 23.07.2023 | 22:08 von Jiba »
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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #333 am: 23.07.2023 | 22:22 »
Sorry, aber das ist Headkanon. Ich habe mir die Szene gerade noch einmal angesehen. Wir haben keine Ahnung, wie es zu dem Trinkspiel gekommen ist. Es gibt es da Anzeichen von Sexismus auf Seiten dieser Männer (auf der Metaebene sicher, denn die Szene funktioniert nur, wenn die Autoren vom Zuschauer annehmen, dass der denken wird: "Frauen können nicht viel trinken!"), aber das sie der Auslöser für die Trinkszene waren wird weder gezeigt noch erklärt. Auch dass sie sie "dumm angemacht" hätten gibt die Szene nicht her. Der Kontext fehlt.

Man sieht zwar nicht wie es dazu gekommen ist, aber man sieht wie ihre Kontrahent (und auch die Zuschauer) dieses bewerten. Da muss man nicht sehen wie es dazu gekommen ist, man sieht ja wie die Szene in ihrem Verlauf bewertet wird (eben dieses "Frauen können nicht soviel trinken").

Und es ist eine "Chekov's Gun" für die spätere Szene mit Belloq (die ich verdrängt hatte). Aus diesen zwei Szenen (und der hingeworfenen Aussage am Schluss) einen Alkoholismus zu konstruieren, ist als würde man behaupten dass die Tatsache dass das Winchester Rifle in "Shaun of the Dead" tatsächlich geladen ist (wie Shaun behauptet hat) bedeuten würde, dass Shauns restliche Geschichten über den Barbesitzer auch stimmen müssen. Dafür gibt es aber keine Anhaltspunkte.

Zitat
Indy hat Marianne spätestens in Teil 4 in puncto charakterlicher Komplexität einfach überholt.

Was für einen "komplexen Charakter" hat Indy denn in Teil 4? Meiner Meinung nach hat er sich in der Reihe nicht sonderlich weiterentwickelt (imo hat er in Teil 4 sogar einen Rückschritt gegenüber der (zugegebenermaßen nicht gezeigten, aber zumindest angedeuteten) Entwicklung am Ende von Teil 3 gemacht, wohl weil man dachte dies wäre zu langweilig).

Dass die Sachen die Marion in Teil 1 interessant gemacht haben in Teil 4 einfach totgeschwiegen und nie mehr erwähnt werden, ist die andere Sache.
« Letzte Änderung: 23.07.2023 | 22:24 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Jiba

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #334 am: 23.07.2023 | 22:36 »
Leute, hängt euch nicht an dem Alkoholismus-Beispiel auf. Das ist nicht das, was mich an der Figur primär stört. Ich habe ja bereits zugegeben, dass dieser Eindruck ein Ergebnis meiner Antipathie für die Figur sein konnte. Dass die beiden Trinkszenen Build-Up und Pay-Off darstellen, weiß ich auch.

Und Indy im 4. Teil: Gibt Henry III gute Ratschläge und öffnet sich ihm ein wenig. Ist ehrlich schockiert vom Verrat seines Kompanions. Bezieht sich immer wieder in liebevollem Nachsinnen auf seinen eigenen Vater. Gesteht ein, dass keine Frau so sei wie Marianne, trotz seiner zahllosen Techtelmechtel. Ist der CIA gegenüber ambivalent. Usw. (bei all dem ist Indy nicht die komplexeste Figur der Welt… er ist aber hinreichend komplex für das Genre.)

Indy hat so viele kleine Momente, die ihm mehr Charakterisierung geben als Marianne. Sie hat wirklich denselben Arc wie in Teil 1 und vergisst die gemeinsame Vergangenheit etwa genauso schnell wieder.
« Letzte Änderung: 23.07.2023 | 22:39 von Jiba »
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Offline carthinius

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #335 am: 23.07.2023 | 23:03 »
Indy hat so viele kleine Momente, die ihm mehr Charakterisierung geben als Marianne.
Der Film heißt ja auch "Indiana Jones blablabla" und nicht "Marian Ravenwood blablabla". Womit ich nicht sagen will, dass ich keinen Marian-Ravenwood-Film schauen wollen würde, ich glaube, da wäre viel cooler Scheiß möglich.
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Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #336 am: 23.07.2023 | 23:39 »
Sehe auch Teil 4 nicht so schlimm (bis halt auf das CGI). Die Kühlschrank-Szene hatte vor Jahren schon jemand auseinander genommen, und bewiesen, dass dies auch in der Realität(TM) funktionieren würde.

[...]
Hast du da zufällig noch einen Link von? Denn ich weiß gar nicht, wo ich mit den Sachen anfangen soll, die nicht funktionieren würden, dafür müsste ich das nochmal sehen.
Natürlich soll man sich nicht an solchen Freiheiten aufhängen. Aber wenn man das Gefühl hat, die Produzenten nehmen das alles nicht ernst, dann reibt sich das mit den Vorgängern. Es gibt einen Unterschied zwischen mystischem Unrealismus und Sharknado.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #337 am: 24.07.2023 | 22:27 »
Ich weiß ja nicht. Die Szene mit Kühlschrank hat mich nicht im geringsten gestört.

Für mich war es der Säbelkampf auf den beiden fahrenden Jeeps, der den Film gebrochen hat. Es ist unbegreiflich albern, wie es die angeblich so gute Fechterin es nicht hinbekommt ein mal einen Säbelhieb unterhalb der Gürtellinie zu setzen, während ihr Kontrahent nicht in der Lage ist auszuweichen und dort quasi statisch verbleiben MUSS. Da kam ich mir echt verarscht vor. Und die Szene, wo Junior zwischen den CGI-Affen an den Lianen herum schwingt. No buenno.

Ist der Film deswegen schlecht? Nicht zwingend. Aber er ist mMn schlechter als die Vorgänger und zwar so deutlich, dass es ein Problem ist. Auch die Vorgänger hatten unrealistische oder abstruse Szenen, aber keine davon war so in-your-face infantil. Der Film hat mir einfach das Gefühl gegeben, die Schreiber haben hier einfach aufgegeben.

Dass es am Schluss um Außerirdische geht, fand ich okay. Das hat für mich schon irgendwie in das Indyverse gepasst. War nicht meine Traumlösung, aber etwas geschickter eingefädelt, hätte das schon funktionieren können.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #338 am: 24.07.2023 | 23:07 »
Eigentlich fand ich diesen Rundumschlag an Querverweisen und die Selbstzitate am
nervigsten bei Indy 4. Das war wirklich schlimm. Der Sohn war eigentlich schon fast
unten durch, als er Marlon Brando-mäßig über den Bahnsteig fuhr, aber er war sicher
nicht das Hauptproblem des Streifens.
Jäger des verlorenen Schatzes hat schon mal die epische Anfangssequenz, die praktisch
nicht zu toppen ist; und solche Momente, wie die abendliche Ausgrabung auf dem Hügel
in Ägypten, wo die einheimischen Arbeiter singen, die sucht man im vierten Teil leider auch
vergebens.
Was Marion anbelangt, so ist sie ja eigentlich als Tomboy angelegt, aber da weder Lukas
noch Spielberg, das große Talent zur Inszenierung von (weiblichen) Charakteren haben,
schreit/kreischt sie eben hin und wieder auch mal rum. Immerhin weiß sie aber eine recht
knackige Bratpfanne zu führen. Wenn man sich ältere Filme dieses Genres anschaut, so wird
man da vermutlich auch eher selten eine Frauenrolle a la Lara Croft finden - also jemand studiertes,
der kämpfen kann und vermögend ist sein eigenes Geld hat.
Insofern war Marion Ravenwood, die Wirtin des Ravens in Nepal, wo es vermutlich zur täglichen
wöchentlichen Challenge gehört, zu versuchen, die Besitzerin des Schuppens unter den Tisch zu trinken,
schon eine verhälnismäßig unabhängige, eigensinnige, charismatische und mutige Abenteurerin.
« Letzte Änderung: 24.07.2023 | 23:15 von Lyonesse »
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Offline Zanji123

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #339 am: 25.07.2023 | 10:02 »
xD es ist immer wieder witzig zu lesen wenn irgendjemand es wagt an Indy 1 kritik auszüben gerade wenn er NICHT mit dem Film aufgewachsen ist.

Ich persönlich fand Indy 1 nämlich auch nur "okayish" ... und habe ihn zum ersten mal gesehen da war ich so 17 oder so (also in den 00er Jahren). teil 2 fand ich grottig nervig (gerade WEGEN der Damsel in Distress) und Teil 3 eigentlich am besten da das Gespann Indy und sein Dad einfach zu gut waren.

Indy 4... fand ich persönlich besser als Teil 2. Die Kühlschrank Szene fand ich urkomisch (und wer jetzt mit Logik kommt... wir reden von einem Film indem das öffnen der Bundeslade Menschen das Gesicht wegschmelzen lässt und Wasser aus dem Heiligen Gral Wunden verschließt. LEUTE DAS IST PULP!)

Schlimm am vierten Teil waren eigentlich das überflüssige CGI (Tarzan Szene) aber zu der Zeit war CGI ja der next big shit und man wollte das überall drin haben egal ob es Sinn macht.
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Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #340 am: 25.07.2023 | 10:11 »
Das ist nicht Pulp, das ist Manga.
Um das zu erklären: Das Öffnen der Bundeslade ist kein erfahrbare Realität in der normalen Welt, sie ist per Definition übernatürlich. Such dir aus, was beim Öffnen passiert! Freie Fahrt! Und der praktische Effekt war jetzt nicht einmal so abgehoben.
Was mit Menschen, die Explosionen oder extremen Beschleunigungen und Aufschlägen ausgesetzt sind, passiert, ist leider sehr erfahrbare Realität, millionenfach. Deswegen liegt hier die Messlatte einfach anders. In normalen Pulp-Geschichten mögen die Leute übermenschliche Kräfte in ihren Gliedmaßen ertragen, wenn sie einen Sturz mit einem beherzten Griff abfangen. Aber der Kühlschrank spielt in einer anderen Liga.
Viele Manga, auch sehr geerdete, würzen die Geschichte schon einmal mit Slapstick, bei dem eine Ohrfeige Leute einen Straßenzug weiter katapultiert, komplett mit Wechsel des Zeichenstils.
Die Indiana Jones - Reihe war aber immer eher bodenständig, der Rest des Films ist bodenständiger. Da wirkt das eben wie hin-und-her.
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Offline Orok

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #341 am: 25.07.2023 | 11:35 »
Um mal von der Indiana Jones Diskussion abzulenken, hier mein Film, den außer mir keiner mag.





Konfus? Seltsam? Garantiert nicht ohne massiven Einsatz von bewusstseinserweiternden Substanzen gemacht?

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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #342 am: 25.07.2023 | 11:42 »
Um mal von der Indiana Jones Diskussion abzulenken, hier mein Film, den außer mir keiner mag.

Hatte wir doch schon 2x hier im Thread:P

Für den Hattrick stelle ich einen Link zu diesen Artikel mit sehr spannender Trivia zu Zardoz hier zur Verfügung.
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #343 am: 25.07.2023 | 11:43 »
Zardoz kann man gar nicht oft genug nennen!  :headbang: :headbang: :headbang: :headbang:
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #344 am: 25.07.2023 | 11:48 »
tbh... langsam werd ich echt neugierig und muss dieses Meisterwerk echt sehen... allein schon wegen Halbnackt Sean Connery.
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #345 am: 25.07.2023 | 11:52 »
Die Dauerpropaganda wirkt  8]
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #346 am: 25.07.2023 | 11:54 »
Zardoz ist halt einer dieser mißglückten Filme mit ein paar guten Ansätzen.
Keine Ahnung wie Connery den machen konnte, aber die Rolle des Gandalf
ablehnte, und das wo Jackson quasi bei ihm auf der Terrasse kampierte, um
ihn zu überreden.
« Letzte Änderung: 25.07.2023 | 17:57 von Lyonesse »
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #347 am: 25.07.2023 | 11:56 »
Was mit Menschen, die Explosionen oder extremen Beschleunigungen und Aufschlägen ausgesetzt sind, passiert, ist leider sehr erfahrbare Realität, millionenfach. Deswegen liegt hier die Messlatte einfach anders. In normalen Pulp-Geschichten mögen die Leute übermenschliche Kräfte in ihren Gliedmaßen ertragen, wenn sie einen Sturz mit einem beherzten Griff abfangen. Aber der Kühlschrank spielt in einer anderen Liga.

In Indy 4 setzt meine Suspension of Disbelieve an 3 anderen Stellen aus, aber die Kühlschrank-Szene klappt für mich als Meta-Kommentar zum Umgang mit Atomtechnologie in den 1950igern. Duck and Cover! (Und dieses 50-Sekunden-Video war natürlich keine Persiflage.)
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #348 am: 25.07.2023 | 11:59 »
Zardoz ist halt einer dieser mißglückten Filme mit ein paar guten Ansätzen.
Keine Ahnung wie Connery den machen konnte, aber die Rolle des Gandalf
ablehnte, und das, wo Jackson quasi bei ihm auf der Terrasse kampierte, um
ihn zu überreden.

Regisseur Boorman hatte gerade davor den Oscar gewonnen und Sean Connery nach James Bond kaum Filmangebote. Wird doch alles im oben von mir verlinkten Artikel erklärt.

1972 war auch nicht 1996 oder so.
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Re: Filme und Serien, die jeder doof findet. Nur ihr nicht.
« Antwort #349 am: 25.07.2023 | 12:16 »
Mist. Ich dachte, ich hätte den Thread einigermaßen verfolgt... offensichtlich nicht.
Trotzdem genialer Film.
Und Connerys Nippel sind nur eines der Argumente :D

Wurde den Oblivion schon erwähnt? Ich war in meiner Jugend irgendwann mal über die DVD von Badlands (der Fortsetzung) in irgendeinem Ausverkauf gestolpert und habe mich in den Trash verliebt.

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