Es gibt da einen wichtigen Punkt, der gerne übersehen wird: man kann sich selbst auch bewegen.

Zum einen gibt es DEN Schild nicht. Ein Hoplitenschild ist was anderes als ein Wikingerschild, und eine Rotella (Rondartsche) ist wieder was anderes als ein Mandelschild.
Die klasssischen FrüMi-Schilde werden mit einem Mittelgriff geführt. Das ermöglicht ein sehr dynamisches Handling mit Schildstößen, Einsatz der Schildkante, usw.
Die Fesselschilde sind am Unterarm fixiert, und werden eher statisch verwendet.
In beiden Fällen gilt aber: Fußarbeit entscheidet.
Wenn der Speer vorstößt, darf ich eigentlich nicht stehen bleiben und den Schild dazwischen halten. Ich muss mich bewegen, den Speer idealerweise mit der Schildkante umlenken und mir damit eine Öffnung schaffen. Der Schwachpunkt des Speers (und jeder Stangenwaffe) ist seine Länge. Einmal im vorderen Bereich seitlich Impuls gesetzt, und die Waffe wird schwer kontrollierbar.*
Das ist der Nachteil des Schildwalls - der Einzelne kann sich nicht viel bewegen.
*) Übrigens die Gemeinsamkeit mit dem Rapier später. Physik eben. Wobei das Rapierfechten sehr viele Parallelen zum Speer hat.