Autor Thema: Wieviel Mann braucht man, um..?  (Gelesen 1825 mal)

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Offline Feuersänger

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Wieviel Mann braucht man, um..?
« am: 1.12.2023 | 22:57 »
Die Idee dieses Threads ist, herauszufinden, wie arbeitsintensiv eine bestimmte Tätigkeit in einer Rollenspielwelt sein mag. Dies kann dann dem geneigten Spielleiter helfen, sowohl Vorhaben der Spieler einzuordnen, als auch die Welt mit plausibler NSC-Schaffenskraft zu kolorieren. Also, wenn man zB in einer eher mittelalterlichen Welt spielt, die jetzt nicht vor Magie aus allen Nähten platzt, wäre es zB etwas seltsam wenn ein Dorf von 50 Mann hoch auf einmal eine Kathedrale hochzimmert.

In diesem Sinne: wenn ihr eine derartige Problemstellung postet, definiert bitte auch, welches Techlevel (und ggf Magielevel) zur Verfügung steht.
Real-Life Expertise willkommen.

Beispielfragen:

- wieviele Arbeiter braucht man, um im mitterlalterlichen Techlevel ein Trebuchet / Katapult zu bauen, und wie lange dauert das?

- oder ein Langschiff? [hierzu kann ich nachher sogar belegte Infos beisteuern]

für den Anfang habe ich auch noch eine etwas anders gelagerte Frage, die mehr dem Flavour dient als wirklich spielrelevant zu sein:

- Wieviel Personal braucht man, um - bei mittelalterlichem Techlevel - 100 Personen mit einem Eintopf zu bekochen? (Es müssen also die Zutaten von Hand geputzt / geschält / geschnitten etc werden). Sagen wir: 1 Koch oder 2, und wieviele Gehilfen, wenn sie morgens anfangen und das Essen mittags fertig sein soll?

Haut rein. =)
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Offline Quaint

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #1 am: 1.12.2023 | 23:50 »
Bin jetzt kein Koch, aber meine Erfahrung mit technische Chemie sagt, dass man solche Prozesse nicht trivial hochskalieren kann bzw dass da dann neue Herausforderungen dazu kommen bei großen Kochtöpfen.
Aber bei 100 Mann sagen wir mal nen Liter Eintopf pro Mann, wäre man bei so nem doch recht großen Kessel aber den kann ein Mann wahrscheinlich noch umrühren, brauch aber womöglich einen Helfer wenn er ihn vom Feuer nehmen will (oder nen Flaschenzug oder so). Wenn der ganze Mist da erstmal drin ist, ist das denke ich ne Sache von vielleicht 2 Stunden das zu kochen. Schnibbelei und co kommt natürlich drauf an was und wie fein geschnitten. Eine kurze Recherche ergab den Richtwert es würde eine Minute dauern eine Kartoffel zu schälen. Sagen wir mal da kämen 50kg Kartoffeln rein oder im Mittel (bei 200g Kartoffeln) 250 Kartoffeln. Dann wäre man bei grob 4 Stunden Kartoffelgeschnibbel + 2 Stunden kochen.
Man will ja jetzt aber nicht komplett auf Kante nähen, ich sage also idealerweise bräuchte man 2 Leute, eben Chefkoch und ein Helfer.

Ist jetzt natürlich etwas versimplifiziert und man würde mehr als nur Kartoffeln reintun, aber dafür sind das ja eigentlich paar viele Kartoffeln, ob dann andere Zutaten mehr oder weniger Aufwand sind kann ich gerade schwer einschätzen.
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Offline Fuchs

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #2 am: 2.12.2023 | 00:19 »
Zu Frage 3:

Zeltlager- und Jugendherbergsgroßküchenerfahrung: da du sowohl die Kochsituation als auch die Zutaten und den Anspruch des Eintopfes einkalkulieren musst, kann sowohl die Anzahl der Menschen die du für die Zubereitung benötogst, als auch die erforderliche Zeit variieren.

Bei einem einfachen Eintopf würde ich 500ml pp kalkulieren, frische Zutaten sind schneller gekocht, getrocknete Bohnen o.ä. brauchen länger.
Wenn wir von einer Suppe mit Karotten, Lauch, Rind und Graupen ausgehen und in zwei 25l Töpfen über einem Holzfeuer mit Dreibeinen, würde ich mal schätzen, du brauchst vier Personen und vier bis fünf Stunden. Du musst auf dem Dreibein wirklich viel rühren und Holz nachlegen, die reine Kochzeit ist höher als auf einem modernen Herd. Weiter ist dann die Frage, was du da alles zur Vorbereitung zählst. Wer hackt das Holz, ist das Rind schon verarbeitet etc..

Sicher kann man sagen, vier Personen können in drei bis vier Stunden problemslos genug Nahrung zubereiten um 100 Personen satt zu bekommen. Wie raffiniert der Eintopf dann ist, ist ein anderer Schuh.

Offline Herr Moin

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #3 am: 2.12.2023 | 00:38 »
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Offline Psycho-Dad

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #4 am: 2.12.2023 | 01:07 »
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Yep  :d

Zu Frage 2:
Laut IKEA-Katalog mindestens 3; 2 die halten und einer der Versplintet/verschraubt. Das Schiff hat 2 symetrische Hälften und einen vorderen sowie einen hinteren Teil. 4*3 macht 12, mit Vorarbeiter sinds 13, wenn man halbwegs zügig in Serie produzieren will und das Rohmaterial fertig auf Halde zum absammeln liegt ~;D *scnr*

Als Hobbykoch fühl ich mich außerdem beflügelt, auch zu Frage 3 was zu äußern;
Spielt die Qualität eine Rolle oder fällt das unter "Das sind Kalorien, die gehen rein und gut is."?
Persöhnlich stoß ich mit meinen Kochkünsten ab so etwa 12 Personen an meine Grenzen mit 'üblichem' Kochgeschir, wenn es Qualitativ über "Schweinefraß" liegen soll... "Nicht verbrannt und nicht Lebensgefährlich" würde ich, im gegebenen Zeitfenster, auch so um die 30 Personen Schaffen... glaub ich... Aufs mitelalter runterskaliert wo ich kein Kochfeld habe bräuchte ich da schon mindestens 2 Gehilfen; Einer der schonmal die Kartoffeln putzt/schält und einen der das Feuer am laufen hält. Also grob, Pi mal daumen würde ich schätzen 1:10 mit einem minimum von 3:30. Ob das, was da hinten rauskommt irgendwer freiwillig essen will ist eine andere Frage  :gasmaskerly:
« Letzte Änderung: 2.12.2023 | 01:25 von Psycho-Dad »

Offline Feuersänger

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #5 am: 2.12.2023 | 01:24 »
Schonmal vielen Dank für die rege Beteiligung. ^^

Bzgl der 100 Mahlzeiten denke ich schon an schmackhafte Kost; denkt meinetwegen an sowas wie Paella oder Chili con Carne oder auch ein Curry. ^^
Ist ja sicher auch erstmal eine Frage der Ausstattung, es wird also entsprechend große Kessel und Pfannen geben, man muss da nicht mit einem Dutzend 18cm-Töpfen hantieren.
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Offline Psycho-Dad

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #6 am: 2.12.2023 | 02:09 »
Chili Con Carne für 100 Personen...

Zwiebeln schälen, Mais abpflücken etc... skalliert relativ Linear. Und wer grade sowieso schon Kartoffeln putzt kann sich auch alle 3-4 Minuten mal umdrehen um zu sehen ob das Feuer noch Dampf hat und im Zweifel nen Scheit beilegen, das wird keinen nennenswerten einbruch in der "geschälte Kartoffeln pro minute"-Rate produzieren, wenn Feuerholz/Kohle nahe und greifbar ist.

Die Zwiebeln/Kartoffeln/Mais/Fleisch dann richtig anzubraten ist so ne Sache, da sollte pro Kochstelle auch mindestens eine Person drannstehen, die sowas zumindest schonmal gemacht hat (Gusseisenpfannen (von denen ich hier mal ausgehe) und Teflon-Topf verhalten sich SEHR unterschiedlich, und Persöhnlich würde ich an mein Gusseisen niemanden rannlassen, der nicht wenigstens einmal einen Gusspott eingebrannt hat.)

Bohnen Kochen ist relativ einfach. Ackerbohnen kann man Theoretisch auch Roh und getrocknet Knuspern, die muss man also eigentlich nur im eigenen Sud bis zum sämigen Brei Verkochen lassen, gelegentlich mal umrühren und zum Schluss das angebratene Gemüse/Fleisch dazupacken.

Und dann halt weiterhin fleißig umrühren, Feuer Schüren etc... an dem Punkt könnten 2-4 Personen die Nachpflege betreiben bis der Suddel fertig ist.
Zum Schluss nochmal 2 Personen Pro Kochstelle den Topf vom Feuer Nehmen und dann 4 Personen zum Ausgeben Verdonnern.

...stellt sich die Frage; Was kann man "in Serie" machen, was macht sich "quasi von selbst" und wo muss der Fachman draufgucken? ... Ich bleib bei "Etwa 10 Personen für 100 Mäuler, wenn's ein bisschen optimiert, aber nicht auf Peak Performance läuft. Nicht alle auf einmal und nicht zu jeder Zeit, aber an den Kritischen Stellen sollte man schon 10 Leutchen bei Fuß haben, die mit anpacken".
« Letzte Änderung: 2.12.2023 | 02:14 von Psycho-Dad »

Offline Nebelwanderer

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #7 am: 2.12.2023 | 02:15 »
Schonmal vielen Dank für die rege Beteiligung. ^^

Bzgl der 100 Mahlzeiten denke ich schon an schmackhafte Kost; denkt meinetwegen an sowas wie Paella oder Chili con Carne oder auch ein Curry. ^^
Ist ja sicher auch erstmal eine Frage der Ausstattung, es wird also entsprechend große Kessel und Pfannen geben, man muss da nicht mit einem Dutzend 18cm-Töpfen hantieren.

Ich glaube das größte Problem waren die Nahrungsmittel, ich habe jetzt mal bei Chefkoch einen "Bauerntopf" für 120 Personen gemacht (800 Kalorien erschienen mir zu wenig, da es sicher um ein Regiment handelt) Da schält man 20 Kg Kartoffeln, vermengt sie mit 20 Kilo Hackfleisch und Stampt sie mit 16 Kilo Tomaten sowie 10 Kilo tomaten und lässt es in 12 Litern Gemüse Brühe mit 80 Möhren schmorren bis es durch ist.

Effektiv, das würde ich, wenn ich mehrere Töpfe hätte alleine in 4 Stunden gewuppt bekommen. Die Kartoffeln werden gewaschen, mit Schale reingeworfen. Genau wie die Möhren. Ich schäle gar nichts, mache ich seit Jahren so. Fleisch ist so ein Thema, da würde ich tatsächlich einen erfahren Fleischer als Gehilfe nehmen der mir das klein Macht, es reicht ja klein geschnitten zu sein und muss ja nicht unbedingt Hack sein. Paprika lässt sich schnell entkernen wenn man geübt ist, ich brauche für einen normalen Bauerntopf 5 Minuten vorbereitung, zudem kann man tricksen in dem man erstmal Zwiebeln nur zu einem 1/4 anschwitzt, gleichmäßig verteilt, Fleisch rein, ablöschen, Kartoffeln rein und dann kann man die restlichen zutaten Schneiden während die Katoffeln ziehen. Man muss halt die Töpfe immer wieder umrühren. Man kann da auch nicht sonderlich viel verkochen, ein Gutes Gulasch zieht bei mir 8 Stunden lang mit Kartoffeln und das ist nie unter 3 Kilo Fleisch (Ich friere ein). Frische Zutaten nach und nach reingeben.  Das funktioniert gut. Schwierig wird die Temperatur sein, da brauchst dann wahrscheinlich eine Hilfskraft die sich nur darum kümmert.

Interessant in dieser Berechnung ist aber diese Webseite https://www.krautundrueben.de/kartoffeln-anbauen-selbstversorger sie sagt 10 m² reifen 25 bis 35 kg. Eine Kartoffel ist ein super Energielieferant, aber - Im Mittelalter hatte man weder Dünger noch irgendwas anderes (die Webseite orientiert sich an der Neuzeit) Auch dreifelderwirtschaft gab es jeweils nur bedingt, das heißt, man braucht für 100 Leute 10qm pro Tag (denke sogar eher weniger) Transportmöglichkeit, Haltbarkeitsmachung etc. Fleisch über Jagd, da sollte ja ein Hirsch ausreichend sein für 1-2 Tage.

Im Katastrophenschutz haben wir übrigens zu viert 500 Mann verpflegt mit einer Bundeswehr Gulaschkanone. Klar, die war besser von der Hitze dosierbar und mit Gas, aber ich glaube, das wenn man mehrere Kessel hat und einigermaßen Erfahrung das auch gut auf Holzfeuer machen kann. Keine Luxusmenus, aber mit den richtigen Zutaten sicher was ordentliches.
« Letzte Änderung: 2.12.2023 | 02:18 von Nebelwanderer »

Offline Feuersänger

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #8 am: 2.12.2023 | 02:27 »
Naja, die Zutaten sollen schon durch Landwirtschaft erzeugt werden -- eben hauptsächlich durch die 100 Leute, die da gefüttert werden.  ;D
Dass Landwirtschaft auch im Mittelalter schon funktioniert hat und mehr Menschen ernähren konnte, als zum Anbau der Nahrung notwendig waren, ist ja wohl hoffentlich unstrittig und muss nicht extra bewiesen werden. ;)
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #9 am: 2.12.2023 | 02:29 »
Naja, die Zutaten sollen schon durch Landwirtschaft erzeugt werden -- eben hauptsächlich durch die 100 Leute, die da gefüttert werden.  ;D
Dass Landwirtschaft auch im Mittelalter schon funktioniert hat und mehr Menschen ernähren konnte, als zum Anbau der Nahrung notwendig waren, ist ja wohl hoffentlich unstrittig und muss nicht extra bewiesen werden. ;)

 ~;D Das meinte ich auch nicht, aber es ist auch unumstritten das es immer wieder Hungersnöte gab und die arme Bevölkerung da durchaus auch dran verstorben ist. Deswegen fande ich die qm² angabe Intressant. Dann kommen Kartoffelfäule etc. hinzu

Offline Psycho-Dad

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #10 am: 2.12.2023 | 02:37 »
Plöter Seiteneinwurf;
Die Kartoffeln werden gewaschen, mit Schale reingeworfen. Genau wie die Möhren. Ich schäle gar nichts, mache ich seit Jahren so.

Funktioniert aber auch erst mit modernen Kartoffelzuchtsorten. ;D Ältere sorten (die auch erst weit nach dem Mittelalter in Europa einzug gehalten haben, vollständigerweise) hatten einen wesentlich höheren Anteil an Solanin. Dann steht die Armee gut genährt auf und hat geschlossen Magenkolik und dünnschiss  ~;D
« Letzte Änderung: 2.12.2023 | 02:42 von Psycho-Dad »

Offline Nebelwanderer

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #11 am: 2.12.2023 | 02:43 »
Plöter Seiteneinwurf;
Funktioniert aber auch erst mit modernen Kartoffelzuchtsorten. ;D Ältere sorten (die auch erst weit nach dem Mittelalter in Europa einzug gehalten haben, vollständigerweise) hatten einen wesentlich höheren Anteil an Solanin. Dann steht die Armee gut genährt auf und hat geschlossen Magenkolik und dünnschiss  ~;D

Oh, das wusste ich bisher noch nicht. Vielen dank für die Information!

Offline Raven Nash

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #12 am: 2.12.2023 | 08:27 »
Zum Kochen: Burg- und Schlossküchen hatten traditionell einen Koch und mehrere Gehilfen, dazu noch Küchenjungen und -mägde (die Anzahl schwankte). Normalerweise wurde das Essen für die Burgmannschaft täglich vorbereitet. Man begann vor Sonnenaufgang mit dem Brot backen, Geflügel rupfen, Gemüse putzen, usw.
Da das "Frühstück" meist gegen 10 Uhr eingenommen wurde (davor trank man oft verdünntes Bier), war bis dahin auch schon einiges fertig. Dann wurde das Mittagessen gekocht, und danach alles für das Abendessen vorbereitet.
Es herrschte also den ganzen Tag Betrieb.

Naja, die Zutaten sollen schon durch Landwirtschaft erzeugt werden -- eben hauptsächlich durch die 100 Leute, die da gefüttert werden.  ;D
Die 100 Leute die da gefüttert werden sind sicher keine Bauern. Letztere versorgen die 100 durch ihren Zehnten mit Nahrung, selber müssen sie sehen, wo sie bleiben.  ;)
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #13 am: 2.12.2023 | 08:31 »
Ich hatte mich auch schon gewundert. Kamen Kartoffeln nicht erst im ausgehenden 16.Jahrhundert nach Europa? Ich meine mich zu erinnern, dass die erst im 17./18. Jahrhundert überhaupt bemerkenswerte Verbreitung abseits des Zierpflanzentums hatten. Ähnliches auch mit Tomaten: Als Nahrungsmittel bekannt erst im 17.Jahrhundert.

Eintöpfe davor dürften eher auf Getreide- und Rübenbasis gekocht worden sein. Und Feldrüben schälen ist echt hartes Brot...
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Offline Quaint

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #14 am: 2.12.2023 | 08:33 »
Wegen Katapult... Ich meine etwas im Hinterkopf zu haben, dass mal ein paar "experimentelle Archäologen" mit ich glaube 4 Mann an einem halben Tag ein (eher kleines) Katapult gebaut haben. Ich glaube aber auch, dass die nicht mit dem Baum angefangen haben, sondern schon mit Brettern, Balken usw. Imwiefern die modernes Werkzeug benutzt haben weiß ich aber nicht. Gelernte Belagerungsingenieure waren es jedenfalls nicht. Kann aber sein, dass ein Schreiner dabei war.

Generell muss man aber sagen, dass so dieses Konzept ich hack mir drei Bäume um und bau was draus eher schlecht funktioniert. Für ganz grob gezimmerte Sachen mag das klappen, aber generell arbeitet grünes Holz sehr stark. Daher wird das normalerweise abgelagert und getrocknet, bevor damit geschreinert wird, und das kann ziemlich lange dauern.

Edit
Wegen Kartoffeln: Ich würd mir da nicht soviele Gedanken machen. Fantasy ist da oft nicht so pingelig. Fängt ja schon damit an, dass sie im Herrn der Ringe quasi Tabak haben, der kam ja realweltlich auch aus Amerika (und damit nach dem Mittelalter).
« Letzte Änderung: 2.12.2023 | 08:39 von Quaint »
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Offline Raven Nash

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #15 am: 2.12.2023 | 08:46 »
Eintöpfe davor dürften eher auf Getreide- und Rübenbasis gekocht worden sein. Und Feldrüben schälen ist echt hartes Brot...
Das Hauptgericht über die längste Zeit war Getreidebrei. Hartweizen, Buchweizen, Dinkel, Urkorn, Hafer, Gerste, usw. Vom römischen Puls bis zum Porridge, war Getreidebrei für den Großteil der Bevölkerung tägliches Essen. Brot war hingegen teuer und den Betuchten vorbehalten.

Im HdR haben sie auch "Tüften".  ;)
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #16 am: 2.12.2023 | 09:16 »
Wegen Katapult... Ich meine etwas im Hinterkopf zu haben, dass mal ein paar "experimentelle Archäologen" mit ich glaube 4 Mann an einem halben Tag ein (eher kleines) Katapult gebaut haben. Ich glaube aber auch, dass die nicht mit dem Baum angefangen haben, sondern schon mit Brettern, Balken usw. Imwiefern die modernes Werkzeug benutzt haben weiß ich aber nicht. Gelernte Belagerungsingenieure waren es jedenfalls nicht. Kann aber sein, dass ein Schreiner dabei war.

Generell muss man aber sagen, dass so dieses Konzept ich hack mir drei Bäume um und bau was draus eher schlecht funktioniert. Für ganz grob gezimmerte Sachen mag das klappen, aber generell arbeitet grünes Holz sehr stark. Daher wird das normalerweise abgelagert und getrocknet, bevor damit geschreinert wird, und das kann ziemlich lange dauern.

Belagerungsmaschinen sind ohnehin eine Sache für komplette Armeen (irgendwer muß ja den Feind davon abhalten, einfach rüberzukommen und die Dinger wieder auseinanderzunehmen), also würde ich davon ausgehen, daß Leute, die ein oder mehrere Katapulte einsetzen wollen, die nötigen Fertigteile dafür normalerweise schon beim Aufbruch auf ihre Wagen gepackt haben und dann vor Ort nur noch zusammensetzen müssen. Das dürfte dann auch bei ausgesprochenen Monsterwuppen recht schnell gehen, denn genügend helfende Hände hat man in der Situation ja eh dabei. ;)

So was wie einen Rammbock oder Belagerungsturm (insbesondere, wenn letzterer nicht beweglich sein, sondern nur Beobachtern und Bogenschützen eine gute Sicht bieten soll) könnte ich mir schon eher aus vor Ort gefundenen Bäumen improvisiert vorstellen, aber das braucht dann eben länger. Wie lange genau und für wieviele Leute, könnte ich auswendig nicht aufsagen, aber oberhalb der Gehaltsklasse einer typischen "Abenteurergruppe", die ohnehin nicht groß genug ist, um mit diesen Dingern dann selbst im Fertigzustand viel anfangen zu können, wird's auf jeden Fall angesiedelt sein.

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #17 am: 2.12.2023 | 10:16 »
Ich habe letztens so nen Eintopf gekocht.
Ich war der Einzige der den gegessen hat, aber habe bestimmt 12 Mahlzeiten daraus geholt.
Kochzeit war ca 4h. Arbeitszeit vielleicht 1h.
Ich schnibbel mein Gemüse und Fleisch nur sehr grob. Bei 4h Kochzeit wird das so weich, dass man danach immernoch alles essen kann. Fleisch mit Knochen einfach rein. Das fällt dann runter. Und die Knochen kann man auslutschen. Übrigens gibt es meines Wissens die Kopfkohle schon seit dem frühen Mittelalter. Die sind auch sehr dankbares Eintopfgemüse. Ich benutze sehr gerne Wirsing.

Also ich glaube ihr geht da mit zu hohen (heutigen) Ansprüchen ran. Das Fußvolk bekam eh, wie weiter oben vermerkt eher Getreide-Brei/Grütze. Das war dann auch nicht geschältes und gewaschenes Getreide ohne Kleie oder so das war ganzes volles Korn. Also da hält sich die Vorbereitungszeit in Grenzen.
Ich denke, die Hauptarbeit wird wirklich das Feuer machen und unterhalten sein. Je nachdem wo du bist, ist Wasser holen auch ne Knochenarbeit. Hol mal 100l mit zwei 10 Liter Eimern vom 500m entfernten Bach. Haha.

Also ich behaupte jetzt mal ganz Großkotzig, mit zwei Helfern, die Feuer machen können und dem Recht jeden gemeinen Soldaten für Lauf- und Hol-Arbeiten zu rekrutieren, bekoche ich auch 500 Mann. Da ist dann nicht viel Abwechslung und es kriegt auch keiner ne Extra Wurst (Ritter und Adel können ja ihre eigenen Köche mitbringen), aber essbar isses und satt werden auch alle.

Aber war es nicht eher so, dass im Felde die kleineren Organisationseinheiten sich jeweils selbst bekocht haben? Stelle ich mir jedenfalls praktischer vor. Glaube nicht, dass es ein "Kantinenzelt" gab.

Klar wenn das jetzt stationär sein soll, wachsen auch in ner mittelalterlichen Welt die Ansprüche und zumindest einmal in der Woche sollte Brot oder sowas sein. Das ist dann schon mehr Aufwand. Vor allem hätte ich keinen Bock aufs Backen. Dann müsste mein Lord schon nen extra Bäcker einstellen.


Offline Feuersänger

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #18 am: 2.12.2023 | 10:18 »
Die 100 Leute die da gefüttert werden sind sicher keine Bauern. Letztere versorgen die 100 durch ihren Zehnten mit Nahrung, selber müssen sie sehen, wo sie bleiben.  ;)

Das überlass mal getrost mir, wer da in meinem Setting bekocht wird.

--

Genauso wie es für die Belange von Fantasysettings irrelevant ist, ab wann es im realweltlichen Europa Kartoffeln gab, aber das habt ihr ja auch schon gemerkt. ;)

--

re Katapult:
Zitat
die nötigen Fertigteile dafür normalerweise schon beim Aufbruch auf ihre Wagen gepackt haben

Das geht jetzt aber wirklich verdächtig in Richtung IKEA BLIDÖ, und wehe wenn jemand die Anleitung verschlampt hat oder wieder der Inbus nicht beilag.  ~;D

Ein Stück entfernt von hier hat ein Mittelalterverein diverse Kriegsmaschinen gebaut, ich schau mal ob ich da nähere Infos zu finde wie lange das jeweils gedauert hat. Die größte ist diese hier: Katharina II - Marke "wir beschmeissen die Orks mit unserer Stadtmauer", Gewicht 30 Tonnen. Die haben das natürlich über ein Jahr verteilt in freien Stunden gemacht, von daher keine Ahnung wie genau die darüber Buch geführt haben, vllt überwinde ich mich da mal eine Mail zu schreiben. ^^
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #19 am: 2.12.2023 | 10:29 »
Was Kochen angeht, ist das definitiv mit 'ne Frage der Ansprüche. Wenn's nur irgendeine Pampe sein muß, die hundert Mägen irgendwie voll kriegt, mag's noch halbwegs schnell und mit zweieinhalb Nasen am Feuer gehen -- will ich dagegen ein ausgesprochenes Festmahl für mindestens zwei sich treffende Adlige und zumindest ihr engeres Gefolge so halbwegs im Hollywood-Mittelalterstil aufziehen, dann brauche ich eben eine gut bestückte Küche und das mittelalterliche Äquivalent einer gehobeneren Hotelmannschaft, Küchenpersonal eingeschlossen.

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #20 am: 2.12.2023 | 12:26 »
Das einzige, wozu ich hier was sagen kann, ist das Kochen und dazu wurde eigentlich auch schon alles geschrieben ;)
Wie immer: es kommt darauf an. Wie einfach darf das Essen sein (Gemüseeintopf, geklärte Suppe, Getreidebrei mit Einlage, die berüchtigte ewige Suppe, Kaltschale, ...)? Welcher Teil des Mittelalters soll den Techlevel vorgeben (Ort, Zeit, Reichtum, ...)? Wo wird gekocht (Feldlager, auf dem Marsch, Baustelle, Baracken, Gastronomie, ...) ? Welche Geräte haben wir (große Tische sind eine unglaubliche Hilfe, Töpfe, Herde, Feuerstellen, usw.).

Aus aktuellem Anlass: Wie kommt eine generische Fantasystadt (15k Einwohner) in einem D&D Setting wie "vergessene Reiche" mit Schneeräumen klar. 1x 10 Zentimeter in einer Nacht, 1x 50 Zentimenter in einer Nacht, 1x Dauerschnee für 14 Tage. Temperaturen sind um den Gefrierpunkt bis -10 Grad in der Nacht.
So billig wie möglich, der Magistrat hat das Budget schon in 3 anderen Projekten verplant!
So schnell wie möglich, der Magistrat braucht reibungslosen Verkehr und Handel, die Steuern sind schließlich schon verplant!

Wieviele Leute brauchen wir? Macht Magie Sinn, oder wird das zu teuer?

E PLURIBUS DUDEINUM
IN DUDENESS WE ABIDE

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #21 am: 2.12.2023 | 12:54 »
Schneeräumen:
Da sehe ich jetzt das Problem nicht so beim Zeitaufwand, das kann man ja ähnlich handhaben wir IRL: jeder Einwohner ist verpflichtet, den Straßenabschnitt zwischen seinen Grundstückgrenzen bis zur Straßenmitte schneefrei zu halten. Muss halt jeder ne halbe Stunde schippen -- im Prinzip.

Das Problem ist eher: wohin mit dem Schnee?
Gerade wenn wir von einer dichtbebauten MA-Stadt ausgehen, wo die Häuser Wand an Wand stehen und nix mit freiem Nachbargrundstück wo man sich die weiße Scheisse gegenseitig rüberschippen kann.
Einfach an den Straßenrand = Hauswände ranschieben wäre das einfachste, aber natürlich wird dadurch die verfügbare Fahrspur immer schmaler. (Das dürfte aber dennoch die realistischste Lösung sein)

Selbst magisch schmelzen hat keinen Sinn, es sei denn das Wasser könnte in eine Kanalisation abfließen, die es aber wahrscheinlich nicht gibt. Sonst erzeugt man damit nur einen schön gleichmäßigen spiegelglatten Eispanzer auf der Straße.

--> Idealerweise hätte man vermutlich einen Abfuhrdienst, der mit Karren durch die Stadt fährt und die Schneemassen aufsammelt und aus der Stadt rausbringt.
Das wäre dann natürlich wieder _sehr_ arbeitsintensiv, und vermutlich nur für das 10cm-Szenario überhaupt zu stemmen.
50cm in einer Nacht oder gar 14 Tage Dauerschnee --> vergiss es, da wird der Magistrat sich dreinfinden müssen dass der Verkehr kollabiert.

Wenn wir mal grob davon ausgehen, dass in einem Haus im Schnitt 5 Leute wohnen, haben wir 3000 Häuser. Wenn vor jedem davon sagen wir mal 15 Minuten geschippt werden muss, sind das 750 Arbeitsstunden. Das ist auch eine Plackerei, die wohl kaum jemand 12 Stunden am Stück aushalten würde, geschweige denn mit gleichbleibender Performance. Sagen wir, weil's leicht zu rechnen ist, 7,5 Stunden Arbeitstag --> du brauchst 100 Schneeschipper und dann noch ein paar Karrenkutscher. Das wäre also schon eine ziemliche Kolonne, wenn man wirklich die ganze Stadt freischieben will.
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #22 am: 2.12.2023 | 12:57 »
- wieviele Arbeiter braucht man, um im mitterlalterlichen Techlevel ein Trebuchet / Katapult zu bauen, und wie lange dauert das?
Tod Cutler hat für ein ca. 4m hohes Gerät mit 6m Arm 4 Tage (1. für's Gerüst, 2. für den Arm, 3. für den Abschussmechanismus und 4. Tag für die Montage) gebraucht und hatte einen Helfer, allerdings auch einen Kranwagen und moderne Werkzeuge. Außerdem musste er nicht die Bäume selbst schlagen und zu Balken formen. Schließlich konnte er auch einfach auf Nägel bzw. Schrauben und Winkelstücke zurückgreifen und mehr zur Sicherheit, wurden Arm und Gerüst mit einer Stahlstange verbunden.

Wenn wir davon ausgehen, dass das Holz angeliefert wird, braucht man denke ich einen Schmied mit 1-2 Helfern, der Nägel und den Abschussmechanismus mit der Winde herstellt, dann einen Baumeister mit 4-5 Helfern, die das Holzgerüst zusägen, aufbauen und dann mit Holzstiften und Seilen (die auch angeliefert werden) zusammensetzen sowie den Arm bauen und stabilisieren. Dann sollte man das in einer Woche schaffen.

Eine Person müsste vielleicht noch das Netz, mit dem das Geschoss eingepackt wird bauen, denn das taucht in Tods Video einfach so auf. Tod braucht dann noch einen Tag, um das Ding schussfähig zu bekommen, aber ein erfahrener Baumeister, der das häufiger macht, wird dies nicht erst lernen müssen, sondern einen funktionierenden Plan haben.

Wenn man durcharbeitet und vielleicht nicht so viel Zeit hat, weil der Feldherr Erfolge sehen will, kann ein eingespieltes Team eine solche Trebuchet wahrscheinlich auch in drei Tagen einsatzfähig machen. Zudem könnte man Arm, Gewicht, Abschussmechanismus und Netz bereits mitbringen und müsste nur noch das Gerüst neu bauen.

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #23 am: 2.12.2023 | 14:14 »
Zitat
Tod Cutler hat für ein ca. 4m hohes Gerät mit 6m Arm 4 Tage (1. für's Gerüst, 2. für den Arm, 3. für den Abschussmechanismus und 4. Tag für die Montage) gebraucht und hatte einen Helfer, allerdings auch einen Kranwagen und moderne Werkzeuge.

Um mal kurz einen Vergleich zu liefern, welchen Unterschied moderne Maschinen machen:
wir mussten mal hier am Haus die Lichtschächte neu machen lassen, und haben dafür je ein Angebot von zwei Firmen bekommen:
Firma A wollte da mit 8 Mann hoch anrücken und hat hat für die ganzen Grabungsarbeiten 5 Tage veranschlagt.
Firma B ist dann mit einem kleinen Bagger und iirc 3 Mann gekommen: 1 Baggerführer, 1 Dirigent, und 1 Herbert (will heissen, keine Ahnung was der gemacht hat). Die haben das an einem Tag erledigt.
Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass bei Firma A auch noch ein Kapo dabeigewesen wäre, wären das also 45 Manntage gewesen - versus 3. Das ist also ein Faktor von 15:1.
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #24 am: 2.12.2023 | 14:44 »
während der 9 wöchigen Belagerung von Schloss Stirling wurden mehr als ein Dutzend schwerer Trebutchet gebaut.
der größte war erst zum Schluss fertig (und da wollten die Schotten dann flugs kapitulieren, was Edi Schottenhammer nicht passte und er trotzdem seinen Ludgar werfen ließ)

kleinere Wurfhilfen (Traktions und Hebelwurfarmverlängerungen) wurden in der Nacht vor einer Feldschlacht gebaut

vorbereitete, zum Marsch in Kisten verpackte Ballisten wurden innerhalb eines halben Vormittags aus Transportlage in Schussstellung gebracht (und die Autoren trennen auch nicht zwischen Aufbauen und Herantransportieren in dem kilometerlangen Tross)

 

Offline sma

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #25 am: 2.12.2023 | 14:56 »
Um mal kurz einen Vergleich zu liefern, welchen Unterschied moderne Maschinen machen: [...]
Mag alles sein, aber der hat sie nur zum Heben, Bohren und Hobeln benutzt und somit in erster Linie Mühe aber nicht unbedingt Zeit gespart. Ich hatte ja extra die Anzahl der Helfer vervierfacht um auszugleichen, dass du mit der Hand nicht ganz so schnell bohrst (~60 U/m), wie mit der Maschine (~300 U/m). Vielleicht musst du auch gar nicht so viel bohren, denn du hast mittelalterlich ja nicht das Problem, dass du deine im Auftrag von Microsoft gefertigte Maschine wieder zerlegen können willst und daher Schrauben einsetzt, du kannst das Holz vernuten und binden.

PS: Google verrät mir, dass man PS/2 für einen Bagger rechnet, was der so in der Stunde an m3 schafft. Ein freistehendes Loch ist jetzt natürlich einfacher, als vorsichtig um ein Haus herum zu graben, wo man vielleicht auch noch mit Bewuchs zu kämpfen hat oder Bewohnern, die nicht wollen, dass die Wände zerkratzt oder die Fenster zerstört werden, aber nehmen wir mal PS/4 an, schafft der A 910 Compact Litronic von Liebherr ca. 29 m3 pro Stunde oder bei 6h 174m3, was bei einem Haus mit Grundfläche 10m x 12m und damit 52m "Umkreis" ausreichen sollte, um da 3m tief zu graben. Je nachdem wie fest die Erde ist, schafft man mit der Schaufel ca. 0,5 bis 2 m3, sagen wir also 1m3 im Schnitt und damit bräuchte man für 174 m3 gut 22 Arbeitstage. Da bringt ein Bagger schon extrem viel. Dafür kostet der A 910 ohne Extras auch 149.000€ netto, die 22 Leute, die da graben sollen, vielleicht nur eine Suppe, die man ja mit wenigen Leuten kochen kann, wie wir wissen :)

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #26 am: 2.12.2023 | 15:07 »
So, nun die vorher ausgelobten Infos zum Thema Wikinger-Langschiff. Hatte ich vor X Jahren schonmal gepostet, jetzt mit erweiterten Daten:

Nachbau der Skuldelev II:
30 Meter lang, 4 Meter breit, 1 Meter Tiefgang; Leergewicht 8 Tonnen (!), Verdrängung voll beladen 25 Tonnen.

Baumeister 500 Stunden (2 Personen)
Stevenmacher 1000 Stunden
Bootbauer 10.000 Stunden (9 Personen)
Waldarbeiter und Hilfsarbeiter: 14.000 Stunden
Nagelsetzer 1000 Stunden

In Summe also 26.500 Stunden, natürlich mit unterschiedlichen Qualifikationen.
Auf der Website des Museums sind noch andere Jobs aufgeführt, zB "Teerkocher" und "Seiler". Nehmen wir mal an, deren Arbeit ist da oben bereits enthalten. Außerdem werden 35 Beteiligte namentlich genannt, sowie einige weitere Gruppen à la "die Schüler von soundso". Letztere summieren wir mal unter Hilfsarbeiter.

Also 12.500 Stunden unter 35 Personen aufgeteilt --> etwa 50 Vollzeit-Tage. Wobei da freilich nicht alle Arbeiten parallel stattfinden können; allein das Holz muss ja sicherlich erstmal gelagert werden ehe man es verarbeiten kann.

Es verbleiben natürlich ein paar Unklarheiten, aber unterm Strich gibt uns das schon eine ganz gute Vorstellung. Ich würde sagen, wenn das Bauholz erstmal vorhanden ist, kann man mit so einer Bootsbauermannschaft 2 Monate hartes ranklotzen rechnen; realistischer vermutlich eher 3 Monate (da man ja zB auch den Rumpf nicht abdichten kann, ehe er fertig gezimmert ist).
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #27 am: 2.12.2023 | 15:47 »
Spannend. Meist du, die Zahlen wären anders, wenn man das nicht gleichzeitig noch lernen und/oder wissenschaftlich untersuchen würde, sondern mit der Erfahrung von einem halben Dutzend anderer Boote nochmals bauen würde, weil das der tägliche Job ist?

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #28 am: 2.12.2023 | 16:56 »
Wenn der Havhingsten ihr erstes Schiffbauprojekt gewesen wäre, bestimmt. Allerdings finde ich auf der Museumsseite einige Rekonstruktionen mit früherem Baujahr, sodass die Kameraden sich zum Zeitpunkt dieses Projekts schon einigermaßen ausgekannt haben dürften. Vielleicht ließe sich da durch einer Vollprofi-Crew, die jahrein, jahraus nichts anderes macht als Wikingerschiffe bauen, die Zeit noch etwas verbessern, aber das ist jetzt Kristallkugel.
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #29 am: 14.01.2024 | 13:29 »
Kurz zur körperlichen Leistungsfähigkeit:

Habe da eine schöne mehrteilige Doku von Experimental-Haumichblau (Anthropologie, Survival Guides etc.) die das Leben von Steinzeitmenschen nachgestellt haben. Und selbst der fitteste von denen war laut eigener Aussage nicht in der Lage mit einem Kind aus der Zeit ausdauertechnisch mitzuhalten, da wir bequem zivilisiert aufgewachsen sind.
Ich würde daher davon ausgehen, dass die Leute auch im Mittelalter körperlich noch deutlich fitter waren als wir heute (überwiegend Sesselpupser, auch die Experimentalforscher), einige Handwerker ev. ausgenommen, aber gerade bei den Nachbauen von Wikingerbooten, französischen Burgen und deutschem Mittelalterdorf sind viele Laien dabei, die auf Arbeit am Schreibtisch sitzen und in der Freizeit dann nachbauen.
Möchte daher zu bedenken geben, dass die bei vergleichbaren Arbeiten im Mittelalter auch eher etwas schneller weil fitter waren (wenn nicht von einer Hungersnot ausgezehrt).
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #30 am: 14.01.2024 | 15:07 »
Woher wissen die denn, wieviel Ausdauer ein original Steinzeitkind hatte?

Ich lese zu dem Thema "Kraft und Ausdauer des vorneuzeitlichen Menschen" so manch Widersprüchliches. Die einen sagen, die waren ja nix als körperliche Arbeit gewöhnt, die waren stark und ausdauernd. Die anderen sagen von wegen, die [Arbeiter etc] waren total ausgemergelt, haben gerade mal 500 Kalorien pro Tag bekommen, die würden wir heute mit links an die Wand spielen, denn wer nicht viel zum fressen hat, hat auch nicht viel zum sch-- naja.
Woher soll ich da jetzt wissen, was nun stimmt.
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #31 am: 14.01.2024 | 15:54 »
Ist ja nicht so das es heute noch Menschen gibt die, vieleicht nicht in der Steinzeit aber nicht sher wiet davon entfernt leben. In Afika gib es noch Menschen welche in der Lage sind Antilopen zu tode zu hetzen und am Amazonas leben auch noch Menschen auf einem technisch sehr niedrigen Niveau.

Ja es mag auffällig sein das viele erfolgreiche Langstreckenläufer aus Afrika kommen, aber spätestens wenn man sich die erfolgreichen Triatleten anschaut,... ich weis nicht so recht. Und selbst wenn wir Ausdauer nur beim Langsteckenlauf "messen" sind z.b. die Asiaten und die Kaukasier da auch nicht gar soweit weg.

Knochenfunde können da sicherlich etwas aussagen, ich meine mich zu erinnern das man deutliche Änderungen etwa bei Langbogenschützen gesehen hat was den rechten und den linken Arm betrifft.

Genetisch haben wir Menschen und seit der Steinzeit kaum verändert.

Klar dürfte aber schon sein das die Auslese in der Steinzeit deutlich härter war. Sicher einige Kinder die man heute durchfüttert, hätten es in der Steinzeit sicherlich nicht geschafft, ich mit meiner Brille auf der Nase? Schlechte chancen. Aber das jemand der heute auch noch tagein tagsaus körperlich arbeitet weniger Ausdauer haben soll als jemand in der Steinzeit? Und ja so Leute gibt es auch heute noch.

Wenn ich "Fittness" an der durchschnittlichen Lebenserwartung festmachen würde,... wäre das ziemlich unfair der Steinzeit gegenüber ;)

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #32 am: 14.01.2024 | 17:08 »
Wenn ich "Fittness" an der durchschnittlichen Lebenserwartung festmachen würde,... wäre das ziemlich unfair der Steinzeit gegenüber ;)

Die niedrige Lebenserwartung kommt ja zum allergrößten Teil durch die hohe Kindersterblichkeit zustande wie über den Rest der Geschichte bis quasi gestern auch.
Das kann man getrost außen vor lassen.


Was das Thema Ausdauer im Handwerk angeht:
Da gibt es einerseits Arbeiten, die man nach wenigen Wochen Gewöhnung den ganzen Tag machen kann und andere, die jeden in kürzester Zeit auslaugen; da gehts dann eher drum, wie lang die Pausenzeiten sind bzw. ob man zwischendurch was leichteres machen kann. Und selbst dann sind die Unterschiede nicht gewaltig. Clever arbeiten und keine Fehler machen ist da viel relevanter als "pure" Ausdauer.


Noch eins allgemeiner ist der Gedanke vom wesentlich fitteren Steinzeit- oder Mittelaltermenschen nicht recht haltbar.
Für den Vergleich mit der Steinzeit gilt: sesshaft sein, gut medizinisch versorgt, regelmäßig gefüttert und insbesondere in der Kindheit nicht überbelastet werden schlägt jede "harte Schule", solange man kein totaler Bewegungsfeind ist.

Für das Mittelalter gibt es gute Belege dafür, dass sich die Leute mit (zu früh einsetzender) harter körperlicher Arbeit kaputt gemacht haben, von der damaligen Vorstellung von Arbeitssicherheit und den Folgen gar nicht angefangen.
Und sobald jemand sozial auch nur ansatzweise die Möglichkeit hatte, sich nicht körperlich zugrunde zu richten, hat er die auch reichlich genutzt.


Rein sportwissenschaftlich kann man sich ja mal anschauen, wie das Verhältnis von Trainingsreiz und Erholungsbedarf aussieht, wenn man nicht stofft und einigermaßen sinnvoll trainiert.
Das hat mit dem, was man täglich auf der Arbeit tut, i.d.R. gar nichts zu tun.
Da muss ich für den Vergleich schon Leute nehmen, die gar nichts machen, damit am Ende der fitte Mittelaltermensch dem Zivilisationskrüppel gegenüber steht. 
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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #33 am: 14.01.2024 | 18:06 »
Klar dürfte aber schon sein das die Auslese in der Steinzeit deutlich härter war. Sicher einige Kinder die man heute durchfüttert, hätten es in der Steinzeit sicherlich nicht geschafft,

Jo. heute kann man (zumindest im Westen) völlig unsportlich überleben. Aber damals waren viele aufgrund von Mangelernährung sehr schwach.

Aber was sportliche Höchstleistungen angeht hat man heute Spezialisierung, Trainingsmethoden, Ernährung, und Bevölkerungszahl. Entsprechend ist es sehr unwahrscheinlich das die heutigen Werte irgendwo in der Vergangenheit mal übertroffen wurden.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

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Re: Wieviel Mann braucht man, um..?
« Antwort #34 am: 14.01.2024 | 18:29 »
Geht ja auch eher um Durchschnittswerte zwar vorsortierter, aber doch recht großer Bevölkerungsanteile.

Bei den absoluten Spitzenleistungen spricht man sowieso immer über winzige Bruchteile der Gesamtzahl - und ja, da ist der Vorteil der Moderne erst recht offensichtlich.
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