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Wieviel Mann braucht man, um..?
Orok:
Das einzige, wozu ich hier was sagen kann, ist das Kochen und dazu wurde eigentlich auch schon alles geschrieben ;)
Wie immer: es kommt darauf an. Wie einfach darf das Essen sein (Gemüseeintopf, geklärte Suppe, Getreidebrei mit Einlage, die berüchtigte ewige Suppe, Kaltschale, ...)? Welcher Teil des Mittelalters soll den Techlevel vorgeben (Ort, Zeit, Reichtum, ...)? Wo wird gekocht (Feldlager, auf dem Marsch, Baustelle, Baracken, Gastronomie, ...) ? Welche Geräte haben wir (große Tische sind eine unglaubliche Hilfe, Töpfe, Herde, Feuerstellen, usw.).
Aus aktuellem Anlass: Wie kommt eine generische Fantasystadt (15k Einwohner) in einem D&D Setting wie "vergessene Reiche" mit Schneeräumen klar. 1x 10 Zentimeter in einer Nacht, 1x 50 Zentimenter in einer Nacht, 1x Dauerschnee für 14 Tage. Temperaturen sind um den Gefrierpunkt bis -10 Grad in der Nacht.
So billig wie möglich, der Magistrat hat das Budget schon in 3 anderen Projekten verplant!
So schnell wie möglich, der Magistrat braucht reibungslosen Verkehr und Handel, die Steuern sind schließlich schon verplant!
Wieviele Leute brauchen wir? Macht Magie Sinn, oder wird das zu teuer?
Feuersänger:
Schneeräumen:
Da sehe ich jetzt das Problem nicht so beim Zeitaufwand, das kann man ja ähnlich handhaben wir IRL: jeder Einwohner ist verpflichtet, den Straßenabschnitt zwischen seinen Grundstückgrenzen bis zur Straßenmitte schneefrei zu halten. Muss halt jeder ne halbe Stunde schippen -- im Prinzip.
Das Problem ist eher: wohin mit dem Schnee?
Gerade wenn wir von einer dichtbebauten MA-Stadt ausgehen, wo die Häuser Wand an Wand stehen und nix mit freiem Nachbargrundstück wo man sich die weiße Scheisse gegenseitig rüberschippen kann.
Einfach an den Straßenrand = Hauswände ranschieben wäre das einfachste, aber natürlich wird dadurch die verfügbare Fahrspur immer schmaler. (Das dürfte aber dennoch die realistischste Lösung sein)
Selbst magisch schmelzen hat keinen Sinn, es sei denn das Wasser könnte in eine Kanalisation abfließen, die es aber wahrscheinlich nicht gibt. Sonst erzeugt man damit nur einen schön gleichmäßigen spiegelglatten Eispanzer auf der Straße.
--> Idealerweise hätte man vermutlich einen Abfuhrdienst, der mit Karren durch die Stadt fährt und die Schneemassen aufsammelt und aus der Stadt rausbringt.
Das wäre dann natürlich wieder _sehr_ arbeitsintensiv, und vermutlich nur für das 10cm-Szenario überhaupt zu stemmen.
50cm in einer Nacht oder gar 14 Tage Dauerschnee --> vergiss es, da wird der Magistrat sich dreinfinden müssen dass der Verkehr kollabiert.
Wenn wir mal grob davon ausgehen, dass in einem Haus im Schnitt 5 Leute wohnen, haben wir 3000 Häuser. Wenn vor jedem davon sagen wir mal 15 Minuten geschippt werden muss, sind das 750 Arbeitsstunden. Das ist auch eine Plackerei, die wohl kaum jemand 12 Stunden am Stück aushalten würde, geschweige denn mit gleichbleibender Performance. Sagen wir, weil's leicht zu rechnen ist, 7,5 Stunden Arbeitstag --> du brauchst 100 Schneeschipper und dann noch ein paar Karrenkutscher. Das wäre also schon eine ziemliche Kolonne, wenn man wirklich die ganze Stadt freischieben will.
sma:
--- Zitat von: Feuersänger am 1.12.2023 | 22:57 ---- wieviele Arbeiter braucht man, um im mitterlalterlichen Techlevel ein Trebuchet / Katapult zu bauen, und wie lange dauert das?
--- Ende Zitat ---
Tod Cutler hat für ein ca. 4m hohes Gerät mit 6m Arm 4 Tage (1. für's Gerüst, 2. für den Arm, 3. für den Abschussmechanismus und 4. Tag für die Montage) gebraucht und hatte einen Helfer, allerdings auch einen Kranwagen und moderne Werkzeuge. Außerdem musste er nicht die Bäume selbst schlagen und zu Balken formen. Schließlich konnte er auch einfach auf Nägel bzw. Schrauben und Winkelstücke zurückgreifen und mehr zur Sicherheit, wurden Arm und Gerüst mit einer Stahlstange verbunden.
Wenn wir davon ausgehen, dass das Holz angeliefert wird, braucht man denke ich einen Schmied mit 1-2 Helfern, der Nägel und den Abschussmechanismus mit der Winde herstellt, dann einen Baumeister mit 4-5 Helfern, die das Holzgerüst zusägen, aufbauen und dann mit Holzstiften und Seilen (die auch angeliefert werden) zusammensetzen sowie den Arm bauen und stabilisieren. Dann sollte man das in einer Woche schaffen.
Eine Person müsste vielleicht noch das Netz, mit dem das Geschoss eingepackt wird bauen, denn das taucht in Tods Video einfach so auf. Tod braucht dann noch einen Tag, um das Ding schussfähig zu bekommen, aber ein erfahrener Baumeister, der das häufiger macht, wird dies nicht erst lernen müssen, sondern einen funktionierenden Plan haben.
Wenn man durcharbeitet und vielleicht nicht so viel Zeit hat, weil der Feldherr Erfolge sehen will, kann ein eingespieltes Team eine solche Trebuchet wahrscheinlich auch in drei Tagen einsatzfähig machen. Zudem könnte man Arm, Gewicht, Abschussmechanismus und Netz bereits mitbringen und müsste nur noch das Gerüst neu bauen.
Feuersänger:
--- Zitat ---Tod Cutler hat für ein ca. 4m hohes Gerät mit 6m Arm 4 Tage (1. für's Gerüst, 2. für den Arm, 3. für den Abschussmechanismus und 4. Tag für die Montage) gebraucht und hatte einen Helfer, allerdings auch einen Kranwagen und moderne Werkzeuge.
--- Ende Zitat ---
Um mal kurz einen Vergleich zu liefern, welchen Unterschied moderne Maschinen machen:
wir mussten mal hier am Haus die Lichtschächte neu machen lassen, und haben dafür je ein Angebot von zwei Firmen bekommen:
Firma A wollte da mit 8 Mann hoch anrücken und hat hat für die ganzen Grabungsarbeiten 5 Tage veranschlagt.
Firma B ist dann mit einem kleinen Bagger und iirc 3 Mann gekommen: 1 Baggerführer, 1 Dirigent, und 1 Herbert (will heissen, keine Ahnung was der gemacht hat). Die haben das an einem Tag erledigt.
Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass bei Firma A auch noch ein Kapo dabeigewesen wäre, wären das also 45 Manntage gewesen - versus 3. Das ist also ein Faktor von 15:1.
Aedin Madasohn:
während der 9 wöchigen Belagerung von Schloss Stirling wurden mehr als ein Dutzend schwerer Trebutchet gebaut.
der größte war erst zum Schluss fertig (und da wollten die Schotten dann flugs kapitulieren, was Edi Schottenhammer nicht passte und er trotzdem seinen Ludgar werfen ließ)
kleinere Wurfhilfen (Traktions und Hebelwurfarmverlängerungen) wurden in der Nacht vor einer Feldschlacht gebaut
vorbereitete, zum Marsch in Kisten verpackte Ballisten wurden innerhalb eines halben Vormittags aus Transportlage in Schussstellung gebracht (und die Autoren trennen auch nicht zwischen Aufbauen und Herantransportieren in dem kilometerlangen Tross)
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