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Aktive Parade: Warum eigentlich nicht?
flaschengeist:
--- Zitat von: Feuersänger am 16.12.2023 | 16:47 ---Sage mir mal ein System, in dem ein nach SC-Regeln erstellter Kombattant überhaupt nicht getroffen/verletzt werden kann. So ad hoc fällt mir da nämlich wirklich absolut keines ein. Muss nicht heissen dass es das nicht gibt, aber von den Mainstream-Spielen ist es sicher keins.
--- Ende Zitat ---
Wenn überhaupt nicht heißt "auch der stärkste Gegner hat null Chance zu treffen", fällt mir auch kein System ein. Wenn es heißt "nur sehr starke Gegner treffen, wenn sie gut würfeln", dann fallen mir spontan gleich zwei ein: D&D 3.5 und Earthdawn 1/2. Beide Systeme arbeiten mit passiven Verteidigungswerten, die man mit den richtigen "builds" in absurde Höhen treiben kann. Bei Earthdawn wird dies immerhin dadurch relativiert, dass es drei verschiedene Verteidigungswerte sind und viele Dämonen sowie große Drachen ebenfalls absurd stark sind. Nur alles andere hat dann halt keine Chance. Bei D&D 3.5 gibt es natürlich noch die saves aber den AC eines freak builds treffen höchstens die Tarrasque oder der Leibhaftige persönlich häufiger als 5%.
Nodens Sohn:
Normalerweise mag ich auch keine Systeme mit aktiver Parade, da sich nach meinen Erfahrungen ein nicht sehr spannender Kampf oft zu sehr in die Länge gezogen hat. Sehr erfrischend empfand ich dagegen die aktive Parade von dem kleinen Rollenspiel „Dungeonslayers“.
1. Angreifer würfelt auf den Angriffswert + Waffenwert
2. Verteidiger würfelt auf seine Abwehr
3. Ist beides gelungen werden beide Würfelergebnisse miteinander verrechnet.
4.Bleibt was übrig, ist das der Schaden trotz gelungener Abwehr.
Dies bedeutet, dass der Angriff selten durch eine gelungene Abwehr vollkommen entwertet wird. Es war halt doch Wucht hinter dem Schlag.
Es kommt bei den Würfen eben auch auf deren Qualität an.
Feuersänger:
--- Zitat von: flaschengeist am 16.12.2023 | 20:33 ---Wenn überhaupt nicht heißt "auch der stärkste Gegner hat null Chance zu treffen", fällt mir auch kein System ein.
--- Ende Zitat ---
Vor allem kennen die meisten Systeme sowas wie einen "Auto-Success" bei bestimmten Würfelergebnissen; zB die Natural 20 in D&D, inkl 3E. Klar, die wird einem einzelnen Stufe 1 Bauerntrampel gegen einen sagenwirmal Stufe 8 Berufskrieger nicht den Sieg bringen, aber das macht auch nichts, wär ja völlig bekloppt wenn's so wär.
--- Zitat ---Da hast Du sicherlich recht. Aber mir ist irgendwie ein "Kann nur durch Krit getroffen werden" auch etwas zu wenig. Ich meine mich zu erinnern, in einem Thread hier im Forum gelesen zu haben, dass man gerade zum Beispiel bei der D&D 3.5er Version Massenangriffe von Mooks (z.B. Goblins) in hohen Stufen auch mal getrost ignorieren konnte, weil sie eben einfach keine Gefahr mehr darstellten. Habe das nie selbst gespielt, verlasse mich da aber mal auf Deine Aussagen hier im Forum
--- Ende Zitat ---
Die Nat-20 macht halt bei großen Gegnermengen über die iterativen Wahrscheinlichkeiten einen Unterschied. So hat der Stufe 8 Krieger ohne besondere Vorbereitung gegen zB 100 Milizbauern (und vermutlich auch gegen deutlich weniger) durchaus Probleme: er macht im Schnitt vielleicht 1-2 pro Runde weg, kassiert aber dafür bis zu 5 automatische Gegentreffer (Fernwaffen ftw). Wenn er da nicht irgendwoher Schadensreduktion oder dergleichen hat, macht er das nicht lange mit.
Wir hatten dazu mal einen Thread, "Der Hundertmannkämpfer", in dem wir diverse Ideen durchexerziert haben, welche Klasse mit welcher Skillung auf welchem Level 100 CR1/2 Hobgoblins besiegen kann, also in Pathfinder. Resultat war grob gesagt, dass für die allermeisten Klassen ohne besondere Optimierung Stufe 9 das Minimum war. Mit ein paar Tricks konnte man einige Klassen um 1-2 Stufen drücken. (Naja und keineswegs gibt es den Druiden der auf Stufe 6 einfach mal mit seinem Gesicht über den Charakterbogen rollt und dann sind alle hin, denn Pathfinder ist ein perfekt gebalancetes Spiel ohne Exploits.)
Die gleiche Challenge mit aktiver Parade (d20 der die fixe 10 ersetzt) wäre das wie gesagt nochmal ein Stück schwieriger, da man hier mit der gleichen AC, die einen normal gegen Hobgoblins zu 95% zuverlässig abdichtet, doch wieder viel öfter getroffen wird, und seine AC _dagegen_ abzudichten ist deutlich kniffliger/teurer.
Wie gesagt, ist eine Frage des gewünschten Spielgefühls -- in D&D gehört es halt dazu, "Larger than Life" zu werden und auch großen Überzahlen gelassen entgegenzutreten; Vorbereitung ist aber auch hier alles.
Quaint:
Also ich mag es ja auch mal gegen Horden von Gegnern anzutreten (oder meine SC dagegen antreten zu lassen). Aber dann bitte irgendwie so gestreamlined, dass es auch gut von der Hand geht.
Ich meine wenn man den "Hundertmannkämpfer" mal weiterdenkt würde der ja zusammen mit seiner Gruppe dann gegen 400 bis 500 Gegner antreten. Ich möchte aber ungern 500 mal pro Runde würfeln.
Evtl. kann man da aber natürlich mit nem Makro was machen.
Ich empfinde es aber auch als Pluspunkt wenn das System da was anbietet um solche Situationen einigermaßen elegant abhandeln zu können.
Hilft natürlich nicht wenn man dann ggf. nicht nur 500 Angriffe sondern auch 500 Abwehren würfeln muss.
nobody@home:
--- Zitat von: Quaint am 17.12.2023 | 06:46 ---Also ich mag es ja auch mal gegen Horden von Gegnern anzutreten (oder meine SC dagegen antreten zu lassen). Aber dann bitte irgendwie so gestreamlined, dass es auch gut von der Hand geht.
Ich meine wenn man den "Hundertmannkämpfer" mal weiterdenkt würde der ja zusammen mit seiner Gruppe dann gegen 400 bis 500 Gegner antreten. Ich möchte aber ungern 500 mal pro Runde würfeln.
Evtl. kann man da aber natürlich mit nem Makro was machen.
Ich empfinde es aber auch als Pluspunkt wenn das System da was anbietet um solche Situationen einigermaßen elegant abhandeln zu können.
Hilft natürlich nicht wenn man dann ggf. nicht nur 500 Angriffe sondern auch 500 Abwehren würfeln muss.
--- Ende Zitat ---
Für solche Situationen ist halt so ziemlich kein Rollenspielkampfsystem gemacht. Die handhaben kleinere Scharmützel allesamt mehr oder weniger souverän, aber je mehr einzelne Figüren auf dem Schlachtfeld herumwuseln sollen, um so mehr zieht sich alles, und bei "Ihr fünf da, tretet doch mal ganz allein gegen diese Armee an und macht sie alle platt!" geht mit den Standardkampfregeln normalerweise eben nichts mehr -- zumindest nicht innerhalb eines vertretbaren Zeitraums.
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