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Welche Rolle hat die ideale Spielleitung für Dich?
Zed:
--- Zitat von: aikar am 3.02.2024 | 09:38 ---Hängt davon ab was gespielt wird. Bei stark story-getriebenen Metaplot-Abenteuern braucht es höhere Autorität (aber auch da würde ich nie von "absoluter Autorität" sprechen), ich leite aber auch gerne offene Runden mit gemeinsamem Worldbuilding und starkem Player-Empowerment. Und alles dazwischen.
--- Ende Zitat ---
Danke aikar, für die Art von Antwort, die ich mir erhofft habe. 🙂
Du machst es vom Metaplot abhängig. Ohne es im heutigen Zustand zu kennen: Ist das ein DSA-Feature?
Und findet sich hier kein DM/GM der klassischen Schule mehr?
Eleazar:
Ich finde "SpielleiterIn" trifft es schon ganz gut: Ich habe mir das Abenteuer ausgedacht oder mir ein Kaufabenteuer angeeignet und damit ein paar Vorentscheidungen getroffen, wo es an dem Wochenende langgehen könnte und auch ungefähr sollte. Natürlich lasse ich meinen SpielerInnen alle Freiheiten, glaube aber auch nicht, dass sich immer das bessere Abenteuer ereignet, wenn die SpielerInnen konsequent an jeder Vorbereitung vorbei ereignet.
Ich improvisiere gern zusammen mit den SpielerInnen, habe aber eine Story, nen roten Faden oder zumindest eine Timeline und Reaktion der Welt im Hinterkopf.
Ich leite nur ein Spiel, das ich ziemlich gut kennen. Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn andere die Regeln besser kennen, Auskunft geben können oder mich korrigieren. Ich bin und muss auch nicht allwissend sein.
Ich trete nicht autoritär auf. Wir sind alle erwachsen, kennen uns seit Jahrzehnten - wer bin ich denn? Alle am Tisch sind für einen gelingenden Spielabend verantwortlich, aber ich als Spielleiter vielleicht als Erster unter Gleichen. Insofern beobachte ich auch den Gruppenprozess noch mal mit anderen Augen und wirke konkret drauf ein: Wenn ich sehe, dass ein Spieler zunehmend frustriert vom Spielgeschehen ist, spiele ich ihn an, um ihn ins Spiel zu integrieren und ihm seine Szene zu geben. Oder ich gehe mal auf die Metaebene: "Leute, ich habe den Eindruck, wir blödeln hier gerade nur rum. Ist das okay oder wollen wir wieder verstärkt ins Abenteuer gehen" oder einfach auch mal Zeitansagen "Ich würde gern in 15 Minuten weiterspielen. Ist das in Ordnung?"
All diese Impulse können genau so gut auch aus der Gruppe kommen. Aber ich sehe mich als Spielleiter hier noch mal in einer größeren Verantwortung.
Also: Vorbereitung, Moderation und auch laufende Reflexion.
Eleazar:
Klassischer Spielleiter á la "Mein Wort ist Gesetz"?
Hatten wir mal. Er ist nicht mehr Teil der Gruppe.
Metamorphose:
Ich denke auch, dass die Spielleitung dem gewünschten Spielstil und Moderationsstil des Spieles anpassen sollte. Sprich nicht nur das Spiel sondern auch die Gruppe sollte sich zuvor einigen. Manchmal steht es aber explizit oder implizit in den Regeln, dann entweder so spielen oder mit den Spielenden die abweichung besprechen.
Ich persönlich mag autoritären Führungsstil auf jeglicher Ebene nicht, sondern eher das beratende, coachende usw... Sprich für mich ist eine Spielleitung ideal, wenn sie für die Spielenden ist und auch Erfolge von denen abfeiert. Falls es Stress gibt oder sich die Gruppe irgendwie verrennt, sollte jemand (nicht explizit die SL) das aufgreifen und man findet zusammen eine gute Lösung.
Somit würde ich sagen, die Spielleitung hat für mich die Rolle des Servant Leaders, also eine ermöglichende und empowernde Person (in der Kürze gesagt). Da spielen mehrere Aspekte mit rein, aber einfach Autoritär würde ich in den meisten Fällen nicht begrüssen. Disclaimer: Ich hatte aber auch noch nie ein "Referee"-SL, würde es aber gerne mal im positiven erleben. Vielleicht ändert sich dann ja alles >;D
JollyOrc:
--- Zitat von: Zed am 3.02.2024 | 09:26 ---Ich möchte jedoch im Konkreten auf die Frage hinaus, wie (notwendig ?) autoritär Ihr die Rolle der idealen SL seht. (Ich spreche nicht von „natürlicher Autorität“ oder so.)
--- Ende Zitat ---
ich bin zwar kein Jurist, aber muss hier die Juristen-Standardantwort zücken: "Es kommt drauf an."
Wenn es aufgrund der Gruppenzusammensetzung zur Erreichung der Ziele hilfreich ist, sehr autoritär bis hin zum Railroading aufzutreten (und damit dann auch alle Anwesenden glücklich sind), dann bin ich fein damit, da eine sehr strenge vieles-bestimmende SL zu haben.
In anderen Spielen und Gruppen kann und sollte sich die SL sehr zurücknehmen und maximal prima inter pares sein.
Generell: Je mehr player-empowerment im Spiel ist, desto zurückhaltendere SL.
(Wobei das tatsächlich kein Fixstern ist. Jörg D. z.B. war ein absolut hochherrschaftlicher Spielleiter der sich garantiert nie in seine Autorität hineinreden ließ, und das obwohl er mit Hingabe Story-Drama mit vielen Spielerfreiheiten leitete.)
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