Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] The Things We Leave Behind

[TTWLB] "I Want To Play" Kapitel IV "Unschuld"

<< < (4/8) > >>

Katharina:
Casey - Im Sanatorium bei Dr. Hoffmann

"Danke, alles in Ordnung.", antwortet Casey der Ärztin, auch wenn ihr keuchender Atem und das leichte Zittern der Hände eine andere Sprache sprechen. Doch Casey ist bemüht, ihre Befürchtungen und Ängste nicht nach Außen zu kehren"Haben Sie eine Erklärung, für diese Reaktion, Dr. Hoffmann?", fragt sie die Ärztin daher umgehend und lenkt das Thema so wieder auf das Mädchen. "Hat Lucy schon einmal so reagiert? Haben Sie so etwas überhaupt schon einmal bei einem Patienten erlebt? Ich hatte das Gefühl, dass Lucy zunächst noch ganz sie selbst war, bevor dieser...Anfall sie überkommen hat. Sogar ihre Stimme hat sich verändert, meine ich. Ist Ihnen das auch aufgefallen?" Aufmerksam beobachtet Casey Dr. Hoffmanns Reaktion um sicherzugehen, dass sie sich diese an einen Bären erinnernde Stimme nicht blos eingebildet hat.

Den Pfleger ignoriert Casey zunächst, wirft dann aber, soweit das aus ihrer Position möglich ist, doch einen kurzen Blick auf seine Wunde. Sie vermutet zwar, dass der Mann einfach wehleidig ist, fragt sich dann aber doch, ob die Verletzung zu den Zähnen eines kleinen Mädchens passt.

Outsider:
 Dr. Hoffmann wirkt nach außen hin gefasst.

„Ich muss zugeben sagt sie…“ während sie die auf dem Bett liegende Lucy mustert „…das mich die Reaktion komplett überrascht hat. Wir haben das Mädchen erst seit gestern Abend in unserer Obhut. Hintergrundinformationen gab es so gut wie keine, nur das die Eltern des Kindes, wie schon gesagt, Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind. Lucy wirkte in sich gekehrt, aber soweit stabil. Jedenfalls so stabil wie man es von einem kleinen Mädchen nach so einer Erfahrung erwarten kann. Das einzige was nicht zu dem Vorfall passt war wie gesagt dieser zweite Schock, beziehungsweise der traumatische Verlust einer das Kind, ich will es mal führende Persönlichkeit nennen.“

Mit einem Seitenblick kann Casey erkennen, dass die Bisspuren am Handgelenk ganz eindeutig dem eines kleinen Kindes entsprechen, sieht man von der Tatsache ab, dass der Biss sehr tief ist und blutet.

„In Ausnahmezuständen, zugegeben bei einem Kind und in dieser Art eher ungewöhnlich, kann es zu einer Verzerrung der Stimme kommen. Auch wenn es das vielleicht extremste Beispiel war das ich persönlich erlebt habe. Ich fürchte, es gibt viel aufzuarbeiten was die Vergangenheit dieses Kindes angeht! Aber das sollten wir nicht hier besprechen, sie muss sich jetzt ausruhen und dann werden wir morgen sehen welche Ansätze vielversprechend sein können, ohne eine derart starke Reaktion hervorzurufen!“

Mit einer Geste bittet Dr. Hoffmann Casey ihr aus dem Zimmer zu folgen.

Katharina:
Casey - Im Sanatorium bei Dr. Hoffmann

"Ich verstehe" antwortet Casey zu Dr. Hoffmanns Ausführungen und wirft noch einmal einen Blick zu dem Mädchen. "Sollte ich mehr zu Lucys Vergangenheit erfahren, gebe ich Ihnen gerne Bescheid. Dann folgt Casey der Ärztin aus dem Zimmer.

"Sagen Sie, wenn ich schon einmal hier bin: Könne ich Eleonore Oliver einen kurzen Besuch abstatten? Ich habe sie, wie gesagt, im Zusammenhang mit einem anderen Fall kennen gelernt und ich schätze, sie bekommt hier nicht allzu viel Besuch, oder?"

Outsider:
Die Psychologin, aufgrund der Natur von Caseys Bitte ein wenig überrascht, stimmt aber trotzdem ohne zu Zögern zu. Wahrscheinlich ist es ihr nur recht, dass die Ermittlerin das Mädchen erst einmal in Ruhe lässt oder gar diesen Vorfall in irgendeiner Weise zu nutzen versucht.

„Gehen sie nur…“ sie wendet sich an den nicht verletzten Pfleger „…bitte führen sie Frau Heath zu Eleanor Oliver.“ Der Pfleger nickt stumm und es dauert nicht lange da steht Casey in der Tür von Eleanors Zimmer.

„Ich mache hinter ihnen zu, rufen sie mich, wenn sie mich brauchen, ich warte hier!“ sagt er leise. Irgendwas an der Stimme, dem Tonfall oder vielleicht der Art und Weise wie der Pfleger die Worte hervorbringt lassen Casey daran zweifeln, dass sie an sie gerichtet waren. Doch bevor sie etwas erwidern kann hört sie wie die Tür hinter ihr ins Schloss fällt und der Schlüssel klackend die Tür verriegelt.

Vor ihr, in einem ähnlichen Raum wie auch Lucy untergebracht ist sitzt Eleanor im Schneidersitz auf dem Bett. Die Augen geschlossen, die Hände ruhen auf den Oberschenkeln.

Casey muss schlucken, hat sie doch den Blick durch den Stein nicht vergessen, die schmierigen, öligen Tentakel die sich aus dem Verstand von Eleanor winden. Die für alle unsichtbare Bestätigung der Besessenheit der Frau. Wie die Wahrsagerin es beschrieben hatte, einer dunklen Wolke des Hasses gleich die über dem Kopf von Sir Sam schwebte. Sichtbar nur durch den Lochstein.

Gleichzeitig hatte Casey vergessen wie schön Eleanor war. Selbst jetzt noch, im Schlafanzug der Klinik schmeichelte der Stoff ihren weiblichen Rundungen. Ihr blondes Haar viel lang über ihre Schultern, glänzte seidig im Oberlicht, verlieh dem kalten Neon einen Hauch von Wärme. Eleanors Haut war leicht gebräunt, als wäre es Frühsommer und nicht Spätherbst, als wäre sie in einem Strandhotel und nicht in einer Klinik.

An den Wänden des Zimmers hingen Bilder die Eleanor gemalt haben musste. Passend dazu stand in einer Ecke am Fenster eine Staffelei und ein fleckiger Schrank voller Farben, Pinsel, Stifte und Tuschen. Hier schien niemand die Frau für gefährlich zu halten, oder ihr spitze Gegenstände zu verwehren. Casey konnte sogar eine Schere erkennen die dort unter all den Farbpaletten lag.

Die Bilder zeigten die Klinik, ihre Räume und Gänge, Portraits der Pfleger und des Personals. Über die Zeit ihres Aufenthalts hier waren die Bilder immer besser geworden. Anfangs fast hilflose Gehversuche eines unbegabten, hatten die letzten Exemplare fast künstlerischen Wert.

Noch bevor es passiert wusste Casey was kommen würde und ihre Nackenhaare stellten sich auf und zu ihrem erschrecken war es kein völlig unangenehmes Gefühl.

Eleanor öffnete ihre Augen und blickte Casey direkt an. Die goldenen Einsprengsel in ihrem braunen Auge hatten noch an Intensität zugenommen und das Blau des anderen war tief und unergründlich wie es schon auf dem Bild im Waisenhaus war.

Der Schwung der Augenbraue, die Kinnlinie, der Bogen den die Lippen formten, alles Details die der Ermittlerin sofort ins Auge vielen.

„Ich dachte sie kommen mich nie besuchen!“ Eleanors Stimme war weich, vielleicht lag ein leicht gespielter Vorwurf in den Worten. Aber mehr ein Vorwurf der das Gegenüber dazu aufforderte zu spielen, einzusteigen in die Konversation für deren Ende es keine Grenzen zu geben schien. 

They sent me away to find them a fortune
A chest filled with diamonds and gold
The house was awake, with shadows and monsters
The hallways, they echoed and groaned

Katharina:
Casey - Im Sanatorium bei Eleanor

Als die Tür hinter ihr ins Schloss fällt, zuckt Casey kurz zusammen. Sie hat eben erst erlebt, welche Kraft eine Fünfjährige entwickeln kann und auch wenn sich selbst als fitter einschätzt als Eleanor, verursacht es ihr Unbehagen, mit der jungen Frau und ihren unsichtbaren Tentakeln alleine zu sein. Aufmerksam lässt sie ihren Blick durch das Zimmer streifen, registriert die Schere, aber auch die Zeichnungen. Vielleicht kann die Kunst Eleanor tatsächlich helfen, einen neuen Anker im Leben zu finden? Noch bevor sie weiter darüber nachdenken kann, hört Casey Eleanors Worte, die sie augenblicklich ins Hier und Jetzt zurückbefördern.

"Die Zeit hier drinnen vergehrt wohl recht langsam?", antwortet Casey direkt, nachdem sie festgestellt hat, dass Eleanor Begrüßungsfloskeln offensichtlich keinen allzu großen Wert beimisst. Noch bevor Eleanor antworten kann, ergänzt sie jedoch mit deutlich weicherem Tonfall: "Es tut mir Leid, dass es nicht früher geklappt hat. Ich habe eine zeitlang Tag und Nacht damit verbracht, zu lesen und mehr über die Hintergründe unseres letzten Zusammentreffens herauszufinden. Ich nehme an, Sie können diese Faszination nachvollziehen?" Aufmerksam blickt Casey Eleanor an und zwingt sich, ihren Blick auf die Nase der jungen Frau zu richten, um sich nicht von den seltsamen Augen ablenken zu lassen.

Nachdem Eleanor geantwortet hat, blickt Casey in Richtung der Bilder. "Wenn Sie mich so sehr vermisst haben, warum zeigen diese Bilder dann nur Klinikpersonal?" Diesmal ist  es Casey, die versucht, in ihrer Stimme einen gespielten Vorwurf mitschwingen zu lassen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln