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Gute & böse Gottheiten/Staat, Gesellschaft & Religionen/Gottheit & Gläubige...

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Eismann:
Es ist für mich eher eine Mindsetfrage. Für die Azteken waren sie ja subjektiv real.

Und wenn es gute wie böse gibt: Wenn die nicht gerade in offener und aktiver Feindschaft gegeneinander stehen, warum dann nicht auf beiden Partys tanzen? Für die gute Ernte bei der guten Fruchtbarkeitsgöttin opfern und zum Schutz vor Ungeziefer, Überflutung oder Dürre bei dem fiesen Krampengott.
Am Ende ist es halt auch die Frage, wie die Götter jeweils zueinander stehen. Bilden Gut und Böse eine Einheit, oder sind sie sich spinnefeind und wenn man mit dem einen handelt, ist man beim anderen unten durch?

Doc-Byte:

--- Zitat von: Zed am 23.07.2024 | 00:32 ---...in welchem Verhältnis stehen die zueinander, und wie funktionieren Religionen in Eurem Setting?
--- Ende Zitat ---

Mein letztes (und bisher auch einziges) DIY Fantasysetting ist Jahre her, aber soweit ich mich erinnere, hab ich das da ziemlich offen gelassen bzw. keine real existierenden Götter gesetzt. Die übernatürlichen Kräfte der Priesterschaft war schlichtweg eine andere Form von Magieanwendung als die der Magier, basierte aber letztlich auf der selben Grundlage. - Wobei es in diesem Setting allerdings auch ein gut gehütetes Geheimnis war, dass potentiell jeder zum Magieanwender ausgebildet werden konnte, auch wenn natürlich manche mehr Begabung mitbekommen haben, als die meisten anderen. Aber grundsätzlich war es eine reine Frage des Wissens um die magischen Techniken... Zumindestens war das mal zu irgendeinem Zeitpunkt der Setting-Entwicklung so gesetzt, ob ich das später noch mal verändert habe, müsste ich nachlesen, aber das spielt ja auch keine Rolle in Bezug auf die Frage nach den Göttern in diesem Setting. -> Die gab es einfach nicht. (Dafür allerdings "Dämonen", aber anderes Thema.)

nobody@home:
"Zauberpriester" sind eh noch mal ein Stichwort für sich. Den D&D-Kleriker, der sich seine Zaubersprüche einfach täglich aus dem göttlichen Automaten zieht, sehe ich tatsächlich bestenfalls mit einem lachenden und einem weinenden Auge; da stelle ich persönlich die Beziehung zwischen Priester (oder gelegentlich auch sonstigem Anbeter) und seiner Lieblingsgottheit doch lieber auf eine etwas "normalere" Grundlage und lasse statt dessen solche Geistliche, die das wollen und mit ihrem jeweiligen Dogma vereinen können, einfach selber passende "weltliche" Magie erlernen. Wofür insbesondere größere Tempel, Klöster und dergleichen sowieso halbwegs passende Orte sind, denn meistens sammelt sich in denen im Lauf der Zeit schon auf ganz natürliche Weise so einiges an Wissen und Traditionen.

Feuersänger:

--- Zitat von: Eismann am 23.07.2024 | 18:05 ---Am Ende ist es halt auch die Frage, wie die Götter jeweils zueinander stehen. Bilden Gut und Böse eine Einheit, oder sind sie sich spinnefeind und wenn man mit dem einen handelt, ist man beim anderen unten durch?

--- Ende Zitat ---

Das ist jetzt insofern eine interessante Perspektive, als es für mich mit meiner Fantasy-Sozialisierung erstmal ganz selbstverständlich ist, dass Gute und Böse Götter sich meistens spinnefeind sind und ein Großteil ihres Engagements zum Ziel hat, der anderen Seite ans Bein zu pinkeln. Auch wenn nicht jeder mit jedem verbündet oder verfeindet ist.
Liest man zB ein Who-is-who der Götter von Faerun oder Golarion, stehen da in der Regel Einträge zu Verbündeten und Feinden, und wenn es da überhaupt Fälle von Freundschaften zwischen einer Guten und einer Bösen Gottheit geben sollte (mir fällt aus dem Stand keine ein), sind sie zumindest sehr selten. Selbst Geschwister sind da bittere Feinde, wenn sie in gegenüberliegenden Enden des Alignment-Pools stehen (zB Tymora und Beshaba).

Klar, es ist mitnichten ein Naturgesetz dass das in jedem Setting so sein _muss_. Aber gerade bei der absoluten Moralität der D&D-Kosmologie wäre es schon sehr strange, wenn das anders wäre. Ich sag mal so, wenn zwei Gottheiten gegeneinander Schach spielen mit Sterblichen als Figuren, aber dabei eigentlich befreundet sind und das wirklich nur als Spiel sehen -- dann ist keine dieser Gottheiten "Gut".

Mag was anderes sein, wenn man Gut und Böse als reine Team-Marker betrachtet, als wären es grüne und lila Schärpen. Aber das ist halt schon sehr platt und war auch nach meinem Verständnis niemals so gedacht, zumindest seit es das zweiachsige Gesinnungssystem gibt.

Eismann:
Sie könnten auch einfach zwei Seiten eines Prinzips sein. Werden und Vergehen, Wachstum und Verfall, Hitze und Kälte, Wetter und Unwetter etc. Teile, die sich vielleicht auch mal in den Haaren liegen, aber am Ende nicht ohne einander können.
Oder sie rangeln zwar miteinander, aber man wohnt halt trotzdem zusammen im Olymp.

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