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Schwammigkeit von Regeltexten - Fehler oder "notwendige Hintertür für Freiheit"?

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6:

--- Zitat von: Feuersänger am  6.08.2024 | 11:48 ---Aber hier hängt ihr euch an dem Begriff "schwammig" auf? Wie soll man es denn sonst bezeichnen? Zumal schon in der Antwort eine sehr, sagen wir, gesichtswahrende Begründung mitgegeben wird.

--- Ende Zitat ---
Als ich hänge mich nicht an dem Begriff auf, sondern daran dass Du zwei Alternativen hast, die kein Beziehung zueinander haben. (Vergleiche: "Geht Ihr gerne abends aus dem Haus oder ist der Ball eher blau?")

Eleazar:
Ich hatte keine Schwierigkeit, mir ein deutliches Bild von den beiden Alternativen zu machen. Und ich denke, es hängt nicht an dem Begriff "schwammig", sondern an dem Zusammenhang mit "Regeln". Regeln müssen einfach klar sein, sonst sind sie per se ziemlich nutzlos. Wie ein stumpfes Messer halt.

Und Regeln mit einem weiten Auslegungsspielraum bringen mir nichts, weil ich mich im Spiel a) eh auf eine konkrete, eindeutige Interpretation einigen muss, was immer Arbeit und Metadiskussionen erfordet. Und ich b) im Zweifelsfall mit der Gruppe selbst entscheide, welche Regel rausfliegt. Es bringt also doppelt nix.

Mangu:
Ich habe mich den "klaren Regeln" angeschlossen.

Dabei mag ich aber, wie auch schon einige andere sagten, eher kurzgefasste Regeln. Das dabei natürlich nicht jeder Spezialfall abgebildet werden kann ist klar. Da man im Rollenspiel aber sowieso immer seinen gesunden Menschenverstand benutzt, ist auch eine Interpetation dieser kurzen Regeln möglich.

Ich sehe sogar einen erheblichen Vorteil bei der Auslegung von kurzen und klaren Regeln, denn hier gibt es nicht auf Seite ganzweithinten, dritter Absatz noch eine Ausnahme der Ausnahme, die man evtl. dann nicht mit berücksichtigt hat.

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: 6 am  6.08.2024 | 11:20 ---Ich habe mir mal das zugrundeliegende Beispiel im Kontext angeschaut, weil ich ehrlich gesagt die Anfangsfrage nicht verstehe, bzw was mit "Schwammigkeit" gemeint ist.
Wenn ich das als Grundlage nehme, dann geht es wohl weniger um Präzision der Regeln sondern deren Balancing. Also wie präzise ist das Balancing der Regeln untereinander.
Unter der Prämisse muss ich sagen, dass ich eher selten mit stark optimierbaren Regelwerken noch zu tun habe. Ich möchte kreative Lösungen in der Fiktion und nicht den kreativen Einsatz von Regelfunktionen.

--- Ende Zitat ---

Nein, es geht um Präzision als Gegesatz zu Spielraum. In dem diskutierten Fall der Mage Hand um die Grenzen dessen, was sie kann.

Im Vergleich 3e - 5e kann die MH bei 5e deutlich mehr, vorher konnte sie nur Objekte bis zu einem Maximalgewicht hochheben und bewegen. Jetzt kann sie "manipulate an object". Leider wird nicht erklärt, was darunter zu verstehen ist. Anhand der anderen Beispiele versucht man es dann herzuleiten, was aber eben sehr viel Spielraum lässt.

Ein Beispiel aus meiner Runde ist Wall of Force. 5e: Nothing can physically pass through the wall. ... The wall also extends into the Ethereal Plane, blocking ethereal travel through the wall.
Kein Wort zu erwartbaren Dingen wie Licht, Energie, Magie, Odemwaffen, ...

3e:  Breath weapons and spells cannot pass through the wall in either direction, although dimension door, teleport, and similar effects can bypass the barrier. It blocks ethereal creatures as well as material ones (though ethereal creatures can usually get around the wall by floating under or over it through material floors and ceilings). Gaze attacks can operate through a wall of force.

3e ist hier deutlich präziser bezüglich der relevanten Spielinhalte.

JollyOrc:
es gibt da doch zwei Achsen:

Präzise vs. Schwammig

und

Offen vs. eng-umrissen

Präzise bedeutet, dass ich nicht fragen muss "und was bedeutet das jetzt?". Ich weiß also Dinge wie Reichweite, mechanische Wirkung, Dauer, etc.

Schwammig bedeutet, dass ich nicht aus der Beschreibung ablesen kann, ob es z.B. Friendly Fire bei einem Feuerball gibt, oder was genau mit "Kreatur" gemeint ist.

Offene Beschreibungen wiederum erlaubt mir, die Regel oder den Zauber kreativ einzusetzen. Offene Formulierungen fördern kreatives Spiel, neue Kombinationen und Unvorhergesehenes.

Eng-umrissene Beschreibungen grenzen das ein, verhindern aber ggfs. auch Dinge, welche das Spiel aus der Balance bringen. Sie verbieten Hartholzharnische, aber begrenzen eben auch den Möglichkeitsraum.

Ich persönlich will präzise und offene Regeln.

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