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Schwammigkeit von Regeltexten - Fehler oder "notwendige Hintertür für Freiheit"?

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6:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  6.08.2024 | 12:47 ---Nein, es geht um Präzision als Gegesatz zu Spielraum. In dem diskutierten Fall der Mage Hand um die Grenzen dessen, was sie kann.

Im Vergleich 3e - 5e kann die MH bei 5e deutlich mehr, vorher konnte sie nur Objekte bis zu einem Maximalgewicht hochheben und bewegen. Jetzt kann sie "manipulate an object". Leider wird nicht erklärt, was darunter zu verstehen ist. Anhand der anderen Beispiele versucht man es dann herzuleiten, was aber eben sehr viel Spielraum lässt.

Ein Beispiel aus meiner Runde ist Wall of Force. 5e: Nothing can physically pass through the wall. ... The wall also extends into the Ethereal Plane, blocking ethereal travel through the wall.
Kein Wort zu erwartbaren Dingen wie Licht, Energie, Magie, Odemwaffen, ...

3e:  Breath weapons and spells cannot pass through the wall in either direction, although dimension door, teleport, and similar effects can bypass the barrier. It blocks ethereal creatures as well as material ones (though ethereal creatures can usually get around the wall by floating under or over it through material floors and ceilings). Gaze attacks can operate through a wall of force.

3e ist hier deutlich präziser bezüglich der relevanten Spielinhalte.

--- Ende Zitat ---
Und genau das ist diese Regelbalance, die ich meine. Du befürchtest durch die schwammigeren Erklärung als SL, dass der Spieler diese Schwammigkeit ausnutzt, um damit sich eine Du-Kommst-Aus-Allen-Gefängnissen-Frei-Karte freiwillig oder unfreiwillig erkauft. Die ganzen Abgrenzungen sind dafür gedacht, um diese Fähigkeit einzugrenzen oder auszubalamcieren.
Das ist nichts schlechtes, aber die Alternative dazu hat absolut gar nichts mit Hintertür für kreativer Freiheit oder sowas zu tun.
Wie gesagt "Geht Ihr gerne Abends aus oder ist der Ball eher blau?"

Sashael:

--- Zitat von: 6 am  6.08.2024 | 13:59 ---Wie gesagt "Geht Ihr gerne Abends aus oder ist der Ball eher blau?"

--- Ende Zitat ---
Die Slayer-Spiele sind deutlich weniger detailliert als D&D und man ist von vornherein dazu angehalten, sich kreative Lösungen für kreative Aktionen der Spieler zu überlegen. Also genau das, wie die Fragestellung formuliert ist.

Deine Umformung der Frage geht da imho mehrere Kilometer am Punkt vorbei.

6:

--- Zitat von: Sashael am  6.08.2024 | 14:08 ---Die Slayer-Spiele sind deutlich weniger detailliert als D&D und man ist von vornherein dazu angehalten, sich kreative Lösungen für kreative Aktionen der Spieler zu überlegen. Also genau das, wie die Fragestellung formuliert ist.

Deine Umformung der Frage geht da imho mehrere Kilometer am Punkt vorbei.

--- Ende Zitat ---
Präzise Regeln müssen nicht besonders detailliert sein. Abgesehen davon denke ich mal, dass Du auch bei D&D durch den kreativen Einsatz von Skills belohnt wirst (mit samt präzisen Regeln wie die entsprechende Probe gewürfelt werden muss).
Oder haben sie die Skills wieder abgeschafft?

First Orko:

--- Zitat von: Zed am  5.08.2024 | 22:54 ---Beim letzten Zitat geht es darum, was mit "Mage Hand" alles möglich ist und was nicht, und dass die 5E-Regeln hier nicht deutlich (genug?) sind.

--- Ende Zitat ---

Ohne den Fall zu kennen oder mich für die Details überhaupt zu interessieren: Solche Fragen (Auslegung von Regeln) sind oftmals Ausdruck eines Aufeinandertreffens von unterschiedlichen Spielweisen, die unabhängig von Regeln existieren. Da ist zum einen der von den Regeln ausgehende Ansatz, der die Anwendung der Regeln auch und zuvorderst als intellektuelle Herausforderung sieht: Wie komme ich mit einem gegebenen Regelsatz an ein Ziel, welche Synergien kann ich im Zusammenwirken diverser Regeln entdecken und nutzen usw. Die kreative Anwendung steht hintendran und ist nur "Farbe", denn was passiert ist idealerweise schon möglichst exakt vorgeben.

Dem gegenüber steht die Forderung, dass Regeln die Kreativität stützen und als Zufallselement die Unwägbarkeit der Spielwelt und Charakterkompetenzen abbildet - aber mehr auch nicht. Das erfordert freiere Regelsätze, die eine viel höhere Ausgestaltung ermöglicht. Mage Hand könnte in einem solchen System zum Beispiel wahlweise als magischer Ersatzhand eines einarmigen SC dienen, eine gigantische Steinfaust sein, die den Boden erschüttert oder eine winzige Hand, die das Innere eines Schlosses zertrümmert. Die Freiheit wird damit "erkauft" dass regelseitig deutlich gröber ausdifferenziert wird (zum Beispiel mach "Mage Hand" genau wie jede andere Nahkampfwaffe genau 1 Schaden, egal welcher Art die Waffe ist).

Das Problem ist nicht damit zu lösen, das Regeln schwammig geschrieben sind - das erzeugt in solchen Fällen sogar unnötiges Konfliktpotential, weil so getan wird, als würde eine so geschriebene Regel beiden o.g. Spielweisen gerecht werden. Das ist aber nicht so: Sie wird keiner der Spielweisen gerecht und ist einfach schlecht geschrieben, wenn sie so viel Diskussionspotential hat!

Regeln müssen präzise formuliert sein, egal wie komplex oder einfach das System ist! Das bedeutet natürlich, dass die Autor·innen (a) ihr System auch mit einem eindeutigen Spielfokus designt haben und (b) dieses Design auch verstanden und verinnerlicht haben.

Und wie sehr das bei D&D5 der Fall ist, mögen Andere eher einschätzen :-X

Ainor:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am  6.08.2024 | 12:47 ---Im Vergleich 3e - 5e kann die MH bei 5e deutlich mehr, vorher konnte sie nur Objekte bis zu einem Maximalgewicht hochheben und bewegen.

--- Ende Zitat ---

Für 3E: move an object. Kann ich es auch kippen? Kann ich einen Schlüssel drehen? Ist mindestens genauso unklar.


--- Zitat von: Tudor the Traveller am  6.08.2024 | 12:47 ---Ein Beispiel aus meiner Runde ist Wall of Force. 5e: Nothing can physically pass through the wall. ... The wall also extends into the Ethereal Plane, blocking ethereal travel through the wall.
Kein Wort zu erwartbaren Dingen wie Licht, Energie, Magie, Odemwaffen, ...

--- Ende Zitat ---

Dass eine unsichtbare Wand kein Licht aufhält ist irgendwie klar. Und dass Wände Sprüche blockieren steht im Spielerhandbuch.
Das einzige was vielleicht nicht 100% wasserdicht formuliert ist ist dass das auch für Odemwaffen gilt, aber irgendwie sehe ich nicht dass es da grosse Unklarheit gibt. Was anderes wäre Forcecage, wo 3E erklärt dass Pfeile da durchpassen, 5E aber nicht.

Andererseits ist 5E teilweise präziser wann genau dauerhafte Effekte angewendet werden und wie oft (z.B. Feuerwand), und etliche unklare Effekte, z.B. "Any creature that takes damage from this spell must also succeed on a Reflex save" (nicht klar wie oft das angewendet wird) bei Spike growth sind geändert. Insofern glaube ich nicht dass 3E konstant klarer formuliert ist.

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