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Kalender und Zeitrechnungen in fremden Welten

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Antariuk:
Ich scheue mich auch, komplizierte Kalender in Fantasywelten lernen zu müssen, vor allem, wenn Mondphasen oder sowas noch Auswirkungen auf Spielmechaniken haben. In Eberron habe ich früher gern das offizielle Kalender-Tool genutzt um zu wissen, welche Ebenen gerade nah oder fern sind und Auswirkungen haben.

Aber ich stimme Feuersänger zu, unseren heutigen Kalender direkt zu übernehmen nagt gewaltig an Immersion. Ich versuche es deshalb einfach zu halten und habe aktuell zum Beispiel einen Kalender für eine Oldschool-Runde gebaut mit 365 Tagen pro Jahr und 12 Monaten mit je 30 Tage (mit fünf Tagen pro Woche), sowie insgesamt fünf besonderen Feiertagen zwischen den Monaten. Da muss keiner allzu lange herumrechnen und es hat genug vertraute Ansätze, um Verwirrung kleinzuhalten.

Für eine seit Jahren in Arbeit befindliche Welt, die zu 90 Prozent gebundene Rotation hat (die bewohnbare Zone zwischen Tag- und Nachtseite "wandert" also über die Planetenüberfläche), da ist es freilich kniffeliger. Denn wenn dein Leben lang die Sonne permanent in einer Spätnachmittagsposition kurz überm Horizont scheint, und Monde/Sterne dank atmosphärischer Verhüllung nur sehr eingeschränkt messbar sind, wie misst du dann Zeit? Selbst bei meinem gewählten Science Fantasy Ansatz wird das schwer, und wenn man mal drüber nachdenkt wie sehr Zeitmessung in irgendeiner Form in unserem Denken und in unserer Sprache verankert sind, da kommt man schon ins Grübeln...  >;D

1of3:

--- Zitat von: Antariuk am 19.12.2024 | 12:57 ---für eine Oldschool-Runde gebaut mit 365 Tagen pro Jahr und 12 Monaten mit je 30 Tage (mit fünf Tagen pro Woche), sowie insgesamt fünf besonderen Feiertagen zwischen den Monaten.

--- Ende Zitat ---

Also das ägyptische Modell.

Was auch gut geht, ist 13*28 = 364. Bleibt einer übrig und man kann die Woche auf 7 Tage lassen. Gemessen an unserem Mond ist 28 auch ungefähr in der Mitte zwischen siderisch (27,3... Tagen) und synodisch (29,5... Tagen).

Feuersänger:
Hmmh 13 Monate hätten halt in einem Jahreszeitenklima das Problem, dass sie sich nicht gleichmäßig teilen lassen. Das mag also für Altägypten gepasst haben, da sich deren Jahreszyklus ja an der Nilschwemme ausrichtete und gut. Will man hingegen 4 Jahreszeiten haben die durch die Achsneigung des Planeten ausgelöst werden, wird es unbequem.

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am 19.12.2024 | 16:03 ---Hmmh 13 Monate hätten halt in einem Jahreszeitenklima das Problem, dass sie sich nicht gleichmäßig teilen lassen. Das mag also für Altägypten gepasst haben, da sich deren Jahreszyklus ja an der Nilschwemme ausrichtete und gut. Will man hingegen 4 Jahreszeiten haben die durch die Achsneigung des Planeten ausgelöst werden, wird es unbequem.

--- Ende Zitat ---

...und mit aus solchen Gründen haben wir halt unseren modernen krummen Kalender mit manchen Monaten zu dreißig und anderen zu einunddreißig Tagen, dem Februar als Extrasonderfall, und dann noch der Schaltjahrrechnerei obendrauf überhaupt nur. Auch bei uns schon müssen die Kalenderbastler aus der schnöden Wirklichkeit das Beste machen, was sie können, und nicht umgekehrt die Wirklichkeit sich nach ihren frommen Wünschen richten. :)

Wieviele Jahreszeiten eine bestimmte Welt konkret braucht, ist ohnehin noch mal so eine eigene Frage. Wir sind halt rein kulturell Frühling, Sommer, Herbst und Winter gewöhnt, aber das muß nicht mal unbedingt für alle Kulturen Sinn ergeben, die nicht gerade in Europa zu Hause sind...geschweige denn solche in einer imaginären Fantasywelt, die vielleicht nicht mal als sich drehender Kartoffeloid einen freischwebenden Fusionsreaktor umkreist, sondern beispielsweise auch ganz klassisch flach sein mag und an deren Himmel Sonne und Mond vielleicht tatsächlich einfach nur mehr oder weniger göttliche "Himmelslampen" darstellen.

Feuersänger:
Mir fiel dazu auch noch ein SF-Roman ein, der teilweise auf einem Planeten spielt, auf dem ein lokales Jahr mehrere Erdjahre lang ist, und die Unterschiede zwischen Sommer und Winter so extrem sind, dass die Kolonisten im "Frühling" alles, wirklich alles einpacken und sich auf einen monatelangen Trek in andere Klimazonen begeben, damit sie im Sommer nicht gegrillt werden.
(Ein nettes Colour-Detail war dann noch, dass sie ihre Maschinen komplett mit Gold überzogen, als Korrosionsschutz, weil Gold auf dem Planeten reichlich vorhanden und sonst zu nix zu gebrauchen war...)

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