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Kalender und Zeitrechnungen in fremden Welten

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1of3:

--- Zitat von: nobody@home am 19.12.2024 | 16:50 ---...und mit aus solchen Gründen haben wir halt unseren modernen krummen Kalender mit manchen Monaten zu dreißig und anderen zu einunddreißig Tagen, dem Februar als Extrasonderfall

--- Ende Zitat ---

Gut, das ist natürlich ein Resultat von religiösen Befindlichkeiten zum Ausgang der römischen Republik + Pfadabhängigkeit. Das römische Jahr endete im Februar. Wenn man den länger macht, passt die Abfolge der Feiertage beim Jahresübergang nicht mehr.

Wenn man sich den indischen Nationalkalender anguckt, hat der auch Monate zu 30 und 31 Tagen, aber die 31er so gelegt, wo die Erde von der Sonne weiter entfernt und damit langsamer untwerwegs ist.

nobody@home:
Wobei mir mittlerweile ein wenig die Frage durch den Kopf geht, wieviele Monde unsere Welt eigentlich haben soll. Denn ganz ohne fliegt das Konzept von "Monaten" und "Wochen" (die sich ja bei uns grob überhaupt erst am Mondzyklus orientieren -- ca. eine Phase pro Woche und ein kompletter Durchlauf pro Monat) ein wenig aus dem Fenster, so daß sich bei unseren Zeiteinheiten zwischen "Tag" und "Jahr" potentiell eine gehörige Lücke ohne "natürliche" Zwischenschritte auftut, und bei zweien oder mehr ergibt sich zumindest noch die Frage, welche davon die einzelnen Spielweltkulturen eigentlich für wie wichtig halten (müssen ja nicht alle überall die gleichen Rollen spielen). Natürlich kann ich da im Zweifel sagen, daß eben nur ein Mond so richtig den Himmel dominiert, die anderen ihm gegenüber verblassen, und sich die Sache dadurch im Wesentlichen wieder auf das vertraute Mutter-Erde-Szenario reduzieren läßt...aber das fühlt sich für mich ein wenig nach einem billigen Trick an, um sich aus dem selbst überhaupt erst eingebrockten Schlamassel wieder herauszumogeln.

Feuersänger:
Wenn ein Planet mehrere Monde hat, sind die Umlaufbahnen benachbarter Monde meist resonant, d.h. ihre Umlaufzeiten haben ein festes Verhältnis wie etwa 1:2:4 oder 2:3. Das muss also einem Monatskalender überhaupt nicht im Weg stehen, sondern könnte zB trefflich erklären, warum ein Monat aus 4 Wochen besteht oder was auch immer. Es gibt in unserem Sonnensystem sogar so lustige Späße wie Monde, die ihre Umlaufbahnen regelmäßig miteinander durchtauschen.

Dass die sich daraus ergebenden Kalendereinheiten dann in den Sprachen dieser Welten nicht wörtlich "Monat" heissen werden: geschenkt! Die Übersetzungen könnten zB soviel bedeuten wie "Großer Monat", "Kleiner Monat" usw.

Etwas kniffliger wird es allerdings, wenn die zu bespielende Welt _selber_ ein Mond ist, z.B. eines Gasriesen, etwa wie Yavin oder Endor. Dieses Bild finde ich aus weltenbauerischer Sicht sehr reizvoll -- man stelle sich vor, der Himmel über einem wird von so einer Art Saturn dominiert, das säh doch geil aus.
Allein: Monde haben meist eine gebundene Rotation. Es wird also die Hälfte des Planeten _immer_ den Mutterplaneten sehen und die andere Hälfte _nie_. Und ein "Tag", also im Sinne von Tageslichtzyklus vom Zentralgestirn, wird halt durch die Umlaufzeit um den Planeten definiert. Wäre zB unser Erdenmond eine bewohnte Welt, wäre ein Tag dort etwa 2.5 Millionen Sekunden lang (29 Erdtage). Allerdings umläuft zB der Mimas den Saturn an ziemlich genau einem Erdtag, da müsste man sich also nicht so sehr umstellen.
Aber auf solchen Mondwelten wird es wohl tatsächlich keine "Monate" in dem Sinne geben, aber irgendwelche anderen Intervalle lassen sich sicherlich finden.

elbendream:
Ich glaub, sowas ist große Geschmackssache für Spielleiter und Spieler. Am besten hilft wohl wirklich etwas auszudrucken, was man sich vorher überlegt hat und es ähnlich zu unserer Welt zu machen. Soll aber natürlich auch keine Varianten ausschließen.

Ich mein, man kann sich persönlich auch überlegen, wie die unterschiedlichen Rassen geritten rechnen könnten und das dann zusammentragen. Es stellt sich wohl wirklich hier die Frage eher was dieser Zeit Kalender bringt.

Ich bin persönlich ein großer Fan von selbst erstellten Sachen, die sich nicht so sehr an unserer irdischen Ordnung gerichtet, einfach aus dem Grund, dass sich dann wirklich nach was anderem anfühlt.  ^-^

nobody@home:

--- Zitat von: elbendream am  8.01.2025 | 15:57 ---Ich bin persönlich ein großer Fan von selbst erstellten Sachen, die sich nicht so sehr an unserer irdischen Ordnung gerichtet, einfach aus dem Grund, dass sich dann wirklich nach was anderem anfühlt.  ^-^
--- Ende Zitat ---

Hat für mich was, weil es natürlich irgendwann nach Humbug klingt, daß eine Fantasywelt sich in allen möglichen anderen Punkten von der Realität unterscheiden soll, nur gerade in dieser einen nicht. Nur, die Spieler und Spielleitung am konkreten Tisch müssen halt auch bereit sein, mitzuziehen...

...und auf der dritten Seite steht dann ggf. wieder die Frage, wie oft die genaue Zeitrechnung auch schon in mehr oder weniger "irdischen" Kampagnen überhaupt wirklich wichtig wird. Wie viel hängt bei einem Abenteuer, das nicht gerade ein ganz bestimmtes Datum wie beispielsweise Weihnachten direkt als Aufhänger nehmen will, denn nun konkret davon ab, wann genau im Jahr man es verortet? "Es ist Jahreszeit X" mag ja noch sinnvoll sein, um einen Anhaltspunkt fürs Wetter und passende Alltagsaktivitäten zu haben, aber kleinteiliger als das? :think:

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