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Kalender und Zeitrechnungen in fremden Welten
nobody@home:
--- Zitat von: manbehind am 10.01.2025 | 14:52 ---Warum? Sowohl in Tharun als auch dem Hollow Earth Expedition RPG gibt's eine Sonne, die im Zentrum der jeweiligen Welt steht. Aus dieser Prämisse lassen sich gewisse Fragen ableiten, die beantwortet werden können.
Grundsätzlich gibt es in bestimmten Welten nicht einfach "Zeitrechnungen", sondern Bewohner, die eventuell aus bestimmten Gründen Methoden der Zeitmessung erfinden. Auch daraus lassen sich wieder Fragen ableiten, die ebenfalls beantwortet werden können.
--- Ende Zitat ---
Die Innenseite von Hohl- oder Ringwelten ist in der Tat noch mal ein Thema für sich. Als Settingdesigner kann man sich da im Prinzip Tricks einfallen lassen, um Tag und Nacht künstlich hineinzubringen (etwa, indem die Sonne selbst regelmäßig heller und dunkler wird oder man zwischen ihr und der "Oberfläche" irgendwelche Dinge anbringt, die im passenden Rhythmus geeignete Schatten werfen)...oder man läßt es und hat eben ewigen Mittag überall (schließlich steht die Sonne so oder so ständig im Zenit), und dann müssen sich die Lebensformen und Kulturen halt entsprechend anpassen. Dann gibt's vielleicht anstelle des "Tages" als natürliche Grundeinheit den "Schlaf", anhand dessen man sich erst mal grob formlos orientieren kann und der sich dann im Lauf der Geschichte formeller erfassen, standardisieren, unterteilen, multiplizieren und so weiter läßt.
Über die Physik eines solchen Settings allzu genau nachzudenken, lohnt sich übrigens vermutlich schon allein aufgrund der Tatsache nicht, daß ein wie auch immer entstandener realer planetengroßer Hohlkörper schon seiner eigenen Schwerkraft gegenüber ziemlich anfällig und bestrebt wäre, bei jeder Gelegenheit in sich zusammenzubrechen und einen energetisch günstigeren mehr oder weniger soliden Klumpen um sein ehemaliges Zentrum herum zu bilden. Da braucht's schon ein paar ziemlich hochstufige Zauberingenieure, um so eine Welt erst einmal überhaupt zu bauen (denn die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich einfach mal so natürlich formt, dürfte schon recht nahe an der Null liegen) und dann dafür zu sorgen, daß sie auch hält. :)
Paßwächter:
--- Zitat von: Feuersänger am 10.01.2025 | 00:56 ---Aber das ist doch völliger Quatsch! Das ist doch als ob...
--- Ende Zitat ---
Ich belasse es hier mal bei einem schlichten Nein.
--- Zitat ---Okay Reality Check: genau genommen könnte sich auf so einem Planeten evolutionär überhaupt kein Leben entwickeln
--- Ende Zitat ---
Beleg?
Wir haben genau eine Stichprobe mit n = 1. Ich würde mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
--- Zitat ---Ganz besonders nicht wenn alle biologischen Prozesse um den Faktor 80 verlangsamt ablaufen sollen, aus welchem Grund auch immer.
--- Ende Zitat ---
Aus welchem Grund? Ich darf zitieren:
--- Zitat von: Feuersänger am 8.01.2025 | 16:50 ---
Habe ich ihr eine ganze Latte von Konsequenzen aufgelistet, unter anderem dass dann ein lokales Jahr ca 80 Erdjahren entsprechen müsste
--- Ende Zitat ---
Da kommt die Zahl erstmals vor. Alles spätere bezieht sich darauf.
--- Zitat ---Vor allem kann ich auch in diesem Szenario nicht nachvollziehen, wozu das gut sein soll, weil es ja dann innerhalb dieser Welt für den Betrachter (vulgo Spieler) überhaupt keine Anhaltspunkte gibt, dass sich dort alles um Faktor 80 langsamer entfaltet als zB auf der Erde.
--- Ende Zitat ---
Ja. Genau das ist der Punkt. Setzungen außerhalb der Stichprobe bedingen keine Abweichung von der "Normalität". Wenn die Bedingungen andere sind, ist "normal" anders - was aber halt nicht erzwingt, daß es nicht im Effekt erstaunlich ähnlich "wie bei uns" zugeht.
--- Zitat von: Galatea am 10.01.2025 | 01:23 ---"Nichtirdische Menschen" ist an und für sich schon ein Oxymoron.
Menschen haben sich auf der Erde aufgrund der hiesigen Bedingungen exakt so entwickelt. Keine gleichen Bedingungen -> keine Menschen.
--- Ende Zitat ---
Stimmt. Aber bei meinen Versuchen, in einer Fiktion ohne Menschen auszukommen, bin ich nicht sehr weit gekommen. Exakter wäre "Wesen, die in der fiktiven Welt die Rolle von Menschen einnehmen", aber das jedesmal mit Copy&Paste einzufügen ist doch sehr sperrig. Es sind keine Menschen. Aber wenn wir uns denken wollen, wie es da wäre, dann denken wir als Menschen. Und es schaffen nur wenige, aus diesem Gefängnis herauszukommen.
Darum werden ja Zwerge, Vulkanier, Elfen, Klingonen etc. zu (teils defizitären, teils stellenweise überzeichneten) Menschen. Wir können uns vorstellen, daß etwas fehlt oder in größerer Quantität da ist. Aber die große Masse von uns kann sich offenbar nicht vorstellen, was hinzukommen könnte. Schon strikt in der Perspektive eines anderen Säugetieres zu bleiben ist kompliziert. Selbst Tiere, die als Identifikationsfiguren auftauchen, werden effektiv "Wesen, die in der fiktiven Welt die Rolle von Menschen einnehmen". Und wenn "Götter" als Identifikationsfiguren auftauchen, was passiert? Sie werden "Wesen, die in der fiktiven Welt die Rolle von Menschen einnehmen".
Ich habe mich daraufhin für's erste davon verabschiedet, "keine Menschen" haben zu wollen. Irgendwer schlüpft zwangsläufig in die Lage von "Wesen, die in der fiktiven Welt die Rolle von Menschen einnehmen". Dann kann ich sie auch Menschen nennen und nur in dem Maße an ihnen "herumschrauben", in dem ich auch an ihrer Umgebung "herumschraube".
manbehind:
--- Zitat von: unicum am 10.01.2025 | 15:07 ---Warum? Mein Anspruch daran das es mit möglichst wenig fremdartiger Physik funktioniert.
Und ich kenne werder das eine noch das andere,...
Wenn - Tagein Tagaus ständig die Sonne am Himmel steht hat das Probleme die man irgendwie erklären muss. und das "Its Magic" als Lösung fand ich nicht gar so prickelnd.
Klar hatte ich Lösungsansätze, etwa das "die Sonne" sich dreht und auf einer Seite schwarz ist. Klima hatte ich angedacht das "die Sonne" entweder ein Ovaloid ist oder um den Mittelpunkt der Hohlwelt "eiert". Wirklich zufrieden war ich nie damit.
--- Ende Zitat ---
Womit du nun genau Probleme hattest, wurde aus deinem Beitrag nicht klar.
Es gibt erstmal nur das Problem der Erklärung, wie die Sonne "festgemacht" ist. In einem Fantasysetting muss man das nicht erklären, sondern kann problemlos mit der Prämisse arbeiten, dass das geht. In SF-Settings ist das genau so; auch in einem Perry Rhodan-Roman gibt's eine Hohlwelt. Weder in der Fantasy noch in SF-Settings wird man letztlich Erklärungen in termini gegenwärtiger irdischer Physik geben, sondern wird - zumindest in der SF - die Existenz von Technologien postulieren, die das können, und darauf aufbauend Pseudo-Erklärungen geben. Imo arbeitet z. B. Star Trek nicht anders.
Den Anspruch, in termini irdischer Physik bestimmte Probleme und ihre Lösungen zu definieren, halte ich weder für zielführend noch für realisierbar.
Aber wie die Sonne festgemacht ist, ist ein eigenständiger Problemkreis, der nichts damit zu tun hat, wie dort Zeit gemessen werden kann.
unicum:
--- Zitat von: Aedin Madasohn am 10.01.2025 | 15:24 ---Klar hatte ich Lösungsansätze, etwa das "die Sonne" sich dreht und auf einer Seite schwarz ist. Klima hatte ich angedacht das "die Sonne" entweder ein Ovaloid ist oder um den Mittelpunkt der Hohlwelt "eiert". Wirklich zufrieden war ich nie damit
die Sonne ist in Wahrheit das verbleibene eine Auge des Chaosdrachens, welcher statt Flamenatmen den "sengenden Blick" hat.
- wie er das andere Augen verloren hat und warum er jetzt angekettet in annehmbarer Entfernung zur bewohnten Welt ist: siehe Mythologie der ersten Dinge -
und wenn er blinzelnd ist es halt Nacht. Verhältnis von Licht und Nacht liegen in der besonderen drachischen Anatomie begründet und sind X zu Z und "magic"
Besondernheiten der Hohlwelt lassen sich als birnenförmiger Hohlraum mit Rosette am schmalen Ende für das drachische Guckloch definieren, dementsprechend gibt es "besser" und "schlechter" ausgeleuchtete Areal in der Birnenkurve.
aber irgendwie sind die 4 Elefanten,die beim Durchgang der Sonne unter der Scheibenwelt rechtzeitig die Beine heben müssen, einfacher in der Darstellung
--- Ende Zitat ---
Ich schrieb: "Mein Anspruch daran das es mit möglichst wenig fremdartiger Physik funktioniert." und dann kommst du mit sowas,...
Nur mal soviel: Newtonische Physik funktioniert recht Problemlos.
Galatea:
--- Zitat von: unicum am 10.01.2025 | 14:20 ---Ich hab mir mal Gedanken gemacht über Wetter/Klima/Jahreszeiten und daran abgeleitet auch Zeitrechnung in einer hohlwelt, alternativ würde SF es als Dyson Shhäre bezeichnen.
Das ist auch etwas "strange" wirklich zu einem zufriedenstellendem Ergebniss bin ich nicht gekommen,... Es kommt dann zu oft "Es ist Magie" oder "Es ist high Tech"
--- Ende Zitat ---
In einer Hohlwelt/Dysonsphäre gibt es keine Jahreszeiten, weil die immer gleich weit von ihrem Stern entfernt ist.
Eine Sphäre die um ihren Zentralstern eiert wäre ECHT schlecht und würde sehr wahscheinlich von den dabei enstehenden Kräften auseinandergerissen.
Theroetisch möglich wäre eine zweite kleinere Sphäre einzufügen, die zu etwa zwei Dritteln transparent ist. Wenn man das richtig angeht (wärmeleitende Sterben, die die Hitze vom nicht-transpareten Teil in den durchsichtigen Teil verteilen), könnte das funktionieren, ohne dass die hitzebedingte Materialausdehnung im nicht-transparenten Teil das Ding auseinanderreißt.
Die Frage ist halt warum sich jemand solche Mühe machen würde, aber mal ganz ehrlich, wenn das eine verschollene/ausgestorbene Forerunner-Zvilisation war, dann kann man eh nur vermuten, was die sich dabei gedacht haben (und vielleicht ware es auch einfach nur "weil wir's können").
Das würde auch den Zugang zum Zentralstern blockieren und sicher Nährboden für allerhand irrwitzige Theorien liefern (die Vorläuferzivilisation ist nicht weg, sie hat nur ihre körperliche Existenz überwunden und die leben jetzt als Energiewesen in der Heliosphäre des Sterns - die Sonneneruptionen entstehen immer dann, wenn diese gottgleichen Wesen miteinander kämpfen, etc.).
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