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Umgang mit organisatorische Halbwertszeit
YY:
--- Zitat von: Weltengeist am 8.02.2025 | 15:07 ---Tatsächlich grenzt meine persönliche Lösung inzwischen eher an Resignation: Ich überlege gerade ernsthaft, eine große Kampagne als Solo-Spiel zu betreiben und für die Tischrunden nur noch episodenhafte Geschichten zu leiten.
--- Ende Zitat ---
So ähnlich halte ich es bereits. Den obskuren Kram, für den ich schon keine Spieler für eine regelmäßige Runde finde und den ich erst recht nicht irgendwo mitspielen kann, betreibe ich alleine und dafür bin ich dann auf Cons, Treffen und in sonstigen Präsenzrunden gerne ein Stück weit Dienstleistungs-SL.
gilborn:
Bei uns ist es eigentlich kein Problem, das meiste wurde schon genannt, aber ich liste es mal priorisiert auf (die Priorisierung ist mMn enorm wichtig):
* Suche Spieler, die zuverlässig sind. Das bedeutet konkret, die dem Rollenspiel den gleichen Stellenwert zuschreiben wir du (In meinem Beispiel sind "erlaubte" Absage*: Krankheits- bzw. Arztgeschichten, Geburtstagsfeiern, Familienfeiern, Urlaub, Arbeit / Schulvorbereitung, die Frequenz ist 1x pro Woche 4 Stunden)
* Suche Spieler, die auch deine Freunde sein könnten (wenn du länger mit ihnen spielst, werden sie es auch)
* Suche Spieler, die ein ähnlicher Typ Rollenspieler sind wie du bist (Buttkicker, Storyteller, ORS, ARS, Sandbox, Railroad oder irgendwas dazwischen)
Bei den erlaubten Absagen finden sich viele Dinge die bevorzugt am Wochendende sind, deshalb spielen wir fest gesetzt jeden Mittwoch ab 18:30.
Der Turnus von 1x pro Woche ist super. Fällt mal eine Runde aus, und die Motivation als SL ist nicht gleich weg wie von Weltengeist beschrieben.
Ich vermute, es hilft auch, die Runde vor Ort abzuhalten. Die Hemmschwelle Online abzusagen dürfte kleiner sein (aber ich weiß es nicht sicher, ich spiele nicht Online).
sir_paul:
--- Zitat von: Rorschachhamster am 4.02.2025 | 12:30 ---Fester Tag jede Woche (Abends drei Stunden ist machbar). Kann man sich dran orientieren, dann kommt wer kann, und Familie und Arbeit wissen bescheid. :)
Und wenn jemand nicht kann, wird die Abwesenheit im Spiel ignoriert, der Charakter ist halt nicht da, ohne nötige Erklärung (Manchmal sowas wie der paßt auf die Pferde auf... ;)) Ist halt so. Im Moment bei der Stadtkampagne auch in Game sowieso egal. ;D
Und bei 8 Spielern geht das auch. Problem ist eher wenn alle da sind. ~;D
--- Ende Zitat ---
So halten wir das auch. Zusätzlich wird online gespielt, dann fällt auch noch die Anfahrt weg.
schneeland:
--- Zitat von: gilborn am 8.02.2025 | 20:57 ---Ich vermute, es hilft auch, die Runde vor Ort abzuhalten. Die Hemmschwelle Online abzusagen dürfte kleiner sein (aber ich weiß es nicht sicher, ich spiele nicht Online).
--- Ende Zitat ---
Da kurz eingehakt: das könnte man annehmen, entspricht aber nicht meiner Erfahrung. Im Gegenteil: während in meiner letzten Tischrunde (2019) der bekannte "Tod durch Terminfindung" eingetreten ist, haben wir es in den später entstandenen Online-Runden einigermaßen zügig geschafft, uns auf einen regelmäßigen Termin zu einigen. Dabei hilft natürlich, dass 2.5 - 3h am Abend unter der Woche deutlich einfacher zu bewerkstelligen sind als der Kampf um die Zeitslots am Wochenende (Freitagabend eingeschlossen), wo Rollenspiel zumindest über die Gruppe gerechnet oft mit zahlreichen anderen Aktivitäten konkurriert.
Für mich persönlich ist der Schritt zum Online-Spiel der vermutlich wichtigste Faktor, warum ich heute noch aktiv spiele. Das liegt sicher auch ein Stück daran, dass ich, wie flaschengeist, in meinem Leben schon ein paar größere Umzüge gemacht habe, was jedes Mal auch das Ende von spezifischen Tischrunden bedeutete.
Nachdem hier schon angeklungen ist, dass Online für manche Leute überhaupt nicht funktioniert, lässt sich das m.E. ganz gut als weitere Dimension der Gruppenkompatibilität auffassen - wobei speziell fürs Online-Spiel ggf. auch noch zu klären ist, ob mit Kamera gespielt wird oder nur mit Sprachverbindung, und ob VTT oder nicht (und wenn ja, welches sowie mit welchem Grad an Automatisierung). Das kann im Zweifelsfall die Rundensuche bzw. -festigung dann auch nochmal komplizieren, aber zumindest in meinem Fall verlief das halbwegs stressfrei.
Es ist aber wahrscheinlich auch so, dass es einfacher ist eine Onlinerunde neu zu gründen, als eine bestehende Runde in eine Onlinerunde umzuwandeln.
Ansonsten deckt sich meine Erfahrung weitestgehend mit dem, was hier schon gesagt wurde: es braucht in erster Linie Leute, die grundsätzlich (weiterhin) Lust auf das Hobby Rollenspiel haben, und die sowohl miteinander als auch mit dem verwendeten System gut klarkommen. Für kurze Sachen kann man m.E. auch ganz gut mit wechselnder Besetzung spielen, aber auf längere Sicht ist das schon auch weiter so, dass es soweit passen muss, dass ich mit den Leuten auch ein Bier trinken gehen würde (wenn man in verschiedenen Ecken von Deutschland wohnt, ist das praktisch natürlich etwas schwieriger, aber zumindest mit ein paar Leuten aus den aktuellen Gruppen hat sich das auch schon mal praktisch umsetzen lassen).
Und am Ende ist es natürlich auch so: ein bisschen Glück muss man auch haben. Meine regelmäßigen Runden ab 2020 sind alle im Tanelorn-Umfeld entstanden, aber teilweise sind die Leute mittlerweile auch nicht mehr hier aktiv. Insofern war's da einfach die richtige Truppe zum richtigen Zeitpunkt.
Raven Nash:
Auch aufgrund aktueller Ereignisse muss ich noch einen Punkt anfügen:
Suche einen harten Kern.
Ich hab hier aktuell drei Spielerinnen, für die der RPG-Termin schon fast heilig ist. Bei den beiden Herren hab ich hingegen einen, der sich grade in Torschlusspanik sozial aufdröselt und einen, der psychisch etwas instabil vom Leben überfordert ist. War noch bis letztes Jahr anders.
Mit den drei Damen besteht aber eben ein harter Kern - und wenn die beiden anderen nicht auftauchen, spielen wir trotzdem. Sollten die beiden Herren sich nicht stabilisieren, werd ich sie wohl irgendwann ersetzen.
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