Autor Thema: [RMW-S] - Kapitel X – „Vorboten des letzten Winters“  (Gelesen 757 mal)

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Offline Katharina

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Re: [RMW-S] - Kapitel X – „Vorboten des letzten Winters“
« Antwort #25 am: 8.04.2025 | 14:43 »
Aino - Bei den toten Trollen, auf dem Weg zurück zum Lindwurm

Aino nickt Gylfi zustimmend zu und zieht den Trollen anschließend die Ringe von den Fingern. Einen bietet sie der Elfe an, den anderen mustert sie aufmerksam, schreckt aber davor zurück, ihn sich anzustecken. Stattdessen lässt sie ihn in ihrer Tasche verschwinden. "Sehen wir lieber, dass wir weiter kommen und diese Kälte auf natürliche Weise hinter uns lassen."
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Re: [RMW-S] - Kapitel X – „Vorboten des letzten Winters“
« Antwort #26 am: 8.04.2025 | 17:22 »
Ein Schauer läuft Aino über den Rücken als sie den Ring vom Finger des Trolls zieht. Das Metall, obwohl ungeschützt der Witterung preisgegeben, fühlt sich warm an als würde es eine tief innewohnende Hitze ausstrahlen welche selbst die Kälte um die Kriegerin herum vertreiben zu mag. Als der Ring in die Tasche gleitet verschwindet das Gefühl und die Kälte kommt wieder zurück, beißend und tödlich.

Dankend nimmt Emangisura den zweiten Ring an. „Huch, er ist ganz warm!“ entfährt es ihr als er ihre Handfläche berührt. „Es ist keine feine Arbeit, eher grobe goldene Bänder deren Enden zusammengehämmert und neu erhitzt wurden. Trotzdem scheint ihnen eine Magie innezuwohnen welche sich aus der des Meisterrings speist und Wärme spendet, selbst hier in dem Wald, selbst in dem Schnee und Eis.

Ihr überquert die Lichtung und macht euch auf in den Wald dahinter und tiefer in das Herz des Frostes. Instinktiv wisst ihr, das etwas vor euch diese schneidente Kälte ausstrahlt. So stapft ihr nur wenige Minuten als ihr etwas erreicht, das man nur als riesigen Eisberg beschreiben kann. Er scheint mitten im Wald entstanden zu sein, Wände aus graublauem Eis haben selbst die Bäume des Waldes gebrochen oder verdrängt, das obere Ende verschwindet in den Wipfeln. Auf dem Weg dahin nimmt die Kälte immer weiter zu und der Schnee zwischen den Bäumen ist jetzt fast knietief. Trotzdem macht der Wald euch einen Pfad frei auf dem selbst der Schnee weicht und sich zu einem Hohlweg formt dessen Ränder über und über mit Schnee bedeckt sind. Zwischen den Bäumen hängen lange Eiszapfen von den Ästen und ihr möchtet nicht unter einem stehen, wenn er bricht und einem Speer gleich nach unten rauscht um alles zu durchbohren was zwischen ihm und dem Boden ist.

In der Flanke des eisigen Berges wurde ein Höhle geschlagen welche mindestens fünfzehn Schritt breit und fast zehn Schritt hoch ist. Sechs eisige Säulen tragen die Decke des Eingangs und ihr könnt sehen das ein fünf Meter breiter Gang, aus durchscheinendem Eis, weiter in die Tiefe des Berges führt.

In der eisigen Kälte könnt ihr das unruhige Schnarchen einer Kreatur vernehmen, dir irgendwo vor euch in dem Eingang schlafen muss. Es ist kein mächtiges Schnarchen wie das von Barkbull dem Vidrjotun es scheint eher ein weiterer Troll zu sein, vielleicht ein Wächter welche im Schatten des Eingangs irgendwo weiter drinnen sein Lager aufgeschlagen hat.

Dünne Rauchschwaden ziehen aus dem Inneren der Höhle nach draußen und stehen in der kalten Luft. Es riecht nach gebratenem und euch läuft das Wasser im Munde zusammen. Doch dringt auch das durch die Eisgänge verzerrte Gemurmel rauer Stimmen zu euch nach draußen. Der Troll scheint nicht allein zu sein und ein Troll braucht keinen Gang der so hoch und so breit ist, mit Sicherheit nicht.
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Offline Hinxe

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Re: [RMW-S] - Kapitel X – „Vorboten des letzten Winters“
« Antwort #27 am: 15.04.2025 | 10:19 »
Gylfi
Vor der Trollhöhle im Eis im verfluchten Wald


Gylfi bleibt beim Anblick des Eisberges und des in ihn getriebenen Höhleneingangs stehen. Mit einer Geste bedeutet er seinen Gefährtinnen, dasselbe zu tun. Er lauscht auf das Schnarchen und die Stimmen aus der eisigen Höhle. Ein leises Knurren tönt aus seinem Bauch, als er den Geruch gebratenen Fleisches wahrnimmt. Entschuldigend blickt er schnell zu Emangisura und Aino.

Dann ergreift der Alte mit gedämpfter Stimme das Wort. "Ich höre einen Schlafenden und mindestens zwei unterschiedliche Redende. Könnt ihr an Hand der Spuren im Schnee erkennen, mit wie vielen Trollen wir es zu tun haben?" Kaum hörbar und mit Trauer in den Worten fügt er noch hinzu: "Meine Augen reichen dafür nicht mehr aus."
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Offline Katharina

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Re: [RMW-S] - Kapitel X – „Vorboten des letzten Winters“
« Antwort #28 am: 17.04.2025 | 23:23 »
Aino
Vor der Trollhöhle im Eis im verfluchten Wald


Schweigend stapft Aino durch den Schnee. Die Kälte frisst sich nicht nur durch ihre Kleidung, sondern verdrängt auch jeden anderen Gedanken in ihrem Kopf. Die Kriegerin schafft es kaum, der seltsamen Winterlandschaft ausreichend Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, zu sehr ist sie mit dem Kampf gegen die Kälte beschäftigt. Wie unbewusst spielen ihre Finger mit dem Ring in ihrer Manteltasche, während sie vergeblich versucht einzuschätzen, ob das Tragen des Ringes ein Unheil anlocken könnte.

Erst als die Gruppe bereits vor der Höhle steht und das Schnarchen des Trolles zu hören ist, beschließt Aino, sich den Ring doch anzustecken. Denn sie wäre ihren Begleitern keine gute Gefährtin, wenn ihre Gedanken sich nur um die Kälte drehten und ihre Muskeln taub und steif wären. Zumindest kommt Aino zu diesem Schluss, als die Kälte kaum noch auszuhalten ist.

Als die Wärme ihren Körper durchfährt, seufzt Aino auf. Dann betrachtet sie neugierig den Ring, bevor sie sich schließlich den Spuren zuwendet. Mit zusammengekniffenen Augen mustert sie die Abdrücke im Schnee, schüttelt aber schließlich den Kopf. "Ich kann leider nichts erkennen.", flüstert sie den anderen zu, "Aber ich vielleicht kann ich hören, was gesprochen wird." Ohne auf eine Reaktion zu warten, nähert Aino sich dem Höhleneingang, bleibt dabei aber so weit seitlich , dass sie von Innen nicht gesehen werden kann. Dann lauscht sie und versucht zu verstehen, wie viele Sprecher es gibt, ob ihre Akzente oder Stimmlagen Rückschlüsse auf ihre Art zulassen und ob das ein oder andere Wort zu verstehen ist.
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Re: [RMW-S] - Kapitel X – „Vorboten des letzten Winters“
« Antwort #29 am: 20.04.2025 | 15:55 »
Emangisura hält Aino kurz am Arm fest, bevor sie sich zum Eingang aufmacht.

„Es sind mindestens zwei Dutzend Trolle gewesen die hier ihre Spuren hinterlassen haben. Man kann nicht viel erkennen, viel wurde zertrampelt aber da wo sie sich abspalten, das können nicht immer ein und dieselben Trolle gewesen sein!“ Sie deutet auf die Enden der Spuren, bevor sie das Dickicht des Waldes erreichen. „Hier zwei, dort noch mal und dort drüben drei, vier in die Richtung und einer ist dort ausgeschert. Vielleicht irre ich mich und es sind vielleicht ein paar weniger, aber es ist keine kleine Gruppe, jedenfalls mehr als wir es sind!“

Dann lässt sie Emangisura ziehen welche sich dem Höhleneingang von der Seite nähert. Die rauen Stimmen und das kehlige Lachen hallen von den eisigen Wänden wider, ein Teil wird geschluckt aber es sind definitiv mehrere Stimmen und ihre Sprache hört sich nach dem an was der Vidrjotun gesprochen hat, so dass die Kriegerin kein Wort versteht.

Um euch herum nimmt der Schneefall langsam zu und viele der Spuren vor euch werden schon wieder mit einer frischen Schneedecke übertüncht die in weniger als einer Stunde nur flache Mulden im Schnee zurücklassen wird. 
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