Autor Thema: Ist Euer Spielstil als SL und als Spieler bzw. Spielerin gleich?  (Gelesen 403 mal)

Eismann (+ 3 Versteckte) und 7 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Radulf St. Germain

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.174
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Radulf St. Germain
    • Studio St. Germain
Jeder von uns hat seine Rollenspielvorlieben. Der eine mag es crunchy, die andere eher narrativ. Ich bin häufiger SL als Spieler und als Spieler aktuell eher in One-Shots unterwegs. Da probiere ich natürlich auch einiges aus. Die einzige Runde in der ich spiele passt perfekt für mich ist aber eigentlich nicht mein Spielstil. Aus Gründen, die ich vielleicht erzähle, falls es jemanden interessiert, sind aber genau diese Regeln für unser Zeitfenster und den Spielmodus besser geeignet als mein Sweet Spot.

Trotzdem glaube ich, dass ich als Spieler gerne so spiele, wie ich als SL leite. Ich würde also als Spieler meine eigene Runde lieben und mich als SL feiern. (OK, OK, Gang runterschalten, Radulf.)

Aber ist das universell so? Wie ist das bei Euch? Ist Euer SL- und Spieler/Spielerinnengeschmack gleich? Wenn Nein, warum?

Offline sindar

  • feindlicher Bettenübernehmer
  • Legend
  • *******
  • Lichtelf
  • Beiträge: 4.181
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: sindar
Jein. Als Spieler bevorzuge ich actionlastiges, entspanntes Spiel, das am Ende zu einer guten Geschichte führt. Narratives Spiel liegt mir gar nicht, Charakterspiel auch nicht. Allerdings bin ich da als Spieler etwas flexibel: Wenn es sonst in der Runde flutscht und mein SC zwischendurch mal was Produktives beitragen kann, ist das für mich in Ordnung. Als SL fehlt mir diese Flexibilität völlig, da kann ich nur meinen bevorzugten Spielstil.
Bewunderer von Athavar Friedenslied

Offline Outsider

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.851
  • Username: Outsider
Als Spieler würde ich meine Abenteuer lieben, oder besser gesagt ich würde mir wünschen, dass jemand diese Abenteuer für mich leiten würde. Das gilt für selbst erdachte genauso wie für Kaufabenteuer die ich als SL ausgesucht habe. Ich würde dabei einen ähnlichen SL-Stil bevorzugen wie ich ihn habe, aber das ist kein Muss. Wenn der SL im Stande ist eine lebendige Welt zu erschaffen, dann ist der Rest fast egal. Insofern deckt sich eher mein Geschmack für die Themen die ich Leite mit dem was ich als Spieler gerne erleben würde als zwingend der Stil.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 19.414
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Ich kann ganz viele Sachen mitspielen, die ich nicht leiten würde. D&D, Cthulhu, Traveller. WoD-Spiele leite ich lieber, als dass ich sie mitspiele.

Daher vermute ich, nein, ist nicht das selbe. Das eine ist auch nicht Teilmenge des anderen.

Offline Sphinx

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.222
  • Username: Sphinx
Vom Spielstil ist beides gleich. Da gibt es keine anders gearteten Vorlieben.

Und ja es gibt Systeme die ich als Spieler problemlos mitmachen würde, aber als DM nicht mit der Kneifzange anfassen will :)
Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."

Offline Raven Nash

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.840
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Raven Nash
    • Legacy of the Runemasters
Ich würde einige Settings/Systeme als Spieler durchaus ausprobieren, wenn jemand anders leitet. Meistens solche, die mir zum Leiten zu kompliziert sind, oder die mich nicht wirklich ansprechen. Auf Dauer würde ich aber wohl vor allem das spielen wollen, was ich normalerweise leite.
Aktiv: Dragonbane
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Offline Hotzenplot

  • geiles Gekröse
  • Moderator
  • Mythos
  • *****
  • Potz Pulverdampf und Pistolenrauch!
  • Beiträge: 11.298
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hotzenplotz
Ist Euer SL- und Spieler/Spielerinnengeschmack gleich? Wenn Nein, warum?

Ist eine gute Frage.

Antwort für mich: Nein.

Mein Spielstil ist flexibel und hängt nicht zuletzt von den Menschen ab, mit denen ich zusammenspiele. Aber selbst bei gleicher Besetzung kann der Stil durchaus stark variieren, was wiederum von äußeren Umständen abhängen kann. Wir haben kürzlich bei einem Wochenend-Rollenspieltreff nach ein bisschen Manöverkritik am ersten Abend zum zweiten Spieltag hin den Stil schon deutlich verändert, mit exakt den gleichen Menschen wohlgemerkt.

Insbesondere der Leitstil ist m. E. so stark von äußeren Umständen abhängig (Zeit für Sessions, Terminfindung etc.), dass die daraus resultierenden Priorisierungen ganz anders aussehen als jene, die ich als Spieler vornehme.

Den inhaltlichen, sozusagen rollenspielerischen Aspekt versuche ich für mich auch flexibel und offen zu halten. Ich habe zwar gewisse Vorlieben, die verschiedene Prioritäten haben, aber ich lasse mich gerne auf anderes ein, ich lasse mich auch gerne überraschen. Am liebsten mag ich auch die Abwechslung.
Beispiel April bei mir: 2x Monsterklasse! (also Erzählspiel)(SL), 1x Beyond the Wall(SL), 1x Cthulhu Nyarlathotep, 1x Engel, 2x Pendragon, 1x DSA 4.1 Dunkle Zeiten, 1x Symbaroum.
Völlig andere Gruppenzusammensetzungen, mal online, mal offline, ganz andere Spiele, ganz andere Spielstile sowohl von mir als Spieler/Spielleiter, als auch von den Spieler*innen.


Wenn ich so darüber nachdenke, resultiert daraus auch meine Abneigung gegen "starres" Denken (man müsste so oder so spielen oder dieses oder jenes tun). Unflexibilität ist demnach etwas, womit ich nicht so gut klar komme und dann auch eher geneigt bin, mit Leuten nicht (häufig) zusammen zu spielen, die unflexibel sind.

Also nein und ich füge hinzu: Für mich kann der Spielstil als Spieler und als Spielleiter auch überhaupt nicht gleich sein.

Offline Runenstahl

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.177
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Runenstahl
Interessante Frage. Allgemein gesagt würde ich dem zustimmen. Ist für mich auch irgendwie natürlich das man vor allem Dinge leitet die man selbst gerne als Spieler erleben würde. Das heißt ja nicht das ich es als Spieler automatisch doof finde wenn die Kampagne von jemand anderem andere Themen hat und ein bißchen Abwechslung ist ja auch nie verkehrt.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline General Kong

  • Legend
  • *******
  • Werd bloß nicht affig!
  • Beiträge: 4.206
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: General Kong
Ja, den ich bin in jeder Beziehung AFFENGEIL!  8)
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline Radulf St. Germain

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.174
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Radulf St. Germain
    • Studio St. Germain
Danke für die Antworten. Ich finde das sehr spannend, weil es eine Frage ist, die ich mir jetzt, nach Jahrzehnten des Rollenspielens zum ersten Mal stelle. :-D

Ich sehe einige Leute die sagen, sie spielen vielfältiger als sie leiten. Meine Frage: Warum würdet ihr denn bestimmte Dinge nicht leiten? Zuviel Arbeit? Sorge, es nicht richtig rüberzubringen?

Was ich bisher nicht sehe, ist jemand, der sagt, er findet Sachen als DM gut, die er als Spieler nicht haben wollte. Gibt es vielleicht auch Leute, die eigentlich nicht gerne Spieler sind? Vielleicht decken die dann dieses Spektrum schon ab?
« Letzte Änderung: Heute um 12:51 von Radulf St. Germain »

Online Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 11.462
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Gibt es vielleicht auch Leute, die eigentlich nicht gerne Spieler sind?

Bei mir zumindest so ähnlich. Eigentlich bin ich schon auch gerne mal Spieler, aber ich bin sehr mäkelig bei der Auswahl meiner Spielleiter. Die Liste der Eigenschaften, die mir da wichtig ist, ist einfach ziemlich lang (Intelligenz, Kreativität, Offenheit, Improvisationstalent, Umgänglichkeit, Erzähltalent u.v.m.) Daher habe ich irgendwann mal entschieden, nur noch in Ausnahmen (in One-Shots oder wenn ich wirklich großes Vertrauen in die Spielleitung habe) als Spieler am Tisch zu sitzen.

Über die ursprüngliche Frage denke ich schon seit heute morgen nach, und ich glaube, meine Antwort lautet genau wie bei einigen anderen: Ich bin als Spieler deutlich flexibler, was Spielstile und Genres angeht, als als Spielleiter. Gerade solche Sachen wie Regel- oder Spielweltkomplexität stören mich als Spieler ja weitaus weniger, weil ich sie nicht ausbaden muss. Zur Not baue ich mir halt eine relativ einfache Figur aus der hintersten Minenkolonie und genieße die Show, wenn die anderen jedes einzelne Buch gelesen haben und auswendig können, das je zu WH40K oder zu D&D 3.5 geschrieben worden ist. Als Spielleiter würde ich so etwas dagegen mit der Kneifzange nicht anfassen.
On Probation.

Offline Raven Nash

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.840
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Raven Nash
    • Legacy of the Runemasters
Meine Frage: Warum würdet ihr denn bestimmte Dinge nicht leiten? Zuviel Arbeit?
Bestes Beispiel: Pathfinder. Ich würde das als GM nicht mit einer 10' langen Stange anfassen. Einfach, weil ich mir das nicht antun will. Für mich ist das System offline schlicht nicht spielbar - und online spiele ich nicht.

Bei Settings kann ich als Beispiele Warhammer Fantasy oder die Forgotten Realms nennen. Wenn jemand das leiten mag, spiel ich gerne mit - aber um mich da selber einzuarbeiten interessieren mich die Welten einfach zu wenig.
Aktiv: Dragonbane
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Online Wee Mad Bob

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 54
  • Username: Wee Mad Bob
Mich muss ein Spiel reizen. Das gilt als SL und als Spieler.
Beim Spielen muss es Charakterentwicklung gebe. Als Beispiel: Warhammer Fantasy passt perfekt, Fate hat zuwenig.
Was SL und Spieler betrifft bin ich als SL sehr breit aufgestellt. Ich leite fast jede Gruppe. Als Spieler bin ich bei Spielern und SL wählerisch.