Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
"Gottheit" vs. "Gott" u. a.
manbehind:
--- Zitat von: Haukrinn am 4.05.2025 | 18:11 ---Das kommt ja vielleicht auch darauf an was man daraus macht. Warum ist das für die Spielenden eine Herausforderung. Was sollen sie damit tun?
--- Ende Zitat ---
Die Welt aus den Angeln heben ^^
Es geht zunächst nur um die Schaffung des Bewusstseins einer alternativen Perspektive (zunächst nur im kleineren Kreis), die im Kern zwei Aussagen enthält, die wiederum im Gegensatz zu den Lehren der herrschenden Priester stehen: 1) Eure Götter sind nicht die einzigen Götter, 2) die herrschende Ordnung ist nicht die einzig mögliche Ordnung.
Es geht tatsächlich nur darum, das überzeugend rüberzubringen. Das bleibt auch dann eine Herausforderung, wenn man die eingangs genannte Schwierigkeit (kein bekanntes Wort für "Gottheit") ignoriert und einfach das Gegenteil annimmt; andernfalls ist es halt noch etwas herausfordernder. Eine Herausforderung ist es, weil die Aussagen dem Weltbild der entsprechenden Bewohner zuwiderlaufen (sie können ja nicht bewiesen werden) und das Aussprechen dieser Ideen gewissermaßen schon ein Verbrechen darstellt.
Feuersänger:
--- Zitat von: Haukrinn am 4.05.2025 | 15:03 ---Frage 1: Das Wort Gottheit im Vergleich zu Gott scheint mir eigentlich ein relativ deutscher Sonderweg zu sein.
--- Ende Zitat ---
So abseitig ist das nun nicht. Mal ganz banal im Englischen haben wir auch "god" und "deity". Ähnlich wie Gottheit im Deutschen kann man deity gut geschlechts- und religionsneutral verwenden. Während man bei "god" im Singular halt aufgrund kultureller Prägung gerne spontan an den abrahamitischen Gott denkt, und selbst wenn nicht klingt es zumindest nach einer männlichen, nunja, Gottheit. Deity/Gottheit vermeidet beide Problemzonen recht elegant.
Dann fallen mir noch die alten Römer ein, die noch etwas feiner zwischen verschiedenen Stufen der Göttlichkeit unterscheiden. Ein Kaiser mag zum "divus" erklärt werden, aber das macht ihn nicht zum "deus". Während uns diese feine Unterscheidung fehlt, und wir uns dann darüber lustig machen, dass sich ein sterblicher Mensch vermeintlich als Gott verehren ließ.
Zed:
--- Zitat von: Feuersänger am 4.05.2025 | 19:06 ---
Dann fallen mir noch die alten Römer ein, die noch etwas feiner zwischen verschiedenen Stufen der Göttlichkeit unterscheiden. Ein Kaiser mag zum "divus" erklärt werden, aber das macht ihn nicht zum "deus". Während uns diese feine Unterscheidung fehlt, und wir uns dann darüber lustig machen, dass sich ein sterblicher Mensch vermeintlich als Gott verehren ließ.
--- Ende Zitat ---
Wieder eine ungeklärte Frage in meinem Hinterkopf geklärt: Danke, Feuersänger!
General Kong:
Divus entspricht m.M.n. dem Adjektiv "vergöttlicht" = zum Gott erhoben
Zed:
Ich hatte „divus“ = „göttlich“ gefunden…
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