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"Gottheit" vs. "Gott" u. a.

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manbehind:

--- Zitat von: Ainor am  5.05.2025 | 08:09 ---Also ich verstehe das Problem nicht. Für den euromittelalterlichen Bauern gab es genau einen Gott und der hies Gott (bzw. Deus in der Kirche). In der Renaisance wurden dann die antiken Götter wieder ausgegraben und so bezeichnet, ohne dass das zu allgmeiner Verwirrung geführt hat. (Man hätte sie vermutlich auch anders bezeichnen können aber da stand ja schon Jupiter deus est).
--- Ende Zitat ---

Das Beispiel ist unpassend. Denn dass es - wenn auch falsche und nicht verehrungswürdige - andere Götter gibt, ist Teil der christlichen Lehre und folgt aus dem Gebot, dass "Du keine anderen Götter neben mir haben sollst". Von daher meine ich, dass dass das Konzept für mittelalterliche Bauern unproblematisch ist.

OT:
Das Christentum erreicht natürlich etwas ähnliches dadurch, dass - und das ist ein echter Geniestreich christlicher Ideologen - hier eine abstrakte Kategorie ("Gottheit") im Singular gedacht wird ("Gott"), wodurch sie automatisch exklusiv wirkt, d. h. andere Götter können nicht "Gott" sein, die gleichzeitig zum Namen dieser Wesenheit gemacht wird. Das andere wird dann durch Gebote, die verkappte Verbote sind, unterstützt, nämlich sich kein Bild von Gott machen zu dürfen (was "Gott" ist, muss undefiniert bleiben) und dass andere Götter "falsche Götter " sind.

JollyOrc:

--- Zitat von: manbehind am  4.05.2025 | 17:57 ---Wie gesagt, benannt werden sie; es sind schlicht "die Acht"

--- Ende Zitat ---

Wo Acht sind, können auch Neun, Zehn, oder Hunderte sein.

Ich halte das für nicht so spannend als Kommunikationsthema.

Eleazar:
Ich sehe kaum eine Möglichkeit, das über "Vokabeln" zu lösen. Zur Not kennt man andere Religionen aus der Nachbarschaft und erkennt die Verwandtheit. Außerdem finde ich es eigentlich, dass man seinen Gott intim mit dessen Namen ansprechen kann, aber nicht allgemein als dessen "Natur".

Ich glaube, dass werden deine Spieler nicht im Kopf zusammenkriegen.

Was ich mir vorstellen kann, wäre eine Art Tabu, den Gott mit Namen oder einer allgemeinen Bezeichnung anzusprechen. Also ein religiöses Gebot. Statt dessen könnte man nicht eindeutige Gottesbezeichnungen verwenden, also den "HERRN DES MEERES" usw. oder den HERRN DES ROTEN TEMPELS

Ainor:

--- Zitat von: manbehind am  5.05.2025 | 08:40 ---Das Beispiel ist unpassend. Denn dass es - wenn auch falsche und nicht verehrungswürdige - andere Götter gibt, ist Teil der christlichen Lehre und folgt aus dem Gebot, dass "Du keine anderen Götter neben mir haben sollst".

--- Ende Zitat ---

Das stammt aus der Zeit nach dem Auszug aus Ägypten, wo die anderen Götter als Steinstatuen präsent waren. Es war also im Mittelalter knapp 3000 Jahre alt. Für den Bauern gab es da einen Gott und ein paar Leute mit anderer Vorstellung von Gott. Andere Götter waren nicht präsent.


--- Zitat von: manbehind am  5.05.2025 | 08:40 ---Das Christentum erreicht natürlich etwas ähnliches dadurch, dass - und das ist ein echter Geniestreich christlicher Ideologen - hier eine abstrakte Kategorie ("Gottheit") im Singular gedacht wird ("Gott"), wodurch sie automatisch exklusiv wirkt, d. h. andere Götter können nicht "Gott" sein, die gleichzeitig zum Namen dieser Wesenheit gemacht wird. Das andere wird dann durch Gebote, die verkappte Verbote sind, unterstützt, nämlich sich kein Bild von Gott machen zu dürfen (was "Gott" ist, muss undefiniert bleiben) und dass andere Götter "falsche Götter " sind.

--- Ende Zitat ---

Moses war ein christlicher Ideologe? Man lernt nie aus  :)

Galatea:

--- Zitat von: Ainor am  5.05.2025 | 09:42 ---Das stammt aus der Zeit nach dem Auszug aus Ägypten, wo die anderen Götter als Steinstatuen präsent waren. Es war also im Mittelalter knapp 3000 Jahre alt. Für den Bauern gab es da einen Gott und ein paar Leute mit anderer Vorstellung von Gott. Andere Götter waren nicht präsent.
--- Ende Zitat ---
Der Bauer kennt nicht unwahrscheinlicher Weise ein paar paganistische Ideen und Rituale, die sich in Europa teilweise bis heute gehalten haben.
Ist nicht so dass ganz Zentraleuropa zu der Zeit seit 3000 Jahren monotheistisch gewesen wäre.

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