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[Brainstorm zu] mittelkomplexem System, das Fertigkeitsgruppen im Zentrum hat
Zed:
Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich hier im Brainstorm-Thread auch nicht völlig ausgegorene Ideen raushaue. Unausgegorene Ideen sollen natürlich auch auf bremsende Argumente treffen, aber noch lieber würden sie in einem kreativen Ping-Pong weiter in ihren möglichen Vorteilen ausgelotet werden.
Gestern kam mir eine solche Idee. Ihr Ursprung ist der hier häufig zu lesende Ruf nach "schlanken Systemen", nach bloß nicht soviel Würfeln. Auch wenn ich taktische Tiefe mag und mittelregelleichte Systeme bevorzuge, möchte ich gerne darüber nachdenken, wie man alles noch einfacher regeln kann. Und gut fände ich auch, wenn j e d e r Würfelwurf auch einen Effekt hat, es also keine Fehlwürfe gibt.
Also:
Ein Charakter hat eine Nahkampf-Angriffschance von, sagen wir, 10%. Er kämpft gegen einen anderen Charakter mit einem Angriffswert von, sagen wir, 90%. Dann könnte man doch e i n m a l mit dem D100 würfeln. Ist das Ergebnis eine 1-10, trifft der erste Charakter. Ist das Ergebnis eine 11 bis 100, trifft der erfahrene Nahkampf-Charakter. Einmal Würfeln - gleich das Ergebnis. Fehlschläge gibt es dann nicht.
Beispiel 2: Wenn SC1 eine Trefferchance von 60% und SC2 eine Trefferchance von 90% hat, dann (*ein wenig Mathe anwenden*) trifft SC1 bei einer 1-40 und SC2 bei einer 41-100.
Ich habe da mal eine Tabelle mit Beispielen vorbereitet. Steht da zB 14-86 dann ist gemeint, dass der SC1 bei 14 gewürfelten Zahlen trifft (1-14) und der SC2 bei 86 gewürfelten Zahlen trifft (15-100):
SC1 \ SC210%30%60%90%120%150%10%50-5025-7514-8610-901-99-30%75-2550-5033-6725-7520-8016-8460%86-1467-3350-5040-6033-6728-7290%90-1075-2560-4050-5042-5838-62120%99-180-2067-3358-4250-5044-56150%-84-1672-2862-3856-4450-50
Das Potential dieser Idee ist noch ebensowenig erschöpfend ausgelotet wie die Herausforderungen (Wie finde ich schnell heraus, was gewürfelt werden muss? Was ist mit Fernkampf? Was ist mit mehreren Gegnern gegen einen SC? Was ist mit Kampfmanövern?...) Ich würde mich über weitere potenziell hilfreiche Ideen freuen.
Kritische Treffer könnten zB automatisch bei 10% der Trefferbandbreite geschehen, also im zweiten Beispiel bei einer gewürfelten 1-4 des SC1 und bei einer gewürfelten 95-100 des SC2.
Paßwächter:
Beim Fernkampf und anderen Gelegenheiten könnte man Fertigkeiten "über Kreuz" vergleichen: Zielgenauigkeit vs. Deckung, aber auch Verbergen vs. Suchen und dergleichen.
--- Zitat ---Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich hier im Brainstorm-Thread auch nicht völlig ausgegorene Ideen raushaue.
--- Ende Zitat ---
Wofür sonst wäre es ein Brainstorming-Thread? :think:
Galatea:
--- Zitat von: Zed am 13.05.2025 | 13:56 ---[...]
Ein Vorschlag zu den Fertigkeitsgruppen und den dahinterliegenden Fertigkeiten / Features:
[...]
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt, für mich sind das Attribute. Ob man den Wert jetzt Attribut, Fertigkeitengruppe, Spezialisierung oder Eigenschaft nennt ist Schall und Rauch, mechanisch macht das genau dasselbe.
Ist dasselbe wie wenn man seine Erfahrungspunkte aus Loregründen Karma, Seelenstaub, Energieblips oder Gottessplitter nennt - letztlich sind es einfach nur Erfahrungspunkte (bzw. der Primärzweck ist als Equivalent zu Erfahrungspunkten genutzt zu werden).
Und du machst hier ja auch nichts anderes als dass du deinen "Attributen" Fertigkeiten und Eigenschaften zuweist, landest also letztlich sogar EXAKT am selben Punkt wie ein Attribut+Fertigkeit-System.
Wenn du wirklich andere Wege gehen möchtest, die gibt es.
Unterspezialisierung wäre eine Möglichkeit (siehe oben) - das erschafft im Prinzip automatisch Fertigkeitsgruppen innerhalb des Fertigkeitssystems selbst, wenn man die"Grundstufen" als Fertigkeitsgruppe betrachtet (und die Spezialisierungen als (Sub-)Fertigkeiten dieser Gruppe).
Da du sowieso feste Fertigkeiten haben möchtest, wäre auch ein System möglich, bei dem es keine Attribute gibt (auch keine Pseudo-Attribute mit anderem Namensschild), aber man ab Fertigkeitsstufe X eine Bonusfähigkeit bekommt (z.B. ab Waffenfertigkeit Stufe 5 kann ich mein Schwert ziehen/wegstecken/wechseln oder meine Pistole nachladen ohne eine Aktion dafür auszugeben, ab Diplomatie Stufe 5 bekomme ich die Fähigkeit "call the manager/ruler" mit der ich sofort zu jemandem vorgelassen werde der auch tatsächliche Entscheidungsgewalt hat, ab Beschwörungsfertigkeit 5 kann ich höhere Dämonen/Engel herbeirufen, u.ä.).
Ansonsten, wenn du generell das Regelsystem einfacher zu handhaben machen möchtest - etwas mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe, ist das Traitsystem das diverse Tabletopspiele haben ins RPG zu übernehmen. Das sind grundlegende standardisierte Eigenschaften/Sonderregeln wie z.B. Sprung/X Meter für Jetpacks oder Salve/X für ein Sturmgewehr, mit deren Hilfe man wie mit einem Baukasten extrem einfach und schnell Fahrzeuge, Waffen, Ausrüstungsgegenstände, Monster u.ä. zusammenbauen kann.
--- Zitat von: Zed am 13.05.2025 | 15:02 ---Für Gewandheits-Akte muss schnell ein besserer Begriff her. :-)
--- Ende Zitat ---
Körperbeherrschung. Beweglichkeit.
1of3:
Wenn man sich bewusst von Attributen distanzieren wollte, könnte man die selbe Fertigkeit in mehrere Listen legen.
Ich weiß nicht wozu das gut sein könnte, aber wir bregenstürmen ja.
Galatea:
--- Zitat von: 1of3 am 13.05.2025 | 19:17 ---Wenn man sich bewusst von Attributen distanzieren wollte, könnte man die selbe Fertigkeit in mehrere Listen legen.
Ich weiß nicht wozu das gut sein könnte, aber wir bregenstürmen ja.
--- Ende Zitat ---
Das macht unter anderem dann Sinn, wenn man ein System hat, in dem die maximale (oder auch tatsächliche) Höhe eines Attributs (oder einer Fertigkeitengruppe, selbes Ding) von der Anzahl (bzw. den Gesamt-XP) der mit dem Attribut verbundenen Fertigkeiten bestimmt wird.
Ich verwende so eine Mechanik für mein Regelwerk, und da ist es im Prinzip fast schon notwendig, dass Fertigkeiten mit mehreren Attributen matchen (was jetzt nicht heißt, dass sie immer nur zusammen mit dem verbundenen Attribut verwendet werden können - ein Kämpfer der seine Waffenfertigkeit mit Stärke verbunden hat, kann durchaus auch mal eine Probe auf Wissen + diese Waffenfertigkeit würfeln, um seinen Gruppenmitgliedern zu erklären, was für eine Schlagtechnik der Schaukämpfer da gerade angewandt hat).
Wenn man eine endliche Liste von Fertigkeiten und begrenzte Fertigkeitsstufen hat, kann man das sogar so arrangieren, dass man im entsprechenden Attribut 100% (bzw. den erreichbaren Maximalwert) hat, wenn man alle Fertigkeiten aus dieser Kategorie auf der höchsten Stufe hat (oder man macht es wie das Klausurenwertesystem und vergibt den Maximalwert schon, wenn man 95% hat, der Rest ist dann Kür).
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