Autor Thema: Namensgebung in Rollenspielen  (Gelesen 617 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Namo

  • Adventurer
  • ****
  • Aure entuluva!
  • Beiträge: 779
  • Username: Namo
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #25 am: Gestern um 17:06 »
Mit Namen ist tatsächlich ein Problem. Die können schon schnell die Atmosphäre eines Settings stören oder gar zerstören. Mich hat deswegen DSA damals schon auch ziemlich abgestoßen. Das war dann doch zu deutsch und zu sehr eine Kopie unserer Historie. Wobei das letzten Endes damals ja sehr verbreitet war. Ein stückweit auch dem Gedanken geschuldet, dass so das fantastische aufgrund der bekannten Elemente doch greifbar wurde. Habe ich witzigerweise gerade gestern gelesen zum Background diverser Mystara Länder. Ich fand das aber immer schon "uncool". Vor allem aber auch der immer wieder vorkommenden Verwurstelung von 1001er Nacht in allen Settings. Bis hin zu Al-Qadim. Aber okay, ein orientalisches Setting mag ich auch überhaupt nicht.

Zu Namen von NSC und Ländern an sich bin ich da auch relativ fahrig. Gerne habe ich "echte" Fantasynamen für bedeutende NSC, Länder und Städte. Aber je unbedeutender und kleiner es wird, spiegeln das bei mir auch manchmal die Namen wieder. Bauern oder kleine Dörfer bekommen dann schon mal deutsche oder weniger ausgefallene Namen. So dass sie vielleicht nicht immer unbedingt in die Welt passen. Aber das ist eine Marotte von mir die sich über die Jahre bei mir gebildet hat. Angefangen durch nen LARP bei dem ich als NSC eingesetzt war und auch mal nen Bauer spielen sollte der einfach nur ein Bauer war. Und trotz offenkundig Bauer sein und dämlichen Namen wurde ich andauernd angespielt, weil die Spieler dachten, dass mit dem Bauer doch irgendetwas sein müsste.  >;D Ich glaube meine Spieler finden das auch nicht schlimm und haben diese Ebene auch irgendwie verstanden bzw. innerlich realisiert. Und umgekehrt hat Tolkien das mit den Hobbit Nachnamen ja letzten Endes auch irgendwo so gemacht. Da wusste man - bei den Hobbits ist die Welt noch in Ordnung wie in einem Dorf in Bayern. 
« Letzte Änderung: Gestern um 17:08 von Namo »

Offline Johann

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 179
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Johann
    • Im Reich der Nibelungen
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #26 am: Gestern um 17:09 »
Eine kleine Auswahl an vornamen gefällig?

Pepsi (w)
Spagetti (w)
Drink Water (m)
Yours Sincerely (w)

Ich habe letztens ein Paar Mietlinge mit dem Namen Oberbillig eingeführt. Den Nachnamen gibt's wirklich.

Aber ich glaube, wer sich an Abu Terfa stört - und ich kann diese Präferenz gut nachvollziehen! - , mag das vermutlich auch nicht.
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch & Englisch).
Mein neues Projekt: Verschollen im Archiv des KfK für Electric Bastionland

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 13.659
  • Username: nobody@home
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #27 am: Gestern um 17:26 »
Ni Emand Athom wäre für Dich also okay, ja?  ~;D

Über den mußte ich erst mal nachdenken, was den Effekt dann auch schon wieder abfedert. ;)

Zitat
Der Gott, den Du suchst, der heißt "Sentenza, der Bestrafer"  :smash: +O)

Tscha -- mit so einem Namen war sein Weg natürlich vorgezeichnet. ~;D

Insgesamt ist mir jedenfalls am Spieltisch ein Schuß Albernheit allemal lieber als die totale Humorlosigkeit -- mit Vertretern der letzteren hätte ich definitiv mehr Schwierigkeiten, klarzukommen. Und ich benutze auch ganz gerne mal selber einschlägige Wortwitze...kombiniert mit dem Versuch, dabei wenigstens ein gewisses Mindestniveau einzuhalten, sicher, aber das ist dabei hauptsächlich einfach mein Anspruch an mich selbst.

Offline Maarzan

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.925
  • Username: Maarzan
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #28 am: Gestern um 19:13 »
Lasse Brennen, thorwalischer Feuermagier ...  ~;D >;D 8)

Motivationsrede beginnen lassen mit : "Brüder, Freunde, Brennstoff ... "
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Eleazar

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 464
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Eleazar
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #29 am: Gestern um 19:43 »
Ich denke, dass passende, stimmungsvolle Namen eine Menge Atmosphäre schaffen. Und das Gegenteil macht die Stimmung dann eben auch genau so schnell zunichte. Was das mit den Wortwitzeleien soll, kann ich nicht verstehen. Meist sind die eh dämlich und platt. Und wenn sie gut sind, dann ist das genau für 5 Minuten amüsant. Und danach auf ewig ein alberner Stimmungskiller.

Du kannst nicht gleichzeitig in eine fantastische Welt eintauchen und gleichzeitig eine ironische Alarmsirene schrillen lassen.

Wobei: Eine sehr nette Mitspielerin von mir benutzt gern Nonsense-Namen, aber dann meist in einer nicht so üblichen Fremdsprache. Dann fällt es nicht so auf.

Und: Gute Namen zu kreieren oder auszuwählen, ist schwierig. Loriot sagte mal, die passenden Namen für seine Sketch-Rollen zu finden, sei schwieriger, als sich Gags auszudenken.

Und Passwörter-Namen finde ich auch schlimm. Wenn man sie kaum aussprechen und wenn man sie sich nur schlecht merken kann, dann machen sie auch keinen guten Job. Ich versuche immer, mir  für eine Kultur einen Sound zu überlegen und danach dann Namen auszudenken. Ein Name soll ein Bild oder eine Vorstellung erzeugen.

Offline Galatea

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.026
  • Username: Galatea
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #30 am: Gestern um 19:44 »
Ich mag beschreibende Namen wie Schönfurt, Hammerfels, Siebenbrunnen, Eibenhein, [Name eines Herrschers oder Lokalhelden]sberg/heim oder ähnliches.
Gerade bei kleineren Dörfern sind auch irdische Namen oft EXTREM unkreativ (und nicht nur da, einige US-Staaten haben übersetzt so Namen wie "großer Fluss" oder "Kalifat").
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.959
  • Username: Issi
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #31 am: Gestern um 20:02 »
Kennt Ihr das auch?

In veröffentlichten Settings werden realweltliche Namen verballhornt oder gar 1:1 übernommen.
Vorurteile und Assoziationen (bestenfalls) vorprogrammiert.


Mir geht es wie dem HEXer ... ich habe eine Abneigung gegen dieser Art Namensgebung.

DSA schießt mit seinen Irdischen Referenzen den Vogel ab.
Abu Terfas ... klingt cool, bis man „Abu Terfas Ysasser Shenesach“ -> „a Buterfas ys a sser shene Sach“ versteht ... oder?

Ist das noch witzig? Oder schon doof?

Wie ist Eure Haltung dazu?
Ok, bei "Omer Shadif "als Personenname und "Amarasch" als Ortsname musste ich schmunzeln, vieles andere erschien eher belanglos.

Bei bekannten Personen Namen hat man halt unweigerlich ein Bild von der Figur im Kopf.
(Was vielleicht ja gewollt ist)

In einer Bier und Brezen Runde durchaus machbar. In einer halbernsten könnte ich mit "Armgold Wanzenschrecker" als Barbar zwar leben aber es wäre auch kein zu großer Verlust, wenn er anders hieße.