Habe ich schon gemacht und sehe es auch völlig unproblematisch.
Ein Charakter wurde z.B. für eine West Marches-ähnliche Kampagne mit Homebrew-Setting erstellt, in der ich glaube ich drei- oder viermal gespielt habe, bevor sie sich im Sande verlaufen hat. Also bin ich in eine neue Runde mit neuen Mitspielenden eingestiegen und habe den Charakter mit "zurückgesetzten" Werten und Backstory weiter gespielt.
Da besteht für mich die Gefahr, dass man Dinge durcheinander bringt. Im Rollenspiel passieren viele Dinge die man sich nicht notiert, was den Charakter aber ausmacht. Z.B. die Beziehungen zu anderen. Außerdem glaube ich, Vorsatz hin oder her, dass man die Charaktere vom Spiel her auch immer ein wenig der Gruppe und der Situation anpasst. Ein Charakter in drei Gruppe wird in jeder anders sein. Meine Meinung. 
Ich bin Comicleser und kriege es ohne Probleme hin, Dinge, die in verschiedenen Kontinuitäten passiert sind, nicht zu verwechseln. Ich würde auch vermuten, dass Personen, die damit Schwierigkeiten haben, auch Dinge vermischen, die unterschiedlichen Charakteren in unterschiedlichen Kampagnen passiert sind. ("Haben wir nicht schonmal gegen einen Beholder gekämpft? Ach nee, das war in Peters Kampagne. Wer ist mein Charakter nochmal?")
Dass der gleiche Charakter sich in unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich entwickelt, auch wenn der Ausgangspunkt gleich ist, ist richtig, für mich aber ein Feature und kein Bug.
Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob es nicht das selbe ist, einen neuen Charakter zu bauen oder einfach einen alten Charakter wieder zu nullen. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen: Nein, das ist nicht das selbe. Weil das Erlebte für mich dann untrennbar mit diesem Charakter verbunden ist und es sich sehr falsch anfühlen würde, den Charakter dann wieder so zu spielen, als hätte er noch nix erlebt.
Den selben Charakter zu spielen und dazu seine Geschichte zu löschen, ergibt für mich wirklich überhaupt keinen Sinn. Würde ich niemals machen. Wenn ich die selbe Art Charakter spielen wollen würde (also Klasse ... Beruf ... was auch immer), dann würde ich einen solchen Charakter neu erstellen und dann mit diesem neu starten.
Ja, kann man drüber diskutieren, und es ist dasselbe

Gerade, weil der neue Charakter eben nicht identisch ist, sondern nur den gleichen Startpunkt hat. Und ob ich nun statt Argrim den brandneuen Charakter Bergrim spiele oder eben eine neue Version von Argrim, ist doch wirklich ziemlich wumpe.
Mein derzeitiger 5E-Charakter hatte sein Debut in einem Shadowdark-Oneshot. Ich hatte den Eindruck, seine Geschichte war noch lange nicht fertig erzählt, daher hab ich zum Beginn der 5E-Kampagne eines anderen SL gefragt, ob ich die Figur bei ihm "weiterspielen" könnte.
Das ist der springende Punkt was die Motivation angeht, ich würde einen Charakter immer dann rebooten, wenn ich den Eindruck habe, das Potential der Charakteridee wurde nicht ausgeschöpft. Durch abgebrochene Kampagnen, verfrühten Charaktertod oder auch einfach SL und Mitspielende, mit denen man kreativ nicht auf einer Wellenlänge war.
Und gerade, wenn man Charaktere erschafft, die mehr sind als ein Charakterbogen, kann es auch einfach sein, dass man nochmal gerne in diese Rolle schlüpfen, nochmal dieser Charakter sein möchte. So wie man vielleicht gerne nochmal ins gleiche Urlaubsland fährt oder den gleichen Film guckt, statt sich zu zwingen, jedes mal etwas neues erleben zu müssen. Für mich eine absurde Idee, seinen eigenen Spaß solchen Zwängen zu unterwerfen.