Autor Thema: Denselben Charakter in verschiedenen Gruppen spielen – Warum nicht?  (Gelesen 1731 mal)

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Offline Ludovico

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Seit ich Rollenspiele spiele, habe ich meine Charaktere von Gruppe zu Gruppe gewechselt, obwohl es dasselbe Spiel war.

Es war für mich normal und ich wäre nie auf die Idee gekommen, einen alten, beliebten Charakter zu verwenden (aber ihn auf Level 1 zurückzusetzen) oder zumindest das gleiche Charakterkonzept beizubehalten, auch wenn es mich sehr oft ärgerte oder schmerzte.

Jetzt leite ich eine Gruppe, die Star Trek spielt. Und einer der Spieler spielt denselben Charakter in dieser Gruppe und in mehreren anderen Gruppen. Und ich begann mich zu fragen, warum ich liebgewonnene Charaktere fallen ließ, selbst wenn sie nur ein paar Mal gespielt wurden (die meisten hier kennen Gruppen, die ein paar Mal gespielt haben, bevor sie sich aufgelöst haben).

Weiß hier jemand, woher der Drang kommt, bewährte Charaktere fallen zu lassen und sie nicht in weiteren Runden zu verwenden (natürlich nachdem sie auf Level 1 zurückgesetzt wurden)? Und was spricht dagegen, diese Charaktere wieder zu verwenden?

Offline ghoul

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Warum sollte man den Charakter nulllen? Er hat doch schon Erfahrung gesammelt, warum diese entwerten?

Auf dem ADDKON-Server reisen Personnagen munter zwischen Spielleitern hin und her, es ist sogar Teil unseres Konzepts.
« Letzte Änderung: 2.06.2025 | 07:37 von ghoul »
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Offline Ludovico

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Warum sollte man den Charakter nulllen? Er hat doch schon Erfahrung gesammelt, warum diese entwerten?

Auf dem ADDKON-Server reisen Personnagen munter zwischen Spielleitern hin und her, es ist sogar Teil unseres Konzepts.

Ich dachte dabei vor allem an Lvl 5-SCs nicht in Lvl 1-Runden zu bringen.

Offline ghoul

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Ich dachte dabei vor allem an Lvl 5-SCs nicht in Lvl 1-Runden zu bringen.

Ja gut, aber man kann den in Level-4-bis-8-Runden einbringen.
Für Level 1 baue ich doch lieber einen neuen, statt die Kontinuität das Level-5-Charakters zu zerstören.
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Offline Weltengeist

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Weiß hier jemand, woher der Drang kommt, bewährte Charaktere fallen zu lassen und sie nicht in weiteren Runden zu verwenden (natürlich nachdem sie auf Level 1 zurückgesetzt wurden)? Und was spricht dagegen, diese Charaktere wieder zu verwenden?

Weil du (genau wie ich) eigentlich die Geschichte dieses Charakters erleben willst? Ohne Zeitsprünge, Paralleluniversen à la Marvel etc?

Ach ja, und dann wäre da ja natürlich noch das Argument, dass jedem (Kampagnen-)Neustart auch ein Zauber innewohnt und es so unendlich viele tolle Charakterkonzepte gibt, dass es geradezu fahrlässig wäre, diese Chance nicht zu nutzen... ;)
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Offline Ludovico

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Vielleicht ist das nicht klargeworden:
Statt einen neuen Charakter zu erstellen, nimmt man den alten Charakter und löscht das, was er in der vorigen Runde erlebt hat.

Offline Alter Weißer Pottwal

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Bei Star Trek gibts ja keine Stufen und mit Versetzungen etc. ergibt das ja auch Sinn. Sogar ohne Löschung.
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Offline 1of3

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Ich habe immer mehr Charaktere, die ich spielen will, als Runden sie zu spielen.

Und nicht jeder Charakter passt in jede Runde. Wenn wir Street Level spielen wollen, macht es vielleicht keinen Sinn einen kosmischen Abgesandten einzubringen.

Und drittens macht es Spaß, den Charakter für diese Runde mit den Leuten in dieser Runde zu verfeinern.
« Letzte Änderung: 2.06.2025 | 10:58 von 1of3 »

Offline KhornedBeef

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Bei Star Trek gibts ja keine Stufen und mit Versetzungen etc. ergibt das ja auch Sinn. Sogar ohne Löschung.
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Sowas passt ja sehr gut. Oder eben grundsätzlich sehr episodenhaftes Spiel, wie Romane mit der selben Figur, die mal in früheren, mal in späteren Jahren spielen.
Dem steht dann in der Tat eine gewisser, zu einem Abschluss kommender Handlungsfortschritt als Wunsch entgegen.
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Fillus

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Vielleicht ist das nicht klargeworden:
Statt einen neuen Charakter zu erstellen, nimmt man den alten Charakter und löscht das, was er in der vorigen Runde erlebt hat.

Da besteht für mich die Gefahr, dass man Dinge durcheinander bringt. Im Rollenspiel passieren viele Dinge die man sich nicht notiert, was den Charakter aber ausmacht. Z.B. die Beziehungen zu anderen. Außerdem glaube ich, Vorsatz hin oder her, dass man die Charaktere vom Spiel her auch immer ein wenig der Gruppe und der Situation anpasst. Ein Charakter in drei Gruppe wird in jeder anders sein. Meine Meinung. :)

Offline Edgar Allan Poe

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Für mich ist der zentrale Aspekt eines Spiels, neben dem Erleben einer Geschichte (Plot), das Erleben einer Geschichte (Charakter).

Den selben Charakter zu spielen und dazu seine Geschichte zu löschen, ergibt für mich wirklich überhaupt keinen Sinn. Würde ich niemals machen. Wenn ich die selbe Art Charakter spielen wollen würde (also Klasse ... Beruf ... was auch immer), dann würde ich einen solchen Charakter neu erstellen und dann mit diesem neu starten.

Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob es nicht das selbe ist, einen neuen Charakter zu bauen oder einfach einen alten Charakter wieder zu nullen. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen: Nein, das ist nicht das selbe. Weil das Erlebte für mich dann untrennbar mit diesem Charakter verbunden ist und es sich sehr falsch anfühlen würde, den Charakter dann wieder so zu spielen, als hätte er noch nix erlebt.

Je länger ich darüber nachdenke, desto absurder finde ich die Idee, einen bereits gespielten Charakter auf Null zu setzen und dann wieder mit dem zu spielen.

Etwas anderes ist es, wenn ich den selben Charakter in anderen Gruppen spiele, ohne das Erlebte zu löschen. Wenn ich darauf achte, dass es fair und ausgeglichen bleibt, find ich das - je nach Spiel - durchaus ganz reizvoll. Man muss sich da nur bewusst sein, dass durchaus die Gefahr bestehen kann, dass der Charakter sehr viel schneller sehr viel stärker wird und dann für alle Gruppen unbrauchbar wird.
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

Offline AndreJarosch

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Ich kann verstehen, wie ein Spieler auf diese Idee kommt, kann für mich aber sagen:

ICH würde dies als Spieler auf keinen Fall machen.

Ich würde dies als Spielleiter in MEINER Runde nicht zulassen.


Für mich liegt die "Gefahr" darin, dass der Spieler Erfahrungen und Wissen seines Charakters aus anderen Runden in meine Runde übernimmt und von falschen Voraussetzungen ausgeht, was ihm, mir und anderen Spielern das Spiel vermiesen könnte.

Offline nobody@home

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Weiß hier jemand, woher der Drang kommt, bewährte Charaktere fallen zu lassen und sie nicht in weiteren Runden zu verwenden (natürlich nachdem sie auf Level 1 zurückgesetzt wurden)? Und was spricht dagegen, diese Charaktere wieder zu verwenden?

Wenn ich ins Blaue hinein raten müßte, dann kommt das wohl von der Gewohnheit, Rollenspiel kampagnenmäßig in kleinen festen etablierten Privatrunden zu betreiben. Hätte man gewohnheitsmäßig mehr so was wie einen Club, in dem sich regelmäßig zwei, drei Dutzend Spieler und SL treffen, oder ein vergleichbares größeres und halbwegs flexibles Netzwerk, in dem der Wechsel von einem Tisch zum nächsten von vornherein leichter vonstatten geht...dann wäre es auch gleich kein so großer Stolperstein mehr, Nanoc den Copyrightfreundlichen auch mal bei Hinz und dann wieder bei Kunz zu spielen, ohne ihn überhaupt erst großartig verändern zu müssen.

Und wie schon andere geschrieben haben: so "natürlich" ist das Zurücksetzen des Charakters überhaupt nicht. ;) Wenn's buchstäblich dieselbe Figur sein soll, ergäbe das ja aus ihrer internen Perspektive gar keinen rechten Sinn, und wenn ich bloß wieder mit derselben Wertesammlung antreten will...die kann ich auch für einen neuen Charakter recyclen.

Offline Streunendes Monster

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Erfahrung Nullen ist für mich das Argument für ein Nö.

Einen SC innerweltlich plausibel weiterzuspielen, ggfs bei unterschiedclichen Spielleitern ist total normal und sollte eigentlich gar kein Thema sein. Bei klassenlosen Systemen, oder welchen mit geringer Progression, oder in Gruppen denen Machtgefälle der SCs untereinander egal ist, ist das eigentlich auch noch weniger ein Problem.

Aber warum sollte ich Oliver das Rothemd in Star Trek spielen, Sire Olivier de Navarre in einem mittelalterlichen Realweltsetting und Ôl'Yvér Mabrûk den Schwarzmagier auf Golarion, während ich parallel Ôl'Yvér Mabrûk den Zauberer der Todesmagie in Splittermond und Käptn Olli T. Kirk auf der Enterprise?
Fünf mal den gleichen Charakter mit etwas unterschiedlichen Fähigkeiten, aber immer den gleichen Hintergrundgeschichte, gleichem Aussehen und gleichem Charakterspiel.
Wäre mir zu wenig Abwechslung.
Aber: nur meine persönliche Meinung!
Willst Du Recht haben oder glücklich sein?

Offline unicum

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Tatsächlich hab ich sowas nur auf Cons, wo ich halt meinen Fundus an Spielfiguren habe und mir dann rauspicke was am besten zur Gruppe passt und oder auf was ich gerade Spass habe.

Aber ansosnten? - Nö.

Aber ja es gibt ja Leute die spielen irgenwie immer das gleiche "Konzept" - ich kenn davon mitlerweile eine ganze Hand voll, jemand spielt nur Zwerge, ein anderer nur Gnome, wieder ein anderer spielte (Vergangenheitsform wegen verstorben) immer "rothaarige attraktive Hexen". (Das ist dann halt in SF eine rothaarige Psionikerin,...).
Ja, wenn ich schnell eine Figur erstellen muss hab ich auch schon mal Konzepte kopiert, aber ist bisher nur extrem selten vorgekommen weil - normalerweise hab ich keinen so großen Zeitdruck bei der erstellung einer Spf.

Ich seh das Problem das man dann ggf in gewisse Konflikte kommt zwischen Spielarten.
- Kommt auf der Stelle sehr auf das System an, bei manchen mag das leichter sein als bei anderen.

Bei Systemen mit viel Chartacterprogress würde ich mich schon fragen "Da spielt einer in zwei Gruppen gleichzeitig - der hat dann ja auch doppelt soviele EP wie andere?" - bei anderen Dingen aber etwa auch etwa wenn es in der einen Gruppe sehr viel magische Items zu finden gibt und in der anderen ... nicht.
Klar ich denke das kann man alles irgendwie "regeln" und bei einigen Systemen mag das auch weniger ein Problem sein.

Bleibt noch die Sache wenn die Spielleiter kaufabenteuer spielen und der Spieler dann eben Spielerwissen und Characterwissen mischt.

Also ich würde eher sagen "Besser nicht"

Offline Teylen

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Ich mache es nicht weil der Charakter entsprechende Erfahrungen, Erlebnisse, Bekannte und so weiter hat die in der neuen Geschichte nicht so gegeben sind.

Was ich aber durchaus mache, ist dass ich das gleiche Charakterkonzept mit sehr ähnlichen Hintergründen spiele.
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Hotzenplot

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Bei einem "Ich bringe einen fertigen Charakter mit!" klingeln schon leise meine Alarmglocken.  8]

Ich mache es nicht weil der Charakter entsprechende Erfahrungen, Erlebnisse, Bekannte und so weiter hat die in der neuen Geschichte nicht so gegeben sind.

Was ich aber durchaus mache, ist dass ich das gleiche Charakterkonzept mit sehr ähnlichen Hintergründen spiele.

Das ist auch mein Weg.

Offline hexe

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Das kommt bei mir immer wieder vor. Warum sollte ich den Charakter nicht weiterspielen, wenn die Runde für die sie gebaut wurde, sich zweimal getroffen und dann wieder aufgelöst hat? Alleine die ganze Arbeit, die man schon reingesteckt hat, kann man wieder verwenden und die Sachen, die man eigentlich mit dem SCs bespielen wollte, sind eh noch offen. Das Erlebte einmal mit komischen Typen in der Taverne reden, kann ich mitnehmen. 'Habe super magischen Artefakt gefunden' eher nicht. Aber das war wahrscheinlich ne nicht das verfolgte Ziel mit dem SC.

Natürlich muss man bei den Werten darauf achten, dass es zum Rest der Gruppe passt, dass alle weiterhin ihre Nische haben, sie ähnlichen stark sind, Screentime abbekommen, etc. Aber das war bis jetzt eigentlich kaum ein das Problem. In meiner Star Wars Runde war die einzige Spielerin, die von Anfang an dabei war, während andere Spielende gewechselt haben. Deshalb konnte die kleine Jedi, dann doch irgendwann recht viel, aber es gab auch genügend Gründe Dinge zu delegieren oder dem Fachpersonal zu überlassen.


Vielleicht reagiere ich inzwischen auch etwas allergisch auf: 'Wir machen alle neue Charakter', weil mir mein Stapel mit 'neue Charaktere, zweimal gespielt' zu hoch wird. Ich will nicht schon wieder neu machen, ich will einen von denen nehmen. Die sind so gut wie neu. Für D&D 3.5 liegt sogar noch eine Dame rum, die nur erstellt wurde, aber schon dann die Runde keinen Termin mehr fand... aber die wird wohl nicht mehr raus kommen. D&D 3.5 ist nicht mehr so gefragt...

Offline chad vader

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Mein derzeitiger 5E-Charakter hatte sein Debut in einem Shadowdark-Oneshot. Ich hatte den Eindruck, seine Geschichte war noch lange nicht fertig erzählt, daher hab ich zum Beginn der 5E-Kampagne eines anderen SL gefragt, ob ich die Figur bei ihm "weiterspielen" könnte.

Weiterspielen hieß, ich baue ganz normal einen 5E-Startcharakter nach dem gleichen Konzept wie im Shadowdark-Oneshot mit der gleichen Hintergrundgeschichte plus dem dort Erlebten.

Der SL fand das gut und wir haben es bis heute nicht bereut. Es wurde ja aber schlussendlich auch nur Fluff übertragen.
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Hochproblematisch find ich dagegen diese in meiner DSA-Jugendzeit leider recht üblichen UBER-Charaktere, die bestimmte Spieler in jedem Abenteuer spielen wollten, obwohl sie die Erfahrungsstufe der sonstigen Gruppe maximal sprengten. Ich fand das super nervig.

Häufig kam es mir so vor, als ob die einfach nur noch weitere Abenteuerpunkte "farmen" wollten - Loot spielte in DSA ja eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Oder sie wollten mit dem Powerlevel prahlen, wenn sie als Halbgötter die "Normalsterblichen" begleiteten und sich gönnerhaft als Schutzengel im Hintergrund hielten. Dabei ließen sie aber wenig subtil raushängen, dass die restliche Gruppe hier nur relevant was reißen kann, weil der UBER-Char sich zurück hält.

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie andere Meister*innen und ich mehr über sozialen Druck der Spielenden diese Figuren in unseren Abenteuern tolerierten.

Sowas wäre inzwischen bei mir ein absolutes No Go.

Offline Ludovico

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Das kommt bei mir immer wieder vor. Warum sollte ich den Charakter nicht weiterspielen, wenn die Runde für die sie gebaut wurde, sich zweimal getroffen und dann wieder aufgelöst hat? Alleine die ganze Arbeit, die man schon reingesteckt hat, kann man wieder verwenden und die Sachen, die man eigentlich mit dem SCs bespielen wollte, sind eh noch offen. Das Erlebte einmal mit komischen Typen in der Taverne reden, kann ich mitnehmen. 'Habe super magischen Artefakt gefunden' eher nicht. Aber das war wahrscheinlich ne nicht das verfolgte Ziel mit dem SC.

Genau das meine ich.
Zumal, wenn ich ehrlich bin, sind die Charaktere, auch wenn sie erstmal unterschiedlich wirken, sich doch ähnlich, wenn man sie zumindest in einzelnen Gruppen clustert.
Und auch beim Hintergrund... Je länger man spielt, desto unwahrscheinlicher, dass man einen Charakter baut, der nicht schon mal irgendwann zuvor da war - bloß halt mit anderem Namen.


Offline Issi

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Ich hatte das zwar noch nie (Weder als SL noch als SPL)
- finde aber man darf folgendes nicht vergessen:

Nicht nur ein SC Tod kann eine Figur beerdigen, sondern ebenso System Hopping und Kampagnenabbrüche.

In meiner aller ersten Runde hatte ich als SPL Beides: Eine Sammlung an gestorbenen SC, und eine ebenso lange an Figuren, die durch regelmäßiges System ändern- praktisch nie wieder gespielt wurden.
(Denn selbst wenn das betreffende System irgendwann mal wieder aufgegriffen wurde, mussten neue Figuren her. )

Was ich nicht hatte, waren Figuren die ich irgendwie weiterentwickeln konnte.

Sprich: Das, was mir eigentlich Spaß macht.

Ich tendiere zwar auch immer dazu mir ne neue Figur zu bauen.
Aber ich glaube, ich könnte auch gut verstehen, wenn Spieler das Gefühl haben, sie haben noch ne Figur im Schrank, die sie weiterspielen wollen.

Edit.
Das einzige Problem, das ich mir vorstellen kann, ist: Dass man sich eben auf einen gemeinsamen Einstieg bzw. Grad der Figuren einigen müsste.
Wenn zu viele Grade dazwischen liegen, macht das wenig Sinn.
Also entweder muss die Figur, die woanders weitergespielt werden soll, mit den Graden runter oder die anderen zu ihr rauf (Wobei ersteres vermutlich häufiger der Fall sein würde)

« Letzte Änderung: 2.06.2025 | 21:20 von Issi »

Offline General Kong

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Früher, ganz zu Anfnag in den 80ern bei D&D, wa das bei uns in der Gruppe Gang and Gebe: Wenn der SL wechselte - auch nur für eine Sitzung - dann hat man seinen Charakter eben da gespielt. Auch wenn der gerade bei einem anderen SL noch in einem Dungeon war. Gegenstände wurden munter hin und her geschleppt und wer drauf ging, der war tot. Natürlich auch in den anderen Abenteuern.

Daran hat damals bei uns KEINER auch nur einen Gedanken verschwendet - so egal war das.

Klar, es ging im Wesentlich j auahc nur um "Rein isn Loch, poch-poch-poch! Monster tot - alles jot!"

Heute würde ich das nicht mehr machen. Aber den SC zu NULLEN - darauf käme ich nie! Ich würde dann eheer da einen gleichen Charakter machen (Hauenklaus 1, Hauenklaus 2, Hauenklaus Viele). Aber ich würde dann eher doch noch was anderes sielen wollen.

Und an den Tisch, wenn ich Der Primat des Schirms bin (stets Mehrer des Spiels etc. pp.)., kommt mir so etwas schon mal gar nicht.
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Offline ElfenLied

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Aus meiner Sicht als SL:

Solange der Charakter angepasst wird, damit er in meine Kampagne passt, dann habe ich damit grundsätzlich keine Probleme solange es die anderen Spieler nicht stört. Entsprechende Elemente im Konzept und Hintergrund des Charaktere müssten also verändert werden. Und wenn mindestens ein Mitspieler damit ein Problem hat, dann würde ich den Spieler darum bitten, einen neuen SC zu erstellen.

Als Spieler verwende ich Charaktere grundsätzlich nicht wieder. Jede Kampagne bekommt einen eigenen.
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

Offline Issi

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Weiß hier jemand, woher der Drang kommt, bewährte Charaktere fallen zu lassen und sie nicht in weiteren Runden zu verwenden (natürlich nachdem sie auf Level 1 zurückgesetzt wurden)? Und was spricht dagegen, diese Charaktere wieder zu verwenden?
Ich habe keine pauschal gültige Antwort, nur einen Eindruck gewonnen, den ich teilen kann.

Für meinen System Hopping SL- war der Reiz des Neuen auch erstrebenswert. Oder vielleicht sogar zu erstrebenswert. Denn nach absehbarer Zeit hatte sich für ihn das, wofür er eben noch Feuer und Flamme war, auch schnell wieder "ausgelutscht."

Für jeden "Neuanfang " mussten, damit er sich auch wirklich so anfühlt, deshalb auch unbedingt "frische" SC her, unbeschriebene Blätter quasi.
(Ab einem gewissen Grad waren sie ihm ohnehin zu stark- und wurden notfalls auf die klassische Art beerdigt, wenn das System noch ne Weile laufen sollte  :gasmaskerly: Sprich: Abenteuer für höhere Grade leiten- hat er nicht so Bock.)

Und sowas wie ehemals hochgradige SC extra wieder downgraden, um die weiterzuspielen, wäre für ihn wahrscheinlich ne Art "Ketzerei" gewesen.

Denke, manche Spieler spielen ohnehin schon ihr lieblings Charakter Konzept in verschiedenen Runden.
Das ist für sie vermutlich einfacher, als eine noch lebende Figur an eine neue Gruppe anzupassen.
Wenn sich jeder fragt: "Warum spielt der/die denn nix neues? (Wie wir auch)" und sich vielleicht sogar denkt : Wahrscheinlich jmd. der irgendwie komisch/speziell bzw. nicht sonderlich flexibel ist.








« Letzte Änderung: 2.06.2025 | 22:16 von Issi »

Offline Doc-Byte

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Da besteht für mich die Gefahr, dass man Dinge durcheinander bringt. Im Rollenspiel passieren viele Dinge die man sich nicht notiert, was den Charakter aber ausmacht. Z.B. die Beziehungen zu anderen.

Ich hab über mehrere Jahre den selben Charakter auf Cons gespielt. Am Ende war der "Charakterbogen" mehrere Dutzend Seiten lang und ich kann dir bis heute sage, wann, wo mit welchem SL, welchen Mitspielern und welchen anderen SCs ich gespielt habe. Außerdem hab ich zu fast allen Runs eine knappe Übersicht, was darin passiert ist... Ja, ich war ein wenig freakig und mein Charakte am Ende bekannt wie ein bunter Hund. ~;D

Offline SigmundFloyd

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Habe ich schon gemacht und sehe es auch völlig unproblematisch.

Ein Charakter wurde z.B. für eine West Marches-ähnliche Kampagne mit Homebrew-Setting erstellt, in der ich glaube ich drei- oder viermal gespielt habe, bevor sie sich im Sande verlaufen hat. Also bin ich in eine neue Runde mit neuen Mitspielenden eingestiegen und habe den Charakter mit "zurückgesetzten" Werten und Backstory weiter gespielt.

Da besteht für mich die Gefahr, dass man Dinge durcheinander bringt. Im Rollenspiel passieren viele Dinge die man sich nicht notiert, was den Charakter aber ausmacht. Z.B. die Beziehungen zu anderen. Außerdem glaube ich, Vorsatz hin oder her, dass man die Charaktere vom Spiel her auch immer ein wenig der Gruppe und der Situation anpasst. Ein Charakter in drei Gruppe wird in jeder anders sein. Meine Meinung. :)

Ich bin Comicleser und kriege es ohne Probleme hin, Dinge, die in verschiedenen Kontinuitäten passiert sind, nicht zu verwechseln. Ich würde auch vermuten, dass Personen, die damit Schwierigkeiten haben, auch Dinge vermischen, die unterschiedlichen Charakteren in unterschiedlichen Kampagnen passiert sind. ("Haben wir nicht schonmal gegen einen Beholder gekämpft? Ach nee, das war in Peters Kampagne. Wer ist mein Charakter nochmal?")
Dass der gleiche Charakter sich in unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich entwickelt, auch wenn der Ausgangspunkt gleich ist, ist richtig, für mich aber ein Feature und kein Bug.

Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob es nicht das selbe ist, einen neuen Charakter zu bauen oder einfach einen alten Charakter wieder zu nullen. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen: Nein, das ist nicht das selbe. Weil das Erlebte für mich dann untrennbar mit diesem Charakter verbunden ist und es sich sehr falsch anfühlen würde, den Charakter dann wieder so zu spielen, als hätte er noch nix erlebt.

Den selben Charakter zu spielen und dazu seine Geschichte zu löschen, ergibt für mich wirklich überhaupt keinen Sinn. Würde ich niemals machen. Wenn ich die selbe Art Charakter spielen wollen würde (also Klasse ... Beruf ... was auch immer), dann würde ich einen solchen Charakter neu erstellen und dann mit diesem neu starten.

Ja, kann man drüber diskutieren, und es ist dasselbe :) Gerade, weil der neue Charakter eben nicht identisch ist, sondern nur den gleichen Startpunkt hat. Und ob ich nun statt Argrim den brandneuen Charakter Bergrim spiele oder eben eine neue Version von Argrim, ist doch wirklich ziemlich wumpe.

Mein derzeitiger 5E-Charakter hatte sein Debut in einem Shadowdark-Oneshot. Ich hatte den Eindruck, seine Geschichte war noch lange nicht fertig erzählt, daher hab ich zum Beginn der 5E-Kampagne eines anderen SL gefragt, ob ich die Figur bei ihm "weiterspielen" könnte.

Das ist der springende Punkt was die Motivation angeht, ich würde einen Charakter immer dann rebooten, wenn ich den Eindruck habe, das Potential der Charakteridee wurde nicht ausgeschöpft. Durch abgebrochene Kampagnen, verfrühten Charaktertod oder auch einfach SL und Mitspielende, mit denen man kreativ nicht auf einer Wellenlänge war.

Und gerade, wenn man Charaktere erschafft, die mehr sind als ein Charakterbogen, kann es auch einfach sein, dass man nochmal gerne in diese Rolle schlüpfen, nochmal dieser Charakter sein möchte. So wie man vielleicht gerne nochmal ins gleiche Urlaubsland fährt oder den gleichen Film guckt, statt sich zu zwingen, jedes mal etwas neues erleben zu müssen. Für mich eine absurde Idee, seinen eigenen Spaß solchen Zwängen zu unterwerfen.

Offline Edgar Allan Poe

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Ja, kann man drüber diskutieren, und es ist dasselbe :) Gerade, weil der neue Charakter eben nicht identisch ist, sondern nur den gleichen Startpunkt hat. Und ob ich nun statt Argrim den brandneuen Charakter Bergrim spiele oder eben eine neue Version von Argrim, ist doch wirklich ziemlich wumpe.

Auf dem Papier ist das so, ja. Für mich ist es das aber nicht. Weil Argrim eben Argrim ist. Und Argrim hat XYZ erlebt. Das kann (und will) ich in meinem Kopf nicht löschen. Das finde ich - wie gesagt - vollkommen absurd.
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Offline Namo

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Ich sehe da eine klare Trennung:

Charakter Nullen und nochmal Vanilla spielen käme mir nicht in den Sinn. Würde ich super öde und dämlich finden.

Bestehenden Charakter so wie er ist bei einem anderen SL oder in einer anderen Kampagne spielen (sofern er da rein passt) finde ich absolut okay. Beim LARP macht man doch nahezu nichts anderes. Das ist dann einfach Charakterzentriert. Wobei es für mich als Spieler von der Story her passen müsste. Ein klassischer Abenteurer nach alter D&D Art der nur Dungeons räumen will ist da leichte rund logischer unterzubringen wie ein beratender Hofmagier einer Stadtintrigen Kampagne.

Offline Boba Fett

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Pauschal mag ich da keine allgemeingültige Aussage treffen, da ich finde, dass es davon abhängt, wie gespielt wird.

In unserem eigenen Traveller Kosmos in den späten 80ern und 90er Jahre war es ganz normal, dass jeder einen (oder ein paar) Charaktere hatte und diese in der heimischen Runde genau so wie zu diversen (nicht Rollenspiel) Conventions mitnahm und dort spielte. Resultierte aus der Situation, dass in diesem Fandom viele Leute in unterschiedlichen Spielrunden quer über Deutschland verteilt saßen und alle im gleichen Traveller-Universum spielten und sich irgendwo auch austauschten und Ereignisse abglichen. Gab es ein Sprengstoff-Attentat auf das Sternenhimmel-Hotel auf dem Planeten Boughene in der einen Runde, waren die Auswirkungen in anderen Runden wahrzunehmen.
Und 4-5 mal im Jahr trafen sich die Leut auf einem Con und zockten da zusammen, natürlich mit ihren Charakteren. Oder wenn man sich mal besuchte...
Das war schon sehr cool.

In der eigenen heutigen Kampagne würde ich es vorziehen, wenn dafür Charaktere (gemeinsam) gemacht und explizit da gespielt werden - oder sich zumindestens nicht andere Abenteuer auf den Charakter auswirken. Erfahrung und Ausrüstung und keine Ahnung was. Und da ist nicht mal groß Mißtrauen da, dass da wer sich was zurecht schummelt.
Es fühlt sich nur genau so doof an, wenn man hört "ja, ich habe jetzt5 Heiltränke mehr und bin drei Stufen aufgestiegen" als würde jemand sagen "sorry, den Charakter kann ich nicht in der Kampagne weiterspielen, der ist auf dem Con in einem Abenteuer im TPK verreckt."

Ich glaube, der Unterschied liegt einfach darin, dass die Rollenspielkarriere der Charaktere "von damals" eben eine Abfolge von Einzelabenteuer waren und wir heute eine Kampagne mit zusammenhängenden Inhalt spielen. Und dass bei Traveller es auch kaum sowas sie "from zero to hero" als Machtzuwachs existiert, während das andere Systeme eben durchaus haben.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline tartex

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Für mich liegt die "Gefahr" darin, dass der Spieler Erfahrungen und Wissen seines Charakters aus anderen Runden in meine Runde übernimmt und von falschen Voraussetzungen ausgeht, was ihm, mir und anderen Spielern das Spiel vermiesen könnte.

Wie willst du als Spielleiter kontrollieren, ob jemand Copy&Paste macht? Ich denke es geht da eher ums Konzept also ums Mitschleppen der gesamten Biographie (also der erlebten Abenteuer) und der Ausrüstung.

Gerade PointBuy-Systeme sind ja prädestiniert dafür, dass man recyclet.

Und ob Wissen aus anderen Kampagnen (oder gar aus Monsterhandbüchern, etc.) mitgeschleppt wird, lässt sich sowieso nicht am Charakterblatt festmachen. Ich war schon in zu vielen Cthulhu- und D&D-Kampagnen, wo die Spieler scheinbar PnP mit einem Trivia-Spiel der Marke "Wieviel aus den Kreaturenbüchern kann ich mir merken, damit ich den anderen am Tisch zeige, dass ich ein echter Experte bin?" verwechselt haben. Da spielte es keine Rollen welchen Charakter sie jetzt gespielt haben.
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Offline CK

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Wie erkläre ich das..?

Werte kopieren, Namen übernehmen - finde ich nicht sehr einfallsreich, aber okay, doch "ganze" Charaktere zu transferieren aus Runden, die ich nicht kenne bzw. nicht beigewohnt habe, mache ich nicht. Allerdings weniger aus Bedenken wegen der Regeln oder des Hintergrundwissen, sondern aus eher erstmal seltsamen, in gewisser Weise hochgradig irrationalen Gründen:

Für mich erschafft jede Spielgruppe mit dem "Spielgeschehen" in gewisser Weise eine "reale" (wenn auch unreale ;) ) Existenz. Ich nehme das quasi in der Form "ernst", dass die gemeinsam geschaffene Realität in gewisser Weise "existiert" (bitte keinen Esokram da rein interpretieren, ich bin eher bodenständiger Natur und meine das weniger spinnert, als es klingt bzw. weiss auch, dass dem natürlich nicht wirklich so ist. Vergleicht es vielleicht mit einem Buch, das man gelesen hat, dessen Handlung zwar nicht wirklich ist, trotzdem war man irgendwie drin und passiv Teil davon).

Ist natürlich alles nur Spiel und Spaß, aber für mich ist das Gespielte an sich "Geschehen" und da widerstrebt es mir, verschiedene Welten (Spielgruppenerlebnisse) - von außen heraus, also von unserer Welt - zu vermischen bzw. ihre "Eigenständigkeit in sich" von außen heraus zu missachten bzw. zu untergraben.

Weiss nicht, ob ich mich klar genug ausdrücke oder Ihr mir jetzt gedanklich ne Knalltüte aufsetzt - ganz so wild ist es nicht, aber das ist tatsächlich mein erster "kruder" Gedankenreflex, wenn mir ein Spieler mit sowas kommt - mein eigener Film wird dadurch "in sich" entzaubert.
« Letzte Änderung: 7.07.2025 | 17:01 von CK »

Offline Streunendes Monster

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Offline Selis

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Für mich gibt es da klare Unterschiede.

Generell spiele ich Charaktere aus der einen Runde und in anderen.

Sie sind komplett voneinander getrennt und machen da unterschiedliche Erfahrungen aber sie haben eine ähnliche Persönlichkeit die irgendwann anfängt auseinander zu treiben, so das aus einem Charakter quasi ein Archetyp wird.

Ausnahme waren zwei Star Wars Runden, die so miteinander verschmolzen sind und ein weiterer Charakter aus einer voran gegangenen Runde aufgenommen wurde, damit ich den Charakter so spielen kann, wie ich ihn mir vorstelle.

Bei Hauptcharakteren, also meinen Lieblingscharakteren bin ich da vorsichtig geworden.
Ausgenommen in der oben genannten gut verlaufenden Star Wars Sache, klappte das meist nie so recht und ich möchte sie in anderen Runden nicht verhunzen. Da die falsche Runde einem auch den Spaß an dem Charakter verleiden kann. Das ist mir zu heikel.

Bei Monsterhearts und Monster of the Week wieder rum habe ich zwei OneShot erprobte Charaktere, die ich wild mixen und auch in ähnlich gelagerten Systemen bequem unter bringen kann, die haben aber nicht diese innerhalb des Settings diese gewaltigen Entwicklungen gemacht und sind irgendwie immer auf Anfang stehen geblieben.

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Offline First Orko

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Ich hab das schon mit Charakteren vom Tanelorn-Treffen gemacht: Mit viel Liebe erstellt, ausprobiert, Freude gehabt - und dann soll der nach dem Oneshot in die Tonne (bzw Ordner, ich hefte die ja alle sauber weg  ;))
WARUM?  :o

Hab auch schon aus nem anderen Oneshot einen SC in eine Kampagne überführt, teilweise mit Reset, teilweise nicht. Umgekehrt dagegen - also von Kampagne in einen Oneshot würde ich das wohl eher nicht machen, da wäre er mir zu "beladen"!  :think:
Fröhliches Hin- und Herwechseln zwischen Spielwelten wäre mir auch zu wild, da wird ein Charakter für mich zur bloßen Spielfigur ohne konsistenten (und damit jeglichen) Hintergrund. Wie so eine Gloomhaven-Figur mit ihrem Wertetableau. Ich spiele tendenziell eher wegen der Entwicklung des Charakters und wie ihn seine Erlebnisse persönlich formen, zumindest in einer Kampagne.
« Letzte Änderung: 9.07.2025 | 11:47 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Selis

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Da ist das Setting auch ähnlich genug
Einen Monsterhearts Charakter kann man relativ problemlos bei Monster of the Week oder auch Buffy einsetzen.

Bei Settings die sich zu sehr unterscheiden nehme ich den Charakter auch eher als Schablone. Aus meiner leicht verrückten Spellslinger aus Münster of the Week wurde eine Dathomir Hexe. Name und Background unterscheiden sich natürlich komplett.

Habe einige Charaktere die v man als olle Nonne bezeichnen konnte. Die sind kaum noch vergleichbar entspringen aber einer Grundidee, die ich gern spiele.

Aber wenn sich das System nicht unterscheidet, sondern nur eine andere Gruppe habe, muss ich nur schauen ob der Charakter funktioniert. Wenn ich dieser Meinung bin, dann sehe ich kein Problem.
« Letzte Änderung: 9.07.2025 | 11:54 von Selis »
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