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Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?
Blizzard:
Okay, hier ist jetzt schon viel geschrieben worden und ich habe mir auch nicht alle bisherigen Antworten durchgelesen. Aber um mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
--- Zitat von: Mithras am 15.06.2025 | 13:56 ---Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
--- Ende Zitat ---
Also ich mag grundsätzlich den "Zoo". Insbesondere in (High)Fantasy-Systemen mag ich es einfach, eine gewisse (Grund)Auswahl an verschiedenen spielbaren Spezies zu haben. Am liebsten habe ich dabei eine Mischung aus ein paar "herkömmlichen", Standard-Fantasy-Völkern wie z.B. Menschen, Elfen, Zwerge und Orks oder so. Es dürfen meinetwegen auch gerne noch Halblinge, Gnome oder auch Goblins dabei sein. Oder Feen. Und die dürfen auch meinetwegen ohne Probleme einfach die bekannten Clichees erfüllen. Also Zwerge als Bergbewohner und technisch versiert, Elfen naturverbunden und im Wald lebend...solche Dinge eben. Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es Spieler gibt, die einfach (mal) etwas Klassischestmspielen wollen, ohne sich großartig Gedanken darüber machen zu müssen, wie sie den Zwerg z.B. jetzt spielen. Und dann gerne noch ein paar exotische Spezies - einfach nur wegen der Vielfalt & Abwechslung. Außerdem machen sie die Spielwelt bunter und bieten eben Abwechslung für jene Spieler, die mal Lust haben, was Neues auszuprobieren und/oder vielleicht auch mal eine Herausforderung suchen.
--- Zitat von: Feuersänger am 27.06.2025 | 20:59 ---Will sagen: du kannst so einen Exoten quasi gar nicht "falsch" spielen, weil es keine verbreitete Konvention darüber gibt, wie es "richtig" geht.
Der eine Disclaimer den ich da setzen möchte: es sei denn, du spielst ihn einfach genau wie einen Menschen. Dann kannst du es dir echt sparen. Gilt aber wie weiter oben schon gesagt für alle nichtmenschlichen Rassen.
--- Ende Zitat ---
Interessant(e Aussage). Woran machst du denn genau fest, ob einer einen Dragonborn z.B. genau wie einen Menschen spielt? Das würde mich schon interessieren. 8]
AndreJarosch:
Ich spiele (und vor allem leite) eigentlich gar keine Runden mit Zoo-Gruppen, was auch daran liegen mag, dass ich fast keine EDO-Systeme mehr spiele.
Menschen zu spielen ist in meinen Runden der Default.
Meine "Zoo-Gruppen" sind dann eher Gruppen von Menschen aus sehr verschiedenen Kulturen:
- Cthulhu: Irischer katholischer Kaplan, sein nepalesischer Gurkha-Diener, eine Vooddoo-Priesterin aus New Orleans, ein deutscher Spion der sich als amerikanischer Anthropologe tarnt und eine amerikanische Erbin eines Gaugummi-Imperiums welche als Fotoreporterin arbeitet).
- RuneQuest: Carmanischer Magier, Tarschitischer Minen-Verwalter, Sartaritischer Rebell, Kitori Bodyguard und eine Aldryami auf Sondermission (letzteres ist dann doch ein Nicht-Mensch).
- Mythras: in der "Saga von Silber und Wahnsinn"-Kampagne sind alle Menschen (vorgefertigte Charaktere)
- Schakale: Die Runde bildet sich gerade erst, und es wurden noch keine Charaktere erschaffen, aber die Optionen sind 4 unterschiedliche Menschliche Völker.
Jeder soll spielen was er möchte; und das kann zur Bildung von Zoo-Gruppen führen.
Mich persönlich stören Zoo-Gruppen aber eher, da ich auch gerne in den Gemeinschaften spiele in der sich die Charaktere bewegen. Und wenn die Gruppe zu über 50% aus Orts-/Kulturfremden ist die Verzahnung der Charaktere mit der Gemeinschaft (Herrscher, Händlergilden, Tempelstrukturen, Familienbande, etc.) nicht stark genug, damit es eine persönliche Geschichte wird, sondern es bleibt bei einem "Auftrag".
Aber wie gesagt; das mag an den Systemen und Hintergrundwelten die ich bespiele liegen.
nobody@home:
--- Zitat von: AndreJarosch am 28.06.2025 | 09:18 ---Mich persönlich stören Zoo-Gruppen aber eher, da ich auch gerne in den Gemeinschaften spiele in der sich die Charaktere bewegen. Und wenn die Gruppe zu über 50% aus Orts-/Kulturfremden ist die Verzahnung der Charaktere mit der Gemeinschaft (Herrscher, Händlergilden, Tempelstrukturen, Familienbande, etc.) nicht stark genug, damit es eine persönliche Geschichte wird, sondern es bleibt bei einem "Auftrag".
Aber wie gesagt; das mag an den Systemen und Hintergrundwelten die ich bespiele liegen.
--- Ende Zitat ---
Unter anderem, ja. Außerdem ist das ganze "Ich will in der Gemeinschaft bleiben"-Spiel wohl schon an sich etwas ungewöhnlich -- gerade, wenn auch nicht nur, im Fantasybereich ist ja die Klischeegruppe an Spielercharakteren nicht ganz ohne Grund der kleine Haufen zusammengewürfelter wurzelloser Abenteurer, der von der einen Aufgabe zur nächsten durch die ganze Welt streift und eh schon praktisch überall fremd und nicht unbedingt hoch angesehen ist. Das mag die "Zoo"-Thematik noch mal etwas vertiefen, denn wenn mein Charakter sowieso fast überall ein Außenseiter ist, wo er hinkommt, dann macht es auch nicht mehr so viel aus, wenn man ihm das gleich ansieht.
Tudor the Traveller:
Ich habe jetzt nicht mehr alles verfolgt, aber ich hab da eine Verständnisfrage:
--- Zitat von: AndreJarosch am 28.06.2025 | 09:18 ---Meine "Zoo-Gruppen" sind dann eher Gruppen von Menschen aus sehr verschiedenen Kulturen
--- Ende Zitat ---
Ist ein Zoo menschlicher Kulturen weniger Zoo als eine Truppe verschiedener humanoider Spezies?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)bei dem menschlichen Zoo hätte ich außerdem noch die Befürchtung, dass da Stereotype auf reale Gruppen angewendet werden
Galatea:
Kommt drauf an.
Unsere Midgard-Gruppe bestand aus einem albischen Adeligen im Exil (Tiermeister-Klasse), einem albischen Elfen (kann alles passabel, aber nichts herausragend, im Prinzip der perfekte Wingman für jeden der Spezialisten), einem Nordmann (der Nahkämpfer) und einer bulugesischen? buluganischen? Magier-Schamanin - für (eine) Kampagne(n) in Alba.
Das war für die Verhältnisse des Settings (im Prinzip klassisches Schottland, sehr low-level und relativ low-magic) mehr Zoo, als die quietschbunt-durcheinandergewürfelte Star Wars Jedi-Akademie-Truppe auf Außenmission.
Selbst unsere D&D-Monstergruppe (Imp, geflügelter Dämon, Gruftprinz-Magier, Löwenhippogreif mit Drow-Oberkörper, Gefügelter-Plapperschleim-Kleriker) hat sich im Kontext des Settings weniger nach Zoo angefühlt, als der bunte Haufen in Klassik-Schottland.
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