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Neumodische Art an SC oder "der Zoo" - begrüßenswerte Entwicklung?
nobody@home:
--- Zitat von: Galatea am 16.06.2025 | 00:16 ---SciFi-Setting haben aber oft genau das Problem, dass die Aliens dort entweder nur komisch aussehende Menschen sind oder massiver Flanderisierung zum Opfer fallen (also auf ihren Kernaspekt reduziert und zu Stereotypen degradiert werden). Einen gute Alienrasse zu schreiben ist garnicht so einfach und braucht definitiv mehr als eine einseitige Speziesbeschreibung.
--- Ende Zitat ---
...und die menschlichen Kulturen kommen im Vergleich dazu besser weg? Na, ich weiß nicht; auch bei denen bedienen sich die Damen und Herren (und andere) Settingbastler meiner Erfahrung nach meist schlicht bei bekannten Stereotypen und lassen es dann der Bequemlichkeit halber auch oft gleich dabei. Insofern ist das also aus meiner Sicht kein Punkt, der ausgerechnet Nichtmenschen besonders negativ auszeichnet.
Der Hasgar:
--- Zitat von: nobody@home am 16.06.2025 | 00:40 ---...und die menschlichen Kulturen kommen im Vergleich dazu besser weg? Na, ich weiß nicht; auch bei denen bedienen sich die Damen und Herren (und andere) Settingbastler meiner Erfahrung nach meist schlicht bei bekannten Stereotypen und lassen es dann der Bequemlichkeit halber auch oft gleich dabei. Insofern ist das also aus meiner Sicht kein Punkt, der ausgerechnet Nichtmenschen besonders negativ auszeichnet.
--- Ende Zitat ---
Ich denke, das Problem liegt hauptsächlich darin, dass bei exotischen Spezies oder Kulturen eben die Andersartigkeit besonders betont wird. Spieler und Worldbuilder tun das halt aus der Perspektive eines Menschen ihrer Kultur.
Das Ergebnis: Entweder ein " so wie wir, nur in Punkt x anders" oder "bloß nicht so wie wir".
aikar:
Ich habe das Gefühl, es werden von einigen wirklich harte Erwartungen gestellt: "Wenn du eine nichtmenschliche Spezies spielst, musst du die aber total fremdartig darstellen, sonst ist das nicht richtig und darf nicht gemacht werden!".
Nach dieser Logik hätte niemals jemand in einem Rollenspiel Elfen spielen dürfen und schon gar keinen jenseits des elfischen Kleinkindalters. Von Vampiren, Halbgöttern (Scion) oder Wechselbälgern ganz zu schweigen.
Einige werden den Reiz des extrem exotischen folgen. Viele wählen aber denke ich fremde Spezies einfach nach der Optik aus, gerade auch in Zeiten immer detaillierterer Bilddarstellungen. Sie würden einfach gerne so aussehen. Manche wählen vielleicht wegen bestimmter Fähigkeiten oder ihrer Rolle in der Gesellschaft.
Manche Charakterkonzepte sind auch Teenager-Machtfantasien (hatten wir die nicht alle mal?) oder Wege zur Selbstfindung. Tieflinge werden z.B. sehr oft von queeren Personen gespielt (wie ich erst vor kurzem aus verschiedenen unabhängigen Quellen gehört habe), weil sie die Situation des "von Geburt an unfreiwillig anders sein und ausgegrenzt werden" wohl recht gut abbilden. Die Exotik ist hier eine vertraute Rolle, eine Metapher, durch die man sich repräsentiert fühlt.
Tabaxi/Katzenmenschen sind vermutlich in der Furry-Szene recht beliebt.
Also sage ich:
* Last die Spielenden nach Möglichkeit spielen, was sie wollen, ihr macht sie glücklich damit und glückliche Spielende spielen auch ihre Rollen besser. Mal ganz davon abgesehen, dass ihr damit wahrscheinlich einfach eure Freunde glücklich macht.
* Wenn ihr eine ganz andere Kampagne spielen wollt oder Vorstellung habt als eure Gruppe, dann habt ihr einfach nicht die richtige Gruppe dafür. Passiert mir immer wieder, dann sucht man halt einen Kompromiss, der allen Spaß macht. Oder eine andere Gruppe (falls möglich).
* Spielende dazu zu zwingen, eine Rolle und eine Kampagne/Setting zu spielen, die ihren Wünschen zuwiderlaufen, wird wohl eher nicht in einer langen, für alle zufriedenstellenden Kampagne münden, sondern eher früher als später in die Brüche gehen.
Mich würde in dieser Hinsicht auch interessieren, wie ihr mit genderswapped Charakteren umgeht. Ich bin da völlig offen, aber eine "realistische" Darstellung ist da ja durchaus auch eine Herausorderung, je nachdem welche Maßstäbe man anlegt und ich sehe das als ein verwandtes Thema zur Exoten-Frage.
Issi:
--- Zitat von: Mithras am 15.06.2025 | 13:56 ---Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
--- Ende Zitat ---
Der SL bei dem ich das spiele, lässt generell keine Exoten zu. (Elfen und Zwerge sind noch Ok, der Rest nicht)
Glaube seine Argumentation dazu folgt der von Megavolt im Nachbarstrang.
Es sind mit "Normalos" andere Abenteuer möglich als mit nem bunten Exotenstrauß.
Glaube er hatte solche Runden schon- ohne einen Menschen- und ist nach einiger Zeit wieder davon abgekommen.
Zum D&D 5 selbst Leiten bin ich noch nicht gekommen. Da ich bislang nur die Normalo Runden kenne, kann ich nicht sagen wie es mit Tieflingen und Co wäre.
Tendenziell wäre bei mir weniger auch mehr.
Generell habe ich nichts gegen Exoten, solange sie halbwegs erklärbar ins Abenteuer passen, und in
überschaubarer Zahl vorkommen.
Es gibt aber auch bei mir Grenzen- wo ich das "Slapstick " bzw "Guardians of the Galaxy " Gefühl nicht mehr loswerde.
Das ist für Bier und Brezen Runden ganz phantastisch.
Für ernsthaftere Sachen, mit Mittelalter- Touch bräuchte ich wahrscheinlich ne halbwegs ausgewogene Crew.
1of3:
--- Zitat von: caranfang am 15.06.2025 | 14:56 ---Die meisten, die Exoten spielen wollen, wollen diese doch nur spielen, weil sie etwas besonderes spielen wollen.
--- Ende Zitat ---
Mein aktueller SC ist Kobold, weil ich damit eine Falle nehmen kann. Muss ich von meinen ach so wenigen 6 leichten Item Slots nichts dafür benutzen.
Du hast sicher recht, dass das mit 4e mehr wurde. Bei 3e waren Menschen für so ziemlich jeden Plan praktisch das non plus ultra.ich weiß nicht, wie sich das bei deinem Star Wars verhält, aber vielleicht ist das eine Erklärung.
Es ist aber auch nicht zwingend, dass wenn ein Hurin, ein Elementar, ein Mensch und ein Kobold in der Gruppe sind, es ganz viele verschiedene Völker in der Welt gibt. Es gibt offenbar mindestens vier.
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