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Wie oft spielst du Exoten?

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caranfang:

--- Zitat von: nobody@home am 16.06.2025 | 15:34 ---Für die Ablehnung, ja. Was mich interessiert, ist aber, was es denn bräuchte, um einen "Exoten" für die so Ablehnenden doch mal akzeptabel zu machen.
...

--- Ende Zitat ---
Das wäre nur möglich, wenn der betreffende Charakter die Hauptperson der Kampagne wäre und sich alle Abenteuer nur um seine Erfahrungen drehen würden.


--- Zitat von: tartex am 16.06.2025 | 15:37 ---Also wenn wir eine ganze Gruppe von Exoten haben, dann stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt, und sind deshalb keine Exoten mehr?

Oder geht es um den Umgang der Umwelt mit der Gruppe?

Dann spielt man halt mehr oder weniger einen Wanderzirkus. Ist eh ein Klassiker - gerade weil sich die Mitglieder dieses Wanderzirkus ja überall mit Vorurteilen zu kämpfen haben.

--- Ende Zitat ---
Genau darum geht es. Dem Umgang der Umwelt mit dem Exoten. Ein einzelner Exot erzeugt unweigerlich Aufmerksamkeit. Dies kann manchmal nützlich sein, aber oft genug auch lästig, besonders wenn Aberglaube und Vorurteile ins Spiel kommen. In dieser Hinsicht ist ein Zoo, sogar noch schlimmer.

--- Zitat von: Alter Weißer Pottwal am 16.06.2025 | 15:39 ---Weder kann ich die Argumentation nachvollziehen, noch wie man sich so über seine Spieler erheben kann um sie erziehen zu wollen

--- Ende Zitat ---
Es geht nicht um dier Erziehung der Spieler.
Zum einen geht es um die häufigsten Gründe, weshalb Spieler Exoten spielen wollen:

* Sie wollen etwas besonderes sein.
* Sie wollen eine bestimmet Rasse nur wegen ihrer Fähigkeiten spielen
* Sie wollen einen bestimmten Charakter spielen, den sie aus einem Computerspiel oder Film kennen, der so in der Spielwelt nicht möglich ist. (Auch wenn dies jetzt in den seltensten Fällen bestimmte Rassen betrifft.)Auffallend ist, dass so gut wie keiner der Exotenspieler, sich voll und ganz darauf einlässt, was es bedeutet einen Exoten zu spielen. Und die wenigsten Spielleiter sind bereit, sich darauf einzulassen. Mir ist wohl noch kein Spielleiter untergekommen, der den Spieler wirklich hat spüren lassen, was es bedeutet, ein Exot zu sein. (Die meisten von uns, können sich das nicht vorstellen, da die meisten von uns zur Mehrheitsgesellschaft gehören.) Daher gehen viele von ihnen darauf nicht ein. Und so verkommen die meisten gespielten Exoten zu kostumierten menschen, weil die Spieler es oft nicht schaffen, dass exotische ihres Charakters auszuspielen.
Deshalb auch meine Wette, dass die meisten Exotenspieler Lust am Spielen von Exoten verlieren würden, würden sie mit einem Spielleiter spielen, der sie spüren lässt, was es bedeutet, ein Exot zu sein. Zum einen ist es, dass Exoten überall, wo sie hinkommen, Aufmerksamkeit erregen. Je fremdartiger ihr Aussehen, desto größer die Aufmerksamkeit. Das kann, je nach Gesellschaft, ziemlich unangenehm werden. Da wir es meistens mit pseudomittelalterlichen Welten zu tun haben, könne allein schon das Betreten einer Stadt zum Problem werden. Und das wäre erst der Anfang der Probleme für den Exoten.
Mit den richtigen Spielern und Spielleiter kann es Spaß machen einen Exoten zu spielen, aber dann sollte sich die Kampagne auch um diesen drehen. Marco Polo oder Hasekura Tsunenaga wären irdische Vorbilder für eine solche Kampagne. Wenn aber der Exotenspieler sich nicht darauf einlassen will, hat er ein Problem, denn dies wären die realistischen Folgen, wenn man einen Exoten spielt.

--- Zitat von: 1of3 am 16.06.2025 | 15:41 ---Gut zu wissen. Aber Rollenspiel ist ja nicht das gleiche wie Setting. Ein Setting können wir uns auch von Grund auf selber machen. - OK, wir können auch das ganze Rollenspiel selber machen. - Aber der Elf, der Dämon und der Roboter sind in dem Setting nun genau deshalb übliche Vertreter, weil sie ausgewählt sind. Das haben wir so beschlossen.

Demnach ist die Markierung eines Exoten also eine, welche die Gruppe trifft. Natürlich können wir uns z.B. an einem mitgelieferten Setting orientieren oder eines aus einer dritten Quelle adaptieren. Aber letztlich ist die Welt, die wir bespielen, also unser eigenes Produkt. Keine zwei Spielrunden haben das selbe Faerun oder Aventurien.

Letztlich sagst du dann also: Ich bin nicht bereit über gewisse Elemente des Settings zu verhandeln. Das so zu tun... steht dir natürlich frei.

--- Ende Zitat ---
Es  kommt immer auf das Setting an. Wie ich irgendwo mal gelesen habe, kann man keinen Ninja spielen, wenn die Kampagne am Hofe Ludwig XIV. spielt. Bei einem eigenen Setting kann man machen was man will. Man sollte sich aber immer mit dem SL absprechen.

--- Zitat von: gunware am 16.06.2025 | 16:47 ---Gut, dass es hier um Exoten geht. Sonst würde ich meine Nicht-Exoten aus falschen Gründen spielen. Aber so bin ich fein raus.
Jetzt aber echt, ich habe noch nie wegen rollenspielerischer Herausforderung gespielt. Ist das ein Muss-Kriterium? Warum hat mir das noch keiner in den letzten 35 Jahren gesagt...?

--- Ende Zitat ---
Du hast auch nie einen Exoten gespielt. Für normale Charaktere gilt dies nicht, denn sie sind ja normal. Aber wenn man einen Exoten spielen will, braucht man meiner Meinung nach schon eine sehr überzeugende Begründung, weshalb es ausgerechnet ein Exot sein muss.

Alter Weißer Pottwal:
Selbst wenn ich deiner Argumentation folgen würde (was ich nicht tue): Sind deine Spieler nicht mündig genug selbst zu entscheiden, was sie spielen wollen?

Mein Credo ist: Wenns im Buch ist, kannst du es spielen. Wenn ich Bedenken habe, dann reden wir darüber (zum Beispiel Xenophobie) und finden eine Lösung.

nobody@home:

--- Zitat von: caranfang am 16.06.2025 | 16:57 ---Das wäre nur möglich, wenn der betreffende Charakter die Hauptperson der Kampagne wäre und sich alle Abenteuer nur um seine Erfahrungen drehen würden.
--- Ende Zitat ---

Mit anderen Worten: "Der einzige legitime Grund, einen Exoten zu spielen, ist Spotlightdiebstahl..."


--- Zitat ---Auffallend ist, dass so gut wie keiner der Exotenspieler, sich voll und ganz darauf einlässt, was es bedeutet einen Exoten zu spielen. Und die wenigsten Spielleiter sind bereit, sich darauf einzulassen. Mir ist wohl noch kein Spielleiter untergekommen, der den Spieler wirklich hat spüren lassen, was es bedeutet, ein Exot zu sein. [...]
Deshalb auch meine Wette, dass die meisten Exotenspieler Lust am Spielen von Exoten verlieren würden, würden sie mit einem Spielleiter spielen, der sie spüren lässt, was es bedeutet, ein Exot zu sein. Zum einen ist es, dass Exoten überall, wo sie hinkommen, Aufmerksamkeit erregen. Je fremdartiger ihr Aussehen, desto größer die Aufmerksamkeit. Das kann, je nach Gesellschaft, ziemlich unangenehm werden. Da wir es meistens mit pseudomittelalterlichen Welten zu tun haben, könne allein schon das Betreten einer Stadt zum Problem werden. Und das wäre erst der Anfang der Probleme für den Exoten.
--- Ende Zitat ---

"...und so was gehört natürlich angemessen passiv-aggressiv bestraft, weil ist ja nur 'realistisch'! <Feigenblatt vorhalt>"

Ne, ich denke, deine Argumentation sagt wesentlich mehr über dich aus als über die "Exoten", und ich gehe damit auch nicht konform. Mein eigener Hauptgrund, einen Charakter welcher Art auch immer zu spielen, liegt nach wie vor einfach darin, daß mich dessen Konzept gerade interessiert -- und da kann dann "exotisch sein" dazugehören oder auch nicht, je nach Laune.

gunware:

--- Zitat von: caranfang am 16.06.2025 | 16:57 --- Marco Polo oder Hasekura Tsunenaga wären irdische Vorbilder für eine solche Kampagne.

--- Ende Zitat ---
Das sehe ich persönlich anders. In einer Welt, in der es viele unterschiedliche (spielbare) "Exoten" gibt, ist diese exotische mehr bei den Spielern, als den Bewohnern der jeweiligen Welten. Auch wenn sie nicht häufig vorkommen, werden sie nicht viel anders angesehen als weit gereiste und sonderbare Menschen.
Klar, wenn es nur eine Art Exoten geben würde, dann ja, vielleicht. Wenn es aber viele Exot-Arten gibt, dann wäre es wie bei Star Wars. Keiner wundert sich ob das Wesen da Hörner oder Rüssel hat. Und auch wenn es Feder hätte, die Reihe unterschiedlicher Individuen ist lang. Deshalb gehe ich davon aus, dass je mehr "Exoten" es in einem Setting gibt, desto weniger haben sie einen "Exoten" Bonus.

Sashael:
Ich habe mehrere Superheldenkampagnen in verschiedenen Systemen gespielt.

Jeder einzelne SC ist dort per definition ein Exot und je exotischer sie waren, desto mehr Spaß haben sie gemacht.

Denn einen Supermann-, Batman-,  Spider-Man- oder Iron Man-Verschnitt kriegt halt jeder hin, aber sich konsequent zu überlegen, wie sich Superkräfte entfalten können und welche Auswirkungen das auf die Lebensweise einer Person hat, ist da der Spaßpunkt.

Ich spiele wahrscheinlich öfter "Exoten" als ich spontan zugeben würde, aber ich müsste eigentlich die letzte Option in der Liste wählen, weil "Exot" eine Settingvorgabe ist und Drow Assassinen in einer Menzoberranzan Kampagne eher die 08/15 Charaktere darstellen würden.

Ich weiß auch, dass die meisten SL sich schwer damit tun, die Umwelt "korrekt" auf Exoten reagieren zu lassen. Aber das tun sie bereits bei menschlichen SC mit Charakterwerten, die in einem Bereich beim Maximum liegen.
Nerviges Beispiel war eine SC in einem WW Spiel, die als Mensch Charisma und Appearance auf 5 hatte. Die konnte sich trotzsem in jede schäbige Spelunke setzen, ohne von irgendwelchen Typen angebaggert zu werden, wurde von Hotelportiers ohne mit der Wimper zu zucken weggeschickt (weil sie kein Hotelgast war), musste um jede Info von jedem Honzo kämpfen etc etc etc.

Welche Auswirkungen eine Person auf ihr Umfeld hat, die mit ihrem puren Aussehen zu Autounfällen führen müsste und deren Lächeln Ehen zerbrechen lassen könnte, war dem SL einfach überhaupt nicht bewusst.

Da finde ich dann einen Tiefling von der Stange in einem Fantasysetting, in dem regelmäßig Avatare von Göttern auf dem Boden wandeln, weit weniger unvorstellbar oder schwierig zu spielen. ;)

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