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Bewegung im Kampf: Kästchen zählen, Zonen oder völlig frei

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unicum:

--- Zitat von: Der Hasgar am 16.06.2025 | 14:44 ---Welche bevorzugt ihr und warum? Fallen euch bei euren Favoriten noch weitere bedenkenswerte Vorteile ein oder bei Nachteile bei den Lösungen, die ihr eher nicht so mögt?

--- Ende Zitat ---

Ich bin Taktiker. Mehr brauch ich nicht zu sagen, oder? Das geht nur in einem der Systeme in den anderen nicht.

und: könnte man bitte Kampfbegriffe unterlassen? Also in etwa "Pseudoquark"?

Eleazar:
Ich bin auch Taktiker und mag das Spiel im Spiel. Deshalb zähle ich auch Kästchen und finde das nicht übertieben, bzw. Statements, die das als übertrieben geißeln, in der Regel selbst übertrieben.

Man muss es ja auch nicht übertreiben: Wenn Orks und Abenteurer aufeinander zulaufen, dann trifft man sich halt in der Mitte. Dafür muss ich gar nicht zählen. Auch wenn klar ist, dass eine Figur das gewünschte Ziel erreicht - flutsch, ist sie da. Wer das beherzigt, spart gewaltig viel Zählerei. Unterm Strich erkebe ich selten Kämpfe bei Midgard, in denen ich für eine Figur öfter als einmal zählen muss. Und wenn, dann ist das eine besondere Kampfsituation und die darf ich ruhig mal auskosten. Darüber muss man sich nicht grämen.

Der Vorteil einer klaren Darstellung ist für mich, dass ich weiß, woran ich bin. Bei einem SL der gern ohne Bodenplan spielt oder wenn dann auch nicht gründlich, erlebe ich oft Situationen, in denen wir von unterschiedlichen Dingen ausgehen. Und Diskussionen wie "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das anders gemacht" finde ich konfliktreich und definitiv abtörnender als jedes noch so akribische Gezähle.

Das Zonensystem halte ich für die schlechteste Lösung. Abwechslungreiches Gelände brauche ich in jedem Kampf. Dafür brauche ich keine Zonen. So wie M6 das beschreibt, male ich mir ständig eine Meta-/Regelebene auf die Karte. Das ist für mich das Gegenteil von Stimmung und Veranschaulichung. Dann hätte ich lieber Tische und Bänke aufgemalt, statt einer Notiz wie "beengt", kombiniert mit Vokallernen, was "beengt" noch mal regeltechnisch bedeutet.

nobody@home:
Persönlich bin ich eher Theater-of-the-Mind-Anhänger, kann aber auch mit Zonen leben. Kleinteilig detaillierte Battlemaps haben für mich den Nachteil, daß ich (a) als SL so meine Schwierigkeiten damit habe, solche Lagepläne überhaupt erst zu entwerfen und zu zeichnen und (b) mich bei ihrer Verwendung als Spieler schnell aus meiner normalen Charakterperspektive in den "Brettspielmodus" gerissen fühle.

Außerdem ist ein Kampf im Rollenspiel für mich mittlerweile ein Ereignis, das ich lieber schnell, dramatisch, und notfalls auch ruhig mit etwas Handwedeln abgewickelt sehen möchte. Kästchen zählen und minutenlanges Überlegen, von welchem genau aus welche Regelaktion mir in dieser Runde ein möglichst optimales Ergebnis verspricht, ist aber das recht genaue Gegenteil davon und aus meiner Sicht auch eigentlich schon ein ganz anderes Spielgenre.

Eleazar:
Ich habe mir Dungeontiles mit Kästchen gebastelt und etliches an Mobilar angeschafft. Eines der letzten Dungeons habe ich ganz ohne vorgezeichnete Karte ausgelegt: Grundplot überlegt, Gesamtvolumen der Gegner festgelegt und dann für mich Spielkarten ausgelegt (Kreuz: Gegner; Pik: bauliche Gefahren/Fallen; Karo: Ausrüstung/Gold; Herz: positive magische Gimmiks - je höher die Karte, desto höher der Effelt) und entsprechend Räume ausgelegt. Das ging blitzeschnell und das Auslegen und Möblieren dauerte in etwa so lang wie die Beschreibung.

Und die Gruppe hat nicht mal mitbekommen, dass ich keine vorgezeichnete Karte hatte, sondern alles improvisiert war.

Und dafür braucht man noch nicht mal Puppenstubenmaterial: Räume kann ich unmöbliert in Massen auf Papier ausdrucken und immer wieder verwenden. Genau so kann ich Tische und Bänke, Schränke, Truhen und Gedöns auf Papier ausdrucken und im besten Fall noch laminieren. Dann stocke ich nach und nach mein Arsenal auf.

Ich denke nicht, dass eine derartige Darstellung das theatre of mind hindert, sondern eher noch befügelt. Gerade, wenn ich zeitgleich beschreibe und bestücke. Das ist ein Vorteil gegenüber Ausdrucken von fertig bestückten Räumen. Da rede ich nur, während alle alles schon selbst sehen. Und natürlich lege ich nicht jede Wollmaus aus, sondern nur was ich für die Taktik oder Orientierung brauche.

Der Hasgar:

--- Zitat von: YY am 17.06.2025 | 01:52 ---Twilight: 2000 4e macht es wenigstens so, dass es zwar Hexfelder hat, die haben aber 10 m Durchmesser und innerhalb eines Hexfeldes ist die Position undefiniert/schwammig. Das erspart einem schon mal viel Gefuddel und Regelartefakte, erlaubt aber gleichzeitig immer noch Flächengedöns, Flankieren & Co.



--- Ende Zitat ---

In dieser Art würde mir so etwas auch sehr zusagen. Also das man sagt: Innerhalb einer gewissen Zone ist bewegungsteschnisch alles erreichbar, ohne das man das nachhalten müsste. Trotzdem sollten innerhalb der Zone noch taktische Dinge in Sachen Bewegung möglich sein.

Das kannte ich so noch gar nicht, scheint mir aber sehr charmant zu sein.

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