Umfrage

Ich bin meistens...

voll konzentriert auch wenn ich nicht am Zug bin.
30 (38.5%)
aufmerksam falls etwas wichtiges passiert.
32 (41%)
soweit aufmerksam das ich zumindest mitbekomme falls ich Angegriffen werde.
6 (7.7%)
mit meinem Tischnachbar im gespräch oder Tabbe Online raus auf eine andere Webseite
0 (0%)
komplett abgelenkt durch smartphone oder sonstiges.
5 (6.4%)
Keine der oberen Optionen.
5 (6.4%)

Stimmen insgesamt: 78

Autor Thema: Bleibt ihr mental voll dabei wenn ihr in einem Kampf nicht dran seit?  (Gelesen 1845 mal)

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Offline Zed

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Kämpfe sind halt nicht spannend. Entweder sie sind

- so DSA-mäßig geskriptet, dann kann man sie auch gleich übergehen und das Ergebnis verkünden oder aber
- sie haben einen absehbaren Ausgang (wenn die Helden offensichtlich über- oder unterlegen sind), dann kann man sie ebenfalls übergehen
- oder sie stehen ernsthaft auf der Kippe, dann kann man die einhundert diffizil sämtliche Schwertschwünge simulierenden Würfe des W20s auch auf einen einzigen Wurf herunterbrechen und hat eine vergleichbare Spannung und ein vergleichbares Ergebnis. Man spart aber fünf Mitspielern jeweils zwei Stunden und neunundfünfzig Minuten Lebenszeit, also beinahe zwei komplette Arbeitstage.  ~;D

Da möchte ich widersprechen!

Magst Du James-Bond-Filme? Wenn nein, bist Du konsequent.  :)

Wenn ja, dann schaust Du Dir die zwei Stunden trotzdem an, obwohl Du weißt, dass die titelgebende Figur nicht sterben wird. Obwohl im ersten Akt (in der Regel) der Gegenspieler schon auftaucht und vielleicht sogar James Bond begegnet, klären sie ihren Konflikt nicht schon dann - denn das wäre ein sehr langweiliger und kurzer Bond-Film. Es wird stattdessen schön über den Verlauf des Filmes eskaliert, und erst im Finale kommt es zur letzten Auseinandersetzung.

Kurz: Nur weil der Ausgang des Konfliktes eigentlich absehbar ist (Bond überlebt und wird den Gegner besiegen), ist die konfliktreiche Geschichte dazwischen nicht weniger spannend. Nicht im Film und nicht im Rollenspiel.

Noch besser ist natürlich, wenn es in dem Konflikt um etwas bedeutsames und/oder etwas persönliches geht und wenn Du als Rollenspielender selbst involviert bist, etwas entscheidend beeinflussen kannst, klar.

Offline nobody@home

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Kämpfe sind halt nicht so wahnsinnig spannend.

...ich kann die "Ketzerei!"- und "Steinigt ihn!"-Rufe jetzt schon bis hier hören. ~;D

Online schneeland

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...ich kann die "Ketzerei!"- und "Steinigt ihn!"-Rufe jetzt schon bis hier hören. ~;D

Dann dauert's aber auch wieder lange - Steine richten ja üblicherweise nicht so viel Schaden an in Rollenspielen ;)
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Offline Kurna

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Dann dauert's aber auch wieder lange - Steine richten ja üblicherweise nicht so viel Schaden an in Rollenspielen ;)

Ein gewisser von John Cleese gespielter Hohepriester würde da vielleicht widersprechen.  >;D
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Offline Eleazar

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Wir müssen das gar nicht auf Kämpfe begrenzen: Wenn während einer sozialen Interaktion jemand sein Handy zieht, weil er nicht dran ist, ist die Sache mit mir als SL auch vorbei. Ich bin doch nicht der Clown, der für Unterhaltung sorgen muss! Wer lieber mit dem Handy daddelt kann das gern tun. Aber nicht am Tisch beim Spielen, sondern vorzugsweise zu Hause.

Und wer nicht damit klarkommt, dass er nicht zu jeder Zeit 100% gefordert ist, der sollte sowieso mal an sich arbeiten. Und wer ne halbe Stunde auf einen Würfelwurf warten soll, der sollte vielleicht das System wechseln.

Offline Colgrevance

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Wir müssen das gar nicht auf Kämpfe begrenzen: Wenn während einer sozialen Interaktion jemand sein Handy zieht, weil er nicht dran ist, ist die Sache mit mir als SL auch vorbei. Ich bin doch nicht der Clown, der für Unterhaltung sorgen muss! Wer lieber mit dem Handy daddelt kann das gern tun. Aber nicht am Tisch beim Spielen, sondern vorzugsweise zu Hause.

Und wer nicht damit klarkommt, dass er nicht zu jeder Zeit 100% gefordert ist, der sollte sowieso mal an sich arbeiten. Und wer ne halbe Stunde auf einen Würfelwurf warten soll, der sollte vielleicht das System wechseln.

Sehe ich genauso. Zudem gehe ich davon aus, dass bei der Spielplanung oder ggf. in Session 0 geklärt wird, welches System auf welche Weise gespielt wird - langwierige Kämpfe sollten also zumindest bei regelmäßigen Spielrunden nicht überraschend kommen.

Offline Megavolt

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Magst Du James-Bond-Filme? Wenn nein, bist Du konsequent.  :)

Ich verstehe dein Argument sehr gut, und du hast auch Recht.

Man könnte die Frage aufwerfen, warum man (irgendwann mal) gerne James Bond Filme geschaut hat? Ich würde sagen, eher nicht wegen der "Kämpfe", ganz bestimmt aber wegen des Sense of Wonders und wegen der Twists, oder?

Klarer wirds vielleicht am Beispiel von Star Trek: Gibts was Störenderes und Blöderes als die dortigen Kämpfe, wo sich zwei Parteien mit Phasern beschießen, immer so hin und her?

Offline nobody@home

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Generell kann ich Megavolts Standpunkt übrigens gut nachvollziehen: nein, Kämpfe an und für sich sind nicht besonders spannend. Man kann sie spannend machen -- beispielsweise dadurch, daß etwas für alle Spieler Interessantes auf dem Spiel steht und selbst, wenn der Erfolg theoretisch so gut wie sicher sein sollte, man doch im Vorfeld noch nicht weiß, was der einen kosten wird --, aber einfach nur durch "Würfelt Initiative, jetzt kommt EIN KAMPF!!!" alleine tickt der Spannungszähler eben nicht schon automatisch schneller.

Offline Der Nârr

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Ich glaube, manche transferieren ihre eigene Spielerfahrung auf alle anderen.

Ich wette, hier haben einige auch noch nie erlebt, dass sich ein SL mal 2-3 Stunden nur mit einem Spieler beschäftigt und die anderen links liegen lässt und fänden es total unhöflich und respektlos (TM), wenn man während einer Einzelaktion eines Mitspielers ein Buch in die Hand nimmt, weil man doch bitte gefälligst jeder Sekunde des "Spiels" zu folgen habe. Aber vielleicht schätze ich das auch falsch ein und auch da (bei 2-3-Stunden-Einzelaktionen) wird 100%ige Aufmerksamkeit gefordert?

Die Umfrage deckt auch wohlgemerkt keine Gründe für das Verhalten ab.

Ich gebe zu, dass es mich gruselt, wenn ich hier lese, dass bei manchen Systemen bis zu 30 min für eine Runde drauf gehen.
Es gibt mit Sicherheit Systeme, wo es darauf ausgelegt ist, z. B. durch mehrfache Aktionen pro Runde, Nebenfolgen von Handlungen usw. Zum Teil kann das aber auch völlig überraschend kommen, weil ein SL z. B. bestimmte Techniken zur geschickten und effizienten Abhandlung eines Kampfes in einem System nie gelernt hat oder nicht willens ist, sie umzusetzen.

Mal ein Beispiel, wo ich selber schon drauf reingefallen bin: Savage Worlds hat eigentlich sehr flotte und dynamische Kämpfe, nach meinem Empfinden habe ich da mit die besten Kämpfe überhaupt im Rollenspiel erlebt. Wenn es aber keinen guten Bennie-Fluss gibt, in einer Spielsitzung wenig passiert und alle sich ihre Bennies zum "Endkampf" angespart haben inkl. des SL und der "Endgegner" dann ein Wild Card Charakter mit sehr hoher Toughness und Vigeur ist mit hohem Kampfwert+Parry... dann hat man da auf einmal einen extrem zähen Endgegner und der Kampf kann sich je nach Fertigkeiten der Spielercharaktere und der System Mastery der Spieler so ein Kampf ewig hinziehen und wird zäh wie eine Schuhsohle. Da war ich - durch ein Fertigabenteuer - in diese Falle getappt und wusste als SL selber gar nicht, was auf einmal los war, aber dann wurde mir klar dass die Kombination dieser extrem defensiven Werte mit einem Haufen Bennies die auf Halde lagen das eigentlich schnelle Kampfsystem in dem Moment gebrachen hatte und SW eben auch nicht von Zauberhand schnell ist. Seitdem achte ich z. B. darauf, dass ich in maximal 2 von 3 Ebenen eine hohe Defensive baue, niemals auf 3 von 3 Ebenen.

Daher klappt es jedenfalls auch durch Einigung auf ein System nicht immer optimal.
« Letzte Änderung: 5.08.2025 | 17:24 von Der Nârr »
Wenn der Sieger eines Kampfes an Wundfieber stirbt, ist es Hârn. Wenn der Sieger eines Kampfes an Wundstarrkrampf stirbt, ist es Midgard. Und wenn der Sieger eines Kampfes am Leben bleibt, ist das bloß Fantasy.

Offline Megavolt

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Mir war so, als hätte ein paar junge, wilde Podcast-Fuzzis dieses innere Schisma des Rollenspiels bereits vor JAHREN klar erkannt und unaufhaltsam ihren Senf dazu abgegeben. :)

Zitat
Mal ein Beispiel, wo ich selber schon drauf reingefallen bin: Savage Worlds hat eigentlich sehr flotte und dynamische Kämpfe, nach meinem Empfinden habe ich da mit die besten Kämpfe überhaupt im Rollenspiel erlebt.
Das ist halt einer dieser Punkte, weshalb Savage Worlds - wenigstens in der Theorie - das endgültige Kampfsystem hat. Die Kämpfe brauchen wenig Zeit*, aber durch die explodierenden Würfel sind alle Kämpfe immer brisant, auch wenn sie eigentlich sichere Sachen sein sollten. Besser gehts nicht.

*jedenfalls nach den Maßstäben von Prä-DnD5. Heutzutage ist SaWo ein ziemlich langsames Kampfsystem geworden, weil es von schnelleren Systemen überholt wurde.

Offline YY

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*jedenfalls nach den Maßstäben von Prä-DnD5. Heutzutage ist SaWo ein ziemlich langsames Kampfsystem geworden, weil es von schnelleren Systemen überholt wurde.

Jep, abgehängt von brandneuen Boliden wie Traveller, AFF und Pendragon ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Streunendes Monster

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D&D5e schnelles Kampfsystem?
Ja, okay, ein W20 ist schnell gewürfelt, aber die Fleischberge zerschnitzeln ist doch lästig  8]  ab spätestens (!) Stufe 9 hat mir der Kampf gar keinen Spaß mehr gebracht.
footprint on the sands of time

Offline nobody@home

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D&D5e schnelles Kampfsystem?
Ja, okay, ein W20 ist schnell gewürfelt, aber die Fleischberge zerschnitzeln ist doch lästig  8]  ab spätestens (!) Stufe 9 hat mir der Kampf gar keinen Spaß mehr gebracht.

Das ist mMn in der Tat eine Schwachstelle von Systemen mit großen Mengen an Trefferpunkten oder Ähnlichem insbesondere für NSC. In den meisten Rollenspielvorbildgenres muß man einfach gar nicht erst standardmäßig ein Dutzendmal oder so auf einen bestimmten Gegner eindreschen, bis er endlich aufhört, sich zu bewegen; so was kann in Einzelfällen zwar auch immer mal vorkommen, aber daß jemand nach ein, zwei richtigen Treffern schon weitgehend bis vollständig kampfunfähig ist (auch, wenn's vielleicht eine Weile gedauert hat, seine Schwachstelle zu finden, die richtige Waffe zu organisieren oder was auch immer sonst gefragt war, um die Fähigkeit zum Landen besagter Treffer erst mal freizuschalten), ist zumindest meiner Erfahrung nach deutlich eher der Normalfall. Selbst Bard hat Smaug ja nicht wie 'ne Schnellfeuer-Bogenflak stetig bis zum Ausbluten durchlöchern müssen, sondern der erste und einzige Schuß, der endlich ins Schwarze traf, hat dem bis dahin unverletzten Drachen schon komplett gereicht...

Offline unicum

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Ich empfinde alles mehr als einen Blick auf die Uhr am Handy am Tisch als eine Frechheit (Wieso soll ich drumrumreden?). Wenn ich spielleitere und jemand am Handy daddelt, dann unterbreche ich sofort und frage, wann wir gemeinsam weitermachen wollen.

Ganz ehrlich: In dem Falle bedauere ich jede einzelne Sekunde, die ich für die Vorbereitung des Abenteuers oder für die Spielleitung am Tisch investiert habe. Und wenn das wiederholt vorkommt, packe ich meine Sachen ein und gehe.

Oh da hab ich ja was losgetreten,...

um es zu konkretisieren: mich stört nicht was andere Leute am Spieltisch tun. Ich hab schon leute stricken sehen beim Rollenspielen, andere zeichnen charaktere oder situationen, texten ein Lied zusammen, solange sie dabei "bei der Sache sind". Was ich als "unhöflich" dem SL - und auch gerade den Mitspielern gegenüber empfinde ist wenn man dran ist und ... nichts kommt oder ... einfach strunzdumme sachen wie "ich lauf da jezt hin und hau auf den ork" das der SL gerade gesagt hat das da 20 Orks sind wurde offensichtlich nicht wahrgenommen / oder war "egal" was ich noch abstruser finde wenn man ein system spielt in welchem man durchaus sterben kann. Also wohlgemerkt von Menschen die ... keine "offensichtlichen potentiell ablenkenden" tätigkeiten machen. Also solange jeder nur die Spotlight Zeit benutz die notwendig ist für seine Aktion - ist alles gut. Aber unnötiges herumgestümpere spieltechnischer Art - ne das bringt mich auch auf die Palme.

Veileicht ist das die Sache warum es mir nichts ausmacht. Weil ich schon (oft, s.u.) erlebt habe das Leute die eigentlich nichts tun ausser zuhören eben genau das nicht tun. (ja ich schreibe gerade von genau einer Person die ich 14 Tägig freitags ab und an erleben muss).

Wir sind vieleicht garnicht soweit auseinander,...

So und nun,... spiel ich auf meinem Smartphone weiter.

Offline Megan

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Am Handy fummel ich nur, wenn ich zum Schrecken meiner Runde "Everybody was Kung Fu Fighting " anmachen muss bei unseren D&D-Runden, weil ich einen Tiefling-Mönch spiele.
Rockt! Bzw. Kung-Fu-Fightet! (DIDELDIDELDITDIDI! - HU! HA! THOSE CATS WERE FAST AS LIGHTNING!)

Ich LIEBE diese Lied! Schon seit immer. Und nun kann ich mit Erklärung und Ausrede meine Umwelt damit terrorisieren (sie HASSEN das! Oh ja! - aber: Möch! Ätsch!)

Sorry, ich kann nicht anders ...
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;D

@Topic: Kommt drauf an, wie flott der Kampf läuft und wie cineastisch er erzählt wird und natürlich auch, was auf dem Spiel steht.