Autor Thema: Rulings-basierte Universalsysteme  (Gelesen 130 mal)

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Offline Weltengeist

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Rulings-basierte Universalsysteme
« am: Heute um 12:31 »
Ich weiß, ich weiß - diese Erkenntnis ist nicht neu, allerdings ist sie mir erst in den letzten zwei Wochen so richtig klar geworden...

Also: Es gibt ja Systeme, die versuchen, gerade taktische Situationen klar zu verregeln. Und dann gibt es Systeme, die eher über "Rulings" kommen - sie sind keine reinen Erzählsysteme, aber belassen es bei einem grundlegenden Regelgerüst und überlassen den Rest der Ad-Hoc-Entscheidung des Spielleiters.

Lange Zeit habe ich gedacht, das wäre nichts für mich, aber inzwischen dämmert mir, dass das wohl nicht stimmt. In Wirklichkeit habe ich zwei verschiedene Anwendungssituationen - eine für klar verregelte Systeme und eine für rulings-basierte Systeme. Und da gerade die Gruppen, die ich aktuell habe, nicht sonderlich am Regelstudium interessiert sind, könnte letzteres durchaus das Ding für sie sein.

Nun habe ich bisher primär mit klar verregelten Systemen gespielt und kenne daher jede Menge Universalsysteme, die in diese Nische fallen (Savage Worlds, GURPS, HERO, WOIN, Heroes and Hardships, BRP,...). Aber im Bereich der Rulings-Systeme kenne ich mich deutlich weniger aus. Oder anders: meist, wenn ich das Wort "rulings" in der Beschreibung lese, handelt es sich um ein Spezial- und nicht um ein Universalsystem.

Daher meine Frage: welche Universalsysteme würdet ihr empfehlen, wenn ein eher rulings-basierter Spielstil angestrebt wird?
« Letzte Änderung: Heute um 12:49 von Weltengeist »
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Offline HEXer

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #1 am: Heute um 12:44 »
Broken Compass ist zwar an sich vom Fluff her erstmal als Pulp System angelegt, aber der What If Band befasst sich damit, das mit minimalem Aufwand für alle möglichen Settings/gGenres anzupassen.
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Offline Weltengeist

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #2 am: Heute um 12:58 »
Da "Outgunned" vom gleichen Verlag ist - schlägt das in die gleiche Kerbe?
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Offline HEXer

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #3 am: Heute um 13:05 »
Mit könnte ich mir vorstellen. Vom ersten Überfliegen des Outgunned PDFs her war mir das aber im Vergleich zu „gamey“, mit mehr Tokens und Ressourcen Management an Meta-Währung zur Regelung von Spotlight etc. Ich bin aber was Outgunned angeht, nicht der richtige Ansprechpartner.
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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #4 am: Heute um 13:58 »
Ich würde sagen, Fate geht zumindest in diese Richtung. Sicher, es gibt ein paar recht "klassische" Regeln für Dinge wie Proben und Auswirkungen von Angriffsaktionen...aber vieles läuft trotzdem immer noch schlicht über das Prinzip "Die SL entscheidet von Fall zu Fall (und läßt die Spieler ggf. etwas mitreden)". Charakterspielwerte sind allemal gut genug für den Vergleich zwischen Charakteren und natürlich zum Würfeln und Abschätzen, was für welche Arten von Leuten wohl ungefähr wie schwierig wird, aber ausdrücklich nicht an Spielwelt-Benchmarks wie "reale" Gewichte oder Geschwindigkeiten gekoppelt, und selbst so etwas scheinbar Grundlegendes wie die Bewegung im Kampf ist eigentlich nur recht locker and formlos verregelt, wie mir gerade erst zuletzt im Zusammenhang mit dem "Flucht im Rollenspiel"-Faden wieder mal durch den Kopf gegangen ist -- Fate kennt keine fixen oder garantierten "Bewegungsraten" für einzelne Figuren und auch keine vordefinierten Standardschwierigkeiten für Dinge wie "ich will in diesem Zug diese drei Zonen auf einmal zurücklegen", da hängt also viel von den Entscheidungen der SL wenigstens zu dem jeweils konkret betrachteten Konflikt ab.

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #5 am: Heute um 14:47 »
Dungeon World und Daggerheart würde ich dazu zählen.
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

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Re: Rulings-basierte Universalsysteme
« Antwort #6 am: Heute um 14:51 »
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Sinn des Begriffs Rulings richtig verstehe,
aber falls FATE dafür ein passendes Beispiel ist, kann ich nur wieder meine Erfahrung von "Abenteuer in Mittelerde" (5e) über TOR2 zu FATE-Mittelerde anführen und feststellen, dass mich dieses Regelsystem regelrecht befreit hat vom Regelballast und nun Mittelerde fühlen und erleben lässt, gerade aus SL-Sicht, aber auch die überwiegende Mehrheit der Spieler empfindet die Stärkung der Figur (so wie sie in der Vorstellung sein soll), unbeschnitten von verbleibenden Regelproblemen (Verregelungen).
Auch für handiworkgames' BEOWULF gedenke ich eine Übertragung anzugehen...

FATE passt da wirklich sehr gut für mich.
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