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Xenobiologie: Kompatibel oder nicht?
Feuersänger:
--- Zitat von: Galatea am 28.08.2025 | 15:35 ---Da braucht man gar keine linksdrehende DNA (looking at you, Turianer), das scheitert schon an viel geringfügigeren Problemen.
--- Ende Zitat ---
Danke, das wollte ich auch noch erwähnt haben: wir _wissen_ ja mangels Datenlage nicht, ob die Chiralität auf anderen Planeten ganz anders aussehen könnte. Warum gibt es bei uns nur D-Glucose und keine L-Glucose? Und warum sind unsere Proteine allesamt L-chiral? Wenn die Entscheidung für "unsere" L-Chiralität rein zufällig stattfand und sich nicht aus irgendwelchen biochemischen Zwängen ergab, dürfte man erwarten, dass 50% des Lebens im Universum von vornherein mit uns inkompatibel wäre, weil aus D-Proteinen aufgebaut.
Und alle Biomasse, die aus solchen antichiralen Bausteinen aufgebaut ist, dürfte für unseren Stoffwechsel komplett unverdaulich sein (und andersrum).
unicum:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 28.08.2025 | 14:16 ---Ja gut, das ist einfach Thermodynamik. Aber genau da sehe ich auch den Haken: die könnte in einem anderen Rahmen ganz andere Verbindungen stabilisieren.
--- Ende Zitat ---
Naja die dann wann genau stabil sind, unter welche Bedinugnen?
Ist ja nicht so das wir das Periodensysetem der Elemente nicht schon kennen. Da gibts nichst neues mehr. (lass die Transurane weg, Wesen die sowas benutzen hätten eine sehr kurze Lebensdauer).
Die "Rahmen" kennen wir auch. der geht in etwa von knapp über dem absoluten Nullpunkt bis ein paar Millionen Grad.
Wir brauchen für Leben eben gewisse Eckdaten - es braucht energie, die ist am absoluten Nullpunkt nicht gegeben und bei extremen Temperaturen verfallen alle Molekuele. (Es sei denn es ist gleichzeitig hoher druck da was aber die beweglichkeit einschränkt).
Wir mischen schon seit einiger Zeit Zeugs zusammen, gäbe es eine echte Alternative zu Kohlenstoffbasiertem Leben, ich glaube kaum das es irgendwie an uns vorbei gegangen wäre.
unicum:
--- Zitat von: nobody@home am 28.08.2025 | 14:09 ---Andererseits würden viele der heute auf Erden herumflanierenden Lebensformen schon allein in der Atmosphäre der frühen Erde schlicht ersticken -- einfach, weil es eine ganze Weile gebraucht hat, bis sich bei uns Sauerstoff furzende Organismen überhaupt entwickelt hatten, und dann noch mal länger, bis unser Planet sinngemäß genug Rost angesetzt hatte, daß sich der besagte Sauerstoff auch in freier Molekülform entfalten konnte, weil nicht mehr alle naselang etwas ankam, mit dem er lieber zuerst reagieren würde. ;) Von daher würde ich also sagen: nein, realistisch betrachtet ist von besonderer "Kompatibilität" zwischen Lebensformen zweier verschiedener Welten erst mal eigentlich so gar nicht auszugehen..
--- Ende Zitat ---
Ja, alleine - auch solche Aerophoben Lebewesen gibt es heute immer noch auf der Erde, Sauerstoff ist ein toxisches Gift für sie, und doch - auch die haben eine DNA und sind irgendwie noch mit uns verwandt.
Daher würde ich sagen: realistsich betrachtet ist Kompatibilität nur eine Sache wie weit die Welten Entstehungstechnisch auseinander stehen.
Anderst Formuliert: Photosynthese zur Speicherung von Sonnenlicht in Chemisch gebundener Form zur späteren wieder umwandlung in Energie ist einfach GEIL!
Wenn man natürlich kein Sonnenlicht hat muss man sich etwas anderes suchen, aber auch die Lebewesen in der Tiefsee welche Energie aus den dunklen Rauchern ziehen - also chemische Energie, sind nicht völlständig Alien zu uns. (Die anderen Tiefsselebewesen welche mehr oder weniger den Abfall aus den oberen Wasserschichten umsetzen ernähren sich ja indirekt doch von Sonnenlicht).
Das ist halt die Sache - ich brauche eine Energieform die sich erschliessen lässt. Sonnenenergie ist hier auf der Erde eben das Ding der Wahl, Chemische Energie mag es auf anderen Welten sein.
Ah gefunden! Vieleicht glaubt ihr der Chemikerin eures Vertrauens:
Aliens auf Siliziumbasis? | Mai Thi Nguyen-Kim Terra X Lesch & Co
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=cxDGjPLxvh0&t=0s
unicum:
--- Zitat von: felixs am 28.08.2025 | 15:02 ---In der Tat kommt man relativ schnell an die Grenze, wo man bezüglich der Definition von "Leben" Probleme bekommt, das ist sicher richtig. Darin liegt vermutlich auch gerade der Reiz für manche der bisher erprobten Szenarien. Jedenfalls ist schon interessant, dass der grundsätzliche Begriff des "Lebens" gar nicht so einfach zu fassen ist. Ich würde vorschlagen, dass der den für die literarische und spielerische Beschäftigung mit SF-Szenarien relevante Aspekt von Leben sogar relativ weit oben ansetzt; es geht nämlich in der Regel um "Bewusstsein" (womit man das nächste begriffliche Problem hat). In der Regel interessiert man sich ja für außerirdisches Leben in einer Form, mit der man irgendwie in Kontakt treten kann. Eher selten geht es um kosmische Korallen oder die Mikroben des Mars. Irgendwas im menschlichen Denken bringt uns dazu, in allem nach uns selbst zu suchen (und dann natürlich zu finden, da die Hervorbringer der Literatur ja Menschen sind).
--- Ende Zitat ---
Naja wir definieren Leben so wie wir es kennen, das stimmt schon. Prinzipiell kann man auch auf andere Dinge irgednwie die Definitionen anwenden - Lebt ein Auto? Es bewegt sich, es verstoffwechselt Dinge, es wird in einer Fabrik geboren und es kann "sterben", ein Bewustsein hat es vieleicht mit KI auch irgendwann,... naja Fortpflanzungsfähig ist es halt ohne Hilfe nicht, ist zwar schon oft versucht worden aber aus einem Mercedes der einen Käfer besteigt ist bisher nur metallschrott entstanden.
Ist aber eine von Neumann sonde ein Lebewesen? Wird schon schwer,...
https://de.wikipedia.org/wiki/Von-Neumann-Sonde
Klar die Definitionen verändern sich auch im Lauf der Zeit, das ist aber in der Wissenschaft eben so - und etwas das die Verschwörungsghheschichtenerzähler gerne angreifen.
Wenn wir dann Bewusstsein davon abtrennen, müsste man sich überlegen ob es bewusstsein ohne Körper geben kann - (das würde ich eher mit einem Theologen als mit einem Naturwissenschaftler besprechen btw) und ob es da eine Evolution gibt?
--- Zitat von: felixs am 28.08.2025 | 15:02 ---Das Problem könnte sein - und so wird es ja auch manchmal in der SF-Literatur angegangen - dass es gar nicht so einfach wäre, nicht-kohlenstoffbasiertes Leben überhaupt als solches zu erkennen.
--- Ende Zitat ---
Klar, aber wie gesagt - ich bin da auf der Naturwissenschaftlichen Seite, es sieht sehr schlecht auch für nicht-kohenstoffbasiertes Leben. In dem Sinne ist auch schon der begriff SF manchmal etwas an den Haaren herbeigezogen. Also recht wenig Science und viel Fiction.
Skaeg:
--- Zitat von: unicum am 28.08.2025 | 16:06 ---Ah gefunden! Vieleicht glaubt ihr der Chemikerin eures Vertrauens:
Aliens auf Siliziumbasis? | Mai Thi Nguyen-Kim Terra X Lesch & Co
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=cxDGjPLxvh0&t=0s
--- Ende Zitat ---
Tja, die einen sagen so, die anderen sagen so:
https://www.nbcnews.com/mach/science/silicon-based-life-may-be-more-just-science-fiction-n748266
(Aber ich bin ganz ehrlich: Bei solchen Themen informiere ich mich normalerweise von vorneherein nur auf Englisch. Das ist womöglich ein selbstverstärkendes Vorurteil.)
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