Autor Thema: Electric Bastionland - wie spielt es sich  (Gelesen 289 mal)

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Offline Mithras

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Electric Bastionland - wie spielt es sich
« am: 29.08.2025 | 10:06 »
Ich bin über diverse Inspiration Matters auf Electric Bastionland gestolpert, da wurde bei Elctric Bastionland Disco Elysium als Inspiration erwähnt. Da ich Disco Elyium sehr mag bin ich hellhörig geworden aber nachdem ich etwas recherchiert habe bin ich immer noch ratlos was man da für Abenteuer spielt.

Also: wie spielt es cih und was macht man da als Gruppe?
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline First Orko

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Re: Electric Bastionland - wie spielt es sich
« Antwort #1 am: 29.08.2025 | 10:51 »
Abo, das interessiert mich auch!
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline bolverk

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Re: Electric Bastionland - wie spielt es sich
« Antwort #2 am: 29.08.2025 | 10:58 »
Electric Bastionland ist nach meinem ersten Eindruck zunächst mal ein OSR Dungeon Crawler. Auf itch.io gibt es ein paar kostenlose Abenteuer, eines davon, Museum of Electricity, habe ich mal als One shot mit den kostenlosen Regeln von EB geleitet. Das war letztendlich ein kleiner Dungeon, nur mit jeder Menge verrückter Gerätschaften und Elektrizität-fressenden Echsen als Gegnern.

Die anderen Abenteuer, die ich kurz durchgesehen habe, waren ebenfalls Dungeons. Das Regelwerk legt nahe, dass man mittellose Schatzsucher spielt, die in einer Früheren Karriere (z.B. als Straßenkehrer oder Arktikreisender) gescheitert sind und für die Schatzsuche der letzte Ausweg aus der Armut ist. Das Alleinstellungsmerkmal ist hier das schräge Elektropunksetting, bevölkert von intelligenten Würmern, Stoffpuppen und ähnlichen Kreaturen.
« Letzte Änderung: 29.08.2025 | 11:03 von bolverk »
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Offline Fillus

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Re: Electric Bastionland - wie spielt es sich
« Antwort #3 am: 29.08.2025 | 11:15 »
Vielleicht hilft das:

https://youtu.be/mm2_keA1XIM

Offline Mithras

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Re: Electric Bastionland - wie spielt es sich
« Antwort #4 am: 29.08.2025 | 12:20 »
Das Video und das Abenteuer seh ich mir an, danke sehr. Aber das mit den muppets ist absolut nicht mein Fall!
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Offline Johann

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Re: Electric Bastionland - wie spielt es sich
« Antwort #5 am: 29.08.2025 | 13:35 »
Ich habe diesen Monat mein Abenteuer Verschollen im Archiv des KfK bei DriveThruRPG veröffentlicht -- samt großer Vorschau.

Man muss in das Archiv einer Mammutbehörde eindringen, um dort Akten zu stehlen: einen Stapel nicht ausgefüllter, aber vorab (!) erteilter Baugenehmigungen.  ;D

Im ersten Teil müssen sich die Charaktere mit der surrealen Bürokratie herumschlagen -- lange Warteschlangen ("Ich warte hier in 2. Generation"), labyrinthartige Büros, renitente Beamte usw. Hier sind Kreativität und Rollenspiel gefragt.

(Ich erinnere mich, wie eine Gruppe nach der Beschädigung einer Tür die Bürokratie gegen sich selbst gewandt hat: "Natürlich ersetzen wir den Schaden. Nur suchen Sie doch bitte eben die Originalrechnung heraus."  >;D)

Im zweiten Teil müssen sich die Charaktere im unterirdischen Archiv mit buchstäblich turmhohen Aktenstapeln, aggressiven Archivierungsautomaten und untoten Beamten auseinandersetzen. Das ist ein klassischer Dungeoncrawl mit rund 30 Räumen und surrealen Elementen.

(Man findet beispielsweise immer einen Geheimgang, wenn man sucht -- nur werden diese immer gefährlicher, so dass es sich um eine begrenzte Ressource handelt.)

Die Vorschau bei DriveThruRPG umfasst zwei Drittel des Abenteuers, so dass man nicht die Katze im Sack kauft.
« Letzte Änderung: 29.08.2025 | 13:50 von Johann »
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch & Englisch).
Mein neues Projekt: Verschollen im Archiv des KfK für Electric Bastionland

Offline Johann

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Re: Electric Bastionland - wie spielt es sich
« Antwort #6 am: 29.08.2025 | 15:48 »
Noch mehr zu Electric Bastionland im Allgemeinen, nicht nur zu meinem Abenteuer:

Es spielt sich extrem flott: Auf Cons sind bei mir alle nach 20 Minuten startklar -- und zwar ohne vorgefertigte Charaktere! Und auch im Spiel geht alles ruck-zuck: Kein langes Suchen auf dem Charakterbogen oder in den Regeln - die passen auf eine halbe DIN A4-Seite - und knackige Kämpfe, ähnlich wie bei Mausritter, einem anderen Spiel aus der Into the Odd-Familie.

Es ist tödlicher, als ich dachte: Allein bei Verschollen im Archiv des KfK (siehe oben bzw. Link in der Signatur) ist an 13 Spielabenden mit 11 Gruppen durchschnittlich ein Charakter pro Abend umgekommen. Mal keiner, mal einer, manchmal auch mehrere. Aber dank der flotten Charaktererschaffung ist man in fünf Minuten wieder am Start.

Die verrückten Eigenschaften und Ausrüstungsgegenstände der Charaktere führen zu Kreativität und je Menge Überraschungen: Einmal hatten wir einen Charakter, der intuitiv den Namen aller Personen wusste, denen er begegnete -- und das wurde weidlich ausgenutzt, um diverse Bluffs zu unterstützen. Ein andermal konnte ein Charakter auf elektrisches Licht zu schweben -- in einem riesigen und beleuchteten Dungeon extrem nützlich! Das hat mehrere Fallen usw. ausgehebelt, was einen Riesenspaß war!

Einige Spieler meiner Stammrunde, mit der ich Electric Bastionland bisher ein halbes Duzend mal gespielt habe, beklagen indes die mangelnde Tiefe der Charaktere: Mechanisch tut sich da nicht viel und coole Ausrüstungsgegenstände verbrauchen sich u.U., so dass ich diesen Kritikpunkt nachvollziehen kann.

Als Spieler habe ich es auf einem Con als sehr albern erlebt, aber in meinen eigenen Runden gab's zwar viel zu lachen, aber es fühlte sich nicht wie Toon oder Comedy an: Der Autor Chris McDowall propagiert ja auch echte Konsequenzen (Narben, Misserfolge usw.) und so spielt es sich m.E. auch. Der Humor ergibt sich aus dem surrealen Setting und den bizarren Karrieren.

Ich persönlich weise auch auf surreale Elemente hin, wie z.B. die unergründlichen Öffnungszeiten des KfK, damit das kein Ratespiel wird ("wie mag die SL das wohl meinen"):

"eine drei Meter breite Bronzetafel, auf der in winzigen Lettern die unergründlichen Öffnungszeiten des KfK stehen. Die Chance, dass es gerade geöffnet ist, liegt bei 50%. Nachts liegt die Chance bei 5% (›Nacht der Behörden‹). Ansonsten patrouillieren zwei verrohte Nachtwächter: 3TP, Knüppel (W6)"

Ich finde das Spiel ideal für Cons und Oneshots sowie gleichermaßen geeignet für Neulinge und Veteranen.

Ob es auch eine (etwas) längere Kampagne trägt, probiere ich gerade mit meiner Stammrunde aus: mit Electric Bastionland + Buddelsee (ein systemunabhängiger Hexcrawl) + Pirate Borg (für ein paar Tabellen & Monster) + Lilliputian (für die Seekampfregeln). Ich habe selten so einen wilden Mix geleitet, aber bisher läuft's ganz gut!
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch & Englisch).
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