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Preise von Gegenständen & Dienstleistungen in Pen&Paper Rollenspielen

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Feuersänger:
Niemand, ich bin mir sicher: wirklich absolut niemand hier im ganzen großen weiten Forum hätte auch nur im Traum daran gedacht, Euroscheine ins Mittelalter mitzunehmen, deswegen weiß ich nicht was der Kommentar sollte. Das hat absolut NICHTS mit den Überlegungen zu tun, Edelmetalle zwischen den Epochen zu verschieben, zumindest zwischen diesen beiden, wo sie ja nachweislich als wertvoll anerkannt sind.

Ich weiß jetzt nicht was der TE sich bezüglich der Zukunft vorgestellt hat -- da wäre es natürlich absolut möglich, dass da Gold keinen relevanten Wert mehr hat (weil man einen Asteroiden aus 25 Millionen Tonnen Gold auf die Erde gebracht hat) oder es womöglich nichtmal mehr Geld gibt weil Post-Scarcity Society, oder dieWährung dort durch Unobtanium gedeckt ist, oder es sich um eine Postapokalypse handelt in der 1 Flasche Wasser mit nichts aufzuwiegen ist -- also dass da Euros auch nichts bringen außer vielleicht in kleinen Mengen für Sammler von altem Trödel, ja das glaub ich auch gern.

--

@TE: Kann man denn sonstige Gegenstände zwischen den Zeiten hin und herschieben? Oder muss man nackt reisen?

Für (spät)mittelalterliche Preise nehme ich gerne diese Liste her:
https://medieval.ucdavis.edu/120D/Money.html

Sie ist nicht perfekt, ein paar Sachen scheinen nicht zu stimmen oder extreme Ausreißer zu sein, aber im Großen und Ganzen gibt sie einen ganz brauchbaren Ansatz. Es sind sowohl Waren als auch typische Gehälter zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst. Enjoy.

Raven Nash:
Das Hauptproblem in Fantasywelten besteht in dem, das auch über den Großteil unserer Geschichte bestand: Wer prägt Münzen in welchem Wert - und wie weit werden die zu ihrem Nennwert akzeptiert?
Münzen gibt es seit der Antike. Ihr Geltungsraum war aber extrem klein (im Römischen Reich wohl größer).
Daher wurden die Dinger gewogen, der Wert nach dem reinen Metallwert bestimmt, und Münzen zerteilt. Das "Hacksilber" des Frühmittelalters war genau das: zerhackte Münzen.

Nicht einmal die Fantasy-Standardwährung der Goldmünze hält Stand, weil der Gulden, der Florentiner, usw. unterschiedlich schwer, groß und mit unterschiedlichem Feingoldgehalt geprägt wurden.

D.h. also, die typischen Preislisten gehen von irgendeinem Standard aus, den es eigentlich nicht geben dürfte/sollte.

Für mein Setting habe ich mich daher dafür entschieden, die Werte über deren Basis zu bestimmen: das Imperiale Pfund Silber basiert auf dessen ursprünglicher Kaufkraft - einem Pfund Getreide. Das wiederum entspricht in etwa einer Tagesration Nahrung (in Dragonbane-Termini eben eine Ration). Da sich dieser Wert aber im Laufe der Geschichte verändert hat (Nahrungsknappheit, Seuchen, Kriege), bekommt man heute für 1 Gold (10 Pfund) nur noch 4 Rationen.

nobody@home:

--- Zitat von: Doc-Byte am 16.09.2025 | 00:26 ---Ich bin inzwischen Fan von abstrakten Systemen, die ohne konkrete Geldsummen auskommen.
--- Ende Zitat ---

Geht mir ähnlich, hauptsächlich wohl aus zwei Gründen: einmal will ich mich weder als Spieler noch als SL wirklich noch damit herumschlagen, wieviel Kleingeld genau jeder einzelne Charakter gerade jetzt in diesem Augenblick in seinem Beutel/im Tresor/auf dem Girokonto hat und wie oft jeder dieser Stände sich jeweils um wie viel verändert, und zum anderen kann ein abstrakteres System auch mal alltägliche Unwägbarkeiten wie "Es ist egal, mit wieviel Geld du herumwedelst, das Ding, das du gerne hättest, ist einfach gerade ausverkauft!" per Würfelwurf o.ä. abbilden, ohne daß solche Details jedesmal schon per SL-Fiat im Vorfeld festgelegt werden müßten.

Ainor:
Also ich sehe nicht ganz den Mehrwert solcher System. Es ist zusätzliche Komplexität, und es besteht das Risiko dass sie keine glaubwürdigen Ergebnisse liefern. Ich finde es reicht als Faustregel einfach alle Beträge unter 1% des SC Vermögens (ab)zurunden.
Und ggf pauschale "Betriebskosten" (Lebensstil etc.) anzusetzen.

Aber ich kann natürlich verstehen dass Leute die von kupfermünzenzähler SLs traumatisiert sind nach Alternativen suchen...


--- Zitat von: Metamorphose am 15.09.2025 | 20:38 ---Mein Ansatz, der bewusst sehr grob ist, ist bis jetzt folgender:
-Ich vergleiche den Median-Lohn von DE und CH, davon nehme ich die pragmatische Mitte.

--- Ende Zitat ---

Da muss man natürlich sagen: CH ist ein ziemlicher Sonderfall. EU/EWG wäre vermutlich etwas stabiler...


--- Zitat von: Metamorphose am 15.09.2025 | 20:38 ----Gegenstände und Dienstleistungen sind in ungefähre Preisspannen eingeteilt: günstig, durchschnittlich, teuer usw, es sind 7 preisspannen. Alles wird in diese Preisspannen zugeordnet.
-Ich kann mich somit bei Dienstleistungen und Gegenständen fragen, wie die Preiskategorie wäre und diese dann einteilen. In der Preisspanne frage ich mich wieder, wie es verortet ist, dies gibt mir eine art Richtlinie.

--- Ende Zitat ---

Das klingt eigentlich sehr vernünftig. Die wesentliche Frage ist eigentlich: wie lange dauert es die Güter in der jeweiligen Epoche insgesammt herzustellen. Das ist eine verlässliche Preisuntergrenze in einer geschlossenen Wirtschaft.

nobody@home:

--- Zitat von: Ainor am 16.09.2025 | 11:55 ---Also ich sehe nicht ganz den Mehrwert solcher System. Es ist zusätzliche Komplexität, und es besteht das Risiko dass sie keine glaubwürdigen Ergebnisse liefern. Ich finde es reicht als Faustregel einfach alle Beträge unter 1% des SC Vermögens (ab)zurunden.
Und ggf pauschale "Betriebskosten" (Lebensstil etc.) anzusetzen.

Aber ich kann natürlich verstehen dass Leute die von kupfermünzenzähler SLs traumatisiert sind nach Alternativen suchen...
--- Ende Zitat ---

Sieh's mal so: abstrakt-rollenspielerisch betrachtet sind Geld und andere Ressourcen auch nur eine andere Form von Charisma, d.h., ein Mittel, andere Leute dazu zu bringen, daß sie tun, was man will. Und gerade mitten im Spiel, d.h., nicht in der auf Spielweltwochen und -monate im Voraus planbaren Auszeit, hängt die Antwort auf Fragen wie "Habe ich genau jetzt und hier in diesem kritischen Moment wirklich genügend 'finanzielle Ausstrahlung', um Charakter XY zu überzeugen?" eben noch von anderen Faktoren ab als nur vom Kontostand alleine -- der bringt mir also rein für sich genommen gar nicht mal so viel.

Und: genaue Geldmengenangaben sind auch in typischen Genrevorlagen eigentlich eher selten. Wir wissen beispielsweise, daß ein Harry Dresden (zumindest anfangs) mit seiner Privatdetektiererei eher schlecht als recht Geld verdient, weil er sich generell Sorgen um seine Miete und andere Ausgaben macht, kriegen aber keine genaueren Informationen -- auf der anderen Seite kommt er aber irgendwie doch an Dinge wie abgereichertes Uran für seinen "Geisterstaub" heran, die auf dem offenen Markt eher nicht so mal eben völlig legal im Supermarktregal herumliegen. Da würde ein geeignetes Attribut o.ä. also nicht bloß seine konkreten Geldmittel von einem Tag zum nächsten abbilden, sondern auch gleich sein Organisationstalent und seine Fähigkeit, aus dem, was er hat, das Beste zu machen.

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