Autor Thema: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?  (Gelesen 465 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Inquisitor_Majoris

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 114
  • Username: Inquisitor_Majoris
D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« am: 19.09.2025 | 20:10 »
Wir spielen jetzt schon einige Zeit mit den neuen 2024er Regeln. Das Power Level der SC ist im Vergleich zu Vorgängerversion (2014) aus meiner Sicht deutlich angezogen und irgendwie muss ich die Encounter auf "Deadly" bzw. "Too high" stellen, um sie noch halbwegs herausfordernd zu gestalten. Ganz stark fällt mir das auf, wenn die 5 Helden nur einen starken Gegner besiegen müssen, der hat meist überhaupt keine Chance. Muss auch gestehen, dass unser Spielstil eher wenige Kämpfe pro Spielabend hat (so 2-3) und die Helden zwischen den Kämpfen zu 90% die Gelegenheit einer langen Rast haben, d.h. sie gehen meist mit voller Power in die Konfrontation. Wie ist denn eure Erfahrung? Bzw. wie gestaltet ihr eure Kämpfe um sie herausfordernd zu halten, ohne dass ihr unzählige Gegner und Wellen den Helden entgegenwerft und dadurch die Kämpfe extrem in die Länge gezogen werden oder andauernd auf Umgebungsfaktoren zurückgreift wie Gegner ist nicht im Nahkampf erreichbar bzw. Tote Magiezone, sodass nur einzelne Helden sinnvoll agieren können.

Offline flaschengeist

  • Famous Hero
  • ******
  • Systembastler
  • Beiträge: 2.315
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: flaschengeist
    • Duo Decem
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #1 am: 19.09.2025 | 20:32 »
Das liegt definitiv nicht an dir.
Schon 2014 waren in meiner damaligen D&D 5 Runde alle fordernden Encounter mehrfach tödlich. Habe gerade mal in einen Onehot von damals geschaut: Vor Rastmöglichkeit zunächst 2x Hard, danach der Endkampf 2x tödlich.
Solo Gegner würde ich schlicht nicht bringen, das ist wegen der Action Economy Mist (ist aber kein exklusives D&D 5 Problem). Dem BBEG immer ein paar "Minions" an die Seite stellen.

Edit:
Wenn du kurze, schwere Kämpfe willst, würde ich 2-3 starke Gegner mit einem sehr starken Gegner kombinieren.
« Letzte Änderung: 19.09.2025 | 20:35 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Quaint

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.253
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quaint
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #2 am: 19.09.2025 | 22:39 »
Hatte letztens nen 24x deadly encounter und es ist niemand gestorben. Gut war Delvebound, was ne Variante ist, und näher an 2014 als an 2024. Und ich hab paar Hausregeln die die Chancen der SC verbessern.

Aber ja, wenn man nen spannenden Kampf möchte ist 1x Deadly ned genug. Generell sind die Kategorisierungen vielleicht mit schlecht organisierten Newbies passend, aber wenn man bissle weiß wie man Charaktere baut und sie im Kampf führt ist z.B. Hard nicht schwer üblicherweise.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline flaschengeist

  • Famous Hero
  • ******
  • Systembastler
  • Beiträge: 2.315
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: flaschengeist
    • Duo Decem
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #3 am: 19.09.2025 | 22:59 »
Hatte letztens nen 24x deadly encounter und es ist niemand gestorben. Gut war Delvebound, was ne Variante ist, und näher an 2014 als an 2024. Und ich hab paar Hausregeln die die Chancen der SC verbessern.

Das finde ich grass. In meinem Beispiel oben haben mehrere Charaktere erfahrener Spieler den Boden geküsst (wobei der "Endgegner" auch seine taktischen Vorteile voll auspielen konnte). Ich meine achtfach tödlich war das härteste bei uns seinerzeit. Wobei man speziell bei 2014 die Encounter Schwierigkeit auch künstlich hochdrehen konnte - wenn ich mich recht erinnere, haute der Multiplikator durch Gegnerzahl mächtig rein. Also z.B. neben den CR 20 Gegner noch 10 CR 1/8 Pimpflinge setzen und schon wurde der Encounter rechnerisch dreimal so schwierig.
Ich spiele ja gerade die Drachenlanze Kampagne mit 2024er Regeln und die zieht knallhart durch, dass man x Encounter vor langer Rast hat - echt ein himmelweiter Unterschied zum "üblichen" ein bis zwei Encounter vor langer Rast. Dort habe ich kürzlich erstmalig in meinem D&D 5 Leben "Shield" mit Lvl 2 Slot benutzt ;D.
« Letzte Änderung: 19.09.2025 | 23:02 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Quaint

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.253
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quaint
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #4 am: 19.09.2025 | 23:09 »
Waren 2 Xivilai (so humanoide Daedra) CR 12 oder 13 oder so
dazu 20 oder so Clannfear (so kleine Dino-Nahkampf-Daedra) ich glaube je CR 3 (oder 2?)
und dann halt 50 Zombies

Gruppe war an dem Abend recht klein weil einige fehlten. Ich glaube 4 Charaktere stufe 7?
Ich hab die Gegner aber auch nicht 100% durchgezogen. Spannend wars aber (sehr) und einige Spieler haben nicht nur gut taktiert, sondern auch schöne Rollenspielmomente produziert.
Und wenn der Priester dann mit Turn/Destroy Undead 30 Zombies abräumt, freut der sich auch.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
,___,
[o.o]
/)__)
-"--"-

Offline flaschengeist

  • Famous Hero
  • ******
  • Systembastler
  • Beiträge: 2.315
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: flaschengeist
    • Duo Decem
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #5 am: 19.09.2025 | 23:11 »
Waren 2 Xivilai (so humanoide Daedra) CR 12 oder 13 oder so
dazu 20 oder so Clannfear (so kleine Dino-Nahkampf-Daedra) ich glaube je CR 3 (oder 2?)
und dann halt 50 Zombies

Gruppe war an dem Abend recht klein weil einige fehlten. Ich glaube 4 Charaktere stufe 7?
Ich hab die Gegner aber auch nicht 100% durchgezogen. Spannend wars aber (sehr) und einige Spieler haben nicht nur gut taktiert, sondern auch schöne Rollenspielmomente produziert.
Und wenn der Priester dann mit Turn/Destroy Undead 30 Zombies abräumt, freut der sich auch.

Jo, dann war es der Multiplikator. Klingt jedenfalls nach einem spaßigen Kampf  8).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 34.512
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #6 am: 19.09.2025 | 23:24 »
Es macht schon einen extremen Unterschied wenn man weiss, dass man nur diesen einen Kampf pro Tag hat (noch schlimmer wenn die Spieler und Charaktere Zeit haben sich vorzubereiten) oder ob man nicht sicher ist, was hinter der nächsten Ecke lauert und wann/ob man mal wieder Zeit hat sich auszuruhen (auch ein Short Rest dauert ja schon eine Stunde).

Ich muss mal schauen was wir genau bei unserer "Bibliotheksbesichtigung" hatten...

Wir hatten (wenn ich mich nicht vertan habe):
Raum 1:
- 3 Will-o-wisps
Raum 2:
- Bissiges Buch und andere Fallen
Raum 3:
- 2 minor green Hags und 1 Hellhoud
Raum 4:
- Noch ein Hellhound
Raum 5:
- 2 Giant Frogs
Raum 6:
- 2 Hellhounds, 1 Hag

Nach Raum 1 waren wir so gut wie tot (aber nie jemand auf 0 HP, nur ziemlich ausgepowert, und wurden von den örtlichen Priestern wieder voll geheilt (und hatten short rest)

Nach Raum 3 hatten wir eine weitere Short Rest

Nach Raum 5 hatten wir glaube ich eine Long Rest.

4 Charaktere in der Gruppe (Artificer, Herald aka Paladin, Rogue waren immer dabei, in Raum 1-2 war ein Ranger dabei, der ab Raum 3 von einem Necromancer abgelöst wurde)

Ich nehme Tipps an welche Stufe wir waren ;)
« Letzte Änderung: 19.09.2025 | 23:52 von Selganor [n/a] »
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Sphinx

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.371
  • Username: Sphinx
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #7 am: 19.09.2025 | 23:46 »
Mein Tip wäre, versuch nicht irgendwas hinzubekommen. Du wirst nur irgendwann verzweifelt aufgeben.
IMO gibt es nur zwei Optionen: 1. Man akzeptiert das das Kampfsystem nicht funktioniert, lebt damit das die Helden wirklich übermenschlich krass sind. Und spart sich ganz viel Zeit für Balance Überlegungen. Sofern man nicht ganz extrem wird kann man nahzu alles auf die Charaktere loslassen.. 2. Man dreht an den Würfeln und Cheatet als DM -> kann ich gar nicht ab.

Ernsthafter Tip: Meine 2014er Erfahrung war das ich den Gegnern einfach 1 - 3 Damage Dice mehr gegeben habe und das +to Hit um wenigstens 50% erhöht. Also anstatt 2w6+10 eben 4w6+10. HP ans Maximum der angegebenen Range. Und mind. 2 - 3 x Deadly. Das hat immerhin manchmal eine kleine Schweißperle auf die Stirn der Spieler gezaubert.

Einzel Gegner...no Chance klappt in DnD nicht. Dafür gibt es zu viele Save or Suck Mechaniken.

Es gibt andere Systeme die es weit aus besser hinbekommen. Das muss aber jeder für sich selbst abwägen wie wichtig einem funktionales Encounter Building ist.
Soren Johnson: Given the opportunity, players will optimize the fun out of a game |"Haben die Spieler die Möglichkeit, Optimieren sie den Spaß aus dem Spiel."

Offline Selganor [n/a]

  • Moderator
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 34.512
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Selganor
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #8 am: 19.09.2025 | 23:50 »
Ich packe hier mal den A5E Encounter Builder rein... der hat "Encounter points per day".

Oder in ausführlicher: https://a5e.tools/rules/designing-encounters

Vielleicht gibt das auch schon Denkansätze

BTW: Zusammen mit dem SL habe ich oben rekonstruieren können was dort alles drin war
« Letzte Änderung: 19.09.2025 | 23:53 von Selganor [n/a] »
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Ainor

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.953
  • Username: Ainor
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #9 am: 20.09.2025 | 01:54 »
Wir spielen jetzt schon einige Zeit mit den neuen 2024er Regeln. Das Power Level der SC ist im Vergleich zu Vorgängerversion (2014) aus meiner Sicht deutlich angezogen

SC sind stärker, die Monster auch, und die Encounter ebenfalls. Glaube nicht dass es für die SC leichter geworden ist.
Und "Encounter sind zu Einfach" gab es in 2014 auch oft.

Das liegt meinstens an:
1.) Kämpfe liegen weit unter der empfohlenen Tagesdosis (in 2014 knapp 4 mal Deadly)
2.) Setup begünstigt die SC.
3.) Monster sind für die Situation ungeeignet.
4.) SC haben deutlich mehr Items als empfohlen.
5.) Monster sind doof.

50 Zombies können übel sein wenn sie auf sehr kleinem Raum auftauchen. Aber mit genug Platz kann man eine beliebige Zahl an Zombies kiten. Aber wenn man stattdessen 25 gut verteilte Scouts hat dann sieht es schon ganz anders aus.

Wir hatten letztes mal 3 Kämpfe (2024, 5 SC, Stufe 3):
1.) 32 Stirges (moderate): Gruppe hat sich gut angestellt und verhindert dass die alle auf einmal angreifen. Ansonsten wäre die Gruppe wohl rechnerisch tot.
2.) 2 Swarms of Venomous Snakes (moderate): waren nicht wirklich auf Entfernung angreifbar. Haben 3 Treffer mit je knapp 20 Schaden gelandet.
3.) 1 Shambler (hard): SC sind nicht schnell genug von ihm weggekommen. Mehrere SC sind mehrfach unter 0 TP gefallen. Ein SC hat nur um Haaresbreite überlebt. Und das trotz fast voller Resourcen. Mit weniger Spells wären mehrere Tote drin gewesen.

In 2014 haben wir etliche taktisch Challenges gemacht (da ist DM Powergaming erlaubt). 75% der Gruppen endeten im TPK.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Runenstahl

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.291
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Runenstahl
Re: D&D 5E 2024 - Encounter Builder sinnvoll?
« Antwort #10 am: 20.09.2025 | 09:02 »
Ich füge nochmal folgende Punkte hinzu:
4.1.) Die Items sind perfekt auf die SC abgestimmt. Selbst bei empfohlener Menge macht es einen großen Unterschied ob die Items zufällig erwürfelt wurden und der Stufe 5 Krieger ein magisches Faltboot (Rare), einen Flugtrank (Very Rare) und einen Dreizack +1 (Uncommon) hat oder ob es die Wunsch-Items des Spielers sind: Vicious Longsword (Rare), Plate Mail +2 (Very Rare) und Periapt of Health (Uncommon).

6.) Die Encounter-Schwierigkeit wird mißverstanden.
"Hard" z.B. bedeutet nicht das man den Kampf nur mit 50 % Chance gewinnen kann. Bei Hard ist ein Sieg für die SC eigentlich gegeben aber es besteht eine (kleine) Chance das es schiefgehen kann, das der ein- oder andere Charakter bewußtlos wird und gaaaanz vielleicht (slim chance) das jemand stirbt.

Falls es hilft: Rein rechnerisch bedeutet "Medium" das eine Gruppe aus 4 Charakteren gegen einen Charakter auf ihrer Stufe kämpft, während "Deadly" bedeutet das man gegen 2 Charaktere auf ihrer Stufe kämpft. Man ist bei Deadly also 2:1 überlegen !

Wer einen Kampf mit nur 50 % Siegchance will muss also schon "Deadly" x 2 auffahren und dabei auch die Ainor genannten Punkte beachten.

Meiner Erfahrung nach ist der Encounter-Builder keine Wissenschaft sondern gibt (wenn man alle Punkte beachtet) eine grobe Richtlinie vor an der man sich orientieren kann.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")