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Roleplaying und Sozial-Proben-Privileg

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Sashael:
Das läuft dann halt darauf hinaus, dass alles zu 100% nur noch von den Spielern gemacht wird, deren SC im betreffenden Gebiet die Experten sind.

Und wenn ein zurückhaltener Spieler direkt abgestraft wird, wenn er in einer Sozialsituation den Mund aufmacht, obwohl er "nur" der Kämpfer ist, aber eigentlich gerade alle reden, ist das in meinen Augen direkt schädlich für das Rollenspiel an sich.

Feuersänger:
"Wozu überhaupt soziale Proben würfeln und nicht einfach ausspielen"

Das ist ja auch eine uralte Diskussion. Spare man sich das tumbe Gewürfel und löse alles per *Harfenklänge* Rollenspiel!
Gibt es auch Argumente dafür. Schließlich sind diese Aktionen ja die einzigen, die man wirklich in vernünftigem Rahmen ausspielen _kann_, im Unterschied etwa zu Kampf, Fallen entschärfen oder Zauberei. Und dann ist doch da gleich viel mehr Fleisch auf den Knochen.

Und auf der Gegenseite unterläuft man damit halt genau den Anspruch von RPGs, jemand anderen als sich selber spielen zu dürfen. Wer IRL gut reden kann und eine Silberzunge hat, kann diese Vorteile auch 1:1 auf seinen Charakter übertragen. Wer darin nicht so begabt ist, hat halt Pech gehabt. Das ist als ob man nur einen Barden spielen darf, wenn man IRL mindestens ein Instrument beherrscht. Käme glaub ich auch niemand auf die Idee.

Soweit die Theorie, die ich auch grundsätzlich unterschreibe. Allerdings muss ich auch sagen, dass in der Praxis aus einem sagen wir mal "maulfaulen" Spieler oft auch dann kein guter Verhandlungsführer wird, wenn man ihn mit +20 auf Diplomatie ausstattet. Das ist so ein bisschen wie mit der Intelligenz: wenn man schlau ist, kann man sich doof stellen; umgekehrt ist das wesentlich schwieriger.

Tudor the Traveller:
Erinnert mich an eine D&D 4 Runde, wo einmal die Kritik kam: Moment, wenn das hier eine Skill Challenge ist, hättest du das sagen müssen. Dann hätte mein Char das gar nicht versucht.

Daran zeigt sich so etwas das Dilemma.

@Frage: ich handhabe es so, dass der SC die Probe ablegt, der redet. Aber es hängt auch nie an nur einer Probe. Und die Gruppe bekommt Rückmeldung oder kann sie sich per Skill (insight etc.) holen und nochmal neu ansetzen. Da muss man ja nicht immer alles Gesagte auf die Goldwaage legen.

Sollte es in einer Situation wirklich auf einzelne Würfe ankommen, schickt die Gruppe eben in Absprache ihr Face nach vorne, um zu reden.

1of3:

--- Zitat von: Feuersänger am 29.09.2025 | 12:24 ---"Wozu überhaupt soziale Proben würfeln und nicht einfach ausspielen"

--- Ende Zitat ---

Naja, zwischen "Fertigkeitsproben, die eigentlich für körperliche Aktionen gedacht sind" und "Wir spielen einfach frei aus" ist ja noch ein bisschen Platz.

Varianten, die Spiele machen:

- Man würfelt nicht, um zu überzeugen, sondern um z.B. eine Audienz zu bekommen.
- Man würfel nicht, um zu überzeugen, sondern um zu lernen, was der NSC gern hätte.
- Man würfelt, um dem NSC einen bestimmten mechanischen Zustand anzuhängen.
- Man würfelt nicht auf eine Fertigkeit, sondern auf einen Wert, der mit der Gruppenzugehörigkeit des NSCs zu tun hat. Also z.B. +Rechtschaffen. Da alle SCs solche Werte haben und unterschiedlich haben, wechselt das jeweils passende Face.
- Man würfelt nicht auf eine Fertigkeit, sondern auf einen frei wählbaren Trait. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Charakter einen passenden Trait hat, steigt.
- Man würfelt gar nicht, sondern gibt Punkte aus.
- Man würfelt, um einen NSC zu "kennen" bzw. als Kontak zu haben.

Skaeg:

--- Zitat von: Feuersänger am 29.09.2025 | 12:24 ---Und auf der Gegenseite unterläuft man damit halt genau den Anspruch von RPGs, jemand anderen als sich selber spielen zu dürfen. Wer IRL gut reden kann und eine Silberzunge hat, kann diese Vorteile auch 1:1 auf seinen Charakter übertragen. Wer darin nicht so begabt ist, hat halt Pech gehabt. Das ist als ob man nur einen Barden spielen darf, wenn man IRL mindestens ein Instrument beherrscht. Käme glaub ich auch niemand auf die Idee.
--- Ende Zitat ---
(Bei DSA2 bin ich mir gerade nicht sicher...)
Naja, aber Scherz beiseite:   
Schauen wir mal zum LARP. Völlig normal, dass da "Instrumente spielen", "Kämpfen" und natürlich auch "Diplomatie" von den Fähigkeiten des Spielers bestimmt werden.

Nur für letzteres kann man halt - wenn man möchte - auch am heimischen Tisch "LARPen". Dann aber plädiere ich aber wie erkenntlich dafür, das auch konsequent zu tun.

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